Corona-Proteste mit Tausenden Teilnehmern in vielen deutschen Städten: So lief der Demo-Samstag

Deutschland - Gegner und Kritiker von Corona-Maßnahmen sind am Samstag erneut in vielen deutschen Städten auf die Straßen gegangen. Vielerorts formierte sich Gegenprotest. Nach ersten Erkenntnissen blieb es überwiegend friedlich.

Auch vor dem Brandenburger Tor in Berlin wurde protestiert - und das trotz Demo-Verbot.
Auch vor dem Brandenburger Tor in Berlin wurde protestiert - und das trotz Demo-Verbot.  © Fabian Sommer/dpa

In Hamburg zogen der Polizei zufolge mehrere Tausend Menschen in mehreren Blöcken durch die Innenstadt. "Nein zur Impfpflicht!", hieß es auf selbstgebastelten Plakaten.

Rund 8000 Menschen waren nach Polizeiangaben zu der Demonstration unter dem Motto "Das Maß ist voll. Hände weg von unseren Kindern" erwartet worden. Nach Einschätzung von Beobachtern könnten so viele Demonstranten zusammengekommen sein. Die Polizei gab zunächst keine Zahl an.

Seit Freitag gilt in der Hansestadt eine Verordnung, nach der bei Demonstrationen Masken getragen werden müssen. Die Veranstalter riefen die Teilnehmer immer wieder auf, friedlich zu bleiben und Masken aufzusetzen.

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Verschiedene Gruppen hatten Gegenprotest angekündigt. Bereits an den ersten beiden Dezember-Wochenenden waren Tausende Impfgegner in Hamburg auf die Straße gegangen.

Trotz des Verbots einer geplanten Demonstration in Berlin versammelten sich hier Demonstranten am Brandenburger Tor. Die Polizei sprach von einer Menge "im unteren dreistelligen Bereich".

Darunter seien jedoch auch zahlreiche Touristen, die nicht für einen Protest vor Ort seien. Angemeldet waren ursprünglich 2000 Menschen, die vom Brandenburger Tor aus durch das Regierungsviertel ziehen wollten.

In Hamburg gab es eine der größten Demonstrationen des Protest-Samstags.
In Hamburg gab es eine der größten Demonstrationen des Protest-Samstags.  © Markus Scholz/dpa
8000 Menschen waren bei der Corona-Demo in Hamburg erwartet worden, es kamen offenbar sogar noch ein paar mehr.
8000 Menschen waren bei der Corona-Demo in Hamburg erwartet worden, es kamen offenbar sogar noch ein paar mehr.  © Markus Scholz/dpa
Die Proteste blieben zwar weitestgehend friedlich, ab und zu musste die Polizei aber doch durchgreifen - hier zum Beispiel in Frankfurt.
Die Proteste blieben zwar weitestgehend friedlich, ab und zu musste die Polizei aber doch durchgreifen - hier zum Beispiel in Frankfurt.  © Boris Roessler/dpa

Dresden, Düsseldorf, Schwerin, Frankfurt: Jede Menge Corona-Demos, aber es blieb weitgehend friedlich

Ein Autokorso von "Querdenkern" und Gegnern der Corona-Maßnahmen fuhr hupend durch Dresden.
Ein Autokorso von "Querdenkern" und Gegnern der Corona-Maßnahmen fuhr hupend durch Dresden.  © Daniel Schäfer/dpa-Zentralbild/dpa

In der Schweriner Innenstadt versammelten sich nach Polizeiangaben etwa 1900 Menschen zu einer Demo, die Veranstalter sprachen von 2300. Unter den Demonstranten waren nach Angaben einer Polizeisprecherin viele Familien mit Kindern.

Auf Plakaten hieß es: "Stopp den Impfwahnsinn" oder "An Kanzler Scholz: Wir sind die rote Linie". Die Parole spielte auf Bundeskanzler Olaf Scholz (63, SPD) an, der wiederholt gesagt hatte, für die Eindämmung der Pandemie gebe es "keine roten Linien".

Auch in mehreren Städten in Baden-Württemberg gab es Demonstrationen: In Freiburg marschierten nach Polizeiangaben am Samstagnachmittag rund 2900 Teilnehmer durch die Innenstadt. 300 Personen versammelten dort sich zu einer Gegendemonstration. Es verlief aber weitgehend friedlich, fast alle Demonstranten hielten sich an die Auflagen, wie ein Sprecher der Polizei bestätigte.

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Auch in Düsseldorf, Frankfurt und Trier zogen Demonstranten durch die Innenstadt. In Bayern versammelten sich nach Angaben der Polizei in mehreren Städten jeweils mehr als 1000 Demonstranten.

In Dresden reihten sich nach Angaben der Polizei etwa 185 Fahrzeuge zu einem rollenden Protest gegen die Corona-Maßnahmen durch die Innenstadt aneinander. An zahlreichen Fahrzeugen des Autokorsos hatten die Teilnehmer Transparente und Plakate befestigt. Darauf forderten sie ein Ende der pandemiebedingten Einschränkungen und sprachen sich gegen eine Impfpflicht aus.

Titelfoto: Fabian Sommer/dpa

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