Corona-Inzidenz in Deutschland sinkt, Mehrheit trägt weiterhin Maske zum Schutz
Berlin - Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut gesunken!

Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Freitagmorgen mit 1001,5 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert noch bei 1015,7 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Coronavirus-Inzidenz im Land bei 1181,2 (Vormonat: 1585,4).
Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI binnen eines Tages 156.864 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 175.263 neue Ansteckungen.
Bei den Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Wochentag Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg, Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen nicht oder nicht vollständig. Auch an Feiertagen sind entsprechend weniger Meldungen zu erwarten. Das wiederum führt zu Nachmeldungen an Folgetagen.
Ein Vergleich von gemeldeten Tageswerten wird folglich zunehmend immer schwieriger.
Experten gehen von hoher Zahl nicht durch das Robert Koch-Institut erfasster Coronavirus-Fälle aus

Zudem gehen Experten seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen allerdings auch in der Statistik.
Deutschlandweit wurden den Angaben zufolge binnen 24 Stunden 212 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 334 Todesfälle.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 23.339.311 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Donnerstag 6,41 an (Mittwoch: 6,49). Auch hierbei gibt es Tage mit lückenhaften Meldungen.
In dem Wert erfasst sind auch viele Menschen mit positivem Coronavirus-Test, die eine andere Haupterkrankung haben.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Freitag mit 19.674.300 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 in Deutschland gestorben sind, stieg auf 132.900.
Mehrheit der Bevölkerung trägt trotz Coronavirus-Lockerungen weiterhin Maske

Die Mehrheit der Bevölkerung nutzt trotz des Wegfalls der Maskenpflicht derweil weiterhin einen Mund-Nasen-Schutz in öffentlichen Innenräumen.
Rund 58 Prozent tragen beispielsweise in Geschäften nach wie vor eine Maske zum Schutz vor dem Coronavirus, wie aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hervorgeht.
Insgesamt 19 Prozent verzichten auf eine Maske, 23 Prozent tagen sie derzeit "hin und wieder".
Mehr als zwei Drittel der Befragten (70 Prozent) gaben darüber hinaus an, dass sie sich bei ihrer Entscheidung, eine Maske zu tragen, nicht von anderen Personen beeinflussen ließen. Nur bei 8 Prozent habe dieser Faktor einen Einfluss auf ihre Entscheidung. Gelegentlich lassen sich 21 Prozent vom Verhalten anderer Menschen beeinflussen.
Am 3. April dieses Jahres waren durch das geänderte Infektionsschutzgesetz zahlreiche Auflagen entsprechend weggefallen.
Eine Maskenpflicht ist fast bundesweit nur noch in Praxen, Pflegeheimen, Kliniken, Bussen, Flugzeugen und Bahnen sowie Tests beispielsweise in Schulen möglich. Die Politik hat jedoch zu verantwortungsvollem Handeln aufgerufen.
Titelfoto: Julian Stratenschulte/dpa