Reporterin bricht live im TV zusammen - als Folge einer Corona-Impfung?

Köln - Eine Reporterin des Nachrichtensenders ntv hat während der Sendung "Frühstart" am 15. Februar 2022 mitten in einem Live-Interview einen Schwächeanfall erlitten. Seither wird das Video des Vorfalls auf Facebook und Telegram verbreitet – zusammen mit Spekulationen, der Vorfall könne mit einer zuvor erfolgten Impfung gegen Covid-19 zu tun haben.

Clara Pfeffer erlitt vor laufender Kamera einen Schwächeanfall, ihr geht es mittlerweile wieder besser.
Clara Pfeffer erlitt vor laufender Kamera einen Schwächeanfall, ihr geht es mittlerweile wieder besser.  © RTL / Winfried von Wilmsdorff

Am Morgen des 15. Februar 2022 interviewte die Reporterin Clara Pfeffer in der Live-Sendung "Frühstart" des Senders "ntv" den stellvertretenden Unionsfraktionsvorsitzenden Sepp Müller (33). Als Pfeffer gegen 7.44 Uhr eine Frage zur Impflicht stellen wollte, erlitt sie plötzlich Wortfindungsstörungen.

Sie hörte auf zu sprechen, drohte vom Stuhl zu fallen. Der Politiker eilte ihr zu Hilfe. Dann schaltete der Sender zurück ins Nachrichtenstudio. "Sie haben es gesehen, der Kollegin Pfeffer in Berlin geht’s nicht ganz so gut", erklärte der Moderator Daniel Schüler.

Der Vorfall führte zu Spekulationen in sozialen Medien. So teilte etwa Bodo Schiffmann (54), ein Aktivist der Querdenken-Bewegung, das Video auf seinem Telegram-Kanal und schrieb dazu, er erinnere sich nicht, dass früher Menschen vor Kameras kollabiert wären. "Heute finden wir das fast täglich."

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Und weiter: "An die Ärzte, Richter, Lehrer, Staatsanwälte, Politiker und Medien, sowie Mitarbeiter in der Pharmaindustrie gerichtet: Ihr hab all diese Menschen auf dem Gewissen".

Schiffmann spielt damit offenbar darauf an, dass die genannten Berufsgruppen seiner Meinung nach angeblich gesundheitsschädliche Impfungen gegen Covid-19 propagieren würden.

Keinen Hinweis auf Zusammenhang mit Corona-Impfung

Es konnte kein Zusammenhang zwischen dem Schwächeanfall und einer Corona-Impfung hergestellt werden. (Symbolbild)
Es konnte kein Zusammenhang zwischen dem Schwächeanfall und einer Corona-Impfung hergestellt werden. (Symbolbild)  © arcyto/123RF

Doch es gibt keine Hinweise darauf, dass der Schwächeanfall der Moderatorin Clara Pfeffer mit einer Impfung zusammenhängt. Bereits wenige Stunden nach dem Vorfall twitterte sie: "Es geht mir schon deutlich besser und ich werde mich jetzt erst mal erholen. Und in Zukunft auch vor dem Frühstart richtig frühstücken."

Sie deutete damit an, der Grund für den Schwächeanfall könne eine Unterzuckerung gewesen sein. Auf Nachfrage schrieb eine Sprecherin des Unternehmens "RTL", zu dem der Nachrichtensender "ntv" mehrheitlich gehört, der "Deutschen Presse-Agentur" (dpa): "Ein etwaiger Zusammenhang mit einer Corona-Schutzimpfung ist ausgeschlossen."

Bereits etwa eine Woche zuvor, am 8. Februar, hatte sich in einer Live-Übertragung des "ZDF" ein ähnlicher Vorfall ereignet: Ein Kameramann hatte ebenfalls einen Schwächeanfall erlitten. Er führte dies später auf eine Unterkühlung zurück.

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Schwächeanfälle vor laufender Kamera gab es jedoch auch bereits vor Beginn der Impfkampagne gegen Covid-19: 2014 brach etwa der Entertainer Stefan Mross (46) vor laufender Kamera in der "ARD" zusammen.

Titelfoto: RTL / Winfried von Wilmsdorff

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