US-Vizepräsident Pence verzichtet bei Klinikbesuch auf Maske
Deutschland/Welt - Das Coronavirus breitet sich in Deutschland zum Glück etwas langsamer aus. Die derzeitige Lage hat jedoch weiterhin drastische Auswirkungen auf das Leben.

Nahezu alle öffentlichen Veranstaltungen und Sportevents sind abgesagt. Dennoch kann Deutschland, mit einer Schutzmaske über Mund und Nase, größtenteils ein wenig aufatmen.
Am 20. April traten die ersten vorsichtigen Lockerungen der vorherigen Maßnahmen in Kraft. Wie sich das auf die Verbreitung des Coronavirus auswirken wird, werden die Zahlen zeigen.
Mittlerweile gibt es 159.819 bestätigte Infektionen in Deutschland, 6310 Todesfälle und 117.400 Genesene (Stand 28. April, 22.20 Uhr).
Die USA hat weiterhin weltweit die meisten Fälle - knapp 1 Million. 57.812 Menschen sind auch bereits gestorben (Stand 28. April, 22.20 Uhr)
In Italien gibt es derzeit 201.505 Nachweise. Der traurige Spitzenreiter Europas ist Spanien mit 232.128 infizierten Menschen (Stand 28. April, 22.20 Uhr).
Weltweit gibt es über 3 Millionen bestätigte Fälle und mehr als 215.400 Todesfälle. Insgesamt haben sich rund 920.000 Menschen wieder erholt (Stand 28. April, 22.30 Uhr).
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Update, 28. April, 23.19 Uhr: Fitch stuft die Kreditwürdigkeit Italiens wegen Corona-Krise herab
Angesichts der wirtschaftlichen Belastungen durch die Corona-Krise hat die Ratingagentur Fitch die Bonitätsnote von Italien um eine Stufe gesenkt. Die Bonitätsnote werde von "BBB" auf "BBB-" reduziert, teilte Fitch am Dienstag in London mit. Die Note liegt damit nur eine Stufe über dem sogenannten Ramschniveau, das spekulative Anlageformen beschreibt.
Fitch geht davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2020 um acht Prozent schrumpfen werde. Man erwarte, dass das Coronavirus in der zweiten Jahreshälfte unter Kontrolle gehalten werde und es im Jahr 2021 zu einer Erholung der Wirtschaft komme.
Es könne aber noch schlimmer kommen, falls es zu einer zweiten Welle der Virusausbreitung komme und die Wirtschaft erneut heruntergefahren werden müsse, heißt es in der Mitteilung. Dann sei mit einer noch schwächeren wirtschaftlichen Entwicklung in diesem und im kommenden Jahr zu rechnen.
Der Schuldenstand dürfte laut Fitch um 20 Prozentpunkte auf 156 Prozent des BIPs bis zum Jahresende steigen. Mittelfristig dürfte er sich auf einem sehr hohen Niveau stabilisieren. Dies stelle ein Stabilitätsrisiko dar. Italien hatte schon vor der Corona-Krise den zweithöchsten Schuldenstand in der Eurozone.
Der Ausblick für das Rating ist laut Fitch stabil. Es droht also zunächst keine weitere Herabstufung. Fitch verweist auf die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), die die Finanzierungskosten für Italien niedrig halten dürfte. Das Rating könnte jedoch in Gefahr geraten, falls die Regierung keine glaubwürdige Wachstums- und Haushaltspolitik umsetze.
Das italienische Wirtschaftsministerium teilte am Abend mit, Minister Roberto Gualtieri (53) habe die Entscheidung der Ratingagentur zur Kenntnis genommen. Die von Fitch genannte schwache wirtschaftliche Entwicklung des Landes, mit der die Agentur die Herabstufung begründe, sei allerdings äußeren und temporären Umständen geschuldet, hieß es in der Mitteilung in Bezug auf die Coronavirus-Pandemie.
Andere Ratingagenturen hätten sich anders entschieden, hieß es weiter. "Die Grundlagen der italienischen Wirtschaft und der öffentlichen Finanzen bleiben solide."
Update, 28. April, 22.56 Uhr: US-Vizepräsident Pence verzichtet bei Klinikbesuch auf Maske
US-Vizepräsident Mike Pence (60) hat ungeachtet einer entsprechenden Vorschrift bei einem Klinikbesuch in der Corona-Krise keine Atemschutzmaske getragen. Auf Videos war zu sehen, wie Pence am Dienstag am Bett eines Patienten in dem Krankenhaus in Rochester im US-Bundesstaat Minnesota stand.
Alle Personen um ihn herum hatten Nase und Mund mit Masken bedeckt. Die Mayo Clinic schrieb auf Twitter, Pence sei vor seiner Ankunft über die Richtlinie zum Tragen von Masken informiert worden. Wenige Minuten nach der Veröffentlichung des Tweets wurde dieser wieder gelöscht.
Seit Mitte April verlangt die Klinik von allen Patienten und Besuchern, eine Atemschutzmaske zu tragen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen.
Vizepräsident Pence leitet die Corona-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses. Die Gesundheitsbehörde CDC empfiehlt seit Anfang April, dass im Kampf gegen das Coronavirus auch gesunde Menschen ohne Symptome Stoffmasken in der Öffentlichkeit tragen sollten. Dies gelte vor allem für Situationen, in denen es schwierig sei, stets genügend Distanz zu anderen Menschen zu halten.
US-Präsident Donald Trump (73) hatte im Anschluss an die Bekanntgabe der Empfehlung gesagt, die Maßnahme sei freiwillig und er habe sich dazu entschieden, keine Maske zu tragen.
Pence sagte am Dienstag mitreisenden Journalisten zufolge zu seinem Verzicht auf eine Maske, als Vizepräsident werde er regelmäßig auf das Coronavirus getestet, ebenso wie sein Umfeld. Und da er nicht infiziert sei, habe er gedacht, der Besuch sei eine gute Möglichkeit, um mit Forschern und Klinikpersonal zu sprechen und ihnen für ihre Arbeit zu danken.

Update, 28. April, 22.53 Uhr: Ford erwartet fünf Milliarden Dollar Quartalsverlust
Der zweitgrößte US-Autobauer Ford rechnet angesichts der Corona-Pandemie mit tiefroten Zahlen im laufenden Quartal. Das bereinigte Betriebsergebnis dürfte mit mehr als fünf Milliarden Dollar ins Minus geraten, da die Autoverkäufe weltweit erheblich zurückgingen, warnte der Konzern am Dienstag nach US-Börsenschluss.
Bereits im vergangenen Quartal musste Ford einen Nettoverlust von 2,0 Milliarden Dollar (1,9 Mrd Euro) verkraften. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen noch 1,1 Milliarden Dollar verdient. Die Erlöse sanken um 15 Prozent auf 34,3 Milliarden Dollar. Die Pandemie hat Produktion und Autoverkäufe schwer belastet.
Ford gab zudem bekannt, bestehende Kreditlinien im Volumen von 15 Milliarden Dollar ausgeschöpft und Anleihen im Wert von acht Milliarden Dollar ausgegeben zu haben, um die Liquiditätsreserven in der Krise zu stärken.
Am Markt kam der Geschäftsbericht nicht gut an, die Aktie geriet nachbörslich mit mehr als sechs Prozent ins Minus.
Update, 28. April, 22.51 Uhr: Brasilien verlängert Einreise-Sperre für Ausländer per Flugzeug
Die brasilianische Regierung von Präsident Jair Bolsonaro (65) hat die Einreise nach Brasilien auf dem Luftweg wegen der Corona-Pandemie um weitere 30 Tage eingeschränkt. Dies geht aus einer Veröffentlichung im "Diário Oficial", einer Art Amtsblatt, vom Dienstag hervor. Demnach dürfen Ausländer, die nicht permanent in Brasilien leben, per Flugzeug weiter nicht in das größte und bevölkerungsreichste Land Lateinamerikas einreisen.
Die Einschränkung hatte seit Ende März zunächst für 30 Tage gegolten. Nicht betroffen von der Einschränkung sind Ausländer, die Frachttransporte durchführen oder sich im internationalen Transit befinden. Brasiliens Regierung hatte seit Beginn der Corona-Krise verschiedene Einreisebeschränkungen erlassen. Mehr als 66.500 Menschen haben sich in dem Land mit dem Virus infiziert, mindestens 4543 sind im Zusammenhang damit bislang gestorben.
Update, 28. April, 22.50 Uhr: Amerikanisches Corona-Schiff erreicht Marine-Stützpunkt
Wegen eines Coronavirus-Ausbruchs an Bord ist der US-Zerstörer "USS Kidd" an einen Marinestützpunkt zurückgekehrt. Das Schiff sei am Dienstag in San Diego im US-Bundesstaat Kalifornien eingetroffen, erklärte die US-Marine. 64 der rund 350 Besatzungsmitglieder des Schiffs wurden demnach inzwischen positiv auf das Coronavirus getestet.
Seitdem sich vergangene Woche eine erste Infektion bestätigt hatte, wurde mehr als die Hälfte der Crew-Mitglieder auf das Virus getestet. Zwei infizierte Seemänner wurden zur Behandlung bereits vorzeitig an Land gebracht und 15 weitere an ein anderes Schiff übergeben. Das Schiff ist normalerweise in der Karibik und im Ostpazifik zur Bekämpfung des illegalen Drogenhandels im Einsatz.
Das Coronavirus macht der US-Marine seit Wochen zu schaffen. Fast 1000 Besatzungsmitglieder des US-Flugzeugträgers "2USS Theodore Roosevelt" haben sich mit dem Coronavirus infiziert, weswegen das hochgerüstete Kriegsschiff vor der Pazifikinsel Guam vor Anker liegt.

Update, 28. April, 22.25 Uhr: IWF gewährt Nigeria wegen Corona-Krise Milliardenhilfe
Der Internationale Währungsfonds (IWF) gewährt Nigeria wegen der Corona-Krise Nothilfe in Höhe von 3,4 Milliarden US-Dollar. Der westafrikanische Staat sei sowohl vom drastischen Verfall der Ölpreise als auch von den Folgen der Coronavirus-Pandemie betroffen, erklärte der IWF am Dienstag. Die Unterstützung des Fonds solle helfen, Wirtschaft und Währung in Afrikas bevölkerungsreichstem Staat zu stabilisieren, hieß es weiter.
Der IWF unterstützt wegen der Coronavirus-Pandemie zahlreiche Entwicklungs- und Schwellenländer. Die Finanzierung für Nigeria ist aber das bislang größte IWF-Hilfspaket für ein einzelnes Land.
Sobald die Krise überstanden sei, müsse Nigeria seinen Staatshaushalt wieder konsolidieren, um eine zu hohe Verschuldung zu vermeiden, mahnte der IWF. Nigeria ist Afrikas größte Volkswirtschaft - die Regierung ist jedoch sehr abhängig von Einnahmen aus Ölexporten.
Dutzende Länder haben wegen der Corona-Krise bereits Nothilfen oder Kredite beim in Washington ansässigen IWF beantragt. Dessen Gespräche über Finanzhilfen mit größeren Schwellenländern wie Ägypten und Südafrika laufen dem Vernehmen nach noch.
Update, 28. April, 21.57 Uhr: US-Vizepräsident Pence verzichtet bei Klinikbesuch auf Maske
US-Vizepräsident Mike Pence hat ungeachtet einer entsprechenden Vorschrift bei einem Klinikbesuch in der Corona-Krise keine Atemschutzmaske getragen. Auf Videos war zu sehen, wie Pence am Dienstag am Bett eines Patienten in dem Krankenhaus in Rochester im US-Bundesstaat Minnesota stand.
Alle Personen um ihn herum hatten Nase und Mund mit Masken bedeckt. Die Mayo Clinic schrieb auf Twitter, Pence sei vor seiner Ankunft über die Richtlinie zum Tragen von Masken informiert worden. Wenige Minuten nach der Veröffentlichung des Tweets wurde dieser wieder gelöscht.
Seit Mitte April verlangt die Klinik von allen Patienten und Besuchern, eine Atemschutzmaske zu tragen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen.
Update, 28. April, 21.38 Uhr: Formel-1-Notplan auch mit Hockenheim?
Die Formel 1 könnte in ihren Not-Kalender für diese Saison Medienberichten zufolge auch ein Rennen auf dem Hockenheimring aufnehmen. Die Geschäftsführung der Rennstrecke bestätigte dem SWR erste Gespräche mit den Machern der Rennserie über die Option, einen Grand Prix ohne Zuschauer zu veranstalten. Da jedoch Großveranstaltungen in Deutschland bis Ende August untersagt sind, habe es noch keine konkreten Verhandlungen gegeben.
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Update, 28. April, 21.21 Uhr: Grünes Licht für Geisterspiele?
Die Fußball-Bundesliga hat offenbar eine wichtige Hürde auf dem Weg zu Geisterspielen aufgrund der Coronavirus-Pandemie gemacht. Das Bundesarbeitsministerium hat nach Informationen des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) in Sachen Arbeitsschutz grünes Licht für Spiele der 1. und 2. Liga unter Ausschluss von Zuschauern gegeben.
"Der Arbeitsschutz der Spieler, Trainer und Betreuer kann bei vollständiger Umsetzung des Konzepts weitgehend sichergestellt werden", heißt es demnach mit Blick auf ein weiterentwickeltes Wiederaufnahme-Konzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) in einem Schreiben von Björn Böhning (SPD) als Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium.
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Update, 28. April, 21.13 Uhr: Übersicht aus Deutschland und der Welt





Update, 28. April, 21.07 Uhr: Saarländischer Verfassungsgerichtshof kippt Ausgangsbeschränkungen
Im Saarland müssen die im Zuge der Corona-Pandemie verfügten Ausgangsbeschränkungen nach einer Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs sofort gelockert werden. Es gebe "aktuell keine belastbaren Gründe für die uneingeschränkte Fortdauer der strengen saarländischen Regelung des Verbots des Verlassens der Wohnung" mehr, entschieden die Verfassungsrichter am Dienstag.
Das heißt: Begegnungen in Familien sowie das Verweilen im Freien unter Wahrung der notwendigen Abstände und Kontaktbeschränkungen seien ab sofort wieder möglich.
Update, 28. April, 20.22 Uhr: Ausnahmezustand in Tschechien nun doch bis 17. Mai verlängert
Entgegen früherer Ankündigungen hat Tschechien den wegen der Coronavirus-Pandemie ausgerufenen Ausnahmezustand noch einmal verlängert. Er gilt nun bis zum 17. Mai.
Dafür stimmten am Dienstagabend 54 Parlamentsabgeordnete, dagegen 24. Der Notstand erlaubt es der Regierung zufolge unter anderem, das weitgehende Einreiseverbot für Ausländer vorerst aufrechtzuerhalten und medizinische Güter ohne Ausschreibung zu beschaffen.
Die Regierung in Prag hatte ihre Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zuletzt stark gelockert. So wurden die allgemeinen Ausgangsbeschränkungen aufgehoben und die meisten Geschäfte wieder geöffnet. Weiterhin gelten eine Mundschutzpflicht in der Öffentlichkeit und ein Verbot von Versammlungen mit mehr als zehn Personen.
Update, 28. April, 20.11 Uhr: Zahl der neuen Patienten in New York geht zurück
Im besonders heftig von der Coronavirus-Pandemie betroffenen US-Bundesstaat New York ist die Zahl der neu in Krankenhäusern aufgenommenen Patienten seit dem Höhepunkt des Ausbruchs Anfang April um mehr als 70 Prozent gesunken.
Am Montag seien erstmals seit mehr als einem Monat an einem Tag weniger als 1000 Infizierte neu in den Krankenhäusern des Bundesstaats mit rund 19 Millionen Menschen aufgenommen worden, sagte Gouverneur Andrew Cuomo bei seiner täglichen Pressekonferenz am Dienstag. Am 7. April waren es beispielsweise mehr als 3000 gewesen.
Die Zahl der Todesopfer lag am Montag weiter relativ stabil bei 335. Auf dem Höhepunkt des Ausbruchs starben in New York fast 800 Menschen pro Tag nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus. Insgesamt sind in New York bereits mehr als 17.000 Menschen gestorben, rund 300.000 haben sich infiziert.

Update, 28. April, 19.35 Uhr: Fußballsaison in Argentinien wegen Corona-Krise beendet
Wegen der Corona-Pandemie ist die laufende Fußballsaison in Argentinien vorzeitig abgebrochen worden. Alle Wettbewerbe, einschließlich der 1. Liga, werden eingestellt, wie der argentinische Fußballverband AFA am Dienstag mitteilte. Wegen der Corona-Krise hatte die Superliga bereits seit Mitte März pausiert. Die neue Saison soll nun im Januar 2021 beginnen.
Bis 2022 wird es weder Aufstiege noch Abstiege geben. Davon profitiert unter anderem die Fußball-Legende Diego Maradona, der mit seinem Verein Gimnasia y Esgrima La Plata zuletzt abstiegsgefährdet war. Die Plätze für die internationalen Wettbewerbe Copa Libertadores und Copa Sudamericana im kommenden Jahr werden entsprechend den letzten Platzierungen der Clubs in der Tabelle vergeben.
Update, 28. April, 19.16 Uhr: Palmer entschuldigt sich
Angesichts heftiger Empörung über Äußerungen zum Umgang mit Corona-Patienten hat sich der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer für seine Wortwahl entschuldigt.
"Niemals würde ich älteren oder kranken Menschen das Recht zu leben absprechen", erklärte der Grünen-Politiker am Dienstagabend gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Falls er sich "da missverständlich oder forsch ausgedrückt" habe, tue es ihm leid.
Angesichts heftiger Empörung über Äußerungen zum Umgang mit Corona-Patienten hat sich der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer für seine Wortwahl entschuldigt. "Niemals würde ich älteren oder kranken Menschen das Recht zu leben absprechen", erklärte der Grünen-Politiker am Dienstagabend gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Falls er sich "da missverständlich oder forsch ausgedrückt" habe, tue es ihm leid.

Update, 28. April, 19.13 Uhr: Reisebüros in Existenznot: Bundesweite Demonstrationen
In mehr als 30 Städten wollen Inhaber und Beschäftigte von Reisebüros, Reiseveranstaltern und Busunternehmen am Mittwoch für einen Rettungsschirm für ihre Branche demonstrieren. "Wenn wir keine Hilfe bekommen, sind wir tot", sagte Anke Mingerzahn, Inhaberin eines Reisebüros in Suhl und Mitinitiatorin des Aktionsbündnisses "Rettet die Reisebüros - rettet die Touristik!"
Notwendig sei eine nicht rückzahlbare finanzielle Soforthilfe für die touristischen Unternehmen. Die Branche mit drei Millionen Beschäftigten, 15.000 Unternehmen und 290 Milliarden Euro Jahresumsatz werde von der Politik bisher im Stich gelassen.
"Tourismus trägt hierzulande mehr zum Bruttoinlandsprodukt bei als Automobilindustrie oder Maschinenbau", sagte die Reiseorganisatorin Claudia Mades in München. "Jetzt brauchen wir echte politische Unterstützung und nicht nur Lippenbekenntnisse."
Vor dem Bundeskanzleramt in Berlin will das Bündnis ebenso demonstrieren wie vor den Landtagen in Düsseldorf, Hannover, Potsdam und Kiel, auf dem Münchner Odeonsplatz, an der Frankfurter Hauptwache, dem Mainzer Staatstheater und am Deutschen Eck in Koblenz, am Nürnberger Flughafen, vor der Erfurter Staatskanzlei, auf dem Magbeburger Domplatz und auf dem Hamburger Rathausmarkt. Zu den wichtigsten Utensilien gehören leere Koffer und Liegestühle. Mal sind 20, mal 50 Demonstranten zugelassen, mit Mundschutz und unter Beachtung der Abstandsregeln.
Update, 28. April, 18.56 Uhr: Turkish Airlines verlängert Flugstopp wegen Coronavirus bis 28. Mai
Die halbstaatliche türkische Fluggesellschaft Turkish Airlines setzt ihre Flüge wegen der Coronavirus-Krise nun bis zum 28. Mai aus. Das teilte die Gesellschaft am Dienstagabend mit. Geschäftsführer Bilal Eksi twitterte sein Bedauern und schrieb, dass das sowohl die nationalen als auch die internationalen Flüge betreffe. Internationale Flüge sollten bisher am 20. Mai wiederaufgenommen werden, Inlandsflüge am 1. Mai.
Update, 28. April, 18.55 Uhr: Zahl der Infizierten in Italien steigt auf über 200 000
Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen ist in Italien auf mehr als 200.000 gestiegen. Insgesamt haben sich in dem Land bis Dienstag 201.505 Menschen mit dem Virus angesteckt, wie der Zivilschutz mitteilte. Die Zahl der Toten stieg um 382 auf insgesamt 27.359.
Für die politischen Entscheidungen zu den Ausgangsbeschränkungen ist aber vor allem die Zahl der Patienten auf der Intensivstation und im Krankenhaus wichtig, die weiter sinkt. Auch die Zahl der aktuell positiven Fälle - also die Zahl, aus der Tote und Genesene herausgerechnet werden - sank weiter.
Italien will ab 4. Mai die strengen Ausgangssperren nach fast zwei Monaten ein wenig lockern. Dann darf man zum Beispiel wieder draußen spazieren gehen oder Sport machen.
Update, 28. April, 18.36 Uhr: Arbeitsfreie Zeit in Russland bis Mitte Mai verlängert
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat Russlands Präsident Wladimir Putin die arbeitsfreie Zeit um gut zwei Wochen verlängert. Diese Regelung gelte nun bis einschließlich 11. Mai, sagte der Kremlchef am Dienstag bei einer im Staatsfernsehen übertragenen Videokonferenz. Damit wären viele Russen dann insgesamt sechs Wochen bei vollem Lohnausgleich zu Hause. Erst nach dieser Zeit werde es schrittweise Lockerungen geben, meinte Putin.

