Corona-Zahlen eigentlich viel höher? Ärzte-Verband mit alarmierendem Verdacht!

Berlin - Die Corona-Fallzahlen könnten eigentlich viel höher sein, als die Statistik aktuell wiedergibt.

Nicht jeder positiv schnell-Getesteter lässt sich auch gründlich per PCR auf Corona testen. Die Fälle landen somit nicht in der Statistik.
Nicht jeder positiv schnell-Getesteter lässt sich auch gründlich per PCR auf Corona testen. Die Fälle landen somit nicht in der Statistik.  © AFP/Javier Torres

Der Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL) hat darauf hingewiesen, dass Menschen mit einem positiven Corona-Schnelltest Anspruch auf einen bestätigenden PCR-Test haben.

In Teilen der Bevölkerung sei dies nicht bekannt, sodass die Corona-Statistik das wahre Ausmaß der Pandemie nicht abbilden könne, teilte der BDL-Vorsitzende Andreas Bobrowski am Dienstag mit.

In der Statistik zählen nur positive PCR-Tests. "Das Infektionsgeschehen wird schon seit langem nicht mehr angemessen erfasst", sagte Bobrowski. Denn "allzu oft" folge auf einen positiven Antigentest kein PCR-Test.

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Laut Corona-Testverordnung haben Menschen mit positivem Schnelltest, auch bei einem Selbsttest, Anspruch auf eine "bestätigende Testung mittels eines Nukleinsäurenachweises".

Der BDL erwartet, dass wegen rückläufiger Nachfrage bei den sogenannten Bürgertests über den Sommer weitere gewerbliche Testzentren schließen werden. Nach Einschätzung des Verbands hat es bei den Bürgertests seit ihrer Beschränkung Ende des vergangenen Monats Rückgänge um 20 bis 30 Prozent gegeben.

Die aktuelle 7-Tages-Inzidenz beträgt am heutigen Dienstag 702,4. Wenn viele Fälle nicht erfasst wären, würde dies eine alarmierende Inzidenz bedeuten.

Titelfoto: AFP/Javier Torres

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