Tausende Demonstranten in Dutzenden Städten: So liefen die Corona-Proteste am Montagabend

Rostock/Erfurt - Tausende Menschen haben am Montagabend in zahlreichen deutschen Städten gegen Corona-Maßnahmen protestiert.

"Impfpflicht? Nein danke!". In vielen Städten Deutschlands (hier in Schwerin) demonstrierten Tausende Menschen gegen die aktuellen Corona-Maßnahmen.
"Impfpflicht? Nein danke!". In vielen Städten Deutschlands (hier in Schwerin) demonstrierten Tausende Menschen gegen die aktuellen Corona-Maßnahmen.  © Sebastian Schug/dpa

Alleine in Mecklenburg-Vorpommern beteiligten sich rund 7000 Menschen in mindestens zwölf Städten an teils nicht angemeldeten Veranstaltungen, davon etwa 2900 in Rostock.

Der Protest richtete sich vor allem gegen eine mögliche Impfpflicht, vielerorts wurde aber auch eine Spaltung der Gesellschaft durch die Einschränkungen beklagt.

In Thüringen protestierten laut Polizei landesweit rund 6000 Menschen bei 26 Versammlungen gegen die Corona-Maßnahmen. Größtenteils seien es illegale Zusammenkünfte gewesen, sagte ein Sprecher. Dabei seien sieben Beamte verletzt worden, einer davon war demnach nicht mehr dienstfähig.

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Auch in Mannheim zogen trotz eines Verbots nach Schätzungen der Polizei bis zu 2000 Menschen großteils ohne Masken und ohne Abstand durch die Stadt. Rund 800 von ihnen schafften es demnach, ins Zentrum vorzudringen.

Erst als die Polizei sehr starke Kräfte zusammengezogen habe, habe sich die Lage allmählich beruhigt. Sechs Polizisten seien im Verlauf des Abends verletzt worden.

In Erfurt war die Polizei auch mit Wasserwerfern vor Ort.
In Erfurt war die Polizei auch mit Wasserwerfern vor Ort.  © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Geht es nur um Corona? Bei Protesten mischen rechtsextreme Gruppen mit

Polizisten sichern den Kornmarkt in Bautzen wegen eines angekündigten, nicht genehmigten Protests gegen die aktuellen Corona-Maßnahmen.
Polizisten sichern den Kornmarkt in Bautzen wegen eines angekündigten, nicht genehmigten Protests gegen die aktuellen Corona-Maßnahmen.  © Robert Michael/dpa

In Magdeburg versammelten sich etwa 3500 Menschen, im nordrhein-westfälischen Gummersbach rund 500.

In Sachsen ging die Polizei am Abend in mehreren Orten gegen Proteste vor: In Freiberg kesselte die Polizei rund 100 Menschen in der Nähe eines Supermarktparkplatzes ein, bevor sie die Protestierenden doch weitergehen ließ - denn aufgrund der Nähe zu den Geschäften sei nicht festzustellen gewesen, wer Teilnehmer oder Kunde der Märkte war, sagte ein Sprecher der Polizei.

In Dresden zählte die Polizei in der Innenstadt rund 100 Protestierende.

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Teils werden Proteste von Gegnern staatlicher Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung angemeldet und Auflagen eingehalten. Teils werden Verbote und Regeln aber auch gezielt missachtet.

Politiker, Polizei und Verfassungsschützer hatten sich zuletzt besorgt gezeigt über eine Radikalisierung insbesondere unter ohnehin schon extremistischen Protestierenden. Nach Einschätzung von Experten mischen bei den Protesten rechtsextreme Gruppen mit, die seit Jahren auch gegen Migration und staatliche Strukturen mobilisieren.

Bei solchen Protesten waren in den vergangenen Wochen wiederholt auch Journalisten beschimpft und attackiert worden.

Titelfoto: Robert Michael/dpa

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