Update, 28. April, 18.03 Uhr: Drosten: Untersuchen Viruskonzentration im Rachen von Kindern
In Berlin läuft dem Virologen Christian Drosten zufolge eine Untersuchung zur Rolle von Kindern in der Coronavirus-Pandemie. Im Labor an der Charité sei man dabei, die Viruskonzentration im Rachen von Kindern zu bestimmen, sagte der Wissenschaftler am Dienstag im NDR-Podcast.
Über Ergebnisse und die Datengrundlage könne er wahrscheinlich an diesem Donnerstag sprechen. Drosten erhofft sich demnach mehr Erkenntnisse darüber, ob Kinder das Virus ebenso abgeben wie Erwachsene. Das sei wichtig für die Debatte über Kita-Öffnungen.
Bei der Grippe und vielen anderen Erkältungskrankheiten wisse man, dass Kinder sehr hohe Virusmengen im Rachen hätten, erläuterte der Virologe. Ihr unerfahrenes Immunsystem habe nichts gegen Erreger auszurichten, so dass sich diese stark vermehren könnten. Im Vergleich zu Erwachsenen könne die Viruskonzentration im Rachen bei Kindern 10.000-mal höher liegen, schilderte Drosten.
Bisher seien viele Fragen zur Rolle von Kindern bei Sars-CoV-2 offen. In vielen Studien dazu seien zu wenige Kinder eingeschlossen, so dass die Ergebnisse nicht statistisch signifikant seien, schilderte Drosten eine grundsätzliche Problematik. Sollte in Deutschland wieder mehr Kita-Betreuung ermöglicht werden, sprach er sich für klare Handlungsempfehlungen an Eltern aus:
Zum Beispiel, dass man sich der möglichen Infektions-Einschleppung bewusst ist und bei Symptomen gleich zu Hause bleiben und sich testen lassen sollte. Zudem sollte man keine älteren Menschen besuchen.

Update, 28. April, 17.03 Uhr: Deutschland-Tour der Radprofis kann 2020 nicht stattfinden
Die Deutschland-Tour der Radprofis kann wegen der Coronavirus-Pandemie im Jahr 2020 nicht stattfinden. Die bereits fest geplante Rundfahrt von Stralsund bis Nürnberg soll nun 2021 mit gleicher Strecke nachgeholt werden, wie die Veranstalter am Dienstag mitteilten.
Für 2020 war die Rundfahrt von 20. bis 23. August angesetzt, in Deutschland sind allerdings Großveranstaltungen bis zum 31. August untersagt.
Die diesjährige Absage hat bei Deutschlands größtem Etappenrennen Auswirkungen bis ins übernächste Jahr. Das für 2021 geplante Finale in Stuttgart soll demzufolge um ein Jahr verschoben werden. Die Stadt sei "offen für eine Verlegung des ursprünglich für 2021 in der Landeshauptstadt geplanten Finales der Schlussetappe der Deutschland Tour ins Jahr 2022", sagte Martin Schairer, der Stuttgarter Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport.
Update, 28. April, 16.48 Uhr: Frankreich will Verzicht auf Passierschein - weiter Beschränkungen
Bei der Lockerung der Ausgangsbeschränkungen will Frankreich vom 11. Mai an auf die bisher obligatorischen Passierscheine verzichten. "Es wird wieder möglich sein, ohne Bescheinigung frei zu reisen - mit Ausnahme von Fahrten mehr als 100 Kilometer von zu Hause entfernt", sagte Premierminister Édouard Philippe am Dienstag in der Nationalversammlung in Paris. Solche Reisen sind nur erlaubt, wenn es wegen Familie oder Beruf einen zwingenden Grund gibt.
Philippe warnte gleichzeitig, dass die Ausgangsbeschränkungen beibehalten würden, wenn das Land bis zum 11. Mai nicht für eine Lockerung bereit sei. Auch sonst bleibt das öffentliche Leben stark eingeschränkt.
"Das ist nicht die Zeit, sein Département zu verlassen, um über das Wochenende wegzufahren", betonte der Premier. Generell müssten Versammlungen vermieden werden. Künftig sind sie auf zehn Personen beschränkt, auch in Privaträumen. Vor September sollen keine Veranstaltungen mit mehr als 5000 Teilnehmern stattfinden.
Mit Blick auf die Wiederöffnung der Schulen sagte Philippe: "Die Rückkehr unserer Kinder ist ein Gebot der Bildung und der sozialen Gerechtigkeit."
Die Regierung schlage eine sehr schrittweise Öffnung von Kindergärten, Krippen und Grundschulen vom 11. Mai an auf freiwilliger Basis vor. Die Sekundarstufe könnte folgen. Über die Rückkehr der obersten Klassen soll Anfang Juni entschieden werden.
Update, 28. April, 16.37 Uhr: Pflegeheim-Besuche und Gottesdienste in Hessen unter Auflagen erlaubt
Pflegeheim-Besuche und Gottesdienste werden in Hessen unter strengen Hygiene-Regeln wegen der Corona-Pandemie wieder erlaubt. Man habe entschieden, dass ab dem 1. Mai wieder Gottesdienste möglich seien, Besuche in Pflegeheimen ab dem 4. Mai, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) am Dienstag in Wiesbaden.
Landessozialminister Kai Klose (Grüne) zufolge muss bei Gottesdiensten und religiösen Zusammenkünften der Mindestabstand von 1,50 Metern zwischen den Teilnehmern eingehalten werden, es müssten "geeignete weitere Hygienemaßnahmen" wie das Aufstellen von Desinfektionsspendern getroffen werden und es dürften keine Gegenstände wie Kollektenkörbe herumgereicht werden.
Update, 28. April, 16.36 Uhr: Gericht: Maskenpflicht verletzt nicht das Persönlichkeitsrecht
Die seit Montag geltende Maskenpflicht in Geschäften verstößt nach Ansicht des Hamburger Verwaltungsgerichts nicht gegen das Persönlichkeitsrecht. Die Verpflichtung zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung sei geeignet, dem Lebens- und Gesundheitsschutz zu dienen, entschied das Gericht in einem Eilverfahren.
Wie ein Gerichtssprecher am Dienstag mitteilte, hatten zwei Privatpersonen Klage gegen die Maßnahme zum Schutz vor Corona-Infektionen eingereicht.
Das Gericht vertrat die Auffassung, dass mit der zeitlichen und räumlichen Beschränkung der Maskenpflicht das allgemeine Persönlichkeitsrecht nach Artikel 19, 2 Grundgesetz nicht angetastet werde. Die Gesundheitsbehörde verfüge über einen weiten Einschätzungsspielraum.
"Die Einschätzung, das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung verringere die Ansteckungsgefahr, weil hierdurch dafür Sorge getragen werde, dass beim Sprechen keine oder nur noch wenige infizierte Tröpfchen in die Luft gelangten, begegnet vor diesem Hintergrund keinen durchgreifenden Bedenken", hieß es.
Zwar gebe es auch Wissenschaftler, die die Wirksamkeit des Schutzes verneinten. Die Stadt Hamburg stütze sich jedoch maßgeblich auf eine nachvollziehbare Meinung, nämlich die des Robert Koch-Instituts. Gegen die Entscheidung können die Kläger Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht einlegen.

Update, 28. April, 16.34 Uhr: Luxemburg will 600 000 Bürger auf Covid-19 testen
Im Kampf gegen das Coronavirus startet Luxemburg diese Woche mit groß angelegten Tests. Die freiwilligen Tests der gut 600.000 Einwohner sowie von Grenzgängern aus Deutschland, Frankreich und Belgien sollen die Lockerung von Kontaktbeschränkungen begleiten, teilte Forschungsminister Claude Meisch am Dienstag mit.
8500 Schüler und Lehrer sollen noch vor Wiederöffnung der Schulen am 4. Mai getestet werden. Pro Tag sind dann mindestens 20.000 Tests geplant.
Meisch sagte: "Das Ziel ist, dass die gesamte Bevölkerung getestet werden kann, zum Teil mehrmals." Wegen der überschaubaren Zahl könne man das "innerhalb kurzer Zeit" machen. Als erstes Land der Welt werde Luxemburg somit einen kompletten Überblick über die Anzahl an infizierten Bürgern bekommen.
Derzeit darf man Haus oder Wohnung nur zum Einkaufen, Arbeiten und Besuchen beim Arzt verlassen.
Update, 28. April, 16.32 Uhr: Merkel: Bei Corona-Konjunkturprogrammen Klimaschutz berücksichtigen
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat dazu aufgerufen, beim wirtschaftlichen Wiederaufbau nach der Corona-Pandemie dem Klimaschutz einen festen Stellenwert einzuräumen.
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Update, 28. April, 16.24 Uhr: Antragstellung für Corona-Zuschuss wegen Betrugsgefahr gestoppt
Soloselbstständige, Freiberufler und Unternehmen in Berlin können vorübergehend keinen Corona-Zuschuss beantragen. Die Investitionsbank (IBB) hat am Dienstag die Antragstellung gestoppt. Zuvor war eine Website entdeckt worden, die der Seite der IBB nachempfunden war.
"Bei dieser Seite handelt es sich um eine Fälschung", teilte die Bank mit. "Sollten Sie diese Seite benutzen, besteht die Gefahr von Identitätsdiebstahl." Die Sicherheitsbehörden seien informiert. Die korrekte Website für Anträge auf Corona-Zuschüsse sei www.ibb.de.
Gegen 16 Uhr wurde das Online-Formular auf der korrekten Website wieder freigeschaltet. "Gefahr erkannt, Gefahr gebannt", sagte ein Sprecher. "Man kann wieder ganz normal Anträge stellen." Das Landeskriminalamt untersuche die Hintergründe der Fälschung.
Update, 28. April, 16.20 Uhr: Watzke drängt auf Ligastart im Mai
Hans-Joachim Watzke drängt auf einen Wiederbeginn der wegen der Corona-Krise unterbrochenen Bundesliga-Saison schon im Mai.
"Es ist völlig ausgeschlossen, dass erst im Juni gespielt wird, dann kannst du es gleich vergessen", sagte der Geschäftsführer von Borussia Dortmund am Dienstag in einem "Spiegel"-Interview. Der 60-Jährige verwies auf das stramme Fußball-Restprogramm: "Wir haben ja noch neun Spieltage zu spielen, wir haben noch Relegationsspieltage und dann kommt der DFB-Pokal noch dazu. Und wir müssen damit rechnen, dass auch mal ein Spiel ausfällt."
Watzke sieht keine Veranlassung, die Entscheidung über einen Wiederbeginn weiter hinauszuzögern: "Wir haben der Politik ein 41-seitiges Gesundheitskonzept vorgestellt und sind auch jetzt noch dabei, es auf Wunsch der Politik noch weiter auszudehnen. Wenn das trägt, ist es egal, ob wir am 9. Mai oder am 16. Mai spielen, die Situation ist die gleiche. Jede Woche später wird kritisch."
Auch in anderen großen europäischen Ligen sei man bemüht, "die Saison einigermaßen zu Ende zu spielen". "Wenn wir es schaffen, als erste wieder zu spielen, wird das eine immense Wirkung auf die ganze Welt haben, weil jeder guckt", sagte Watzke.

Update, 28. April, 15.58 Uhr: Lebensmitteleinkauf im Internet seit Lockdown beliebter
Verbraucher in Deutschland haben einer Umfrage zufolge seit Beginn der Corona-Beschränkungen vermehrt online Lebensmittel eingekauft. Im Vergleich zu vor der Krise haben 18 Prozent der Befragten mehr Geld im Internet dafür ausgegeben, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) hervorgeht.
Die gleiche Anzahl gab demnach an, auch nach der Krise online mehr Geld dafür auszugeben. BCG befragte vom 17. bis zum 20. April 1584 in Deutschland lebende Menschen.

Update, 28. April, 15.44 Uhr: Lehrerverband fordert Maskenpflicht an Schulen
Der Deutsche Lehrerverband hat Beschlüsse der Kultusministerkonferenz kritisiert, keine Maskenpflicht an Schulen einzuführen. Zur Eindämmung der Corona-Pandemie wäre das zumindest auf Schulfluren, auf dem Pausenhof oder beim Warten auf den Schulbus geboten, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der Deutschen Presse-Agentur.
Dort herrsche ein "dynamisches Geschehen", es könne Gedränge geben. Es sei damit auch viel schwieriger, an solchen Stellen den 1,50 Meter Mindestabstand einzuhalten als im Klassenraum mit weit auseinander gestellten Tischen.
Die Kultusminister schlagen ein freiwilliges Tragen von Mund-Nase-Schutz vor, sehen diesen als Ergänzung zu strikten Hygienevorgaben und dem Abstandhalten.
Update, 28. April, 15.40 Uhr: Kein Fußball mehr in Frankreich
Wie die Sportzeitschrift "L'Équipe" berichtet, wird die Fußball-Saison in Frankreich abgebrochen. Demnach finden keine Geisterspiele statt. Was das für Auf- und Abstiege bedeutet, ist noch nicht geklärt.
Mehr dazu >> hier.
Update, 28. April, 15.38 Uhr: Lockerungen in Sachsen
Ab 4. Mai dürfen in Sachsen Möbelhäuser wieder öffnen.
Neben Friseuren dürfen ab kommenden Montag auch Kosmetik- und Tattoostudios sowie Fußpflege wieder öffnen. Es gelten strenge Hygiene- und Abstandsregeln.
Außerdem: Schüler aller Vorabschlussklassen der Gymnasien, Berufsbildenden Schulen, Oberschulen und Förderschulen sollen ab dem 6. Mai wieder ihre Schulen besuchen. Das kündigte Kultusminister Christian Piwarz (44, CDU) an.
Piwarz stellte in Aussicht, dass die restlichen Klassen im Mai, eventuell ab 25. Mai, wieder in die Schulen kommen können. Allerdings werde es einen Wechsel zwischen Präsenzzeiten und Lernen zu Hause geben.Update, 28. April, 15.35 Uhr: Gastro-Terrassenöffnung in Mecklenburg-Vorpommern in Aussicht gestellt
Gastronomen in Mecklenburg-Vorpommern können voraussichtlich ab dem 11. Mai die Terrassen ihrer Restaurants wieder öffnen.
Das stellte Landeswirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) am Dienstag für den Fall in Aussicht, dass die Infektionszahlen in dem Bundesland niedrig bleiben.
Geprüft werde auch, ob vom 11. Mai an Kosmetikstudios, Massagepraxen, Nagelstudios, Sonnenstudios, Tattoo-Studios und ähnliche Betriebe wieder öffnen können. Damit werde sich das Kabinett in der kommenden Woche beschäftigen.

Update, 28. April, 15.34 Uhr: 120 Covid-19-Kranke in türkischen Gefängnissen
In türkischen Gefängnissen sind offiziellen Angaben zufolge bisher 120 Häftlinge an der Lungenkrankheit Covid-19 erkrankt. Alle würden in Kliniken behandelt, keiner sei auf einer Intensivstation, sagte Justizminister Abdulhamit Gül am Dienstag in Ankara während einer Pressekonferenz. Keiner der Infizierten sei in kritischer Verfassung. Gül zufolge kommen die Betroffenen aus vier Gefängnissen.
Am 13. April hatte Gül gemeldet, dass im offenen Vollzug bisher 17 Fälle der Lungenkrankheit Covid-19 bestätigt seien. Drei Menschen seien gestorben.
Die Regierung hat im April damit begonnen, Häftlinge aus den überfüllten Gefängnissen unter anderem in den Hausarrest zu entlassen, um die Verbreitung von Covid-19 aufzuhalten. Ein entsprechendes Gesetz soll die Entlassung von bis zu 90.000 Menschen ermöglichen.
Bis Montagabend hatte die Türkei offiziell rund 112.000 mit dem Coronavirus Infizierte erfasst sowie 2900 Tote.
Update, 28. April, 15.32 Uhr: Ausnahmezustand in Portugal endet am 2. Mai
Portugal wird den noch bis zum 2. Mai geltenden Alarmzustand wegen der Corona-Krise nicht verlängern. Das Virus solle vom nächsten Wochenende an mittels "anderer Instrumente" unter Kontrolle gehalten werden, sagte Präsident Marcelo Rebelo de Sousa am Dienstag nach einem Treffen mit Fachleuten des Gesundheitswesens. Der Alarmzustand - zweithöchste Notstandsstufe des Landes - war am 18. März ausgerufen worden
Update, 28. April, 15.30 Uhr: Verdi sieht Masken in Kitas kritisch - kleine Gruppen empfohlen
Die Gewerkschaft Verdi sieht den Einsatz von Masken in Kitas kritisch. Es sei unwahrscheinlich, dass die Kinder beim Spielen Masken tragen und die auch noch korrekt sitzen, teilte Verdi am Dienstag mit.
Aus Sicht der Gewerkschaft müssen für eine Ausweitung der Betreuung während der Corona-Pandemie verschiedene Kriterien vorliegen. In einem Positionspapier empfiehlt Verdi unter anderem eine Gruppengröße von maximal fünf Kindern, um die Kontaktkreise möglichst klein zu halten.
Außerdem sollen die Kitas demnach im Eingangsbereich eine Begrüßungs- und Verabschiedungszone für Eltern einrichten und die Abholzeiten zeitlich staffeln, damit sich so wenig Menschen wie möglich begegnen. Die Betreuer sollen in festen Schichten arbeiten, sich nach Möglichkeit nicht begegnen und Arbeitskleidung gestellt bekommen, die bei 60 Grad waschbar ist, hieß es.
Update, 28. April, 15.26 Uhr: Mecklenburg-Vorpommern führt Maskenpflicht in Arztpraxen ein
Patienten in Mecklenburg-Vorpommern müssen künftig auch in Arztpraxen einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Laut einem Kabinettsbeschluss vom Dienstag seien wie im Einzelhandel auch hier eine Alltagsmaske, ein Schal oder ein Tuch erlaubt, erklärte Landesgesundheitsminister Harry Glawe (CDU). Die Maskenpflicht gelte auch in Psychotherapie-Praxen und in Praxen anderer Gesundheitsberufe.
Wer hinter einer Plexiglas-Scheibe sitze - zum Beispiel am Tresen einer Arztpraxis - müsse keinen Mundschutz tragen. Auch Kinder bis zum Schuleintritt sowie Menschen, die aus medizinischen oder psychischen Gründen keine Maske tragen können, seien von der Pflicht befreit.
Update, 28. April, 15.24 Uhr: Neuer RKI-Lagebericht: Ansteckungsrate wieder bei 0,9
Nach einem aktuellen Lagebericht schätzt das Robert Koch-Institut (RKI) die Corona-Ansteckungsrate wieder auf 0,9. Die sogenannte Reproduktionszahl ist demnach mit Datenstand 28. April 2020, 0.00 Uhr wieder gesunken, nachdem sie zuvor laut einem am Montagabend veröffentlichten Bericht auf 1 gestiegen war.
Vom Wert 1 hatte RKI-Chef Lothar Wieler am Dienstagvormittag auch in einer Pressekonferenz berichtet (siehe Update 10.18 Uhr). Er betonte dabei, die Reproduktionszahl dürfe bei der Bewertung des Epidemieverlaufs nicht isoliert betrachtet werden.
Die Reproduktionszahl gibt an, wie viele Menschen im Schnitt von einem Infizierten angesteckt werden. In die Berechnung fließen laut RKI alle gemeldeten Fälle mit Erkrankungsbeginn bis drei Tage vor Datenstand an.
"Fälle mit neuerem Erkrankungsbeginn wurden nicht berücksichtigt, da sie noch nicht in ausreichender Zahl übermittelt wurden und zu instabilen Schätzungen führen würden", heißt es. In die Schätzung fließen bestimmte Annahmen ein: zum Beispiel, dass zwischen der Ansteckung und dem Einsetzen erster Symptome im Mittel 5 Tage vergehen. Laut RKI sind manche Annahmen veränderlich.
In einem Bericht zur Methodik gibt das RKI zudem zu bedenken, dass auch die deutliche Erhöhung der Testkapazitäten - und dadurch vermehrt sichtbare Infektionen - dazu führen könnten, "dass der aktuelle R-Wert das reale Geschehen etwas überschätzt".
Experten hatten vor einem Wiederansteigen des Werts über 1 gewarnt. Auch das RKI schreibt: "Gelingt das dauerhafte Niedrighalten der Reproduktionszahl unter 1 nicht, so setzt sich der anfängliche exponentielle Anstieg wieder fort."

Update, 28. April, 15.07 Uhr: Russische Journalisten beklagen in Corona-Krise Druck der Behörden
Mit einem offenen Brief haben sich Journalisten in Russland gegen Druck und Zensur gewehrt. "Die Funktion der Presse ist zu erzählen, was wirklich passiert", heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Schreiben der Journalistenvereinigung Syndikat-100.
Durch ein Gesetz gegen die Verbreitung von sogenannten Fake News werde die Arbeit jedoch erheblich erschwert. Die Regelung werde als Druckmittel genutzt, um kritische Veröffentlichungen zu verhindern.
Das Gesetz, das härtere Strafen für die Verbreitung von angeblichen Falschnachrichten vorsieht, gilt seit vergangenem Jahr. In der Corona-Pandemie wurde es noch einmal verschärft. Dies führe dazu, dass Probleme in den Kliniken nicht bekanntwerden und Ärzte nicht offen über ihre Erfahrungen im Kampf gegen die Epidemie sprechen, hieß es in dem Brief weiter. "Das Verschweigen von Problemen ist ein Weg, um sie zu verschärfen."
In einer weltweiten Rangliste der Pressefreiheit, die von der Organisation Reporter ohne Grenzen erstellt wird, liegt Russland auf Platz 149 von 180. Zuletzt sorgte die Berufung des kremlfreundlichen Andrej Schmarow zum Chefredakteur des renommierten Wirtschaftsblatts "Wedomosti" für Aufsehen. Er hatte unter anderem die Veröffentlichung von schlechten Umfragwerten für Kremlchef Wladimir Putin untersagt.

