Schon 14.251 Corona-Tote: Sachsens trauriger Spitzenplatz

Dresden - Bereits vor dem aktuell erreichten Scheitel der Omikron-Welle ist von verschiedenen Seiten das Ende der Pandemie und die Entwicklung hin zu einer regional begrenzten Endemie prophezeit und oder herbeigesehnt worden. Zeit für eine (vorläufige) Bilanz der Corona-Toten.

Vor allem in der zweiten Corona-Welle waren Bestattungsinstitute und Krematorien in Sachsen überlastet.
Vor allem in der zweiten Corona-Welle waren Bestattungsinstitute und Krematorien in Sachsen überlastet.  © DPA/Robert Michael

Zahlen der Trauer: Von Donnerstag auf Freitag dieser Woche verzeichnete Sachsen acht weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Corona.

Damit stieg die Gesamtzahl der Corona-Toten im Freistaat auf genau 14.251 (Deutschland: 120.992). Das entspricht einem Anteil an der Gesamtbevölkerung von 1,64 Prozent oder einem Verhältnis von 351 Todesfällen pro 100.000 Einwohner.

Damit liegt Sachsen bundesweit ganz vorn. Nirgendwo sonst starben nach den Zahlen des Statistischen Bundesamtes so viele Menschen an oder mit dem Virus.

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Zum Vergleich: Rheinland-Pfalz verfügt mit etwas mehr als vier Millionen Einwohnern über eine ähnlich große Gesamtbevölkerung wie Sachsen – dort erlagen aber nur 120 Menschen pro 100.000 Einwohner den Folgen der Krankheit (Bundesschnitt: 145, Stand: 16.2.).

Sachsens Impfquote weiterhin niedrigste in Deutschland

FOG-Instituts-Leiter Ulrich Weiser (41).
FOG-Instituts-Leiter Ulrich Weiser (41).  © FOG-Institut Chemnitz

Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (63, CDU) hat als Begründung dafür in der Vergangenheit öfter darauf hingewiesen, dass Sachsen mit einem Schnitt von 46,9 Jahren eine überalterte Bevölkerung aufweise.

Parallel dazu ist die Impfquote von 63,7 Prozent bei der Grundimmunisierung die niedrigste in Deutschland überhaupt, wie der Generalsekretär der sächsischen CDU, Alexander Dierks (34), in seiner Stellungnahme zur Regierungserklärung vor gut einer Woche betonte.

"Natürlich wirkt sich die durch Corona verursachte Übersterblichkeit auch auf die Einwohnerzahlen aus", sagt Ulrich Weiser (41) vom FOG-Institut für Markt- und Sozialforschung Chemnitz.

Sachsens Bevölkerung schrumpft

So viele Corona-Tote wie Sachsen hat kein anderes Bundesland zu beklagen.
So viele Corona-Tote wie Sachsen hat kein anderes Bundesland zu beklagen.  © dpa/Boris Rössler

Tatsächlich weisen die Bevölkerungszahlen des Statistischen Landesamtes Kamenz zwischen 2019 und 2020 einen signifikanten Rückgang von 15.030 Menschen aus, während er in den Jahren seit 2015 zwischen 3000 und 6000 lag – bei gleichzeitig sinkendem Überschuss bei Fort- und Zuzügen.

Damit schrumpfte die Bevölkerung im Freistaat in Zeiten von Corona schneller, und sank von genau 4.084.851 Menschen (2015) auf 4.056.941 (2020). Tendenz weiter fallend.

Titelfoto: DPA/Robert Michael

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