Ärzte fordern Stopp für staatliche Förderung von Corona-Impfzentren

München - Wie soll es künftig weitergehen? Haus-, Kinder- und Jugendärzte in Bayern fordern den Stopp der staatlichen Finanzierung der Coronavirus-Impfzentren.

Impfzentrum oder Hausarzt? Viele Patientinnen und Patienten entscheiden sich erst nach eingehender Beratung für eine Corona-Impfung. (Symbolbild)
Impfzentrum oder Hausarzt? Viele Patientinnen und Patienten entscheiden sich erst nach eingehender Beratung für eine Corona-Impfung. (Symbolbild)  © Daniel Karmann/dpa

"Diese mit Steuergeldern subventionierte Parallelstruktur muss aufgelöst werden. Die Impfzentren sind nicht nur teuer und aktuell und auf absehbare Zeit nutzlos, sondern ein Angriff auf die etablierte medizinische Versorgung in Stadt und Land", sagten Markus Beier, Landesvorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes, und Dominik A. Ewald, Landesverbandsvorsitzender des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) am Mittwoch entsprechend in München.

Weiter: "Es ist nicht vermittelbar, dass in Zeiten, in der Beitragserhöhungen in der Gesetzlichen Krankenkassen beschlossene Sache sind und die Erhöhung des steuerfinanzierten Teils der Gesetzlichen Krankenkassen zur Diskussion steht, weiterhin eine versorgungspolitisch nutzlose und extrem teure Doppelstruktur vorgehalten wird."

Zu Beginn der Pandemie hätten die Impfzentren Sinn ergeben, weshalb die Praxen diese politische Entscheidung damals unterstützt hätten. Mittlerweile sei die Lage aber eine andere.

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"Wir hatten damals einen Ansturm von Impfwilligen zu bewältigen und wenig Impfstoff zur Verfügung. Heute ist es genau umgekehrt", sagten Wolfgang Ritter, Vorstandsmitglied des Hausärzteverbandes und Michael Hubmann, Vize-Vorsitzender des BVKJ. Viele Patientinnen und Patienten ließen sich erst nach einer eingehenden ärztlichen Beratung impfen.

"Dabei spielt das große Vertrauen, dass Patientinnen und Patienten in ihren Haus- oder Kinderarzt haben, eine wesentliche Rolle. Anonyme Impfzentren können das nicht leisten", führte Ritter seine Sicht der Situation aus.

Titelfoto: Daniel Karmann/dpa

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