Update, 28. April, 14.43 Uhr: Gottesdienste ab 4. Mai in Mecklenburg-Vorpommern wieder möglich
In den Kirchen, Synagogen und Moscheen in Mecklenburg-Vorpommern können vom 4. Mai an wieder Gottesdienste abgehalten werden. Pro zehn Quadratmeter Innenraumfläche dürfe eine Person am Gottesdienst teilnehmen, teilte Landesjustizministerin Katy Hoffmeister (CDU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung mit.
Der Mindestabstand von 1,50 Meter müsse eingehalten werden. Außerdem müssten Teilnehmerlisten geführt werden, um im Fall einer Corona-Infektion die Kette nachvollziehen zu können.
Die Nordkirche, die Erzbistümer Hamburg und Berlin, die Jüdischen Gemeinden und die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Schwerin haben den Angaben zufolge umfassende Hygiene-Rahmenpläne erarbeitet. Der Islamische Bund habe sich entschieden, vorerst auf religiöse Veranstaltungen in Moscheen zu verzichten.
Update, 28. April, 14.35 Uhr: Corona-Tests in allen Tiroler Altenheimen
Das in Österreich besonders von Corona betroffene Bundesland Tirol hat alle Menschen in seinen fast 100 Alten- und Pflegeheimen auf das Virus getestet. Bei 12.000 Tests unter den Bewohnern und Pflegerinnen sei das Ergebnis in 59 Fällen positiv ausgefallen, sagte Landeschef Günther Platter (ÖVP) am Dienstag in Innsbruck.
Die Betroffenen seien sofort in Quarantäne gegangen, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern.
Insgesamt sei die Entwicklung bei den Fallzahlen sehr erfreulich. Die Kurve sei noch niedriger als im Bundesdurchschnitt. Von 3500 jemals positiv Getesteten seien 3100 wieder genesen. Rund 100 Menschen seien in Tirol an oder mit Covid-19 gestorben.
Update, 28. April, 14.33 Uhr: Grundschüler der 4. Klasse dürfen im Norden wieder in die Schule
Schleswig-Holstein öffnet in der Corona-Krise im Mai die Schulen in kleinen Schritten wieder für mehr Schüler. Dies betrifft zunächst vom 6. Mai an einzelne Jahrgänge an Grundschulen und Gymnasien sowie die Berufsschulen, wie Bildungsministerin Karin Prien (CDU) am Dienstag mitteilte.
Demnach sollen Schüler der 4. Klassen an Grundschulen wieder im Klassenzimmer unterrichtet werden. Gleiches gilt für den 6. Jahrgang der Gymnasien.
Update, 28. April, 14.30 Uhr: Nun bundesweite Maskenpflicht auch im Einzelhandel
Bundesweit einheitliches Vorgehen bei der Maskenpflicht: Nun müssen auch die Menschen in Berlin ab Mittwoch (29.4.) beim Einkaufen einen Mund-Nasen-Schutz tragen, um die Übertragung des Coronavirus einzudämmen.
Eine entsprechende Regelung für den Handel beschloss der Senat am Dienstag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur. Berlin ist das letzte Bundesland, das diesen Weg geht. Seit Montag gilt hier bereits die Verpflichtung, Mund und Nase zu bedecken, für Busse, U- und S-Bahn.
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Update, 28. April, 13.55 Uhr: Söder besorgt über höhere Corona-Gefahr wegen planloser Lockerungen
Angesichts des bundesweit wieder leicht gestiegenen Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus fordert Bayerns Regierungschef Markus Söder von Bund und Ländern mehr Umsicht bei den Lockerungen. Die steigende Reproduktionsrate des Virus zeige was passiert, "wenn man ohne Plan lockert", sagte der CSU-Chef am Dienstag nach einer Sitzung des Kabinetts in München.
Umsicht und Vorsicht müssten weiter der oberste Maßstab des Handelns in der Krise bleiben. Die Entwicklung des Reproduktionsfaktors mache ihn besorgt.
Söder betonte, dass in Bayern die Reproduktionsrate also die Quote der Ansteckungen durch einen Erkrankten, weiter unter 1,0 liege. Bundesweit ist diese nach Angaben des Robert Koch-Instituts wieder auf 1,0 gestiegen. Das bedeutet, dass die Zahl der Neuerkrankungen nicht mehr leicht zurückgeht wie in den vergangenen Tagen.
"Bayern hat früher und konsequenter begonnen, wir werden auch später aufhören als andere", betonte Söder. Es sei wichtig, dass die Balance zwischen Freiheit und Sicherheit nicht in Gefahr gerate. Dazu brauche es eine "atmende Strategie", die flexibel auf Entwicklungen reagiere. Sofern die Infektionszahlen schlechter würden, müssten Lockerungen langsamer gehen, auch regionale Unterschiede seien dann angebracht.

Update, 28. April, 13.46 Uhr: Kultusminister: Jedes Schulkind soll von Ferien Schule besucht haben!
Trotz Corona-Beschränkungen sollen alle Schüler vor den Sommerferien zumindest tageweise die Schule besuchen können. Das schlagen die Kultusminister der Länder den Ministerpräsidenten und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in einem Konzept vor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
"Jede Schülerin und jeder Schüler soll bis zu dem Beginn der Sommerferien tage- oder wochenweise die Schule besuchen können", steht in dem Papier, über das Bund und Länder an diesem Donnerstag beraten sollen. Es lag der dpa am Dienstag in übereinstimmenden Beschlussvorlagen vor.
Einen uneingeschränkten regulären Schulbetrieb für die rund elf Millionen Schüler in Deutschland wird es vor den Sommerferien laut Kultusministerkonferenz (KMK) aber nicht geben.
Nach dem jetzigen Stand in der Corona-Krise sei dies aufgrund des Abstandsgebots von mindestens 1,50 Meter nicht möglich, hieß es in einem am Dienstag beschlossenen gemeinsamen Konzept. Ein Mix aus Präsenzunterricht und Lernen daheim solle ausgebaut, digitales Lehren und Lernen weiterentwickelt werden.
Update, 28. April, 13.45 Uhr: Corona-Krise beschert Maskenhersteller Zuwachse
Der für seine Atemschutzmasken bekannte US-Mischkonzern 3M profitiert in der Corona-Pandemie von erhöhter Nachfrage nach Schutzausrüstung. Im ersten Quartal legte der Gewinn im Jahresvergleich um rund 45 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar (1,2 Mrd Euro) zu, wie 3M am Dienstag mitteilte.
Der Umsatz stieg um knapp drei Prozent auf 8,1 Milliarden Dollar. Konzernchef Mike Roman berichtete von starkem Wachstum in der Sparte für Sicherheitsbedarf, allerdings würden andere Bereiche durch die Pandemie belastet. Seine Jahresprognose zog der Konzern wegen erhöhter Ungewissheit zurück.
Roman versprach erneut, dass 3M alles tue, um bei der Bewältigung der Krise zu helfen: "Wir mobilisieren all unsere Ressourcen". 3M zählt zu den am breitesten aufgestellten Unternehmen der Welt, die Produktpalette reicht von Post-it-Haftzetteln über Autozubehör bis hin zu Haushaltsreinigern, Büroartikeln und Elektronikbauteilen.
In der Pandemie ist der Konzern derzeit aber vor allem als Hersteller von Schutzausrüstung gefragt. Bei Anlegern kamen die Quartalszahlen gut an - die Aktie reagierte vorbörslich mit Kursgewinnen.

Update, 28. April, 13.40 Uhr: Möbel-Branche fordert Öffnung von großen Häusern
Die deutsche Möbelbranche fordert, dass Möbelhäuser wie in Nordrhein-Westfalen überall ohne Flächenbegrenzung öffnen dürfen. Im bevölkerungsreichsten Bundesland habe die generelle Öffnung zu "keinerlei Komplikationen geführt", betonten die Verbände von Möbelindustrie und Möbelhandel am Dienstag.
Die Kundenfrequenz halte sich "gerade auf der Großfläche in einem sehr angemessenen Rahmen". Nordrhein-Westfalen erlaubt als einziges Bundesland die Öffnung von Möbelhäusern ohne Begrenzung der Verkaufsfläche auf 800 Quadratmeter.
Sichere Öffnungskonzepte orientieren sich nicht an der Größe des Einrichtungshauses, sondern an der Schlüssigkeit und Konsequenz der ergriffenen Maßnahmen, heißt es in der Mitteilung der Verbände.
Die Kontrollen der Ordnungsämter in Nordrhein-Westfalen hätten die Praxistauglichkeit der Schutz- und Hygienemaßnahmen unter Beweis gestellt. Damit gebe es eine gute Vorlage für andere Bundesländer.
Update, 28. April, 13.30 Uhr: Corona-Krise bringt Southwest-Airlines in die roten Zahlen
Die Corona-Pandemie hat der US-Fluggesellschaft Southwest Airlines den ersten Quartalsverlust seit Jahren eingebrockt. Die drei Monate bis Ende März wurden unterm Strich mit einem Minus von 94 Millionen Dollar (86 Mio Euro) abgeschlossen, wie Southwest am Dienstag mitteilte. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte der Billigflieger noch 387 Millionen Dollar Gewinn gemacht. Der Umsatz ging um rund 18 Prozent auf 4,2 Milliarden Dollar zurück.
"Dies ist eine beispiellose Zeit für unsere Nation und für die Luftfahrtindustrie", sagte Konzernchef Gary C. Kelly. Ende Februar habe wegen der Ausbreitung des Coronavirus ein sehr starker Rückgang der Passagierzahlen eingesetzt, die Stornierungen bewegten sich weiter auf einem noch nie zuvor gesehenen Niveau.
Die US-Regierung hat ein enormes Rettungspaket für Fluggesellschaften aufgelegt, aus dem auch Southwest bereits milliardenschwere Finanzhilfen erhielt.

Update, 28. April, 13.25 Uhr: Corona kurios: Golfclub muss Nutzfläche halbieren, weil sie durch zwei Bundesländer geht
Die teils unterschiedlichen Coronavirus-Regelungen in den Bundesländern führen zu manchem Kuriosum. So dürfen auf dem 18-Loch-Platz des Golf-Clubs Bremer Schweiz zurzeit nur neun Löcher bespielt werden.
Der Grund: Mitten durch die Anlage verlaufe die Landesgrenze zwischen Bremen und Niedersachsen, sagte Vereinspräsident Ralph Bünning am Dienstag. Die eine Hälfte des Grüns, die sich auf Bremer Boden befinde, dürfe seit Samstag unter besonderen Hygienemaßnahmen von den Mitgliedern wieder genutzt werden.
Der niedersächsische Teil sei dagegen gesperrt. Bünning hofft, dass er die Anlage ab 4. Mai wieder komplett öffnen darf. Zuvor hatte die "Nordsee-Zeitung" (Dienstag) berichtet.
Update, 28. April, 13.15 Uhr: Leichtathletik-Weltverband setzt 500.000-Dollar-Fonds für Sportler in Not auf
Der Leichtathletik-Weltverband hat mit Mitteln seiner Stiftung IAF einen Hilfsfonds mit 500.000 Dollar gebildet, mit dem durch die Corona-Krise in Not geratene Profisportler unterstützt werden sollen. Wie World-Athletics-Präsident Sebastian Coe am Dienstag erklärte, werde der Fonds dazu verwendet, Athleten zu helfen, die in den letzten Monaten durch Aussetzung internationaler Wettkämpfe den größten Teil ihrer Einkommen verloren hätten.
Die Internationale Leichtathletik-Stiftung, die 1986 zur Förderung wohltätiger Zwecke gegründet wurde, stellt Mittel aus ihren Budgets für 2020 und 2021 bereit. Coe werde den Vorsitz einer Experten-Arbeitsgruppe zur Beurteilung der Hilfsanträge führen, die über die sechs Kontinentalverbände eingereicht werden könnten, hieß es in der Mitteilung. Zur Expertengruppe gehören unter anderen 1500-Meter-Weltrekordler Hicham El Guerrouj aus Marokko und Stabhochsprung-Olympiasiegerin Katerina Stefanidi aus Griechenland.
"Ich stehe in ständigem Kontakt mit Athleten auf der ganzen Welt, und ich weiß, dass viele von ihnen infolge der Absage der meisten internationalen Sportwettbewerbe in den letzten zwei Monaten in finanzielle Not geraten sind", sagte Coe. "Unsere Profisportler sind auf Preisgelder als Teil ihres Einkommens angewiesen, und wir sind uns bewusst, dass unsere Wettkampfsaison, sowohl auf der Bahn als auch auf der Straße, durch die Pandemie stark beeinträchtigt wird."

Update, 28. April, 13.05 Uhr: Telekom und SAP sollen Corona-App entwickeln
Die geplante Corona-App für den Kampf gegen die Ausbreitung von Infektionen soll nach Angaben der Bundesregierung von der Telekom und SAP entwickelt und zur Marktreife gebracht werden.
Grundlage soll eine "dezentrale Softwarearchitektur" sein, wie die Ministerien für Gesundheit, für Inneres und das Kanzleramt am Dienstag mitteilten. Kernaufgabe der App sei, dass Bürger nach einem Kontakt mit einem Corona-Infizierten schnellstmöglich darüber informiert werden. Hierdurch werde eine zeitnahe Isolation der Betroffenen ermöglicht, Infektionsketten würden unterbrochen.
Nach der Fertigstellung durch die Telekom und SAP soll die Corona-App durch das Robert-Koch-Institut herausgegeben werden. In einer zweiten Stufe sei dann auch geplant, einen Forschungsserver einzurichten, der auf Basis freiwilliger Datenspenden der Nutzer pseudonymisierte Daten zur qualitätssichernden Analyse der Corona-App nutzen kann.

Update, 28. April, 12.46 Uhr: Ford-Produktion in Europa soll ab 4. Mai wieder anlaufen
Die Auto-Produktion bei Ford soll ab dem 4. Mai schrittweise wieder anlaufen.
Zunächst öffnen die Standorte in Köln und Saarlouis sowie im spanischen Valencia und im rumänischen Craiova, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Später sollen die Motorenwerke Dagenham und Bridgend in Großbritannien folgen.
"Sobald wir die anfängliche Spitze der Corona-Pandemie in Europa überwunden haben, müssen wir uns auf die neuen Rahmenbedingungen einstellen", betont Stuart Rowley, der Präsident von Ford Europa. Dazu gehört etwa eine Maskenpflicht für die Beschäftigten sowie, dass der gebotene Mindestabstand eingehalten wird. Außerdem soll bei allen Personen, die die Werksgelände betreten, die Temperatur gemessen werden.
Zunächst sollen Fahrzeuge produziert werden, für die es bereits Kundenbestellungen gibt. Innerhalb der kommenden Monate soll die Produktion dann schrittweise wieder auf das normale Niveau hochgefahren werden.

Update, 28. April, 12.35 Uhr: Sparkassen melden großen Anstieg an Krediten
Die Corona-Krise hat im März für einen deutlichen Anstieg an Krediten bei den Sparkassen in Rheinland-Pfalz gesorgt. Dies teilte der Sparkassenverband Rheinland-Pfalz am Dienstag mit.
"Über alle Kundengruppen hinweg vergeben die Sparkassen erheblich mehr Kredite aus den eigenen Büchern", sagte Verbandsgeschäftsführer Roman Frank. Im März 2020 wurden demnach Darlehen in Höhe von 973 Millionen Euro zugesagt, das sind 33,8 Prozent mehr als im März des vergangenen Jahres.
Die Summe von fast einer Milliarde Euro verteilt sich beinahe zu gleichen Teilen auf Unternehmen/Selbstständige (482 Millionen Euro) und Privatpersonen (466 Millionen Euro). In beiden Bereichen gab es eine Steigerung von rund 35 Prozent.
Update, 28. April, 12.26 Uhr: Läden mit mehr als 800 Quadratmetern bleiben zu
Läden mit einer Verkaufsfläche von mehr als 800 Quadratmetern müssen nach einem Beschluss des Oberverwaltungsgerichts Sachsen-Anhalt weiter geschlossen bleiben.
Der 3. Senat habe den Antrag einer Handelskette für Sport- und Bekleidungsartikel gegen die entsprechende Anordnung des Landes am Montag abgelehnt, teilte das Gericht am Dienstag mit (Aktenzeichen: 3 R 52/20). Der Senat sah der Mitteilung nach die Entscheidung für die Flächenbeschränkung als notwendige infektionsschutzrechtliche Schutzmaßnahme an.
Der Beschluss ist den Angaben zufolge nicht anfechtbar.
Mit der Flächenbeschränkung habe die Landesregierung ihren Spielraum nicht überschritten, innerhalb dessen sie festlege, welche Maßnahmen sie zur Bekämpfung der Corona-Pandemie für geeignet, erforderlich und angemessen halte, entschieden die Richter.
Die getroffene Maßnahme sei verhältnismäßig. Auch bei der Entscheidung, Buchhändler und den Fahrrad- und Kfz-Handel von der Flächenbegrenzung auszunehmen, habe die Landesregierung nicht willkürlich gehandelt.
Dem Buchhandel komme zur Wahrung der Informations-, Presse- und Wissenschaftsfreiheit sowie zur Deckung des schulischen Bedarfs ein besonderer Versorgungsauftrag zu, erklärten die Richter. Dies gelte auch für den Fahrrad- und Kfz-Handel zur Sicherung der Mobilität der Bevölkerung.
Update, 28. April, 11.58 Uhr: Massentest in Corona-Hochhäusern in Grevenbroich: Fünf Bewohner positiv
Fünf Bewohner des abgeriegelten Hochhauskomplexes in Grevenbroich sind mit dem Coronavirus infiziert. Alle anderen Ergebnisse der insgesamt 377 getesteten Bewohner seien negativ, teilte der Rhein-Kreis Neuss am Dienstag mit.
Den Bewohnern waren am Sonntag in einem aufwendigen Verfahren Proben für die Tests entnommen worden. Seitdem durften sie das Gelände nicht verlassen. Der Massentest war notwendig geworden, weil laut Behörden infizierte Bewohner die Quarantäne nicht eingehalten hatten.
Der Kreis erklärte, bei den positiv Getesteten handele es sich um eine alleinstehende Person sowie vier weitere Infizierte aus drei Familien. Das Kreis-Gesundheitsamt empfehle der Stadt, die Betroffenen schnellstmöglich gemeinsam mit allen im Haushalt lebenden Personen für zunächst 14 Tage anderweitig unterzubringen.
Die Stadt Grevenbroich erklärte, die Quarantäne für den gesamten Gebäudekomplex gelte erst einmal weiter. Zunächst müssten die näheren Kontaktpersonen der Infizierten ermittelt werden. Vermutlich könne die Quarantäne aber im Laufe des Tages aufgehoben werden, sagte ein Stadtsprecher.

Update, 28. April, 11.33 Uhr: Schulsenator rechnet mit Fernunterricht auch nach dem Sommer
Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) geht davon aus, dass es auch im nächsten Schuljahr zumindest teilweise Fernunterricht geben wird. Es sei schwierig, Prognosen zu machen, sagte er am Dienstag dem Sender NDR Info vor der am Dienstag geplanten weiteren Beratung der Kultusminister über ein gemeinsames Konzept zur schrittweisen weiteren Öffnung der Schulen.
Er gehe davon aus, dass auch im kommenden Schuljahr der Fernunterricht fester Bestandteil des Schulalltags sein werde. "Deswegen müssen wir alles tun, dieses ganz neue Feld, in das wir jetzt ganz stürmisch hineingeschubst worden sind, zu ordnen, Qualitätskriterien anzulegen und den Lehrern, Schülern und Eltern Rückenwind zu geben."
Für dieses Schuljahr schließt er eine Rückkehr zum normalen Unterricht aus. "Ich glaube, garantieren kann man zum jetzigen Zeitpunkt nur, dass der normale Schulbetrieb vor den Sommerferien auf keinen Fall wieder losgehen wird", sagte Rabe. Das Konzept der Kultusminister soll Grundlage für die Gespräche der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Donnerstag sein.
"Wir Kultusminister haben dann den Vorschlag, dass wir insbesondere wünschen, dass bis zu den Sommerferien aus jeder Klassenstufe die Schülerinnen und Schüler wenigstens in der Schule sein können, das heißt nicht die ganze Woche, das heißt vermutlich auch nicht jeden zweiten Tag so wie jetzt bei den Abschlussklassen aber so rund einmal in der Woche. Das wäre schon schön."
Dort könnten die Schüler Tipps zum Lernen zuhause bekommen und Materialien sichten. Das sei aus pädagogischen Gesichtspunkten wichtig. Aber das hänge ab von der Entwicklung der Krankheit ab, und werde entschieden von der Kanzlerin und den 16 Ministerpräsidenten.

Update, 28. April, 11.16 Uhr: Keine neuen Fälle: Seychellen wollen Corona-Maßnahmen lockern
Nach mehreren Wochen ohne neue Fälle von Covid-19 will das Urlaubsparadies Seychellen seine Corona-Maßnahmen bald lockern. Sollte die Lage weiter unter Kontrolle bleiben, würden ab dem 4. Mai die Einschränkungen schrittweise aufgehoben, sagte Präsident Danny Faure am Montagabend in einer Ansprache.
Bislang hat das Urlaubsparadies im Indischen Ozean elf Corona-Fälle bestätigt. Der letzte Fall wurde laut Faure am 5. April verzeichnet. Wenige Tage später verhängte der Inselstaat eine strenge Ausgangssperre, Bürger durften nur für essenzielle Dinge wie Lebensmitteleinkäufe oder Arztbesuche ihre Häuser verlassen.
Zunächst werden ab dem 4. Mai alle Einschränkungen der Bewegung von Menschen aufgehoben, wie Faure sagte. Dann könnten demnach auch Läden wieder bis abends aufmachen, ein Großteil von Unternehmen ihre Arbeit wiederaufnehmen und Gottesdienste sowie Trauerfeiern abgehalten werden.
Die Öffnung von Schulen und Kindergarten sei für Mitte Mai geplant. Am 1. Juni werde dann der Flughafen für kommerzielle Flüge geöffnet. Allerdings werde es auch nach der Öffnung der Grenzen strenge "medizinische Überwachung" geben, um neue Fälle zu erkennen, und es werde weiterhin viel getestet.
Update, 28. April, 11.06 Uhr: Olympia in Tokio muss abgesagt werden, wenn Corona-Pandemie anhält
Die ins nächste Jahr verschobenen Olympischen Spiele in Tokio sollen im Falle einer dann immer noch andauernden Corona-Pandemie abgesagt werden.
Das erklärte Yoshiro Mori, Präsident des japanischen Organisationskomitees, in einem Interview der japanischen Boulevard-Sportzeitung "Nikkan Sports" vom Dienstag. Auf die Frage, ob die Spiele auf 2022 verschoben werden, falls die Pandemie nicht vorüber ist, sagte Mori dem Blatt: "Nein. Dann wird es abgesagt." Andere japanische Medien griffen seine Äußerung nicht auf.
Unterdessen sagte der Chef der «Japan Medical Association», Yoshitake Yokokura, am Dienstag zu Journalisten, er halte die Ausrichtung der Spiele nächsten Sommer für schwierig, sollte es noch keinen Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus geben.
«In der Vergangenheit wurden die Spiele auch wegen Kriegs abgesagt. Diesmal ist es ein Kampf gegen unsichtbare Feinde. Wir haben beschlossen, diese Feinde zu bezwingen und im Sommer nächsten Jahres die Spiele zu veranstalten. Es ist eine Wette, die die gesamte Menschheit involviert», zitierte das Boulevardblatt Mori.
«Wenn man die Olympischen Spiele veranstalten kann nach dem Sieg gegen die Viren, sind die Spiele viel mehr wert als die Spiele bisher. Man muss es so sehen, sonst ist die ganze Arbeit und Mühe umsonst», betonte der Präsident des japanischen NOK.
Wegen der Pandemie hatten Japan und das Internationale Olympische Komitee (IOC) Ende März nach langem Zögern die Spiele verschoben. Sie sollen nun vom 23. Juli bis zum 8. August 2021 stattfinden.

