Keine Hilfe nach Fehlgeburt: Eltern müssen totes Baby in Tupperware-Box aufbewahren

London (England) - Vom Krankenhaus war keine Hilfe zu erwarten: Eine junge Frau sah sich nach ihrer Fehlgeburt gezwungen, ihr totes Baby in einer Box wieder mit nach Hause zu nehmen.

In einer kleinen Tupperware-Box bewahrte Laura Brody ihr Kind auf. (Symbolbild)
In einer kleinen Tupperware-Box bewahrte Laura Brody ihr Kind auf. (Symbolbild)  © 123RF/supernam

"Es war grotesk", erinnert sich Laura Brody in einem Gespräch mit BBC zurück.

Alles begann vor wenigen Monaten, als sie während ihrer Schwangerschaft plötzlich schwere Blutungen hatte.

Sofort machte sie sich gemeinsam mit ihrem Mann auf den Weg ins Krankenhaus. Zwar schien dort im ersten Moment noch alles okay zu sein, nach nur zwei Tagen aber gab es dann traurige Nachrichten für die beiden: Das Baby war gestorben.

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Anstatt die Frau sofort zu untersuchen, wurde sie erst einmal wieder nach Hause geschickt, um dort zu warten, bis ein Termin für die Geburt freiwerden würde.

Doch dazu sollte es nicht kommen. Nach nur wenigen Tagen brachte Laura ihr totes Baby allein in ihren eigenen zwei Wänden zur Welt.

Als sie daraufhin erneut in die Notaufnahme fuhr – das Kind bewahrte das Paar in einer kleinen Tupperware-Box auf – warteten sie dort angekommen vergeblich auf Unterstützung.

"Wir wurden in den allgemeinen Warteraum gebracht und sollten ganz hinten sitzen", so Laura. "Ich hielt mein Baby in einer Tupperdose und weinte, zusammen mit 20 oder 30 anderen Menschen im Wartezimmer."

Kurz darauf wurde die junge Frau operiert, das Baby blieb derweil bei seinem Vater in der Box.

Paar platziert Baby in Tupperware-Dose im Kühlschrank

Mehrere Stunden verbrachten Laura Brody und ihr Ehemann in der Notaufnahme, ehe sie wieder nach Hause fuhren. (Symbolbild)
Mehrere Stunden verbrachten Laura Brody und ihr Ehemann in der Notaufnahme, ehe sie wieder nach Hause fuhren. (Symbolbild)  © 123RF/sudok1

"Niemand wollte auch nur die Schachtel öffnen und unser Baby sehen", sagt Laura. "Es war fast so, als ob niemand es zur Kenntnis nehmen wollte. Denn wenn sie es anerkennen würden, müssten sie sich mit dem Problem auseinandersetzen."

Nach mehreren Stunden, in denen sich niemand ihrem Fall annehmen wollte, beschlossen die beiden schließlich, den Säugling wieder mit nach Hause zu nehmen.

Dort angekommen, blieb Laura nichts anderes übrig, als etwas Platz im Kühlschrank freizumachen.

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"Es war ein einsamer, surrealer Moment."

Am Montag sprach der "Greenwich und Lewisham Trust" des englischen Gesundheitsdienstes dem Paar tiefes Mitgefühl aus und kündigte an, die schrecklichen Ereignisse aufzuarbeiten.

Titelfoto: 123RF/supernam

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