Ausweitung der Impfempfehlung? Das sagt Stiko-Chef Mertens

Berlin/Ulm - Die zweite Coronavirus-Boosterimpfung soll nach Angaben der Ständigen Impfkommission auch weiterhin nur über 60-Jährigen und Menschen mit Vorerkrankungen empfohlen werden.

Thomas Mertens (72), Vorsitzender der Ständigen Impfkommission (Stiko), sieht keinen Anlass für eine Ausweitung der Coronavirus-Impfempfehlung.
Thomas Mertens (72), Vorsitzender der Ständigen Impfkommission (Stiko), sieht keinen Anlass für eine Ausweitung der Coronavirus-Impfempfehlung.  © David Young/dpa

Es sei derzeit keine Ausweitung der bestehenden Impfempfehlungen geplant, sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens (72) im Gespräch gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Dazu gebe es schlichtweg keinen Anlass.

"Denn es zeigt sich, dass die Impfung keinen längerfristigen Schutz vor einer Corona-Infektion bietet, allerdings wohl vor einem schweren Verlauf", sagte der Ulmer Virologe. Es sei nicht denkbar, die breite Öffentlichkeit regelmäßig impfen zu lassen, um Infektionen zu vermeiden. Jeder werde sich absehbar immer mal wieder infizieren.

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Zur Entwicklung der aktuellen Infektionslage sagte Mertens, diese sei sehr schwer vorherzusagen.

Er rechne aber mit einem Anstieg der Infektionszahlen bis Dezember. Derzeit gebe es wieder eine Corona-Erkrankungswelle, die Kliniken aber vor allem wegen Personalengpässen auch infolge von Ausfällen teilweise vor Probleme stelle.

Mertens rechnet zudem zu einem gewissen Maß mit Nachholinfektionen bei Grippe.

Titelfoto: David Young/dpa

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