Trotz mehr als 40 Grad Hitze: Kilometerlange Schlange für Corona-Tests!

Chongqing (China) - Die chinesische Metropole Chongqing (mehr als 32 Millionen Einwohner) hat inmitten einer Rekordhitzewelle Massen-Coronatests im Zentrum der Stadt durchführen lassen. Unzählige Menschen standen stundenlang unter der glühend heißen Sonne, während sie mit extremen Temperaturen und Stromausfällen zu kämpfen hatten.

In Peking standen die Menschen bereits im Juni in einer langen Warteschlange für Corona-Tests an. In China herrscht nach wie vor die Null-Covid-Strategie.
In Peking standen die Menschen bereits im Juni in einer langen Warteschlange für Corona-Tests an. In China herrscht nach wie vor die Null-Covid-Strategie.  © Mark Schiefelbein/AP/dpa

In China gilt nach wie vor eine strenge Null-Covid-Strategie, um mögliche Coronavirus-Ausbrüche zu verhindern. In Chongqing scheint das dennoch nicht gelungen zu sein, denn am Mittwoch meldete die Stadt 40 neue Covid-19-Infektionen. Damit hatten sich dort im August bislang insgesamt 146 Menschen mit dem Virus angesteckt.

Offenbar waren das aber zu viele, denn ebenfalls am Mittwoch ordneten die Behörden für mehr als zehn Millionen Menschen in den zentralen Stadtbezirken der Stadt an, sich einem Coronatest zu unterziehen, berichtete CNN. Die Maßnahme wurde ungeachtet der aktuell herrschenden Temperaturen weit über 40 Grad angeordnet, örtlich wurden sogar bis zu 45 Grad gemessen.

Dazu wurden rund 3800 temporäre Teststandorte eingerichtet. Fotos in den chinesischen sozialen Medien zeigten, wie sich dort lange Warteschlangen bildeten. Wegen der lähmenden Hitze seien Wartende ohnmächtig geworden.

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Ein Video, das viral ging, zeigte eine Straße mit Hunderte von Menschen, die anscheinend darauf warteten, endlich an der Reihe für den Test zu sein. Die meisten von ihnen trugen Gesichtsmasken, einige fächeln sich Luft zu, um die unerträgliche Wärme zu lindern.

Das Besondere: Im Hintergrund steigen Rauchschwaden von Waldbränden auf.

Waldbrände rund um die Metropole

Die Tests fanden statt, während Tausende von Einsatzkräften darum kämpften, die sich seit dem 18. August rasant ausbreitenden Waldbrände zu löschen, die in den Wäldern der Randbezirke sowie in den Bergen rund um Chongqing tobten. Die Flammen seien nachts auch in der Innenstadt zu sehen gewesen sein.

Ausgebrochen seien die Flammen infolge der intensiven Hitzewelle - der schlimmsten in China seit 1961. In mehr als hundert Städten wurden Temperaturen von mehr als 40 Grad Celsius erreicht.

Unter anderem führte der verstärkte Einsatz von Klimaanlagen vorübergehend zu Stromausfällen - neben einer reduzierten Wasserkraftkapazität aufgrund der anhaltenden Dürre.

Behörden stellen Gesundheitscodes auf Orange

Um sicherzustellen, dass die Bewohner von Chongqing trotz allem - und obwohl die Stadt "bis an die Grenzen belastet" ist - zu den obligatorischen Test gingen, stellten die Behörden die Gesundheitscodes auf den Mobiltelefonen aller Betroffenen auf Orange. Die Codes wurden erst grün, nachdem der Covid-Test abgeschlossen war.

Ein grüner Code ist eine Grundvoraussetzung für das tägliche Leben in China, wo die Bewegungsfreiheit durch ein von der Regierung auferlegtes Farbcode-System diktiert wird, um die Ausbreitung des Virus' zu kontrollieren.

Einwohner, die nicht getestet wurden, dürfen nach Angaben der Behörden weder an Versammlungen, Treffen oder Geschäftsaktivitäten teilnehmen noch überfüllte, geschlossene öffentliche Räume betreten.

Titelfoto: Mark Schiefelbein/AP/dpa

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