Endlich gibt es Novovax in Sachsen - aber kaum einer will es haben: So lief der erste Impftag
Dresden - Der Impfboom bleibt aus: Zum Auftakt der Corona-Impfungen mit dem Vakzin von Novavax in Sachsen war die Nachfrage am Montag verhalten. Im Impfzentrum in der Messe Dresden setzten die Mitarbeiter des DRK Sachsen gerade einmal 50 von 300 möglichen Spritzen.

Insgesamt lägen sachsenweit 700 Terminbuchungen für Impfungen mit Novavax vor, erklärte Gesundheitsministerin Petra Köpping (63, SPD).
700 Termine seien fest gebucht. Zudem gebe es 1500 Registrierungen. Sachsen hatte 68.000 Dosen Novavax erhalten und damit 1000 weniger als angekündigt.
Die Hälfte davon werde für die nach 21 Tagen fällige Zweitimpfung zurückbehalten, sagte der Geschäftsführer des DRK Sachsen, Rüdiger Unger (60).
Im Dresdener Impfzentrum wurden am Montag gerade einmal 50 Dosen Novavax von 300 möglichen verimpft.
Einer von denen, die an diesem Tag das Serum erhielten, war Boris Palme. "Ich war bei den anderen Impfstoffen unsicher, habe mir alle Meinungen angehört und bin froh, dass es nun einen grippeähnlichen Impfstoff gibt", sagt der 32-Jährige. Er studiert in Dresden Medizin und will später mal als Orthopäde oder in der Sportmedizin arbeiten.
Novavax wird vorerst in 13 ausgewählten Zentren verimpft

Ein Drittel der insgesamt 300.000 Beschäftigten im medizinischen Bereich, für die ab 16. März eine Corona-Schutzimpfung verpflichtend vorgeschrieben ist, soll laut dem Sächsischen Gesundheitsministerium noch ungeimpft sein. Die erste Lieferung Novavax war deshalb vor allem Schwestern und Pflegern vorbehalten.
Novavax wird vorerst in 13 ausgewählten Zentren verimpft. Ab der kommenden Woche sollen damit auch die kommunalen Impfzentren beliefert werden. Schon ab Mitte dieser Woche soll die Novavax-Impfung ohne Termin möglich sein.
Wegen der insgesamt geringen Auslastung gehen die Impfzentren in den Stand-by-Betrieb, kündigte Ministerin Köpping an. Pro Landkreis sollen aber mindestens zwei geöffnet bleiben.
Titelfoto: Eric Münch