Sachsen: Immer mehr Kinder mit RS-Virus im Krankenhaus

Leipzig - Wegen der Corona-Maßnahmen kamen viele Kinder ohne Husten und Schnupfen durch den letzten Winter - nun infizieren sich auffällig viele Kinder mit dem RS-Virus.

Husten und Atemnot: Besonders Säuglinge und Kleinkinder sind bei RS-Infektionen gefährdet.
Husten und Atemnot: Besonders Säuglinge und Kleinkinder sind bei RS-Infektionen gefährdet.  © 123RF

Das Respiratorische Synzytial-Virus (kurz RS-Virus oder RSV) ist bei Säuglingen und Kleinkindern bis zum Alter von zwei Jahren der häufigste Auslöser von akuten Atemwegs-Infektionen. Derzeit erkranken auch im Freistaat immer mehr Kinder.

Prof. Wieland Kiess (63), Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum in Leipzig, weiß: Alle paar Jahre gibt es eine RS-Welle, das sei typisch für Viruserkrankungen. "Schon 2018 gab es den letzten großen Schub, acht Kinder mussten damals beatmet werden."

Viele Häuser sind derzeit an der Kapazitätsgrenze. So auch im Lausitzer Seenland Klinikum Hoyerswerda. "Wir haben mehr als zehn Mal so viele Infektionen als im vergangenen Jahr", sagt Dr. Ulrike Wetzel (59), Chefärztin der Kinder- und Jugendmedizin.

Prof. Wieland Kiess (63), Direktor der Kinder- und Jugendklinik Leipzig.
Prof. Wieland Kiess (63), Direktor der Kinder- und Jugendklinik Leipzig.  © Thomas Türpe
Immer mehr Kinder kämpfen in sächsischen Kliniken wie dem Uniklinikum Leipzig mit dem RS-Virus.
Immer mehr Kinder kämpfen in sächsischen Kliniken wie dem Uniklinikum Leipzig mit dem RS-Virus.  © Jan Woitas/dpa

"Wir sind bis zu 150 Prozent ausgelastet. Derzeit werden neun Kinder stationär behandelt, zwei von ihnen sind sauerstoffbedürftig."

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

Mehr zum Thema Coronavirus: