Brandenburg hält an Corona-Regeln fest: Keine Verschärfung der Maskenpflicht
Potsdam - Die Maskenpflicht wird in Brandenburg vorerst nicht auf Geschäfte oder Behörden ausgeweitet. Das Kabinett wird die bisher gültigen Regeln an diesem Dienstag höchstwahrscheinlich erstmal beibehalten.
Die bestehende Verordnung, zu der eine Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr gehört, solle "um vier Wochen bis zum 24. November" verlängert werden, sagte Regierungssprecher Florian Engels am Montag der Deutschen Presse-Agentur nach einer Runde der Staatssekretäre. Die Regierung beobachte die Corona-Lage weiter.
Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (65, Grüne) hatte dafür geworben, dass die Maskenpflicht künftig auch für das Einkaufen und für Behördengänge gilt, weil sie die Krankenhäuser unter zunehmender Belastung sieht.
CDU-Innenminister Michael Stübgen (63) hält eine Verschärfung der Regeln zum jetzigen Zeitpunkt dagegen nicht für notwendig.
Die aktuelle Brandenburger Corona-Verordnung läuft bis zu diesem Freitag. Die Länder können weitere Corona-Regeln wie eine Maskenpflicht in öffentlichen Innenräumen festlegen.
Krankenhäuser durch Personalausfälle wegen Corona und gestiegene Energiekosten in Not
Krankenhäuser sehen sich in Not. Sie werden durch Personalausfälle wegen Corona sowie gestiegene Energiekosten und hohe Preise von Zulieferern belastet. Nach Angaben der Landeskrankenhausgesellschaft kommt es bereits zu Einschränkungen bei der Behandlung von Patienten.
"Wir haben 10 bis 15 Prozent Stationsschließungen", sagte der Vorsitzende der Landeskrankenhausgesellschaft (LKB), Detlef Troppens. Er forderte rasche Soforthilfe. Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (49, SPD) hatte einen Krankenhausgipfel der Kommunen mit der Landesregierung vorgeschlagen.
Die Landesregierung sieht die Lage in Krankenhäusern als Grundlage für die Entscheidung über die Corona-Maßnahmen. Am Montag lag die Zahl der Covid-19-Patienten in Kliniken mit 898 unter der kritischen Schwelle von 1000.
Die Zahl neuer Covid-19-Patienten je 100.000 Einwohner in einer Woche ist mit 18 weiter über dem Alarmwert, während der Anteil freier Intensivbetten im grünen Bereich liegt.
Titelfoto: Marijan Murat/dpa, Paul Zinken/dpa (Bildmontage)