Brandenburgs Ministerpräsident kritisiert EU und Bundesregierung wegen Impfstoffbeschaffung
Potsdam - Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (59, SPD) hat nach Kritik an der Impfstoffbeschaffung von EU und Bundesregierung vor einer Verunsicherung der Bevölkerung gewarnt.

"Was wir jetzt brauchen sind Plausibilität und Verlässlichkeit", sagte er der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Da sei insbesondere Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) gefordert. "Alles andere schafft Verunsicherung und das braucht niemand", so der Regierungschef.
"Besserwisserei hilft uns heute gar nichts", betonte Woidke Richtung Kritiker. Wer aus der Vergangenheit schlaue Ratschläge gebe, mache es sich zu einfach.
Unter anderem von SPD, aber auch Linken und FDP war Kritik geäußert worden, dass die EU und die Bundesregierung auf die falschen Impfstoffe gesetzt und zu wenig bestellt hätten und dass bei den Impfungen Chaos herrsche.
Spahn hatte sich verteidigt mit dem Hinweis, dass es zu Impfbeginn zwar wenig Impfstoff gebe, er die Liefermengen aber genau so angekündigt habe, wie sie nun auch kämen.
Der Virologe Christian Drosten (48) hatte es als "praktisch unmöglich" bezeichnet, die Impfstoff-Bestellung im Nachhinein zu bewerten, weil zum Zeitpunkt der Bestellungen noch gar nicht klar gewesen sei, welcher Hersteller einen funktionierenden Impfstoff haben würde.
Titelfoto: dpa/ZB/Britta Pedersen