Tödliche Schüsse zum Nationalfeiertag: Polizei nimmt Verdächtigen fest
Chicago - Ein Schütze hat bei einer Parade anlässlich des Nationalfeiertags in den USA in einem Vorort von Chicago das Feuer eröffnet und mindestens sechs Menschen getötet. Ein Polizeisprecher sagte, 24 Menschen seien nach der Tat in Highland Park im Bundesstaat Illinois in Krankenhäuser gebracht worden.
Der Verdächtige wurde als weißer Mann im Alter zwischen rund 18 und 22 Jahren beschrieben. Ein Sprecher des Sheriff-Büros von Lake County sagte, es scheine, als habe der Täter von einem Dach aus geschossen.
Mehrere Stunden nach den tödlichen Schüssen bei einer Feiertagsparade im US-Bundesstaat Illinois haben die Ermittler den mutmaßlichen Täter gefasst.
Das berichteten unter anderem die Nachrichtensender ABC, CBS und NBC unter Berufung auf die örtliche Polizei am Montagabend (Ortszeit).
Demnach wurde der 22-Jährige in der Nähe des Ortes Lake Forest im Norden Chicagos in Gewahrsam genommen.
Die Beamten hätten ihn in seinem Auto gestoppt, daraufhin habe der Mann versucht zu fliehen. Nach einer kurzen Verfolgungsjagd sei er dann festgenommen worden.
Der Kongressabgeordnete Brad Schneider, der an der Parade am Montag teilnehmen wollte, hatte auf Twitter geschrieben: "Ich habe gehört, dass es Tote und Verletzte gegeben hat."
Ein Augenzeuge namens Miles Zaremski sagte dem Sender CNN, er habe mehrere Verletzte und leblose Menschen gesehen, die auf dem Boden lagen. "Es war herzzerreißend."
Zaremski sagte weiter, er habe rund 30 Knallgeräusche gehört. Menschen seien von der Parade geflohen. "Es war einfach chaotisch."
Das Büro des Sherrifs von Lake County, Nancy Rotering, teilte auf Twitter mit: "Bleiben Sie dem Gebiet fern - lassen Sie die Polizei und die Ersthelfer ihre Arbeit machen."
Die Bürgermeisterin von Highland Park, Nancy Rotering, forderte die Menschen dazu auf, die Innenstadt zu meiden. Die Verwaltung der Kleinstadt mit rund 30.000 Einwohnern teilte mit: "Zahlreiche Polizeibeamte sind im Einsatz und haben die Innenstadt von Highland Park abgeriegelt." Das Fest zum 4. Juli sei abgesagt worden.
Die USA begingen am Montag ihren Unabhängigkeitstag.
Waffen in USA leicht erhältlich
Die USA haben seit langem mit einem riesigen Ausmaß an Waffengewalt zu kämpfen.
Erst Ende Mai hatte ein 18 Jahre alter Schütze an einer Grundschule in Texas ein Massaker angerichtet.
Er hatte Ende Mai in der Kleinstadt Uvalde 19 Kinder und 2 Lehrerinnen getötet, bevor er von der Polizei erschossen wurde.
Die Bluttat hatte die Diskussion über schärfere Waffengesetze in den USA neu entfacht.
Schusswaffen sind in den Vereinigten Staaten relativ leicht erhältlich.
Erstmeldung vom 4. Juli, 19.45 Uhr, zuletzt aktualisiert am 5. Juli, 6.11 Uhr.
Titelfoto: Brian Cassella/Chicago Tribune/AP/dpa