Pärchen sammelt 375.000 Euro für guten Zweck, doch das Geld verzocken beide lieber selbst

New Jersey - Über eine Crowdfunding-Kampagne sammelte ein Pärchen aus New Jersey, USA, umgerechnet knapp 375.000 Euro an Spenden, die angeblich für einen obdachlosen Mann bestimmt waren. Wie sich später jedoch herausstellte, wurde der Großteil des Geldes verzockt und verschleudert. Jetzt wurden sie verurteilt.

Das Betrüger-Pärchen rief im Internet zu einer Spendenaktion für einen obdachlosen Army-Veteranen auf, der ihnen mit seinen letzten 20 Dollar angeblich geholfen hatte. Wie sich herausstellte, war die Geschichte frei erfunden. (Symbolbild)
Das Betrüger-Pärchen rief im Internet zu einer Spendenaktion für einen obdachlosen Army-Veteranen auf, der ihnen mit seinen letzten 20 Dollar angeblich geholfen hatte. Wie sich herausstellte, war die Geschichte frei erfunden. (Symbolbild)  © pitinan/123RF

Am Freitag wurde die beschuldigte Frau, Katelyn McClure (32), wegen Betrugs zu insgesamt drei Jahren Haft im Bundesgefängnis von New Jersey verurteilt, wie verschiedene US-Medien berichteten.

Die 32-Jährige wurde bereits 2018 zusammen mit ihrem damaligen Partner, Mark D'Amico (43), verurteilt und sitzt bereits eine Freiheitsstrafe von zwölf Monaten in einem Bundesgefängnis in Connecticut ab.

Die jetzige Haftstrafe von drei Jahren im Staatsgefängnis von New Jersey läuft parallel dazu.

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McClure und ihr ehemaliger Partner hatten 2017 auf der Crowdfunding-Plattform "GoFundMe" eine tragische Geschichte eines obdachlosen US-Army-Veteranen aus Philadelphia, Johnny Bobbit, verbreitet.

Bobbit habe der 32-Jährigen seine letzten 20 US-Dollar gegeben, als ihr das Benzin ausgegangen sei.

Als Dank für seine Hilfe riefen McClure und ihr ehemaliger Partner zu einer Spendenaktion auf, um 10.000 Dollar (9400 Euro) für Bobbit zusammenzubekommen und ihm eine Wohnung, ein Fahrzeug sowie den Lebensunterhalt für sechs Monate zu finanzieren.

Glücksspiel, BMW, Helikopterflug und Louis Vuitton

Die gespendete Summe von circa 400.000 Dollar verschleuderte das Pärchen für Luxusgüter wie Designer-Handtaschen, Autos und Glücksspiel. (Symbolbild)
Die gespendete Summe von circa 400.000 Dollar verschleuderte das Pärchen für Luxusgüter wie Designer-Handtaschen, Autos und Glücksspiel. (Symbolbild)  © aimankhair96/123rf

Ihre gutherzige Spendenaktion "Paying it Forward" erhielt große Aufmerksamkeit und konnte am Ende 402.000 Dollar, umgerechnet knapp 375.000 Euro, für den guten Zweck verbuchen. 14.000 unterschiedliche Spender sind auf den Betrug hereingefallen.

Bobbit bekam letztlich nur 75.000 Dollar (70.000 Euro) davon ab, woraufhin er das Pärchen 2018 verklagte. Beide bekannten sich schuldig und sitzen seitdem bereits in Bundesgefängnissen.

D'Amico bekam zusätzlich zu seiner 27-monatigen Haftstrafe auf Bundesebene weitere fünf Jahre Haft im New-Jersey-Staatsgefängnis.

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Auch der obdachlose Bobbit wurde wegen Beihilfe zum betrügerischen Diebstahl zu drei Jahren Haft und einer Rückzahlung von 25.000 Dollar (23.500 Euro) verurteilt. Der obdachlose Veteran hatte die gefälschte Geschichte über Facebook verbreitet.

Wie die Staatsanwaltschaft des Burlington County in New Jersey mitteilte, verschleuderte das Pärchen den Großteil der Spendensumme für Glücksspiel, einen neuen BMW, einen Neujahrs-Trip nach Las Vegas, einen Helikopter-Flug über den Grand Canyon sowie für mehrere Handtaschen von Louis Vuitton.

Titelfoto: pitinan/123RF, aimankhair96/123rf

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