Mit Tee und Antibiotika gegen Corona: So kurios will Nordkorea das Virus stoppen
Pjöngjang - Angeblich blieb Nordkorea durch seine Isolation zwei Jahre lang von Corona verschont - doch während die meisten Länder inzwischen kaum noch Pandemie-Maßnahmen haben und die Inzidenzen teils steil nach unten gehen, befindet sich der autoritäre Staat nun mitten im Kampf gegen das Virus. Dabei wird zu fragwürdigen Mitteln gegriffen.

Vielleicht wünschen sich Machthaber Kim Jong-un (38) und seine Getreuen grade insgeheim ein wenig Globalisierung und internationale Zusammenarbeit. Denn zumindest ein wenig Wissensaustausch würde dem ostasiatischen Land grade ganz guttun.
Denn offensichtlich sind Kim und Co. auch nach zwei Jahren Pandemie überhaupt nicht vorbereitet auf das Virus. Zwar sind strenge soziale Einschränkungen und Ausgangssperren in einer Diktatur leichter durchzusetzen, die medizinischen Mittel zur Virus-Bekämpfung scheinen hingegen allerdings in Nordkorea kaum vorhanden zu sein.
Wie Reuters berichtet, gibt es im Land nach wie vor keine Impfkampagne und keine wirkliche Medizin zur Behandlung von Coronavirus-Erkrankungen.
Stattdessen sollen die Staatsmedien empfohlen haben, dass die Menschen sich mit Schmerzmitteln und Antibiotika - die bekanntlich nur gegen bakterielle Infektionskrankheiten wirken, nicht aber gegen Viren - einfach selbst behandeln.
Außerdem wird der Bevölkerung demnach empfohlen, etwas Tee zu trinken und Salzwasser zu gurgeln.

Hunderttausende Nordkoreaner haben plötzlich Corona
Da es in Nordkorea keine Tests gibt, ist kaum abzuschätzen, wie dramatisch die Lage aktuell ist.
Innerhalb kürzester Zeit wurden allerdings knapp zwei Millionen Menschen mit Fieber-Symptomen registriert - kaum auszumalen, wie hoch die tatsächliche Fallzahl in dem 25,5-Millionen-Einwohner-Land liegen könnte. "Die besten Gesundheitssysteme der Welt hatten in den meisten Ländern zu kämpfen, daher halte ich es für wahrscheinlich, dass das wahre Ausmaß nicht akkurat beschrieben wird", sagte Dale Fisher, Medizinprofessor an der "National University of Singapore".
Obwohl Nordkorea den USA und Südkorea seit Jahrzehnten feindselig gegenüber steht, bieten die Länder nun ihre Hilfe an, wie US-Präsident Joe Biden (79) am heutigen Samstag in Seoul mitteilte. Doch der autoritäre Staat reagierte zunächst nicht auf die Angebote. Dann also weiter Tee trinken, Antibiotika schlucken und abwarten.
Titelfoto: Fotomontage: dpa/kcna