An dieser Uni-Klinik dürfen Beschäftigte mit positivem Corona-Test arbeiten

Gießen - Wie geht das denn? Pandemiebedingte Personalausfälle bringen das Uni-Klinikum in Gießen derart an die Grenzen, dass nun auch Beschäftigte mit positivem Corona-Test zum Dienst erscheinen dürfen.

Ein positiver Corona-Test sorgt im Normalfall dafür, dass man sich in Quarantäne begeben muss. Im Fall Uni-Klinik Gießen ist dies allerdings nicht so.
Ein positiver Corona-Test sorgt im Normalfall dafür, dass man sich in Quarantäne begeben muss. Im Fall Uni-Klinik Gießen ist dies allerdings nicht so.  © Federico Gambarini/dpa

Voraussetzung sei, dass diese sich selbst für arbeitsfähig erklären und durchgängig eine FFP2-Maske tragen, sagte eine Sprecherin am Donnerstag. Die Klinik reagiere damit auf einen "Höchststand an krankheits- und isolationsbedingten Ausfällen bei Mitarbeitenden über alle Dienstarten hinweg".

Die Regelung betrifft demnach auch die Pflege. Allerdings werde darauf geachtet, dass positiv Getestete nicht in vulnerablen Bereichen - etwa auf Krebsstationen - eingesetzt werden. Über die neue Regelung hatten zuvor mehrere Medien berichtet.

Nach Angaben der Sprecherin greift die Klinik in Gießen - das Schwester-Krankenhaus in Marburg sei nicht betroffen - auf einen Erlass der hessischen Landesregierung zurück.

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Demzufolge sei es unter bestimmten Voraussetzungen bei quarantäne- oder isolationsbedingtem Personalausfall möglich, dass positiv getestete Mitarbeiter, die sich als arbeitsfähig erklären, "ausnahmsweise" und mit FFP2-Maske in der Patientenversorgung eingesetzt werden können.

Vulnerable Bereiche sollen dabei möglichst außenvor bleiben.

Noch nie da gewesener Personalmangel sorgt für die drastische Entscheidung der Uni-Klinik Gießen

Dort dürfen Beschäftigte aufgrund von Personalmangel auch mit positivem Corona-Test arbeiten.
Dort dürfen Beschäftigte aufgrund von Personalmangel auch mit positivem Corona-Test arbeiten.  © DPA

"Unser Ziel ist es, mithilfe dieser Maßnahme die Patientenversorgung am Gießener Uni-Klinikum, welches zentrale Bedeutung für die gesamte mittelhessische Region besitzt, bestmöglich aufrechtzuerhalten", erklärte der Ärztliche Geschäftsführer Werner Seeger zu der am Vortag getroffenen Entscheidung.

"Wir haben zurzeit einen noch nie da gewesenen Personalausfall. Nicht nur in der Pflege und der Ärzteschaft, sondern in verschiedensten Bereichen, die für die Versorgung der Patienten gleichermaßen relevant sind."

Vor Kurzem waren auch Änderungen am Uni-Klinikum Frankfurt bekannt geworden: Um den Betrieb aufrechtzuerhalten, dürfen dort positiv getestete Mitarbeiter nach einer Isolationszeit von fünf Tagen und mindestens zweitägiger Symptomfreiheit wieder arbeiten, wie der Ärztliche Direktor, Jürgen Graf, berichtet hatte.

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Dafür sei allerdings auch ein negativer Antigentest notwendig, den die Mitarbeiter auch selbst machen dürften. Vorher war dies nur mit offiziellem PCR-Test möglich gewesen.

Titelfoto: Federico Gambarini/dpa

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