Update, 28. April, 10.50 Uhr: Pizzabäcker in Neapel dürfen nach 7 Wochen Zwangspause wieder arbeiten
Neapel ohne Pizza ist unvorstellbar - doch lange mussten es die Bewohner der süditalienischen Stadt in der Corona-Krise ohne ihre Lieblingsspeise aushalten. Am Montag durften Pizzerien nach etwa sieben Wochen endlich wieder die Öfen anwerfen: Zwar nur für die Pizza zum Bestellen für Zuhause, aber immerhin.
"Es ist ein psychologisch wichtiger Faktor, dass die Pizzabäcker wieder arbeiten können, aber ökonomisch hilft uns Delivery nicht viel", sagte der Präsident des neapolitanischen Pizzaverbandes Associazione Verace Pizza Napoletana, Antonio Pace, der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Rund 200 von 500 Pizzerien in der Stadt seien nun wieder in Betrieb. "Aber wir hoffen, dass die Leute bald wenigstens wieder zum Take-away kommen dürfen. Warum darf man vor dem Supermarkt Schlange stehen, aber vor einer Pizzeria nicht?"
Die Regierung in Rom hatte angekündigt, dass Restaurants und Bars erst ab Juni wieder öffnen dürfen. Viele Betreiber befürchten den Ruin. "In unserer Stadt waren nicht mal zu Kriegszeiten die Öfen für zwei Monate kalt", sagte Bürgermeister Luigi de Magistris. Neapel rühmt sich, die Ursprungsstadt der Pizza zu sein. Die neapolitanische Kunst des Pizzabackens steht mittlerweile auch auf der Unesco-Liste des immateriellen Kulturerbes.

Update, 28. April, 10.40 Uhr: Corona-Ermittlungen in Tirol: Viele Deutsche melden sich als Opfer
Mehr als 250 deutsche Urlauber haben sich einem Ermittlungsverfahren zur Ausbreitung des Coronavirus in Tirol angeschlossen. "Bislang haben 285 Personen aus mehreren Ländern erklärt, sich als Opfer dem Verfahren anzuschließen - etwa 90 Prozent davon kommen aus Deutschland", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck, Hansjörg Mayr, "Focus Online". Die Behörde ermittelt derzeit wegen "Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten".
Das österreichische Bundesland Tirol war in den vergangenen Wochen als eine Keimzelle des Coronavirus in die Schlagzeilen geraten. Vor allem im Wintersportort Ischgl sollen sich viele Menschen aus verschiedenen Ländern mit dem Virus infiziert haben.
Dem Land und der Tourismusbranche wird vorgeworfen, nicht schnell genug auf die Ausbreitung reagiert und zu spät den Skibetrieb gestoppt zu haben. Vor allem bei den vielen Après-Ski-Partys dürfte das Ansteckungsrisiko hoch gewesen sein.
Der österreichische Verbraucherschützer Peter Kolba sammelt seit einigen Wochen Zuschriften von Touristen, die sich ihrer Ansicht nach in Tirol angesteckt haben. Insgesamt erhielt er rund 5000 Zuschriften, rund 70 Prozent davon aus Deutschland. Kolbas Verbraucherschutzverein strebt nach Abschluss der strafrechtlichen Ermittlungen einen Zivilprozess an und will für die Betroffenen Schadenersatz in Millionenhöhe erstreiten.

Update, 28. April, 10.30 Uhr: Deutsche Bahn verlängert Kulanzregelung über 1. Mai hinaus
Wer eine Bahnreise über das kommende lange Wochenende geplant hatte und nicht antreten will, kann seine Fahrkarte in einen Gutschein umtauschen. Das gilt für Fernverkehrstickets der Deutschen Bahn mit Reisedatum bis 4. Mai, die bis zum 13. März gekauft worden sind, wie die Bahn am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mitteilte. Die Gutscheine seien online erhältlich und drei Jahre gültig. Die Bahn verlängert damit eine entsprechende Kulanzregelung, die bisher für Fahrten bis 30. April galt.
Für Fernverkehrsfahrten nach dem 4. Mai gilt nun: Kunden können ihre Tickets noch bis zum 31. Oktober flexibel nutzen - sofern sie vor dem 13. März gekauft worden sind. Bislang galt, dass die Bahn diese Tickets bis zum 30. Juni akzeptiert. Die Regelung gilt auch für Sparpreis- und Super-Sparpreis-Tickets.
"Wer seine Reisepläne überdenkt oder verschiebt, der hat unser vollstes Verständnis", hob die Bahn hervor. Seit Verordnung der Kontaktsperren in der Corona-Krise im März habe sie die Stornierung oder flexible Nutzung von rund fünf Millionen Fahrten ermöglicht.

Update, 28. April, 10.18 Uhr: RKI-Chef Wieler appelliert: "Erfolg nicht gefährden!"
Am Dienstagvormittag hat sich der Chef des Robert Koch Instituts, Lothar Wieler, zu Wort gemeldet. Er berichtete, dass die Reproduktionszahl bei 1 liegt. Sie ist damit leicht gestiegen.
Er informierte über die Zahlen in Deutschland, den USA und anderen europäischen Ländern. Deutschland liegt dabei mit einer Todesrate von rund 3,8 Prozent gut. "Im Vergleich sind das Zahlen, die momentan ganz gut aussehen", so Wieler. In den USA liegt die Rate bei 5,7 Prozent, in Spanien bei 11,1 Prozent, in Großbritannien bei 13,6 Prozent.
Dennoch rechnet er damit, dass die Zahl der Todesfälle in Deutschland weiter ansteigen wird. "Das liegt daran, dass wir immer noch Ausbrüche in Alters- und Pflegeheimen sowie Krankenhäusern haben und es sich dort um die Risikogruppen handelt", erklärt Wieler.
Am Ende holte er zu einem großen Appell aus. "Den Erfolg, den wir in den letzten Monaten hatten, wollen wir beibehalten. Wir haben uns das alle gemeinsam erarbeitet und dürfen es jetzt nicht aufs Spiel setzen. Die Epidemie ist in unserem Land und wird weiter in unserem Land bleiben. Wir müssen den Erfolg gemeinsam verteidigen", so Wieler.
Er betonte erneut, dass die guten Zahlen in Deutschland nur den Maßnahmen und der Einhaltung dieser durch die Menschen zu verdanken seien. Zudem hätten die Gesundheitsämter super Arbeit geleistet, um Infektionsgeschehen nachzuvollziehen und Ketten zu unterbrechen.
Er appellierte, dass Menschen weiterhin zu Hause bleiben und sich an die Kontaktbeschränkungen halten sollen und weiter Abstand halten. Wenn sie das Haus verlasen, sollen sie im ÖPNV und Geschäften die Mund-Nase-Bedeckung tragen.

Update, 28. April, 9.50 Uhr: Arbeitslosigkeit in Spanien gestiegen
In Spanien schlagen die Folgen der Corona-Krise auf dem Arbeitsmarkt durch. Im ersten Quartal ist die Arbeitslosenquote erstmals seit einem Jahr wieder gestiegen. Die Quote habe auf 14,41 Prozent zugelegt, teilte das nationale Statistikbüro INE am Dienstag mit.
Im Schlussquartal 2019 lag sie bei 13,78 Prozent. Nach Einschätzung von Experten dürften sich die vollen Auswirkungen der Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt erst im zweiten Quartal zeigen.
Analysten hatten für das erste Quartal einen deutlich stärkeren Anstieg der Arbeitslosigkeit in der viertgrößten Volkswirtschaft der Eurozone erwartet. Im März hat Spaniens Regierung mit harten Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie angekämpft und weite Teile des öffentlichen Lebens lahmgelegt.
Mehr als sechs Wochen nach dem Beginn der strengen Corona-Ausgangssperre wollte Ministerpräsident Pedro Sanchez am Dienstag einen Plan für eine schrittweise "Deeskalation" vorlegen.
Spaniens Arbeitsmarkt hatte stark unter der Euro-Schuldenkrise gelitten. Zum Höhepunkt der Krise im Jahr 2013 war die Arbeitslosenquote bis auf etwa 27 Prozent gestiegen. Seitdem hatte sich die Lage kontinuierlich verbessert.
Update, 28. April, 9.30 Uhr: Jedem sechsten Geschäft im Einzelhandel droht die Insolvenz
Rund jedes sechste Einzelhandelsgeschäft in Deutschland könnte nach Angaben des Handelsverbands infolge der Corona-Krise Insolvenz anmelden müssen.
"Wir fürchten, dass nun bis zu 50.000 Geschäfte von Insolvenzen betroffen sein könnten, weil ihr Eigenkapital insbesondere wegen hoher Mietforderungen nicht ausreicht", sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Nach Angaben des Verbands gibt es in Deutschland rund 300.000 Einzelhandelsgeschäfte.
"In den vier Wochen Schließungen der Geschäfte im Non-Food-Bereich haben wir rund 30 Milliarden Euro Umsatz verloren, den wir auch nicht wiederbekommen werden. Pro Tag waren dies rund eine Milliarde Euro", so Genth. In der ersten Woche nach der Öffnung sei zudem ein großer Kundenansturm ausgeblieben, zurzeit verliere der Handel täglich einen hohen dreistelligen Millionenbetrag. "Wir fürchten sehr, dass die Innenstädte nach der Krise nicht mehr so aussehen werden wie vor der Krise."
Genth forderte deshalb einen weiteren branchenunabhängigen Rettungsfonds für angeschlagene Unternehmen, die durch die Schließung keine Umsätze erzielen konnten. "Denn bei vielen Unternehmen läuft eben der Hauptkostenblock - die Miete - trotz geschlossener Läden weiter." Zudem solle es in der zweiten Jahreshälfte und 2021 bundesweit mehrere Sonntagsöffnungen geben, um den Konsum zu beleben.

Update, 28. April, 9.25 Uhr: Tourismusverbände wollen schrittweise Aufhebung der Reiseschranken
Die führenden deutschen Tourismusverbände haben sich für eine schrittweise Aufhebung der innereuropäischen Corona-Reisebeschränkungen ausgesprochen.
"Wo die Hygieneregeln beachtet werden, muss Urlaub auch wieder möglich sein, auch in Europa", schreiben die Vertreter von Tourismus, Reiseveranstaltern, Gastgewerbe und Luftverkehr in einem gemeinsamen Artikel, der am Dienstag in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" veröffentlicht wurde.
Zunächst sollten Länder mit erfolgreichen Schutzmaßnahmen in bilateralen Verhandlungen die Reisebeschränkungen gegenseitig aufheben, schlagen die Verbände vor. Eine Öffnung innerhalb der gesamten EU sei dann der nächste Schritt.
Wenig hilfreich seien Hinweise, dass die Menschen in diesem Jahr gar nicht mehr Urlaub planen sollten oder allenfalls im Inland verreisen könnten.

Update, 28. April, 9.20 Uhr: Altmaier will notfalls Rettungsfonds für die Gastronomie
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) denkt über mehr Hilfen für Restaurants in der Corona-Krise nach. "Sollte es wider Erwarten noch lange dauern, bis eine volle Öffnung möglich ist, dann müssen wir bei den Hilfen auch nachlegen, dann brauchen wir so etwas wie einen Rettungsfonds auch für die Gastronomie", sagte er am Dienstag im ARD-"Morgenmagazin".
Angesichts der wieder zunehmenden Ansteckungsrate mahnte der Wirtschaftsminister zur Vorsicht bei den Öffnungen von Restaurants und Hotels: "Das werden wir entscheiden, wenn es verantwortlich ist".
Die sogenannte Reproduktionszahl nahm am Montag laut Robert-Koch-Institut wieder zu, jeder Infizierte steckt inzwischen wieder einen weiteren Menschen an. Der Wert sollte laut Bundesregierung unter 1 liegen. Altmaier warnte, dass die Infektionsgefahr steigen könne, wenn Menschen aus "unterschiedlichen Herkunftsbereichen" in Hotels und Restaurants zusammenkämen.
Hotels, Restaurants, Bars und Cafés bricht gerade ein Großteil der Einnahmen weg, jedem dritten Betrieb droht laut der Branche die Pleite. Die Regierung hatte deshalb kürzlich bereits beschlossen, die Mehrwertsteuer für Speisen in Restaurants auf 7 Prozent zu senken.

Update, 28. April, 9.15 Uhr: Hotels in Österreich dürfen ab dem 29. Mai wieder öffnen
In Österreich dürfen Hotels und andere Beherbergungsbetriebe aufgrund der Erfolge bei der Eindämmung der Corona-Krise ab 29. Mai wieder öffnen. Das teilte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) am Dienstag in Wien mit.
"Die gesamte Branche hat eine Vollbremsung hingelegt. Für Betriebe waren die letzten Wochen extrem schwierig, in vielen Fällen natürlich existenzbedrohend", sagte Köstinger. Die aktuelle Entwicklung gebe aber die Möglichkeit zum Neustart. Dabei habe die Alpenrepublik stets den Anspruch, die Gastfreundschaft Österreichs mit größtmöglichem Schutz für Gäste und Mitarbeiter zu gewährleisten.
Die Hotels waren Ende März per Regierungserlass geschlossen worden. Schon in den Tagen zuvor gab es aufgrund der weltweiten Reisebeschränkungen kaum noch touristische Gäste.
Bereits am 15. Mai dürfen Gastronomiebetriebe mit neuen Regeln wieder ihre Türen öffnen. Köstinger erklärte, dass dann maximal vier Erwachsene pro Tisch Platz nehmen dürften und zwischen den einzelnen Tischgruppen ein Mindestabstand von einem Meter einzuhalten sei.
Eine freie Platzwahl sei nicht möglich, die Menschen sollten ihre Tische unbedingt reservieren. Das Personal mit Gästekontakt müsse bei der Arbeit einen Mundschutz tragen.

Update, 28. April, 9.10 Uhr: Nach der Corona-Krise droht Stellenabbau in Deutschland
Dem deutschen Arbeitsmarkt droht in der Corona-Krise nach Einschätzung des Ifo-Instituts nach der Kurzarbeit auch ein Stellenabbau. "Die Personalabteilungen der deutschen Unternehmen bereiten sich auf Entlassungen vor", fasste das Münchener Forschungsinstitut am Dienstag das Ergebnis einer Umfrage zusammen.
Das anhand der Erhebung ermittelte Ifo-Beschäftigungsbarometer sei im April auf ein Rekordtief von 86,3 Punkten abgestürzt, von 93,4 Punkten im März. Auch der Rückgang des Indexwertes war der stärkste, der vom Ifo-Institut jemals ermittelt wurde.
"Die Arbeitslosigkeit in Deutschland wird daher steigen", lautet die Schlussfolgerung der Wirtschaftsforscher. Die Entwicklung dürfte alle Bereiche der deutschen Wirtschaft betreffen. Demnach sollte es auch im Dienstleistungssektor erstmals seit der Finanz- und Wirtschaftskrise in den Jahren 2008 und 2009 wieder zu Entlassungen kommen.
In der Industrie erwarten die Forscher, dass sich der Trend rückläufiger Mitarbeiterzahlen, der bereits vor der Corona-Krise eingesetzt habe, verstärkt fortsetzen werde. Auch im Handel dürfte die Zahl der Mitarbeiter sinken, wobei die Ifo-Forscher die Supermärkte als einzige Ausnahme bezeichneten. "Auch der zuletzt boomende Bausektor kann sich der negativen Beschäftigungsdynamik nicht mehr entziehen", hieß es weiter in der Mitteilung.
Das Ifo-Beschäftigungsbarometer basiert auf etwa 9000 monatlichen Meldungen von Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes, der Baubranche, des Groß- und Einzelhandels sowie des Dienstleistungssektors.
Der deutsche Arbeitsmarkt hatte sich vor der Corona-Krise robust gezeigt. In den Jahren seit 2010 war die Arbeitslosenquote in der Tendenz gefallen. In diesem Zeitraum hat sich die Quote von etwa 8 Prozent auf zuletzt 5,1 Prozent im März verringert.

Update, 28. April, 9 Uhr: Leiche im Corona-Hochhaus in Grevenborich gefunden
Das Ausmaß der Coronafälle in einem abgeriegelten Hochhauskomplex in Grevenbroich könnte am Dienstag deutlich werden: Nach den Coronavirus-Tests bei 377 Bewohnern werden die Ergebnisse dazu erwartet. Außerdem laufen nach einem Leichenfund in dem Hochhauskomplex polizeiliche Ermittlungen.
In der Wohnung eines 58-Jährigen, der seit längerem nicht gesehen wurde, fanden Einsatzkräfte am Montagnachmittag einen Toten.
Alle Infos dazu findest Du >>> HIER.

Update, 28. April, 8.50 Uhr: Lufthansa soll 9 Milliarden Euro schweren Kredit bekommen, die Regierung dafür Mitspracherecht
Die infolge der Corona-Krise stark angeschlagene Fluggesellschaft Lufthansa ist offenbar gerettet.
Die Lufthansa, deren Stamm-Airport der Flughafen Frankfurt ist, soll sich mit der Bundesregierung auf ein Rettungspaket geeinigt haben, wie die Website FAZ.Nez unter Bezug auf das Wirtschaftsmagazin "Business Insider" berichtet.
Mehr Infos dazu findet Ihr >>> HIER.

Update, 28. April, 8.28 Uhr: Österreich hebt die Ausgangsbeschränkungen auf - nur noch Mindestabstand!
Österreich hebt angesichts der günstigen Entwicklungen in der Corona-Krise nach fast sieben Wochen die Ausgangsbeschränkungen auf. Dies teilte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Dienstag in Wien mit.
"Wir können die Ausgangsbeschränkungen auslaufen lassen, wir brauchen sie nicht fortzusetzen", sagte er. Ab dem 1. Mai sei lediglich ein Mindestabstand von einem Meter zu Menschen, die nicht im gemeinsamen Haushalt leben, nötig. Allerdings sei es sehr verfrüht zu glauben, die Krise sei schon vorbei. "Wir können jederzeit Stopp sagen." Es gelte, eine zweite Erkrankungswelle zu vermeiden.
Seit Mitte März war es den Österreichern nur bei triftigem Grund erlaubt, das Haus zu verlassen. Dazu gehörten unbedingt nötige Besorgungen. Allerdings war Bewegung im Freien - Spaziergänge und zum Beispiel auch Radfahren - von Anfang an ebenfalls gestattet. Die Ausgangsbeschränkungen waren bis Ende April befristet und laufen nun am 30. April aus.
Durch die Öffnung der Baumärkte und kleiner Geschäfte am 14. April sei der insgesamt sehr gute Trend nicht ungünstig beeinflusst worden, sagte Anschober.
Anfang Mai dürfen laut Exit-Fahrplan alle Geschäfte sowie viele Dienstleister wie Friseure wieder öffnen. Lokale und Restaurants sollen Mitte Mai folgen. Unklar ist noch, wann der für Österreich so wichtige Tourismus wieder beginnen kann.
In Österreich bewegt sich die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus seit Tagen im zweistelligen Bereich. "Das war ein ganz großes Ziel", sagte Anschober. Der Reproduktionsfaktor - die Zahl, wie viele Personen ein Infizierter ansteckt - liege bei 0,59 und damit so niedrig wie noch nie. Zugleich sind die Kapazitäten für Covid-19-Patienten in den Kliniken bei weitem nicht ausgelastet.

Update, 28. April, 8.05 Uhr: Novartis profitiert in Corona-Krise von Vorratskäufen bei Medizin
Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat zum Jahresauftakt mithilfe seiner derzeitigen Verkaufsschlager wie dem Herzmittel Entresto mehr Umsatz und Gewinn gemacht als am Markt erwartet. Die Corona-Krise wirkte sich nicht negativ aus. So haben Vorratskäufe im Zusammenhang mit dem Coronavirus sogar zu einer deutlichen Verbesserung beigetragen.
Die Erlöse stiegen im Zeitraum Januar bis März gegenüber dem Vorjahr wechselkursbereinigt um 13 Prozent auf rund 12,3 Milliarden US-Dollar (11,4 Milliarden Euro), wie das Unternehmen am Dienstag in Basel mitteilte. Das operative Kernergebnis - aus dem Abschreibungen, Zu- und Verkäufe sowie andere Sonderfaktoren herausgerechnet sind - legte währungsbereinigt um 34 Prozent auf 4,17 Milliarden Dollar zu. Der Gewinn stieg um 24 Prozent auf 2,17 Milliarden Dollar.
Den Ausblick bestätigten die Schweizer. So soll der Umsatz weiterhin währungsbereinigt im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich steigen. Das operative Kernergebnis soll dabei währungsbereinigt im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich zulegen.

Update, 28. April, 8 Uhr: Passagierzahlen am Frankfurter Flughafen weiter im Sturzflug
Am Frankfurter Flughafen hat sich der Einbruch der Passagierzahlen infolge der Corona-Krise in der vergangenen Woche fortgesetzt.
Vom 20. bis 26. April zählte der Flughafenbetreiber Fraport an Deutschlands größtem Airport 45.270 Fluggäste und damit 96,8 Prozent weniger als in der gleichen Kalenderwoche ein Jahr zuvor, wie er am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Das Aufkommen an Fracht und Luftpost sank in der vergangenen Woche um 12,9 Prozent auf 33 694 Tonnen. Die Zahl der Flugbewegungen ging um 84 Prozent auf 1605 Starts und Landungen zurück.
Die Rückholflüge für Deutsche im Ausland sind weitgehend abgeschlossen. Einige Fluggesellschaften wie Lufthansa und Condor setzen inzwischen Passagierflugzeuge ein, um dringend benötigte Fracht nach Deutschland zu bringen.
Das Frachtaufkommen in Frankfurt ging in Summe dennoch zurück, weil die Sonderflüge die sonst genutzten Transportkapazitäten der Passagierflugzeuge nicht ausgleichen können, die zu normalen Zeiten rund 40 Prozent der Frachtmenge schlucken.

