Holetschek wird wieder deutlich: Ausnahmen bei Maskenpflicht "schlicht nicht umsetzbar"

München - Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (57, CSU) fordert vor Beratungen des Bundeskabinetts über den Entwurf für das Infektionsschutzgesetz erneut entscheidende Anpassungen.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (57, CSU) hält Ausnahmen bei der Maskenpflicht für "schlicht nicht umsetzbar".
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (57, CSU) hält Ausnahmen bei der Maskenpflicht für "schlicht nicht umsetzbar".  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Zentral kritisierte der Politiker aus dem Freistaat eine im Gesetzesentwurf entsprechend enthaltene Ausnahmeregelung der Maskenpflicht in Innenräumen. Demnach müssten frisch Geimpfte, Genesene und frisch Getestete keine Maske tragen.

Darauf müsse verzichtet werden, teilte Holetschek am Sonntagmorgen deutlich mit. "Eine solche Regelung wäre im Vollzug schlicht nicht umsetzbar."

Das Bundeskabinett könnte am Mittwoch grünes Licht für einen Entwurf zu Coronavirus-Maßnahmen für Herbst und Winter geben. Der Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (59, SPD) und Justizminister Marco Buschmann (45, FDP) sieht unter anderem vor, dass die Länder ab dem 1. Oktober wieder eine Maskenpflicht in Innenräumen einführen können - unabhängig von der Inzidenz.

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Lauterbach hatte auch gesagt: Wenn Länder die Pflicht einführen, "müssen sie eine Ausnahme vorsehen für die Innenräume, wo das Maskentragen ersetzt werden kann durch entweder einen Impfausweis, Genesenenausweise oder frische Testung".

Die Maske soll dann keine Pflicht sein, wenn man in den drei Monaten zuvor geimpft wurde.

Holetschek hat dieses "Drei-Monats-Intervall" bereits mehrfach mit klaren Worten kritisiert. Es sei den Menschen nicht vermittelbar und entspräche zudem auch nicht der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko), argumentiert er.

Der bayerische Minister warf Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) zudem vor, die Länder in Deutschland in die Planungen für den anstehenden Corona-Herbst nicht wie angekündigt eingebunden zu haben.

Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

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