Von bewaffneter Bande entführt: Verschleppte Nonne (83) nach fünf Monaten wieder da!
Yalgo (Burkina Faso) - Im April griffen Bewaffnete ein Kloster in Burkina Faso an. Stehlen wollten sie offenbar nichts, stattdessen entführten sie eine Nonne (83). Die Sorge war groß, denn Schwester Suellen ist fast blind und auf Medizin angewiesen. Doch jetzt kam die ältere Dame überraschend frei!

Suellen Theresa Tennyson (83) gilt als hochgeschätztes Mitglied des Maraniten-Ordens. Für die Nonne ist ihr Gelübde sehr wichtig, immer wieder nahm die gebürtige Amerikanerin große Strapazen auf sich, um Menschen zu helfen. Zuletzt weilte Schwester Suellen in einem kleinen Kloster im afrikanischen Bürgerkriegsland Burkina Faso, wie die Zeitung der Diözese von New Orleans, der Clarion Herald, berichtet.
Auch dort setzte sich Schwester Suellen ein, kümmerte sich um Waisenkinder, half die Bevölkerung mit dem Notwendigsten zu versorgen und unterrichtete Englisch. Doch das war offenbar einigen Leuten ein Dorn im Auge.
Im April wurde das Kloster dann brutal überfallen. Bewaffnete Männer drangen nachts in das Gebäude ein, schossen um sich, zerstörten das Mobiliar und durchwühlten die Wohnräume. Danach verschleppten sie die Nonne und fuhren auf Pick-Up Trucks davon. Es war ein brutaler und heimtückischer Überfall, Schwester Suellen durfte nicht einmal ihre Schuhe mitnehmen.
Warum die Täter ausgerechnet sie entführten, ist unklar, die beiden anderen Bewohner des Klosters kamen mit dem Schrecken davon.

Dann das Happy End: "Sie ist in Sicherheit!"

Fünf Monate lang war Schwester Suellen vermisst. Auch das FBI ermittelte und suchte intensiv nach der amerikanischen Staatsbürgerin. Die Sorge, um die Nonne war groß.
Doch nun folgte das Happy End: "Sie ist in Sicherheit!", teilte Schwester Ann, die Leiterin des Maraniten-Ordens am Dienstag mit. "Wir haben mit ihr gesprochen. Sie wird schon bald in die Vereinigten Staaten zurückkehren." Doch nach den Strapazen sei sie völlig erschöpft, so Schwester Ann weiter. "Ich habe ihr gesagt, wie sehr die Menschen sie lieben, und dass sie sich keine Sorgen machen muss."
Auch Ruby Keefe, eine Jugendfreundin von Schwester Suellen ist überglücklich. "Ich habe jeden Tag an sie gedacht. Das hat mir den Tag versüßt." Sie beschreibt Schwester Suellen als lebenslustigen Mensch: "Wir sind zusammen aufgewachsen. Früher sind wir oft tanzen gegangen."
Und auch im hohen Alter sind die beiden Freundinnen unzertrennlich, obwohl sie ganz unterschiedliche Lebenswege eingeschlagen haben. Ruby Keefe hat auch eine Theorie, warum ihre Freundin, diese schwierige Zeit offenbar so gut überstanden hat: Sie sei hart im Nehmen und könne problemlos auf Komfort wie warmes Wasser verzichten, erklärte sie. "Ich weiß auch nicht, wie sie das in unserem hohen Alter macht, aber sie macht es." Inzwischen haben die beiden Freundinnen miteinander telefoniert.
Über die Hintergründe der Entführung hält sich das FBI bedeckt. Es wurden keine Details zu etwaigem Lösegeld oder den Hinterleuten bekannt. Schwester Suellen soll sich mittlerweile an einem sicheren Ort außerhalb der USA aufhalten. Es geht ihr den Umständen entsprechend gut.
Titelfoto: Montage: OLYMPIA DE MAISMONT / AFP, FBI/Missing Persons