Update, 28. April, 7.58 Uhr: Mehr als 66.000 Corona-Infizierte in Brasilien
Kein Land in Lateinamerika ist von der Corona-Pandemie stärker betroffen als Brasilien: Mittlerweile hat das größte Land der Region mehr als 66.000 Infizierte registriert; 4205 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus bereits gestorben. Dies geht aus den jüngsten Daten des brasilianischen Gesundheitsministeriums in Brasília vom Montag hervor.
Es war - nach Samstag - die zweithöchste Zahl der registrierten Infektionen in Brasilien an einem Tag seit Beginn der Covid-19-Pandemie. Laut der Beobachtungsstelle brasilianischer Universitäten verdoppelte sich die Zahl der Corona-Toten zuletzt innerhalb von acht Tagen.
"Das ist der Beginn der schwierigsten Phase in Brasilien", sagt der Politik-Wissenschaftler Mauricio Santoro von der Universität des Bundesstaates Rio de Janeiro der Deutschen Presse-Agentur. "Nach einem Drehbuch, das wir schon anderswo gesehen haben - in Brasilien erschwert wegen unserer schwierigen sozialen Lage."
Angesichts der steigenden Infektionen und wegen der bisweilen chaotischen Zustände im Gesundheitssystem sind Krankenhäuser an ihre Grenzen geraten. In Rio de Janeiro gab es keine Intensivbetten in öffentlichen Hospitälern mehr. In der Amazonas-Metropole Manaus wurde ein Kühlcontainer vor einem großen Hospital aufgestellt, um die Leichen zu lagern. Massengräber wurden ausgehoben.

Update, 28. April, 7.55 Uhr: Corona-Krise trifft auch Ferienbauernhöfe massiv
Die Corona-Krise mit strikten Reisebeschränkungen trifft auch das Geschäft mit Urlaub auf dem Bauernhof massiv. Auf Ferienhöfen stehen derzeit 140.000 Gästebetten leer, wie aus Daten der Bundesarbeitsgemeinschaft für Urlaub auf dem Bauernhof und Landtourismus hervorgeht.
Laut einer bundesweiten Befragung von 860 Betrieben für den Zeitraum von Mitte März bis Mitte April konnten 63.000 Gäste nicht anreisen. Angegeben wurden Umsatzausfälle von 8,7 Millionen Euro. Hochgerechnet auf insgesamt 9910 Ferienhöfe in Deutschland entspreche dies Einbußen von rund 99,6 Millionen Euro.
Verluste könnten auch nicht wieder aufgeholt werden, erläuterte die Branchenvertretung. Landtourismus sei ein Saisongeschäft, in dem von Ostern bis zu den Herbstferien Geld für den Winter verdient werden müsse. Bei Leerstand fielen weiter Kosten und Gebühren an. Ferienhöfe hätten auch Anträge auf Soforthilfen gestellt.
"Statt Zuschüssen und Krediten wollen wir lieber unsere Ferienhöfe wieder öffnen", sagte die Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft, Ute Mushardt.
Ferienhöfe verfügten über Platz und beherbergten nur wenige Gäste zur gleichen Zeit. In einer Ferienwohnung oder einem Ferienhaus mit Selbstversorgung und Anreise im privaten Pkw könnten soziale Kontakte wie zu Hause auf ein Minimum beschränkt werden. Eine stufenweise Öffnung würde nicht nur Ferienhöfen, sondern auch der Wirtschaft im ländlichen Raum helfen - vom Einzelhandel über das Gastgewerbe bis zum Handwerk.
Update, 28. April, 7.48 Uhr: Madrid und Paris wollen Auflagen lockern - EU-Innenminister beraten
In Europa stehen in mehreren großen Ländern weitere Lockerungen der coronabedingten Beschränkungen an. Nachdem Italien am Montag angekündigt hatte, eine Reihe von Auflagen zum 4. Mai aufzuheben, werden von den Regierungen in Spanien und Frankreich an diesem Dienstag ebenfalls neue Details erwartet, wie das Alltagsleben wieder allmählich in Gang kommen kann.
Die drei Länder verzeichnen in Europa die meisten Infizierten und auch Toten im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19. Über Fragen von europaweiter Bedeutung beraten unterdessen an diesem Dienstag die EU-Innenminister. In einer Videokonferenz sprechen sie angesichts der Corona-Krise über Grenzkontrollen, das Asylrecht und die Kriminalität.
Weitere Infos zu den Plänen für Spanien und Frankreich erfahrt Ihr >> hier.
Update, 28. April, 7.42 Uhr: Kassen fordern rasche Klarheit über Bundeszuschuss für Pflegebonus
Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) fordern rasche Klarheit über einen Bundeszuschuss zur Finanzierung des geplanten Corona-Bonus für Pflegekräfte von bis zu 1500 Euro. "Es ist gut, dass die Beschäftigten in der Altenpflege nun bald Klarheit bekommen", sagte der Vize-Vorstandschef des GKV-Spitzenverbands, Gernot Kiefer, der Deutschen Presse-Agentur.
Nicht akzeptabel wäre es aber, wenn am Ende zwei Drittel der Kosten durch die Pflegeversicherung aus Beitragsmitteln bezahlt würden.
Gesundheitsminister Jens Spahn (39, CDU) und Arbeitsminister Hubertus Heil (47, SPD) hatten vorgeschlagen, dass die Pflegekassen zwei Drittel der Kosten übernehmen sollen und die Länder sowie die Arbeitgeber das letzte Drittel.
Allerdings wollen Gesundheits- und Finanzministerium demnach in der zweiten Jahreshälfte festlegen, in welchem Umfang die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung Zuschüsse des Bundes zur Stabilisierung der Beitragssätze erhält. Dies soll auch die Frage der Gegenfinanzierung dieser einmaligen Prämie umfassen.
GKV-Vorstand Kiefer sagte, die Ankündigung zeige, dass auch die Minister die Notwendigkeit einer Steuerfinanzierung dieses Anteils der Kosten sehen. Wenn sich darüber alle einig seien, dann könne man das auch schon jetzt entscheiden. Der geplante Bonus soll die hohen Belastungen der Pflegekräfte in der Corona-Epidemie anerkennen.

Update, 28. April, 7.30 Uhr: Mehr privater Stromverbrauch wegen Corona-Beschränkungen erwartet
Wegen der Corona-Pandemie könnte die Stromrechnung nach Einschätzung des Internet-Vergleichsportals Verivox für viele Haushalte in diesem Jahr steigen. Grund seien das weitgehend zum Erliegen gekommene öffentliche Leben und die Arbeit im Homeoffice.
"Die Stromkosten sind höher als jemals zuvor, und es ist davon auszugehen, dass der häusliche Stromverbrauch wegen des Kontaktverbotes in diesem Jahr deutlich höher ausfällt als in den Vorjahren", sagte Valerian Vogel, Energieexperte bei Verivox.
Wie hoch der zusätzliche Stromverbrauch durch das Arbeiten im Homeoffice ausfällt, ist allerdings unklar. "Wegen der längeren Aufenthaltsdauer in den Wohnungen dürfte der Energieverbrauch der privaten Haushalte insgesamt leicht steigen", erwartet auch der Bundesverband der deutschen Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Wegen Videokonferenzen oder Homeoffice-Tätigkeiten werde sich der private Stromverbrauch aber "nur um geringe Mengen" erhöhen.
Update, 28. April, 7.22 Uhr: Fast 50 Prozent für Bundesliga-Geisterspiele im Free-TV
Bei einer Fortsetzung der Fußball-Bundesliga ist ein Großteil der Deutschen für eine Übertragung der Geisterspiele im frei empfangbaren Fernsehen. 49 Prozent würden sich wünschen, dass die Partien der wegen der Corona-Pandemie noch ausstehenden neun Saison-Spieltage ohne Pay-TV-Zugang oder Streaming-Gebühr zu sehen sein sollen.
Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. 26 Prozent der Befragten sprachen sich gegen eine frei zugängliche Übertragung aus. 25 Prozent äußerten keine Meinung.
Die Rechte für die Live-Übertragung liegen beim Sender Sky und dem Streamingdienst DAZN.
Zuletzt hatte sich der ehemalige Manager von Werder Bremen, Willi Lemke (73), dafür ausgesprochen, die Spiele frei zugänglich zu übertragen.
Die Deutsche Fußball Liga hatte das mit Hinweis auf die Vertragslage mit den Sendern bislang abgelehnt. Laut Lemke müsse verhindert werden, dass sich viele Menschen in Wohnungen von Abo-Inhabern versammeln und die Gefahr der Ansteckung mit dem Coronavirus enorm steige.
Die Deutsche Fußball Liga hofft auf eine Fortsetzung der ausgesetzten Spielzeit noch im Mai und hat dafür ein Gesundheitskonzept vorgelegt. Am Donnerstag soll bei den Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (65) mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten auch über die Bundesliga-Thematik gesprochen werden.

Update, 28. April, 7 Uhr: Spahn legt Konzept für Rückkehr von Kliniken in Normalbetrieb vor
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (39, CDU) hat die Länder aufgefordert, die Zahl der Intensivbetten herunterzufahren, die in den Krankenhäusern für Covid-19-Patienten reserviert sind. Die Entwicklung bei den Neuinfektionen lasse es zu, ab Mai einen Teil der Krankenhauskapazitäten auch wieder für planbare Operationen zu nutzen, heißt es nach Informationen des Redaktionsnetzwerkes Deutschland (RND/Dienstag) in einem Konzept, das Spahn am Montag an seine Länderkollegen verschickt hat.
Der Gesundheitsminister hatte bereits Mitte April erklärt, es gelte, ab Mai schrittweise in eine "neue Normalität im Klinikbetrieb" zu kommen. Dabei gehe es um eine "schwierige Balance" zwischen der regulären Versorgung bei Notfällen und wichtigen Operationen sowie notwendigen freien Kapazitäten für Corona-Patienten.
Für Covid-19-Erkrankte sollen nach dem Willen von Spahn in der Startphase nun zunächst nur noch 25 statt bisher 50 Prozent der Intensivbetten in den Kliniken reserviert werden.
Die OP-Kapazitäten sollten in einem ersten Schritt zu 70 Prozent für planbare Operationen geöffnet werden, schlägt der Minister dem Bericht zufolge vor. Die Rate solle dann in Abhängigkeit vom Infektionsverlauf alle zwei Wochen angehoben werden.
In dem Konzept Spahns heißt es nun laut RND, weil die Zahl der Neuinfektionen derzeit nur linear ansteige, könne auch für die Kliniken schrittweise ein neuer Alltag entwickelt werden. "Dies ist wichtig, da auch das Verschieben von dringlichen Eingriffen, etwa bei Tumoren, oder von planbaren Operationen, etwa zum Hüftersatz, für die betroffenen Patienten gesundheitliches und seelisches Leid nach sich ziehen", so der Minister.
Zudem gebe es Anzeichen, dass Patienten selbst bei Notfällen wie Herzinfarkten oder Schlaganfällen keine ärztliche Hilfe mehr in Anspruch nähmen.
Die Kliniken sollen bis Mitte kommenden Jahres Kapazitäten für die Versorgung von Covid-19-Patienten vorhalten. Dies geht aus einem Zehn-Punkte-Plan der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) hervor, der der Düsseldorfer "Rheinischen Post" vorliegt. DKG-Präsident Gerald Gaß (57) lobte das "beispiellose Engagement" der Kliniken bei der Versorgung von Covid-19-Patienten und betonte: "Nun ist aber der Wiedereinstieg in die Regelversorgung dringend erforderlich."

Update, 28. April, 6.45 Uhr: Versteigerung von Treffen mit Stars soll in Corona-Krise Geld bringen
Ein Kaffee mit Hillary Clinton (72)? Einen Song aufnehmen mit Sting (68)? Ein Plausch mit Sacha Baron Cohen (48)? Oder Schauspielunterricht von Patrick Stewart (79)?
Diese und weitere Erlebnisse sollen Anfang Mai versteigert werden, um Geld für den Kampf gegen die Corona-Pandemie zu sammeln. Interessierte könnten zwischen dem 1. und 8. Mai online bieten, teilte das Auktionshaus Sotheby's am Montag (Ortszeit) in New York mit.
Die Einnahmen kämen dann der Flüchtlingsorganisation International Rescue Committee bei ihren Anstrengungen gegen eine weitere Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zugute.

Update, 28. April, 6.20 Uhr: Recht auf Homeoffice? Neue Kritik aus den Reihen der Unionsfraktion
Der Vorsitzende der Arbeitnehmergruppe der Unionsfraktion im Bundestag, Uwe Schummer (62), lehnt Pläne von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (47, SPD) für ein Recht auf Homeoffice ab. "Auch wir wollen Heimarbeit fördern und stärken", sagte Schummer der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Man wolle die rechtlichen Rahmenbedingungen für Heimarbeit schaffen, die "differenzierte Aushandlung wollen wir aber den Tarifpartnern überlassen", sagte Schummer. "Dazu brauchen wir keinen Rechtsanspruch."
Heil will das Recht auf Arbeit von zu Hause aus gesetzlich verankern und bis zum Herbst ein Gesetz vorlegen. Jeder, der möchte und bei dem es der Arbeitsplatz zulässt, solle im Homeoffice arbeiten können - auch wenn die Corona-Pandemie wieder vorbei ist.
Bereits zuvor gab es aus den Reihen der Unionsfraktion Kritik zu den Plänen, die auch von den Arbeitgebern abgelehnt werden. Von Grünen und FDP bekam Heil hingegen Zuspruch.
Update, 28. April, 6.08 Uhr: Corona-Ansteckungsrate steigt wieder - jetzt bei 1,0
Die Ansteckungsrate mit dem Coronavirus ist in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts wieder gestiegen. Laut der am Montagabend veröffentlichten RKI-Statistik steckt jeder Infizierte nunmehr wieder einen weiteren Menschen an, die sogenannte Reproduktionsrate liegt bei 1,0 (Datenstand 27.04. 0.00 Uhr). Das bedeutet, dass die Zahl der Neuerkrankungen nicht mehr leicht zurückgeht wie in den vergangenen Tagen.
Anfang März lag die wichtige Kennziffer noch bei drei, am 8. April bei 1,3, in den vergangenen Tagen bei 0,9 - jeweils mit einer gewissen Schwankungsbreite. Die Kennzahl gibt an, wie viele Menschen eine erkrankte Person im Durchschnitt infiziert.
Das RKI hat immer wieder betont, um die Epidemie abflauen zu lassen, müsse diese Reproduktionszahl unter 1 liegen. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU) hatte im Zuge der Ankündigung erster Lockerungen bei Corona-Maßnahmen deutlich gemacht, dass schon vermeintlich kleine Änderungen der Reproduktionszahl erhebliche Folgen haben können.
Update, 28. März, 5.30 Uhr: Sacher-Chef befürchtet lange Durststrecke für Luxushotels
Auf internationale Gäste ausgerichtete Spitzenhotels werden nach Überzeugung von Sacher-Chef Matthias Winkler jahrelang brauchen, um sich vom Corona-Schock zu erholen. "Wir richten uns auf drei bis vier Jahre ein, bis wir die Zahlen aus der Zeit vor Corona erreichen", sagte Winkler der Deutschen Presse-Agentur in Wien.
Aktuell sei der Ausblick sehr düster. Eine etwaige Starterlaubnis für die Hotellerie in Österreich durch die Regierung nutze zwar den Saisonbetrieben, aber nicht unmittelbar der Stadthotellerie. "Eine Erlaubnis hat noch nichts mit Betriebswirtschaft zu tun."
Für diese Sparte der Hotels würde nur die Lockerung der Reisebeschränkungen etwas bringen. "Die Deutschen sind unsere wichtigste Zielgruppe", sagte der Chef unter anderem des Traditionshotels Sacher in Wien und des Sacher in Salzburg.
Im Mai und Juni rechne er kaum mit Buchungen für die nächsten Monate, so Winkler. Für den Sommer herrsche eine extrem große Unsicherheit. Natürlich stelle sich die Gruppe darauf ein, dass der Betrieb in einer ersten Phase nach Öffnung der Hotels wegen des Personaleinsatzes bei wahrscheinlich nur wenigen Gästen zunächst defizitär sei.
Der Verkauf der meist über eigene Standorte vertriebenen Sacher-Torte sei aktuell eingestellt. Für einige wenige Stück lohne sich der Betrieb der Manufaktur nicht, sagte Winkler. Normalerweise werden rund 1000 Torten pro Tag gebacken.
Gerade in der Spitzengastronomie und -hotellerie sei es wichtig, besonders geschultes Personal in der Krise weiter an das Unternehmen zu binden. "Wir haben für fast alle sofort Kurzarbeit angemeldet und halten uns über interne Kommunikationswege ständig auf dem Laufenden", sagte Winkler. Auch Szenerien für "Tag eins nach Covid-19" gebe es. Er gehe davon aus, dass die amtlichen Hygiene-Vorschriften in der Spitzenhotellerie dann eher übererfüllt würden. "In dieser Frage sind diese Hotels ohnehin sehr sensibilisiert."
Update, 28. April, 5.20 Uhr: Groth kritisiert Keller
Die frühere Präsidentschaftsbewerberin Ute Groth hat DFB-Präsident Fritz Keller (63) für dessen Verhalten in der Corona-Krise kritisiert und sieht auch sonst ein Jahr nach ihrem Vorstoß keine großen Veränderungen im Deutschen Fußball-Bund (DFB).
"Gerade in der aktuellen Phase, in der alle wissen wollen, wie es weitergeht, hält er sich sehr bedeckt. Da hätte man viel deutlicher Stellung beziehen müssen", sagte Groth im Interview der Deutschen Presse-Agentur.
Keller hatte sich in den vergangenen Wochen mehrfach geäußert, unter anderem über die DFB-Internetseite oder einen Gastbeitrag im "Kicker". "Das Einzige, was ich von ihm gehört habe, war, dass der Fußball wieder rollen muss. Das ist mir zu wenig. Seit Wochen warten alle, alle sind nervös, aber es passiert nichts. Da muss man auch mal klare Kante zeigen", sagte Groth.
Update, 28. April, 5.10 Uhr: Läden nicht für Ausstattung von Masken zuständig?
Der Handel sieht sich nicht in der Verantwortung, den Bürgern zum Einkaufen kostenlos Masken zur Verfügung zu stellen. "Wir halten das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes für eine Bürgerpflicht. Jeder ist dafür selbst verantwortlich", sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag).
Auch sei der Handel nicht dafür zuständig, die Maskenpflicht zu kontrollieren. "Wir sind nicht die Polizei. Das ist eine hoheitliche Aufgabe. Dafür reicht unser Hausrecht nicht aus." Die Androhung von Ladenschließungen, weil Kunden keine Masken tragen, hält der HDE-Chef "erst recht für überzogen".
Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery (67) sprach sich dafür aus, dass die Schutzmasken von den Krankenkassen bezahlt werden, auch wenn sie derzeit teuer seien. "Es kostet ungleich mehr, wenn jemand erkrankt. Die Kosten der Masken nicht zu übernehmen, wäre kurzsichtig gedacht", sagte Montgomery der "Passauer Neuen Presse".

Update, 28. April, 5 Uhr: App-Begrenzung für Geschäfte - DIHK will digitale Corona-Lösungen
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) fordert eine verstärkte Nutzung von Apps und Co. im Kampf gegen die Corona-Krise. "Digitale Lösungen helfen, im Alltag Abstand zu halten, ohne zu Hause bleiben zu müssen", zitiert das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Dienstag) aus einem Konzeptpapier, das der DIHK am Wochenende an Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU), Wirtschaftsminister Peter Altmaier (61, CDU) und die Spitzen der Koalitionsparteien übermittelt hat.
Demnach schlägt der DIHK unter anderem vor, den Zugang zu Fußgängerzonen, Geschäften und Hotels über Tickets zu begrenzen, die über eine App ausgegeben werden könnten. Ein solches System könne auch bei der Wiederöffnung von Restaurants und Cafés helfen.
Zudem könnten mit Echtzeit-Positionsdaten laut DIHK Personenströme entzerrt werden. Wenn die Personendichte zum Beispiel in Bus oder Bahn schon sehr hoch ist, könnten Smartphone-Nutzer per Push-Benachrichtigung gewarnt werden.
Update, 28. April, 4.52 Uhr: Zwei Drittel der Deutschen wollen sich an Schutzmasken-Pflicht halten
Zwei Drittel der Deutschen wollen sich an die seit Montag in fast allen Bundesländern geltende Schutzmaskenpflicht in Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr halten. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sagten 67 Prozent, dass sie sich vollständig an die Regeln zur Abdeckung von Mund und Nase halten wollen, um sich gegen das Coronavirus zu schützen.
15 Prozent wollen dies nur teilweise tun, vier Prozent wollen die Maskenpflicht boykottieren. Weitere 7 Prozent gaben an, dass sie keine Möglichkeit haben, sich an die Pflicht zu halten - etwa weil sie sich keine Maske kaufen oder selbst anfertigen könnten. Allerdings reicht ein einfaches Tuch oder ein Schal als Schutz aus.
Die Regeln sind in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich, betreffen aber fast überall den öffentlichen Nahverkehr und das Einkaufen in Geschäften. Bei Verstößen drohen in manchen Ländern saftige Strafen - anderswo setzt man nur auf den sozialen Druck.

Update, 28. April, 4.35 Uhr: AfD kritisiert Corona-Maßnahmen der Regierung
Die AfD hat die Regierungen von Bund und Ländern aufgefordert, den Ausstieg aus den Corona-Beschränkungen zügiger voranzutreiben. "Wir brauchen wirtschaftliche Wertschöpfung, um die Krise zu überstehen", sagte die Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, Alice Weidel (41), der Deutschen Presse-Agentur.
Durch die Niedrigzinspolitik der vergangenen Jahre "haben wir bereits jetzt eine gigantische Geldentwertung". Diese werde sich verschärfen und "zu einer Verarmung weiter Bevölkerungskreise" führen. Wenn nicht sofort entschieden gegengesteuert werde, treibe Deutschland in eine Wirtschaftskrise historischen Ausmaßes.
Abgeordnete anderer Fraktionen hatten den AfD-Politikern im Bundestag vergangene Woche vorgeworfen, sie versuchten, mit wohlfeilen Aufrufen zur Aufhebung von Maßnahmen zur Eindämmung der Lungenkrankheit Covid-19 zu punkten.
Die AfD spekuliere wohl darauf, später die wirtschaftlichen Folgen der Gesundheitsschutz-Maßnahmen zu beklagen, ohne für die gesundheitlichen Risiken für die Bevölkerung geradestehen zu müssen.

