Erwartet uns ein Corona-Chaos im Sommer? RKI befürchtet Ausbreitung von Omikron-Varianten
Berlin - Das Robert Koch-Institut (RKI) rechnet mit einer weiteren Ausbreitung der besser übertragbaren Omikron-Sublinien.

"Das aktuell stärkste Wachstum zeigt der Anteil der Sublinien BA.4 und BA.5", schreibt das RKI im Corona-Wochenbericht von Donnerstagabend. Dies lasse darauf schließen, dass diese Erreger in wenigen Wochen die Mehrzahl der Nachweise ausmachen dürften.
BA.5 hat laut Bericht in einer Stichprobe von vorletzter Woche einen Anteil von 10 Prozent - damit setzte sich die Verdopplung von Woche zu Woche fort. Bei BA.4 sind es 2,1 Prozent, auch dies ungefähr eine Verdopplung zu früheren Werten.
"Aller Voraussicht nach werden sich diese beiden Sublinien stärker verbreiten, sodass es auch insgesamt zu einem Anstieg der Infektionszahlen und einem erneut verstärkten Infektionsdruck auf vulnerable Personengruppen schon im Sommer kommen kann", warnt das RKI.
Saisonale Effekte - die das Virus eigentlich ein Stück weit ausbremsen - könnten die Verbreitung dieser Varianten nicht kompensieren, wenn Verhaltensregeln nicht mehr beachtet werden.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sei vergangene Woche im Vergleich zur Vorwoche erstmals seit Mitte März wieder angestiegen (29 Prozent), hält das RKI fest. Es sprach von einem Anstieg der Zahl der übermittelten Corona-Ansteckungen in der vergangenen Woche um etwa 50.000 Fälle im Vergleich zur Vorwoche.
Bei der Lage in den Krankenhäusern ist bisher nicht von einer Trendumkehr die Rede: Die Belastung der Kapazitäten des Gesundheitsversorgungssystems geht laut RKI weiter zurück.
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