Frau setzt Kind nach der Geburt aus: Was sie danach macht, sorgt für Entsetzen
Därstetten (Kanton Bern) - In der Schweiz wird gerade ein Prozess gegen eine Mutter geführt, die ihr Kind direkt nach der Geburt ausgesetzt haben soll. Danach habe sie so getan, als sei nichts passiert.

Laut Anklage verschwieg die Frau ihre Schwangerschaft im Frühjahr 2019. Denn das Kind stammte offenbar aus einer Affäre. Ihr eigentlicher Lebenspartner saß zum Zeitpunkt der Zeugung im Knast in Deutschland, wie das Schweizer Portal Blick berichtet.
Am Abend des 3. Januars 2020 sei sie zu einem Entsorgungshof gefahren, wollte am dortigen Fluss mit ihren Hunden Gassi gehen.
Die arbeitslose Deutsche soll am Auto noch eine geraucht haben, ehe sie plötzlich starke Bauchschmerzen bekam. Tatsächlich gebar sie ihr Baby noch vor Ort, schnitt mit einer Schere die Nabelschnur durch und soll das Mädchen schließlich in einem unbeheizten Entsorgungsraum abgelegt haben.
Die Angeklagte sei nach der Geburt nach Hause gefahren und habe sich umgezogen, sodass ihr Freund von alldem nichts mitbekommt. Gegen 21 Uhr sei das Paar dann zu McDonald's gefahren, anschließend noch zu einer Tankstelle und später dann sogar noch in einen Nachbarort, um Koks zu kaufen, so die Anklage.
Durch einen Zufall entdeckte ein Bauer am darauffolgenden Morgen das Baby. Das Kind überlebte mit einer Körpertemperatur von 26,4 Grad nur ganz knapp. Einen Tag nach der Tat konnte die Mutter dank Hinweisen ausfindig gemacht werden.
Mädchen lebt mittlerweile in einer Pflegefamilie
Am Dienstag begann nun der Prozess gegen die 44-Jährige, die sich wegen versuchter Kindstötung und diverser Drogendelikte verantworten muss. Vor Gericht verstrickte sich die Deutsche in Widersprüche. "Ich hab' nicht wirklich gewusst, dass ich schwanger bin. Vielleicht wollte ich es auch nicht wahrhaben."
In früheren Vernehmungen soll sie aber zugegeben haben, dass sie von der Schwangerschaft wusste. Und auch wer der Vater ist, verschwieg sie vorab. So gab sie an, während einer Vergewaltigung schwanger geworden zu sein, vermutlich aus Angst, ihr Partner könne die Wahrheit erfahren.
Ihr Verteidiger erklärte im Plädoyer: "Sie wollte, dass das Kind so rasch wie möglich entdeckt wird." Und weiter: "Ohne die Erstversorgung durch Marion W. wäre das Kind mit Sicherheit gestorben." Er spricht daher nur von "Kindesaussetzung".
Beim Schlusswort sagte die 44-Jährige: "Ich bin dankbar, dass sie rechtzeitig gefunden wurde und dass es ihr heute gutgeht. Ich weiß, dass ich nun dafür die Verantwortung tragen muss."
Das Mädchen lebt indessen in einer Pflegefamilie. Das Urteil soll diese Woche fallen. Möglich sei, dass die Angeklagte die Schweiz verlassen muss. Sie und ihr Partner leben mittlerweile in Österreich.
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