Update, 28. April, 4.30 Uhr: Umsatzeinbußen von 75 Milliarden Euro im Mittelstand
Die Corona-Krise trifft mittelständische Firmen in Deutschland mit voller Wucht. Mehr als 2,2 Millionen und damit 58 Prozent der etwa 3,8 Millionen Mittelständler verzeichneten im März Umsatzeinbußen aufgrund der Corona-Eindämmungsmaßnahmen, wie aus einer Umfrage der staatlichen Förderbank KfW hervorgeht.
Im Durchschnitt ging den kleinen und mittleren Firmen etwa die Hälfte der üblicherweise in diesem Monat zu erwartenden Umsätze verloren. Insgesamt büßte der Mittelstand so etwa 75 Milliarden Euro oder 2 Prozent seiner Jahreserlöse ein.
Sollte sich der Umsatzeinbruch auf ähnlichem Niveau fortsetzen, reichen die Liquiditätsreserven bei der Hälfte der Unternehmen der Umfrage zufolge noch bis Ende Mai. "Die aktuelle schrittweise Rückführung der coronabedingten Eindämmungsmaßnahmen lässt auf eine Entspannung im Mittelstand hoffen", sagte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib.
Niedrigere Umsätze und Liquiditätsengpässe dürften die Firmen aber auch in den nächsten Wochen begleiten. Staatliche Hilfsmaßnahmen und KfW-Kredite seien daher weiter nötig. "Sie federn die Folgen des coronabedingten Stillstands ab und ermöglichen es den Unternehmen, länger durchzuhalten", sagte Köhler-Geib.
Am häufigsten beklagten der Umfrage zufolge Dienstleister Umsatzrückgänge. Etwa 40 Prozent der Unternehmen verzeichneten etwa gleichbleibende Erlöse - meist größere Firmen insbesondere aus dem Handwerk und dem Baugewerbe.
Einige wenige Mittelständler (2 Prozent) verbuchten sogar Zuwächse, zum Beispiel im Handel.
Insgesamt hat sich der KfW zufolge die Widerstandsfähigkeit des Mittelstandes gegenüber unerwarteten Ereignissen deutlich verbessert. "Die in den vergangenen Jahren aufgebauten Finanzpolster helfen in der aktuellen Krise, Verluste temporär zu verkraften und den Druck auf die Liquidität zu mindern", sagte die Chefvolkswirtin. Im Durchschnitt sei die Eigenkapitalquote zwischen 2002 und 2018 um 13 Prozentpunkte auf aktuell 31 Prozent gestiegen.
Update, 28. April, 4.10 Uhr: "Mit Fakten arbeiten" - Fußball soll "begeistern"
Berlins neuer Trainer Bruno Labbadia (54) hofft, dass der Fußball mit einem möglichen Neustart der Bundesliga zum Stimmungsaufheller in der Corona-Krise wird. "Ich glaube, dass wenn wir es zum richtigen Zeitpunkt machen können, auch etwas gewinnen können für die Bevölkerung", sagte der 54-Jährige von Hertha BSC am Montagabend in der Nitro-Sendung "100% Bundesliga". Der Fußball könne für eine "gewisse Freude sorgen" und "ein Stück weit begeistern".
In der Diskussion über die Wiederaufnahme des Spielbetriebes sei es "ganz wichtig, dass wir mit Fakten arbeiten", sagte Labbadia, der die Hertha während der Krise Mitte April übernommen hatte.
"Der Fußball soll keine Sonderrolle bekommen."
Derzeit arbeitet die Liga daraufhin, im Mai wieder zu spielen. Dafür müssen die Politik und Gesundheitsbehörden aber ihr Einverständnis geben.
Von seinem neuen Team berichtete Labbadia, die Stimmung sei momentan "okay". Der Bundesligist trainiert unter strengen Auflagen in Kleingruppen, zwischenzeitlich hatte sich die Mannschaft aufgrund eines positiven Corona-Tests in Quarantäne begeben müssen. "Die Wahrheit liegt auf dem Platz", sagte Labbadia. "Das erste Ziel ist es, uns so vorzubereiten, dass wir die neun Spiele gut bestreiten können."

Update, 28. April, 4 Uhr: Mittelstand von bürokratischen Belastungen befreien
Die Arbeitsgemeinschaft Mittelstand fordert, Unternehmen in der Corona-Krise bürokratisch und materiell zu entlasten. Dafür müssten Politik und Wirtschaft eng zusammenarbeiten, teilte das Bündnis am Dienstag mit.
"Ganz vorn stehen dabei, die Reduzierung steuerlicher Lasten und Meldepflichten sowie nun endlich die Verfügbarkeit digitaler Dienste in ausreichender Bandbreite massiv voranzutreiben", heißt es in der Mitteilung.
Auch gehöre zum geforderten sogenannten Belastungsmoratorium - also einem Aufschub von Zahlungen, Aufgaben und anderen Bürden für Unternehmen und Beschäftigte -, dass Belastungen durch Gesetze vermieden werden.
Die Corona-Krise habe die "volkswirtschaftliche Schlüsselrolle" des Mittelstands erheblich geschwächt "und für die Zukunft gefährdet", warnt die Arbeitsgemeinschaft.
Update, 28. April, 3.36 Uhr: Matthäus hat kein Verständnis für vermeintliche Misswirtschaft in Bundesliga
"Was ich nicht verstehe, ist, wie es so viele Clubs geben kann, die offensichtlich jahrelang von der Hand in den Mund leben konnten, wenig bis überhaupt keine Rücklagen gebildet haben und nun fast am Ende sind", schrieb der 59-Jährige Lothar Matthäus in seiner Sky-Kolumne "So sehe ich das" mit Blick auf die Existenzängste einiger Vereine in der Coronavirus-Krise.
"Mir ist klar, dass nicht jeder immer die gleichen Voraussetzungen hat und im Fußball oft auch Kleinigkeiten über Erfolg oder Misserfolg entscheiden", schrieb der einstige Bundesliga-Star. "Aber wer sich über viele Jahre mehr oder weniger in den Ruin hat treiben lassen, immer schneller und immer mehr Schulden angehäuft hat, den trifft es jetzt natürlich besonders hart."
Die Vereine der Bundesliga und 2. Liga wollen die derzeit unterbrochene Saison möglichst bis zum 30. Juni abschließen. Sollte dies wegen der Corona-Pandemie nicht gelingen, würden mehrere Clubs in große finanzielle Nöte geraten.
"Sollten die Gesellschaft und der Fußball diese große Krise einigermaßen überstehen, was ich von ganzem Herzen hoffe, dann muss das jedem ein mahnendes Beispiel sein, dass er in Zukunft unbedingt versucht, nie mehr auszugeben, als er einnimmt und darüber hinaus von seinen Einnahmen regelmäßig einen bestimmten Teil für schlechte Zeiten zur Seite legt", schrieb Matthäus.
Update, 28. April, 3.30 Uhr: Ohne Sommersaison ist für viele Anbieter Schluss
Nach Aussagen aus der Politik, dass Sommerurlaub in gemieteten Ferienwohnungen und -häusern trotz der Corona-Pandemie durchaus möglich ist, hat der Deutsche Ferienhausverband ein Konzept gefordert. "Was es jetzt braucht, ist Planungssicherheit für Urlauber und Vermieter", sagte Geschäftsstellenleiterin Michelle Schwefel der Deutschen Presse-Agentur.
Zugleich warnte sie vor weitreichenden Folgen für die Branche, falls Reisebeschränkungen länger bestehen blieben.
"Wenn die Sommersaison ausfällt, ist für viele Anbieter Schluss mit der Vermietung. Dann wird es Ferienhausurlaub, wie wir ihn kennen, nicht mehr geben", betonte Schwefel.
Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (45), hatte am Montag nach einer Videokonferenz mit seinen EU-Kollegen gesagt, er glaube, es werde "im Sommer problemlos möglich sein", Ferienwohnungen und -häuser zur Vermietung aufzumachen.
Schwefel zeigte sich zuversichtlich, dass die Ferienhausbranche mögliche strenge Hygienevorschriften problemlos bewältigen werde. "Der Urlaub in einem Ferienhaus ist mit dem Wohnen in den eigenen vier Wänden zu vergleichen und daher grundsätzlich nicht mit höheren Risiken behaftet als der Aufenthalt zu Hause", betonte sie. "Die Anreise erfolgt meist mit dem eigenen Pkw, Schlüsselübergabe und Mietzahlungen können kontaktlos abgewickelt werden."
Außerdem seien die Abstände zu anderen Gästen groß, und auch die Selbstversorgung sei ein Vorteil. "Ausflüge auf dem Fahrrad, Wanderungen und Spaziergänge lassen sich gut mit den allgemeinen Verhaltensregeln kombinieren", sagte Schwefel.

Update, 28. April. 2.51 Uhr: NFL verschenkt Super-Bowl-Tickets an Arzt
NFL-Boss Roger Goodell (61) hat am Rande des Drafts einem Arzt und Fan der Baltimore Ravens zwei Tickets für den Super Bowl der kommenden Saison geschenkt. Die "Washington Post" veröffentlichte am Montag (Ortszeit) eine Aufzeichnung des Videoanrufs. Goodell bedankte sich darin für die Arbeit von Hazim El-Haddad in der Corona-Krise und schenkte ihm die Eintrittskarten für das NFL-Finale in Tampa.
Der Draft war wegen der Pandemie eine gänzlich untypische Veranstaltung im Vergleich zu den vergangenen Jahren. Statt einer großen Show waren alle Trainer, Manager und Spieler zu Hause und per Video, Handy und Internet miteinander verbunden. Goodell rief aus seinem Keller an.
Update, 1.07 Uhr: Trump weist Biden-Spekulationen über Verschiebung von US-Wahl zurück
US-Präsident Donald Trump (73) hat Spekulationen seines Rivalen Joe Biden (77) über eine mögliche Verschiebung des Termins für die Präsidentschaftswahl wegen der Corona-Krise zurückgewiesen.
"Ich habe nie auch nur daran gedacht, den Wahltermin zu verschieben", sagte Trump am Montagabend bei einer Pressekonferenz im Rosengarten des Weißen Hauses. Das sei "erfundene Propaganda", die ein Mitarbeiter des Ex-Vizepräsidenten Biden in dessen Namen in die Welt gesetzt habe.
Der 3. November - der geplante Wahltermin - sei ein gutes Datum. "Ich freue mich auf diese Wahl." Trump verspottete Biden bei der Coronavirus-Pressekonferenz erneut als "schläfrigen Joe".
Biden hatte nach Angaben von Journalisten bei einer virtuellen Versammlung zum Spendensammeln am vergangenen Donnerstag gesagt, er glaube, Trump wolle den Wahltermin nach hinten verschieben, weil er denke, dass er nur so gewinnen könne.
Biden ist nach dem Rückzug des linken Senators Bernie Sanders (78) der einzige verbliebene Präsidentschaftsbewerber der US-Demokraten. Damit hat Biden das parteiinterne Rennen quasi schon für sich entschieden. Offiziell soll über den Kandidaten der Demokraten, der gegen den Republikaner Trump in die Wahl zieht, bei einem Parteitag im August entschieden werden.

Update, 28. April, 1 Uhr: Oppositionspolitiker vermissen Seehofer in Corona-Krise
Vertreter von FDP und Grünen vermissen in der Corona-Krise öffentliche Stellungnahmen von Bundesinnenminister Horst Seehofer (70, CSU). Es sei im Innenausschuss ein Thema, "dass man den Minister derzeit schlicht nicht wahrnimmt", sagte der Grünen-Abgeordnete Konstantin von Notz (49) den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Lage sei "innenpolitisch mega ernst, und das Bundesinnenministerium ist einfach nicht auf dem Platz".
Der FDP-Innenexperte Konstantin Kuhle (31) sagte den Funke-Zeitungen, während sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (53, CSU) vor jede Kamera stelle, sei Seehofer seit Wochen abgetaucht. "Die Bekämpfung des Infektionsgeschehens ist aber nicht nur Sache der Bundesländer, sondern auch eine Angelegenheit der Innenpolitik. Von Grenzkontrollen durch die Bundespolizei bis zu Katastrophenschutz und Bevölkerungshilfe - die Zuständigkeiten des Bundesinnenministeriums liegen auf der Straße", kritisierte Kuhle.
"Horst Seehofer sollte daher sein Corona-Schweigegelübde brechen und deutlicher Stellung beziehen, auch zu der Frage, wie das angemessene Verhältnis zwischen Bürgerrechten und Gesundheitsschutz aussieht."
Der 70-jährige Seehofer hat sich in der Corona-Krise von Anfang an vorsichtig verhalten. So verzichtete er bereits auf den Handschlag zur Begrüßung, als andere Politiker noch sorgloser agierten.

Update, 28. April, 0.40 Uhr: Boeing will 787 Dreamliner"-Produktion wieder anlaufen lassen
Der angeschlagene US-Luftfahrtriese Boeing will die aufgrund der Corona-Krise gestoppte Produktion seines Langstreckenjets 787 "Dreamliner" wieder aufnehmen. Der Betrieb in den Werken im Bundesstaat South Carolina werde am kommenden Wochenende wieder gestartet, teilte der Konzern am Montag (Ortszeit) in North Charleston mit.
Boeing hatte die Fertigung am 8. April wegen der Pandemie vorübergehend ausgesetzt. Inzwischen seien verschiedene Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt worden, teilte das Unternehmen mit.
Bei Anlegern kam die Ankündigung gut an, die Aktie drehte nachbörslich ins Plus. In der vergangenen Woche hatte Boeing bereits damit begonnen, die Produktion in seinen Fabriken in der Region Puget Sound nahe Seattle im Bundesstaat Washington schrittweise wieder hochzufahren. Wegen eines seit Januar geltenden Fertigungsstopps bei dem Modell 737 Max, das nach zwei Flugzeugabstürzen weltweit mit Startverboten belegt ist, wird die Produktion des Airbus-Erzrivalen insgesamt zunächst jedoch stark eingeschränkt bleiben.

Update, 28. April, 0.07 Uhr: Trainingsgelände der NBA könnten demnächst öffnen
Die NBA erlaubt ihren Teams einen ersten kleinen Schritt zurück zur Normalität in der Corona-Krise. Einhergehend mit den Lockerungen der Vorschriften in einigen US-Bundesstaaten dürfen Basketball-Profis die Einrichtungen ihrer Clubs zukünftig wieder zum Trainieren nutzen - allerdings frühestens ab dem 8. Mai, auf freiwilliger Basis und ohne die Anwesenheit von Trainern.
Zudem dürfen nie mehr als vier Spieler gleichzeitig da sein und eine Zusammenarbeit dieser der Profis ist untersagt. Voraussetzung ist laut Mitteilung vom Montag (Ortszeit) zudem, dass die lokalen Behörden diese Form der Einzeltrainings erlauben.
Für Teams, deren Spieler diese Möglichkeit wegen der Situation in den jeweiligen Städten noch nicht nutzen können, will die Liga sich Alternativen überlegen. Ideen nannte die NBA in der Mitteilung keine.
Die Saison in der stärksten Basketball-Liga der Welt ist seit dem 11. März unterbrochen. NBA-Boss Adam Silver (58) betonte zuletzt, frühestens im Mai könne man einen Termin nennen, wann, ob und wie die Saison fortgesetzt werden kann.
Update, 27. April, 22.44 Uhr: US-Kongress will Sitzungspause beenden
Der US-Kongress will seine Pause wegen der Corona-Pandemie wie geplant beenden und am kommenden Montag wieder zu regulären Sitzungen zusammentreten. "Wir werden nächste Woche wieder zusammenkommen", bestätigte der Mehrheitsführer der Republikaner im Senat, Mitch McConnell (78), am Montag auf Twitter.
Das Büro des Mehrheitsführers der Demokraten im Repräsentantenhaus, Steny Hoyer (80), teilte mit, Hoyer habe die Fraktion darüber informiert, dass diese Kammer des Kongresses ebenfalls von nächsten Montag an wieder zusammentritt.
Der Senat und das Repräsentantenhaus hatten wegen der Ausbreitung des Coronavirus eine Sitzungspause bis zum kommenden Montag angekündigt. McConnell teilte nun mit, wenn Ärzte, Pflegepersonal, Lastwagenfahrer und Supermarkt-Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze in der Krise besetzten, müssten das auch Senatoren tun.
US-Präsident Donald Trump (73) möchte die von der Krise gebeutelte Wirtschaft möglichst schnell wieder öffnen. Die Bürger in der US-Hauptstadt sind wegen der Ausbreitung des Coronavirus dazu aufgerufen, noch mindestens bis zum 15. Mai so weit wie möglich zu Hause zu bleiben.
McConnell teilte mit, der Senat werde seine Arbeitsweisen so modifizieren, dass sie "sicher" seien. "Aber wir werden unsere verfassungsmäßige Pflicht erfüllen."
Update, 27. April, 22.35 Uhr: Corona-Zahlen im Überblick





Update, 27. April, 22.18 Uhr: Boeing-Chef: Corona-Krise wird Luftfahrt jahrelang belasten
Der US-Flugzeugbauer Boeing geht davon aus, dass die internationale Luftfahrtindustrie sich nur sehr langsam von der Corona-Krise erholen wird.
"Wir erwarten, dass es zwei bis drei Jahre dauern wird, bis das Reiseaufkommen wieder das Niveau von 2019 erreicht", warnte Boeing-Chef Dave Calhoun die Aktionäre am Montag bei der jährlichen Hauptversammlung des Konzerns. Wegen der Pandemie konnte die Veranstaltung diesmal nur im Internet stattfinden.
Bis die Luftfahrtbranche wieder zu ihrem langfristigen Wachstumstrend zurückfinde, dürfe es einige weitere Jahre erfordern, sagte Calhoun. Die Krise sei "anders als alles, was wir jemals erlebt haben" und es sei "schwer einzuschätzen, wann sich die Situation stabilisieren wird".

Zu Maßnahmen wie Produktionskürzungen und Stellenabbau, mit denen Boeing auf die Krise reagieren könnte, äußerte sich der Boeing-Chef zwei Tage vor dem Quartalsbericht nicht konkret.
Auch zum Zeitplan der angestrebten Wiederzulassung von Boeings nach zwei verheerenden Flugzeugabstürzen mit Startverboten belegten Krisenjets 737 Max hielt sich der Boeing-Chef zunächst bedeckt.
Zu der am Samstag abgeblasenen Übernahme der Verkehrsflugzeugsparte des Rivalen Embraer sagte Calhoun, dass ein Punkt erreicht worden sei, ab dem "Verhandlungen nicht länger hilfreich" gewesen seien. Embraer will Schadenersatz und hat ein Schiedsverfahren eingeleitet.
Update, 27. April, 20.59 Uhr: Maas deutet Verlängerung der Reisewarnung an
Außenminister Heiko Maas (53, SPD) hat angedeutet, dass seine Mitte März ausgesprochene Reisewarnung verlängert werden könnte. "Die Reisewarnung, die es gibt, geht bis zum Sonntag dieser Woche", sagte der SPD-Politiker am Montagabend in einer Spezialausgabe des ZDF-Magazins "Wiso".
Er gehe davon aus, "dass in den Wochen darauf zunächst einmal es keinerlei Hinweise gibt, diese Reisewarnung aufzuheben."
Die Hoffnungen auf einen normalen Sommerurlaub für die Deutschen dämpfte der Bundesaußenminister erneut: "Es gibt in vielen Ländern Einreiseverbote, es gibt Ausgangssperren, der Flugverkehr liegt am Boden - zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es leider keinerlei Hinweise darauf, dass sich das in den nächsten Wochen verbessern wird."

Niemand werde in diesem Jahr einen Urlaub verbringen können, wie er ihn kenne. Es werde sicher überall Einschränkungen geben, sagte Maas.
Der Politiker hatte vor rund eineinhalb Monaten eine Reisewarnung für alle touristischen Reisen ins Ausland ausgesprochen - ein bisher einmaliger Schritt. Reisewarnungen gab es bisher nur bei einer Gefahr für Leib und Leben, vor allem für Kriegsgebiete wie Syrien oder Afghanistan.
Update, 27. April, 20.47 Uhr: New York bekommt bis zu 160 Kilometer autofreie Straßen
In der Corona-Krise könnten in der Millionenmetropole New York bis zu 160 Kilometer Straße für Autos und Lastwagen gesperrt werden. Zudem sollen Bürgersteige erweitert und Fahrradwege ausgebaut werden, kündigte Bürgermeister Bill de Blasio am Montag an.
Die ersten rund 65 Kilometer Straßen sollten bereits in den kommenden vier Wochen gesperrt werden, die restlichen dann im Lauf des Sommers. Welche der Straßen New Yorks, die insgesamt fast 10.000 Kilometer lang sind, genau autofrei werden, müsse noch geplant werden.

Die Menschen sollen mit den Straßensperrungen einfacher Abstand voneinander halten können. In der Millionenmetropole gelten zwar strenge Ausgangsbeschränkungen, Sport und Bewegung an der frischen Luft sind aber erlaubt und in den Parks wird es deswegen vor allem bei schönem Wetter schnell sehr voll. Die Straßen sollen so lange geschlossen bleiben, wie die Ausgangsbeschränkungen gelten.
Im März hatte es bereits ein Pilotprojekt mit einigen gesperrten Straßen gegeben, das vor allem wegen schlechten Wetters jedoch nur mäßigen Anklang gefunden hatte. Bürgermeister de Blasio hatte das Projekt danach zunächst wieder abgebrochen.
Update, 27. April, 20.16 Uhr: Aktuelle Zahlen und Daten in der neuesten Grafik

Update, 27. April, 20.08 Uhr: Mehr als 23.000 Corona-Tote in Frankreich - Hoffnung bei Rheumamittel
In Frankreich ist die Zahl der Covid-19-Toten auf 23.293 Todesfälle gestiegen. In Krankenhäusern und Pflegeheimen wurden in den vergangenen 24 Stunden 437 neue Todesfälle gezählt, wie das Gesundheitsministerium mitteilte.
Insgesamt seien 14.497 Menschen in Krankenhäusern und 8796 in Pflegeeinrichtungen wie Altenheimen gestorben. Derzeit würden 28.055 Covid-19-Patientinnen und -Patienten in Krankenhäusern behandelt, die Zahl sei weiter rückläufig. Das gelte auch für die Zahl der Menschen, die auf der Intensivstation behandelt werden.
"Heute haben wir ermutigende Ergebnisse in der klinischen Forschung gesehen", teilte das Ministerium außerdem mit. Es gebe internationale und nationale Studien, die eine Überreaktion des Immunsystems bei manchen Verläufen der Erkrankung untersuchen.

Dabei habe eine Studie gezeigt, dass die mit dem Rheumamittel Tocilizumab behandelten Patientinnen und Patienten weniger Beatmungshilfe benötigten und eine geringere Sterblichkeitsrate in den folgenden 14 Tagen aufwiesen, so das Ministerium.
"Dies ist das erste getestete Medikament, für das in einer klinischen Studie eine signifikante Wirkung beobachtet wird", hieß es weiter. "Weitere laufende Studien sind erforderlich, um den Wert dieser Behandlung zu bestätigen", mahnte das Ministerium.
Update, 27. April, 20.01 Uhr: Clubs der 3. Liga votieren für Saison-Fortsetzung
Update, 27. April, 19.28 Uhr: Erdogan kündigt Ausgehverbot über langes Wochenende in 31 Städten an
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (66) hat wegen der Corona-Krise eine dreitägige weitgehende Ausgangssperre für Istanbul und 30 weitere Städte und Provinzen angekündigt.
Sie beginne am Donnerstag um Mitternacht (Ortszeit/MEZ 23.00 Uhr) und ende am Sonntag um dieselbe Zeit, sagte Erdogan am Montag nach einer online abgehaltenen Kabinettssitzung in Istanbul. Am Freitag, dem 1. Mai, seien Supermärkte aber zwischen 9 und 14 Uhr geöffnet.
Die Türkei verhängt seit drei Wochen 48-stündige Ausgangssperren übers Wochenende in den betroffenen 31 Städten, darunter in Ankara, Istanbul und Izmir.

Update, 27. April, 19.24 Uhr: Wohl deutlich mehr Corona-Todesfälle in USA als bisher gemeldet
Einer neuen Analyse zufolge könnten in den USA Tausende Menschen infolge einer Coronavirus-Infektion gestorben sein, die bislang nicht in der offiziellen Statistik gezählt worden waren. Von Anfang März bis einschließlich 4. April gab es in den USA rund 15.400 Todesfälle mehr als im gleichen Zeitraum der Vorjahre, wie die "Washington Post" am Montag berichtete.
In der Zeit waren jedoch offiziell nur 8128 Coronavirus-Todesfälle gemeldet worden. Die von einem Team der Universität Yale für die Zeitung durchgeführte Analyse lässt jedoch keinen gesicherten Schluss zu, wie viele der rund 7000 zusätzlichen Todesfälle mit einer Corona-Infektion zusammenhingen.
Die Daten legten aber nahe, dass die Zahl der Todesopfer "bedeutend höher als bisher berichtet" ist, zitierte die "Washington Post" den Yale-Epidemiologen Daniel Weinberger. Es sei wichtig, ein kompletteres Bild der wahren Auswirkungen der Pandemie zu bekommen, um der Politik eine solide Entscheidungsgrundlage zu geben, sagte er.

Viele Menschen, die in dem Zeitraum in den USA Zuhause oder in Altersheimen infolge einer Corona-Infektion starben, wurden nie auf den Erreger getestet. Sie wurden daher auch nicht in den Berichten der Gesundheitsbehörden gezählt.
Die vergleichsweise höhere Todeszahl - Experten sprechen dabei von Übersterblichkeit - kann aber auch durch andere Gründe verursacht sein, zum Beispiel weil kranke Menschen aus Furcht vor dem Virus Krankenhausbesuche vermieden oder aufschoben.
Auch in mehreren Ländern Europas wurde infolge der Corona-Pandemie eine im Vergleich zu Vorjahren hohe Übersterblichkeit gemeldet.
Bis Montag (Ortszeit) hatten sich in den USA der Universität Johns Hopkins zufolge fast eine Million Menschen nachweislich mit dem Erreger infiziert, bislang gab es demnach rund 55.000 Todesfälle. Das Virus Sars-CoV-2 kann die Lungenerkrankung Covid-19 auslösen.
Update, 27. April, 19.20 Uhr: Frankreichs Regierung stellt Plan für Lockerungen vor
Frankreichs Regierung will dem Parlament am Dienstag (15 Uhr) ihren Plan für die Lockerung der Ausgangsbeschränkungen vorstellen. Premierminister Édouard Philippe kündigte an, dass es dabei um die Themen Gesundheit, Schule, Arbeit, Geschäfte, Transport und Versammlungen gehen werde.
Die Abgeordneten der Nationalversammlung sollen nach einer Debatte darüber abstimmen. Präsident Emmanuel Macron hatte bereits angekündigt, dass die seit dem 17. März geltenden Beschränkungen im Kampf gegen Covid-19 vom 11. Mai an landesweit gelockert werden sollen.

Update, 27. April, 19.15 Uhr: Kultusminister wollen Dienstag Rückkehr-Vorschlag für Schulen machen
Die Kultusminister der Länder wollen sich an diesem Dienstag auf ein Konzept für die schrittweise weitere Öffnung der Schulen einigen. Das teilte eine Sprecherin des Bildungsministerium in Rheinland-Pfalz am Montagabend mit. Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (51, SPD) führt zurzeit den Vorsitz in der Kultusministerkonferenz.
Bei einer Telefonkonferenz hatten die Minister am Montag rund zwei Stunden lang über ein "Rahmenkonzept für die Wiederaufnahme von Unterricht in den Schulen" in der Corona-Krise gesprochen. Der Entwurf sollte danach noch in einzelnen Punkten überarbeitet werden. Über den Inhalt machte die Kultusministerkonferenz keine Angaben.
Das Konzept soll der Ministerpräsidentenkonferenz für die nächste Beratung mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU) zugeleitet werden. Diese Besprechung zum weiteren Vorgehen ist für Donnerstag geplant.

"Die Gespräche waren insgesamt sehr konstruktiv und von dem gemeinsamen Willen geleitet, ein Gesamtkonzept für die Öffnung der Schulen vorzulegen", sagte Hubig der Deutschen Presse-Agentur.
Die meisten Bundesländer planen eine weitere teilweise Schulöffnung für den 4. Mai. Dabei sollen zunächst die im kommenden Schuljahr vor Prüfungen stehenden Jahrgänge in die Kurs- und Klassenräume zurückkehren. Auch für die ältesten Grundschüler wird es den Planungen zufolge in den meisten Ländern dann wieder losgehen.
In nahezu allen Bundesländern sind seit Anfang der vergangenen Woche die ersten Schüler wieder in die Klassenräume zurückgekehrt, allerdings nur die Abschlussklassen - für Prüfungen oder Prüfungsvorbereitungen.
Update, 27. April, 19.11 Uhr: Wirtschaftseinbruch um bis zu 10 Prozent in der EU erwartet
Die EU-Kommission erwartet wegen der Corona-Krise einen Wirtschaftseinbruch um fünf bis zehn Prozent in der Europäischen Union. Genauere Zahlen würden Anfang Mai vorgestellt, sagte Kommissionsvize Valdis Dombrovskis am Montag dem Wirtschaftsausschuss des Europaparlaments.
Harte Daten zum Arbeitsmarkt fehlten noch, fügte er hinzu. Doch könne er einige Beispiele nennen. So habe etwa Österreich 900.000 Menschen in Kurzarbeit und 500.000 Arbeitslose, was sich auf 35 Prozent der Beschäftigten summiere. In Frankreich seien 9,3 Millionen Menschen in Kurzarbeit. Es handele sich um beispiellose Zahlen.

Für Deutschland geht die große Koalition nach einem Medienbericht von einem Wachstumsrückgang ähnlichen Größenordnung aus: Das Bruttoinlandsprodukt könnte 2020 um 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr schrumpfen, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (Montag) unter Berufung auf Zahlen, die am Mittwoch vorgestellt werden sollen.
Dombrovskis bekräftigte, dass auf EU-Ebene nicht nur kurzfristige Gegenmaßnahmen getroffen worden seien. Die EU-Kommission arbeite auch am Wiederaufbaufonds, den die Staats- und Regierungschefs vorige Woche grundsätzlich vereinbart hatten. Neue Details gab Dombrovskis aber nicht preis. Der Vorschlag der Kommission soll bis Mitte Mai vorliegen.
Update, 27. April, 18.33 Uhr: Fast 1000 Crew-Mitglieder von US-Flugzeugträger mit Corona infiziert
Fast 1000 Crew-Mitglieder des US-Flugzeugträgers "USS Theodore Roosevelt" sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Von insgesamt 969 Infizierten seien 14 bereits wieder genesen, erklärte die US-Marine am Montag.
Sie korrigierte damit Angaben von Samstag, als die Zahl der genesenen Besatzungsmitglieder mit 112 angegeben wurde. Als genesen gelte mittlerweile nur, wer zweimal hintereinander negativ auf das Virus getestet wurde, erklärte die Marine.

US-Medien hatten vergangene Woche berichtet, dass einige Soldaten nach einem negativen Ergebnis erneut positiv auf den Erreger Sars-CoV-2 getestet worden seien.
Wegen der Ausbreitung des Virus liegt der nukleargetriebene und hochgerüstete Flugzeugträger vor der Pazifikinsel Guam und wurde inzwischen weitgehend evakuiert. Mehr als 4200 der rund 5000 Besatzungsmitglieder haben das Schiff verlassen.
Update, 27. April, 18.27 Uhr: Stoltenberg: Russland und China verbreiten Fake News
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat Russland und China für die Verbreitung von Falschnachrichten in der Corona-Krise verantwortlich gemacht.
Beide Länder versuchten den Zusammenhalt des Bündnisses zu untergraben und die Nato falsch darzustellen, sagte der Norweger am Montag der Deutschen Presse-Agentur und anderen europäischen Medien in Brüssel.
Seit Beginn der Pandemie hat Stoltenberg mehrfach vor Desinformationskampagnen aus dem Ausland gewarnt. Dabei sprach er jedoch meist von "staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren" - ohne sie zu benennen.
Nun sagte er, dass es sowohl von russischen als auch von chinesischen Sprechern öffentliche Statements gebe, die falsch seien.

Sie würden nahelegen, dass die Nato-Staaten sich nicht unterstützten, dass sie nicht fähig seien mit der Krise umzugehen oder dass sie die ältere Bevölkerung nicht beschützten. "Das ist falsch. Die Nato-Alliierten stehen zusammen im Kampf gegen die Corona-Krise", sagte Stoltenberg.
Als Beispiel nannte er, dass die Nato-Staaten sich etwa beim Lufttransport, medizinischem Personal oder mit Feldlazaretten unterstützen.
Auch die EU macht unter anderem Russland und China dafür verantwortlich, in der Corona-Krise gezielt falsche und irreführende Informationen zu verbreiten.
Update, 27. April, 18.18 Uhr: UEFA gibt Programmgelder als Corona-Hilfe frei
Die Europäische Fußball-Union unterstützt ihre 55 Mitgliedsverbände in der Corona-Krise mit einer Millionenhilfe. Der Dachverband gab einer Mitteilung von Montag zufolge 236,5 Millionen Euro zur "Bewältigung der Herausforderungen von COVID-19" frei.
Ausgezahlt wird das Geld im Rahmen des HatTrick-Programms, mit dem in der Regel die Verbände bei laufenden Kosten und der Entwicklung spezifischer Programme unterstützt werden. Über die Verwendung können die Verbände angesichts der Pandemie aber nun freier entscheiden.

"Unser Sport steht vor einer beispiellosen Herausforderung, die durch die COVID-19-Krise hervorgerufen wurde", sagte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin.
"Die UEFA möchte ihren Mitgliedern zu einer auf ihre spezifischen Umstände abgestimmten Vorgehensweise verhelfen. Deshalb haben wir uns darauf geeinigt, dass bis zu 4,3 Millionen Euro pro Verband, die für den Rest dieser und der nächsten Spielzeit gezahlt werden, sowie ein Teil der Investitionsmittel nach dem Ermessen unserer Mitglieder für den Wiederaufbau der Fußball-Gemeinschaft verwendet werden können."
Update, 27. April, 18.13 Uhr: Angelina Jolie rät Eltern in Corona-Krise zu weniger Perfektionismus
Die US-Schauspielerin und sechsfache Mutter Angelina Jolie (44) rät Eltern in der Corona-Krise zu weniger Perfektionismus. "Es ist eine wunderbare Sache, wenn man entdeckt, dass seine Kinder einen nicht perfekt wollen", schrieb Jolie in einem offenen Brief im "Time"-Magazin.
"Sie wollen nur, dass man ehrlich ist. Und sein Bestes gibt." Es sei in der Krise "unmöglich", gleichzeitig alles richtig zu machen, alle Bedürfnisse der Kinder zu befriedigen und gleichzeitig auch noch ruhig und positiv zu bleiben.
Jolie, die mit Filmen wie "Lara Croft: Tomb Raider", "Mr. & Mrs. Smith" und "Maleficent – Die dunkle Fee" berühmt wurde, hat drei adoptierte Kinder und drei leibliche mit dem Schauspiel-Kollegen Brad Pitt, von dem sie inzwischen getrennt lebt.

Update, 27. April, 18.01 Uhr: Große Geschäfte in Bayern können ab sofort wieder öffnen
Große Geschäfte in Bayern können ab sofort wieder öffnen, wenn sie ihre Verkaufsfläche auf 800 Quadratmeter beschränken. Das sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (44, CSU) am Montag auf Anfrage in München.
Zuvor hatte Bayerns höchstes Verwaltungsgericht das von der Staatsregierung in der Corona-Krise verhängte Verkaufsverbot für große Geschäfte mit mehr als 800 Quadratmetern für verfassungswidrig erklärt.
Die Richter sahen das wegen der Ungleichbehandlung mit kleineren Läden als Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz des Grundgesetzes, wie der Bayerische Verwaltungsgerichtshof am Montag mitgeteilt hatte.

Update, 27. April, 17.54 Uhr: Fluglinie Norwegian glaubt nicht an Normalbetrieb vor 2022
Die in der Krise steckende norwegische Billigfluglinie Norwegian rechnet nicht mit einer Rückkehr zum Normalbetrieb vor 2022. Man plane deshalb mit einer "Winterschlaf-Phase" sowie einer anschließenden "Erholungsphase", erklärte die Airline am Montag in einer Mitteilung an die Osloer Börse, Gläubiger und Investoren.
Darin beschrieb die Billigfluggesellschaft, wie sie trotz des Stillstands des internationalen Flugverkehrs in der Corona-Krise geschäftstüchtig bleiben will.
Demnach will Norwegian vor allem in der Nebensaison Geld sparen und sich in der Hauptsaison 2021 finanziell erholen, ehe im Folgejahr wieder normaler Betrieb herrschen soll.
Update, 27. April, 17.52 Uhr: Merz will sehr behutsam mit Corona-Lockerungen umgehen
Der Vizepräsident des CDU-Wirtschaftsrats, Friedrich Merz (64), hat sich für behutsame Lockerungen der Corona-Beschränkungen ausgesprochen.
"Ich gehöre zu den Vorsichtigen", sagte Merz am Montag nach Angaben von Teilnehmern in einer internen virtuellen Konferenz des CDU-Wirtschaftsrates. Zwar sei klar, welche Probleme dies in der Bevölkerung und den Unternehmen auslöse.
"Trotzdem wäre es psychologisch außergewöhnlich schwierig, bestimmte Einschränkungen wieder einzuführen, wenn die Lockerungen zu weit gegangen wären."
Deutschland stehe erst am Anfang der Pandemie, "wir sind nicht über den Berg", betonte Merz, der auch für den CDU-Vorsitz kandidiert. Wenn die gesundheitlichen Risiken allerdings halbwegs unter Kontrolle seien, müsse die absolute Priorität sein: "Wir müssen dafür sorgen, dass die Betriebe wieder ans Laufen kommen."

Er ergänzte: "Wenn die Betriebe nicht laufen und die Arbeitsplätze nicht erhalten werden, dann werden wir uns über andere Fragen gar nicht unterhalten müssen."
Deutschland steuere derzeit möglicherweise auf eine "Phase von Versuch und Irrtum" zu, sagte Merz. Es könne sein, dass sich aus der Rückschau einige politische Entscheidungen als falsch erweisen würden.
"Wenn sich wenigstens die gute Hälfte der Entscheidungen als richtig erweist, dann ist in der Summe das Richtige getan. Lassen wir auch zu, dass Fehler gemacht werden." Diese Fehler müssten dann aber auch wieder korrigiert werden.
Er erwarte von der Schaltkonferenz von Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) mit den Ministerpräsidenten am Donnerstag keine durchgreifenden Veränderungen, sondern allenfalls punktuelle Lockerungen, sagte Merz. Veränderungen könne es bei den weiteren Beratungen der Kanzlerin mit den Regierungschefs am 6. Mai geben.
Update, 27. April, 17.47 Uhr: Sportminister: Bundesliga-Fortsetzung weiter frühestens ab Mitte Mai
Die Sportministerkonferenz (SMK) hat sich erneut für eine Wiederaufnahme der Bundesliga-Saison frühestens ab Mitte Mai ausgesprochen.
"Die Fortsetzung des Spielbetriebes in der Fußball-Bundesliga vor leeren Zuschauerrängen erachtet die SMK nach wie vor ab Mitte oder Ende Mai für vertretbar", sagte die SMK-Vorsitzende, die Bremer Sportsenatorin Anja Stahmann (Grüne), einer Mitteilung zufolge am Montag.

"Die Deutsche Fußball-Liga muss dabei strengste hygienische und medizinische Voraussetzungen schaffen, durchsetzen und mit geeigneten Maßnahmen überprüfen."
Zu einer abschließenden Einigung sei es bei der telefonisch durchgeführten Konferenz der Sportministerinnen und -minister der Bundesländer am Montag nicht gekommen, heißt es in der Mitteilung. Eine solche soll im Bundeskanzleramt bis zu diesem Dienstagabend vorgelegt werden.
Update, 27. April, 17.43 Uhr: Unionsfraktionsvize Frei fordert Steuervorteile für Corona-App-Nutzer
Unionsfraktionsvize Thorsten Frei schlägt einen Steuerbonus für Nutzer der geplanten Corona-Warn-App vor. Er wolle "den Anreiz für einen wirklichen Gebrauch der App erhöhen", sagte Frei der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Dienstag).
Dem CDU-Politiker zufolge müssten 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung die App benutzen, damit der gewünschte Effekt einer wirksamen Eindämmung der Pandemie erreicht werden könne.
Um die Akzeptanz in der Bevölkerung zur erhöhen, hatte die Bundesregierung bereits entschieden, dass die App Daten dezentral speichern soll.

Den Kursschwenk hatten am Sonntag Kanzleramtschef Helge Braun und Gesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) bestätigt. Diese Lösung ist nach Einschätzung von Experten besser für den Datenschutz als ein zentraler Abgleich der Daten.
Die App soll helfen, Ansteckungen nachzuverfolgen, wenn Ausgehbeschränkungen gelockert werden. Sie soll erfassen, welche Smartphones einander nahegekommen sind - und deren Nutzer warnen, wenn sich später herausstellt, dass sie sich in der Nähe von infizierten Personen aufgehalten haben.
Noch ist unklar, wann die Smartphone-Anwendung, die auf Abstandsmessung via Bluetooth basiert, an den Start gehen kann.
Update, 27. April, 17.37 Uhr: Warum ist das Coronavirus in Taiwan kaum aufgetreten?
Im Kampf gegen das neue Coronavirus lässt sich vieles von Taiwan lernen - auch, wie das Leben danach aussehen kann. Kaum ein Land war so gefährdet: Die Inselrepublik liegt nur 130 Kilometer vor der chinesischen Küste.
Einige Hunderttausend Taiwaner leben in der Volksrepublik. Mehr als zwei Millionen Chinesen besuchten im Vorjahr die Insel. Die Verbindungen sind eng. Trotzdem zählt Taiwan bisher nicht einmal 500 Infektionen sowie 6 Tote - auf 23 Millionen Taiwaner gerechnet weltweit ein Spitzenplatz. Den ganzen Artikel lest Ihr >>> HIER.

Update, 27. April, 17.32 Uhr: VW nimmt Produktion auch in Polen wieder auf
Nach fünfwöchiger Pause in der Corona-Krise hat der VW-Konzern am Montag die Autoproduktion in seinen Werken in Polen langsam wieder hochgefahren.
Die Arbeit in Posen (Poznan) und an zwei weiteren Standorten werde zunächst mit 20 Prozent der Kapazität aufgenommen, teilte der Konzern am Montag mit.
Zur ersten Schicht nach der Pause sei am Montagmorgen rund ein Viertel der insgesamt 11.000 Beschäftigten erschienen.

Die Hygienekonzepte, Abstandsregeln und das Tempo der Produktion seien an die neuen Bedingungen angepasst worden.
Volkswagen produziert in Polen Nutzfahrzeuge, darunter die Modelle Caddy, Transporter und Crafter. Auch E-Autos werden dort hergestellt. Im vergangenen Jahr liefen in den polnischen Werken rund 270.000 Fahrzeuge vom Band.
Auch im Wolfsburger Stammwerk hatte das Unternehmen am Montag die Produktion wieder aufgenommen.
Update, 27. April, 17.28 Uhr: Basketball-Bundesliga will Spielbetrieb mit zehn Clubs fortsetzen
Die Basketball-Bundesliga will ihre Saison anders als die deutschen Top-Ligen im Handball und Eishockey fortsetzen. In einer Videoschalte am Montag verständigten sich nach dpa-Informationen zehn Clubs darauf, den Spielbetrieb trotz der Coronavirus-Pandemie wieder aufzunehmen, wenn die Politik dies erlaubt. Zuvor hatte das Fachmagazin "BIG" darüber berichtet.
Update, 27. April, 17.11 Uhr: Ministerin Giffey: Brauchen eine Perspektive für Kita-Öffnung
Familienministerin Franziska Giffey (41) hat sich erneut gegen eine zu lange Schließung von Kitas in der Corona-Pandemie ausgesprochen.
"Kinder und ihre Familien müssen stärker in den Fokus rücken, wenn wir über eine schrittweise Rückkehr zu etwas mehr Normalität sprechen", sagte die SPD-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Dienstag).
Eine pauschale Schließung der Kitas für über 80 Prozent der Kinder bis zu den Sommerferien könne nicht die Antwort sein.

"Im Leben eines Kindergartenkindes und für seine Entwicklung bedeutet schon ein Monat eine unglaublich lange Zeit", argumentierte Giffey.
"Wenn Kitas über Monate Kindern nicht zugänglich sind, ist das eine Zeit, die nicht wieder aufgeholt werden kann." Zudem sei digitales Lernen für kleinere Kinder keine Alternative.
Giffey sagte allerdings auch, dass man in der Pandemie keine genauen Zeitpläne für einzelne Öffnungsstufen vorhersagen könne.
Update, 27. April, 16.55 Uhr: Singapur: Corona-Infektion bei zigtausenden Arbeitern möglich
In Singapur könnten nach bisherigen Testergebnissen mehr als 100.000 ausländische Arbeiter mit dem Coronavirus infiziert sein.
Bisher wurde nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Montag bei 21.000 Tests in 11.419 Fällen der Erreger Sars-CoV-2 festgestellt, der die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann.
Rechnet man diese Zahlen hoch, könnte etwa die Hälfte der 320.000 Arbeiter infiziert sein. Diese leben in Sammelunterkünften mit hoher Ansteckungsgefahr, mit 10 bis 20 Menschen pro Schlafsaal. Viele sind Bauarbeiter.
Der südostasiatische Stadtstaat mit 5,8 Millionen Einwohnern hat bislang insgesamt 14.423 Fälle registriert - um die 80 Prozent davon bei den Arbeitern. Die Todesrate ist im weltweiten Vergleich niedrig: Zwölf Menschen starben bislang nach einer Infektion.

Zeitweise hatte das hochmoderne Singapur als Beispiel gegolten, wie ein Land das Virus gut in den Griff bekommen kann - bis es durch die Fälle bei den Arbeitern große Sprünge gab.
Das Gesundheitsministerium betonte, die meisten Getesteten hätten vorher keine Symptome gezeigt. Anders als in den meisten anderen Ländern seien sie dennoch getestet worden.
Die Regierung von Singapur beteuert, die Arbeiter würden nicht anders behandelt als Einheimische. Sie sollen auch weiter bezahlt werden.
Update, 27. April, 16.43 Uhr: Neue Corona-Fälle nach illegaler Grillparty
Nach einer Grillparty im Kreis Nordfriesland haben sich mehrere Menschen mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt. Drei der sieben Gäste wurden bereits positiv getestet, wie die Kreispressestelle in Husum am Montag auf Anfrage mitteilte.
Die Ergebnisse der anderen stünden noch aus. "Erst in den nächsten zwei Wochen wird sich herausstellen, wie groß der Schaden ist, den die sieben Personen mit ihrem Grillabend angerichtet haben", sagte die Leiterin des Kreisgesundheitsamts Nordfriesland, Antje Petersen.

Das Grillfest fand den Angaben zufolge am 19. April in einem Garten im südlichen Nordfriesland statt, den genauen Ort nannten die Behörden nicht. Die Kreispressestelle betonte, das Grillfest sei nicht erlaubt gewesen, da die Gäste mehrfach den Mindestabstand missachtet hätten und auch in keinem gemeinsamen Haushalt lebten.
Alle Gäste stünden nun unter Quarantäne, während das Gesundheitsamt ihre Kontaktpersonen ermittele. "Durch puren Leichtsinn einiger weniger muss nun eine ganze Reihe von Kontaktpersonen in Quarantäne gehen - einschließlich Arbeitskollegen und Kunden", sagte Petersen.
Update, 27. April, 16.31 Uhr: Erster Internet-Parteitag der CSU am 22. Mai mit Söder und Kurz
Am 22. Mai wird die CSU wegen der Corona-Krise erstmals in der Geschichte einen Parteitag nur im Internet durchführen. Dies hat der Parteivorstand am Montag in München beschlossen - ebenfalls in einer Sitzung, die ausschließlich im Netz stattfand.
Generalsekretär Markus Blume sagte, neben einer Rede von Parteichef Markus Söder sei auch geplant, dass Österreichs Kanzler Sebastian Kurz zugeschaltet werde.
Die CSU ist mit dem Internet-Parteitag keineswegs die erste Partei, die dies umsetzt. Die CDU beispielsweise hatte im November 2000 einen mehrtägigen Internet-Parteitag durchgeführt, allerdings ohne Entscheidungen und Beschlüsse.

Die Grünen planen im Netz für kommenden Samstag ebenfalls einen "kleinen Parteitag", genannt Länderrat, mit rund 100 Delegierten.
Inhaltlich wird sich der CSU-Parteitag auch mit den Folgen der Corona-Krise befassen. Unter anderem soll dazu ein Leitantrag verabschiedet werden, der ein Konjunkturprogramm umfasst, das Investitionsanreize und steuerliche Entlastungen kombinieren soll.
Update, 27. April, 16.28 Uhr: FDP-Chef Lindner fordert überall Verzicht auf 800-Quadratmeter-Regel
Der FDP-Vorsitzende Christian Lindnerm (41) hat alle Bundesländer aufgefordert, die 800-Quadratmeter-Beschränkung für das Wiederöffnen von Geschäften umgehend zu kippen.
"Das Urteil aus Bayern hat eine politische Signalwirkung über den Freistaat hinaus", sagte Lindner der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf das Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs vom Montag.
Dieser hatte es wegen der Ungleichbehandlung gegenüber kleineren Läden für verfassungswidrig erklärt, dass größere Geschäfte geschlossen bleiben müssen.

"Die Orientierung an Quadratmeterzahlen ist diskriminierend und mit dem Gesundheitsschutz nicht zu begründen", sagte Lindner. Alle sechzehn Landesregierungen sollten nun die teils willkürlichen Festlegungen ersetzen.
"Es sollte nicht abgewartet werden, bis Bürger und Betriebe überall den Rechtsweg eingeschlagen haben."
Entscheidend für Handel, Dienstleistung, Gastronomie, Produktion und Bildungswesen sollte sein, ob es Hygienekonzepte gebe. Unter dieser Voraussetzung sollte die Öffnung wieder gestattet werden, forderte Lindner.
"Es ist nun höchste Zeit für eine kritische Bestandsaufnahme, was dem Gesundheitsschutz dient und was Aktionismus war."
Update, 27. April, 16.23 Uhr: US-Experten wollen 180.000 Mitarbeiter für Corona-Kontaktverfolgung
Führende US-Gesundheitsexperten fordern für den Kampf gegen die Coronavirus-Epidemie, rund 180.000 zusätzliche Mitarbeiter einzustellen und leere Hotels in Zentren zur freiwilligen Isolierung möglicher Erkrankter umzuwandeln.
Die Mitarbeiter seien nötig, weil die Ausbreitung des Virus nur gestoppt werden könne, wenn die Kontakte aller Erkrankten nachverfolgt würden, erklärten die Experten in einem Schreiben an den US-Kongress.
Zu den 16 Unterzeichnern gehörte unter anderem Scott Gottlieb, ein früherer Chef der Gesundheitsbehörde CDC unter Präsident Donald Trump, genauso wie Gesundheitsexperten aus der Zeit von Präsident Barack Obama.
Die Behörden des Gesundheitswesens könnten angesichts des Ausmaßes der Epidemie des neuartigen Coronavirus "nur einen Bruchteil" dessen leisten, was für eine konsequente Nachverfolgung von Kontakten und Isolierung möglicherweise Infizierter nötig sei, erklärten die Experten.

Die nötigen Schritte beruhten auf bewährten Konzepten, müssten nun aber "in einem bisher nie da gewesenen Ausmaß" durchgeführt werden, bis es eine Corona-Impfung gebe, schrieben sie.
Der Kongress solle daher 46,5 Milliarden Dollar bereitstellen für die nötigen Neueinstellungen (12 Milliarden Dollar), die Umwandlung von Hotels in freiwillige Isolier-Zentren (4,5 Milliarden Dollar) und einer Zahlung von 50 Dollar pro Tag an alle, die sich isolieren lassen (30 Milliarden Dollar), forderten die Experten.
Die Pandemie unter Kontrolle zu bringen, werde der größtmögliche Konjunkturanschub für die US-Wirtschaft sein, hieß es in dem Schreiben. "Wir fordern den Kongress nachdrücklich auf, diese für die Menschen in Amerika lebenswichtige Investition zu tätigen." Das Parlament hatte zuletzt rund 30 Milliarden Dollar zur Ausweitung von Corona-Tests bewilligt.
Update, 27. April, 16.15 Uhr: Tourismusverband rechnet mit schrittweiser Rückkehr zur Normalität
Die Reisebranche muss sich nach Einschätzung des Präsidenten des Deutschen Tourismusverbandes, Reinhard Meyer, noch länger auf das neuartige Corona-Virus einstellen.
Eine Rückkehr zur Normalität könne nur schrittweise erfolgen, zunächst für Ferienhausbesitzer und Dauercamper, sagte Meyer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Dienstag). Das dürften die Ersten sein. Tagestourismus werde erst frühestens im Spätsommer wieder möglich sein.
Um übervolle Strände an den deutschen Küsten während der Sommermonate zu verhindern, schließt Meyer Kontrollen und Sanktionen nicht aus. Er appellierte an die Vernunft von Gästen und Gastgebern: "Wenn man überzieht, gefährdet das den Tourismus in ganz Deutschland. Neue Schließungen wird die Branche nicht durchhalten."

Forderungen nach verkürzten Sommerferien lehnte der Verbandspräsident ab. "Kinder, Eltern und Lehrer sind gestresst. Es ist wichtig, dass die Sommerferien in der gewohnten Form stattfinden", sagte Meyer.
Zugleich warnte er vor dramatischen Folgen für die Branche durch die Corona-Krise. "Wir haben Berechnungen, nach denen in den Monaten März und April 24 Milliarden Euro weniger eingenommen wurden. Allein über Ostern haben 70 Millionen Übernachtungen nicht stattgefunden."
Meyer forderte von der Bundesregierung ein Soforthilfeprogramm für kleinere und mittlere Unternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten. "Es muss noch mehr passieren." Die reduzierte Mehrwertsteuer ab Juli helfe nicht sofort.
Update, 27. April, 16.10 Uhr: Fielmann spürt Corona-Krise/ Küchenhersteller Poggenpohl stellt Insolvenzantrag
Die Optiker-Kette Fielmann hat die Coronavirus-Pandemie in ihren Läden im ersten Quartal deutlich zu spüren bekommen. Mit 1,7 Millionen Brillen sank der Absatz um 14,4 Prozent, wie das im MDax notierte Unternehmen am Montag auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Der Umsatz schrumpfte um 4,4 Prozent auf 355,3 Millionen Euro. Unter dem Strich brach der Quartalsgewinn um drei Viertel auf 11,8 Millionen Euro ein.
Der Küchenhersteller Poggenpohl Möbelwerke GmbH hat angesichts erheblicher Auftrags- und Umsatzrückgänge seit Ausbruch der Corona-Pandemie Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Ein Sprecher des Bielefelder Amtsgerichts bestätigte am Montag den Insolvenzantrag.
Update, 27. April, 16.08 Uhr: Habeck lobt Schäuble: Schutz von Leben rechtfertigt nicht alles
Grünen-Chef Robert Habeck (50) hat Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (77, CDU) für dessen Aussage gelobt, dass der Schutz von Leben nicht über allen anderen Grundrechten stehe.
Er stimme Schäuble darin zu, dass man nicht sagen könne, "der Schutz von Leben rechtfertigt alles und jedes in dieser Absolutheit", sagte Habeck am Montag nach Beratungen des Grünen-Vorstands.
"Es rechtfertigt sehr viel. Der Staat hat eine hohe Schutzpflicht gegenüber dem Leben. Das Gesundheitssystem darf nicht kollabieren. Aber 'alles' ist falsch." In der Demokratie sei man da immer in einem Dilemma, und das müsse Politik jetzt aushalten.

Schäuble hatte dem "Tagesspiegel" mit Blick auf die Einschränkungen in der Corona-Krise gesagt, die Aussage, alles andere habe vor dem Schutz von Leben zurückzutreten sei "in dieser Absolutheit nicht richtig".
Grundrechte beschränkten sich gegenseitig. "Wenn es überhaupt einen absoluten Wert in unserem Grundgesetz gibt, dann ist das die Würde des Menschen. Die ist unantastbar. Aber sie schließt nicht aus, dass wir sterben müssen."

Update, 27. April, 16.02 Uhr: Corona-Unterbrechung beendet: Loveparade-Prozess am 4. Mai
Das Landgericht Duisburg hat die wochenlange Unterbrechung des Loveparade-Strafprozesses wegen der Corona-Pandemie für beendet erklärt.
Der am 4. Mai vorgesehene Verhandlungstermin könne stattfinden, teilte das Gericht am Montag mit. Die Ansteckungsgefahr habe sich wegen der Verbesserung der allgemeinen Gefährdungslage verringert. Außerdem würden Schutzmaßnahmen ergriffen, begründete das Gericht seine Entscheidung.
Im Sitzungssaal und im gesamten Gebäude seien bauliche Vorkehrungen getroffen worden, um den Sicherheitsabstand zu gewährleisten, hieß es. Desinfektionsmittel stehe bereit.

Alle Beteiligten und Besucher würden eingehend nach ihrem Gesundheitszustand befragt. Auch würden alle Personen namentlich erfasst, um mögliche Infektionsketten zurückverfolgen zu können.
Wegen der Vielzahl der Beteiligten findet der Prozess von Anfang an in einem großen Saal des Düsseldorfer Kongresszentrums statt.
Bei der Loveparade am 24. Juli 2010 in Duisburg starben im Gedränge 21 Menschen, mehr als 650 wurden verletzt. Angeklagt sind noch drei Mitarbeiter des Veranstalters Lopavent wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung.
Update, 27. April, 15.57 Uhr: Unter chinesischem Druck eingeknickt? EU weist Vorwürfe zurück
Die EU-Kommission wehrt sich gegen den Vorwurf, einen Bericht über gezielte Desinformationen in der Corona-Krise auf chinesischen Druck abgeschwächt zu haben.
"Wir beugen uns keinem Druck", sagte ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell am Montag in Brüssel. Man zögere nicht, "Trends und Namen von Akteuren zu nennen, die an der Verbreitung von Desinformationen beteiligt sind".
In einem am Freitag veröffentlichten Bericht wirft die EU unter anderem Russland und China vor, in der Corona-Krise gezielt irreführende oder falsche Informationen zu verbreiten. Einige Medien hatten schon vor der Veröffentlichung über eine andere Version des Berichts geschrieben.

Der "New York Times" zufolge intervenierten chinesische Beamte daraufhin in Peking und Brüssel und versuchten, den Bericht zu verhindern. Die Zeitung zitiert interne Emails des Auswärtigen Diensts, wonach der Fokus des Berichts weniger auf Russland und China liegen sollte.
Deshalb steht der Vorwurf der äußeren Beeinflussung im Raum. Allerdings sind die Unterschiede zwischen der nicht-veröffentlichten und der öffentlichen Versionen eher gering.
Der Sprecher betonte am Montag, dass es sich um zwei Dokumente für verschiedene Zwecke handele. Der eine Bericht sei für den internen Gebrauch, der andere für die Veröffentlichung. Der Bericht sei ohne jede Einmischung von Außen veröffentlicht worden.
Update, 27. April, 15.53 Uhr: Mieten von Ferienhäusern im Sommer realistisch?
Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (45), hat Hoffnung auf Sommerurlaube in gemieteten Ferienwohnungen und -häusern gemacht.
"Ich glaube, dass ein Urlaub eher regional dieses Jahr möglich sein wird", sagte Bareiß am Montag nach einer Videokonferenz mit seinen EU-Kollegen. Er glaube, es werde "im Sommer problemlos möglich sein", Ferienwohnungen und Ferienhäuser zur Vermietung aufzumachen.

Er sehe auch keinen Grund, normale Hotelzimmer nicht schrittweise zu öffnen, sagte Bareiß. Für die Hotelrestaurants und Frühstücksbuffets könne man Lösungen finden.
Ein "Nebeneinanderliegen so Handtuch an Handtuch am Nordseestrand" werde es aber nicht geben können. "Auch da muss man klar definieren, wie Abstände eingehalten werden können." Die Besuchermagnete dürften nicht zu Infektionsherden werden.
Update, 27. April, 15.40 Uhr: Premier-League-Clubs wollen Fußballbetrieb am 8. Juni fortsetzen
Die Fußballclubs der englischen Premier League streben eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs am 8. Juni an. Das berichtete der britische Sender BBC am Montag.
Demnach wollen die Vereine bei ihrem nächsten Meeting am Freitag darüber diskutieren, wie die restlichen 92 Spiele ausgetragen werden können. Es gilt als sicher, dass die Partien ohne Publikum stattfinden werden. Voraussetzung dafür ist die Zustimmung von Politik und Gesundheitsexperten.

Ziel ist es laut BBC, die Saison bis Ende Juli abzuschließen. Für eine Wiederaufnahme der Liga am 8. Juni müssten die Clubs also spätestens am 18. Mai wieder voll mit dem Training beginnen. Der FC Arsenal und Brighton & Hove Albion haben bereits am Montag ihr Trainingsgelände für individuelle Einheiten der Spieler geöffnet.
Bei der Videokonferenz der Clubs am Freitag soll laut dem Bericht auch darüber diskutiert werden, wo die verbleibenden Spiele stattfinden sollen. Schon länger wird darüber spekuliert, dass die Partien an wenigen ausgewählten, neutralen Spielorten ausgetragen werden - möglicherweise nicht in Stadien, sondern auf Trainingsplätzen.
Update, 27. April, 15.36 Uhr: Mehrheit der Deutschen für Coronavirus-Impfpflicht
Die Mehrheit der Deutschen ist einer Umfrage zufolge für eine verpflichtende Impfung gegen das neue Coronavirus. 45 Prozent der Befragten wünschen sich auf jeden Fall eine Impfpflicht, sobald es einen Impfstoff gibt. 16 Prozent beantworteten die Frage mit "eher ja".
Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Civey-Instituts für das Nachrichtenportal t-online.de hervor. Knapp ein Drittel der repräsentativ ausgewählten Befragten lehnte eine Impfpflicht ab. Der Rest war unentschieden.
Vor allem die ältere Bevölkerung steht der Erhebung zufolge hinter der Impfpflicht. Bei den über 65-Jährigen waren es 77 Prozent. Am skeptischsten zeigten sich die 30- bis 39-Jährigen.

Hier waren Befürworter und Gegner etwa gleichauf. Zudem sprachen sich mehr Männer (66 Prozent) als Frauen für eine Impfpflicht aus (57 Prozent).
Weltweit wird an einem Impfstoff gegen Sars-CoV-2 geforscht. Vergangene Woche bekam erstmals ein Hersteller in Deutschland eine Zulassung für die klinische Prüfung eines Impfstoff-Kandidaten.
Dass noch dieses Jahr ein Impfstoff für die allgemeine Bevölkerung zur Verfügung stehen könnte, gilt aber als unwahrscheinlich.
Update, 27. April, 15.33 Uhr: Aldi Süd setzt wegen Corona auf digitale Zutrittskontrollen
Der Discounter Aldi Süd will in der Corona-Krise mit digitalen Zutrittskontrollen die Zahl der Kunden in seinen Filialen begrenzen. Sensoren an den Ein- und Ausgängen sollen dabei die Kundenzahl im Laden in Echtzeit überwachen.
"Das Zugangssystem gewährleistet, dass die Auslastungshöchstgrenzen in unseren Filialen nicht überschritten werden", berichtete Aldi-Manager Malte Kuhn am Montag.
Insgesamt will der Discounter die Hälfte seiner 1930 Filialen mit den Sensoren ausstatten. Die Filialmitarbeiter werden dabei automatisch über eine App, per SMS oder Anrufe über die Auslastung informiert.
In einzelnen Filialen soll ein Ampelsystem oder eine Bildschirmanzeige getestet werden, die die Kunden über die Auslastung der Filiale informiert und so den Zugang steuert.

Update, 27. April, 15.24 Uhr: Sommerurlaub: EU-Staaten ringen um gemeinsame Linie
Vor der Sommersaison ringen die EU-Staaten um eine gemeinsame Linie, um Urlaubsreisen in Europa wieder zu ermöglichen.
"Wir brauchen jetzt eine Strategie für einen gemeinsamen Neustart des Tourismussektors in der EU", betonte der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (45), nach einer Videokonferenz mit seinen EU-Kollegen am Montag.
Auch ein einheitliches Vorgehen bei Entschädigungen und Gutscheinen für ausgefallene Pauschalreisen fehlt noch.
Wegen der Pandemie und geschlossener Grenzen sind überall die Buchungen eingebrochen, und noch ist unklar, ob man im Sommer in die Feriengebiete Europas fahren kann.
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen (61) hatte zuletzt geraten, mit der Planung noch zu warten. Inzwischen arbeitet die Kommission an einem Plan für ein gemeinsames Vorgehen, wie von der Leyens Sprecher Eric Mamer sagte.

Allein in Deutschland sind nach Bareiß' Worten mehr als drei Millionen Menschen in der Branche beschäftigt. Europaweit steuert Tourismus zehn Prozent zur Wirtschaftsleistung bei und beschäftigt fast zwölf Prozent der Arbeitnehmer, wie der kroatische Tourismusminister Gari Cappelli ergänzte. Kroatien führt derzeit den Vorsitz der EU-Länder, bevor ab 1. Juli Deutschland übernimmt.
Vor der Öffnung sogenannter Touristenkorridore müssten Epidemiologen befragt werden, um Kriterien für die Sicherheit der Urlauber aufzustellen. "Es scheint genügend guten Willen und den Wunsch zu geben, einen Weg zu finden, Länder wieder miteinander zu verbinden", erklärte Cappelli weiter.
Die Minister hätten auch betont, wie wichtig eine harmonisierte Lösung bei der Entschädigung für Reisen sei, einschließlich Gutscheinen. Die EU-Kommission sei zudem aufgefordert worden, rasch einen rechtlichen Rahmen auszuarbeiten, der vorübergehend Flexibilität und Liquidität sowie einen fairen Interessenausgleich zwischen Reiseveranstaltern und Verbrauchern sicherstelle.
Update, 27. April, 15.19 Uhr: NRW-Familienminister: Keine bundeseinheitliche Kita-Öffnung
Kinder in Nordrhein-Westfalen und anderen Bundesländern werden in der Corona-Krise nicht zu einem bundeseinheitlichen Stichtag in die Kitas zurückkehren.
Das stellte NRW-Familienminister Joachim Stamp (49, FDP) am Montag klar. "Einen Fahrplan mit festen Terminen aller Länder kann und wird es nicht geben, sondern es soll ein Rahmen geschaffen werden, in dem die Länder regional und länderspezifisch ihr eigenes Tempo gehen können", erklärte der FDP-Politiker auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf.
"Die Länder brauchen mehr Freiheit beim Umgang mit der Pandemie insgesamt, weil die Entwicklung regional unterschiedlich ist", betonte Stamp. Zuvor hatten die Jugend- und Familienminister von Bund und Ländern über Öffnungsszenarien beraten.

Update, 27. April, 15.15 Uhr: Schule in Corona-Pandemie: Prüfungsvorbereitung per Staatsfernsehen
Schüler in Russland können sich seit Montag auch über das Staatsfernsehen auf ihre Prüfungen vorbereiten. Dazu werden jeweils am Vormittag entsprechende Sendungen ins Programm genommen, wie der Sender OTR mitteilte.
Sie sollen dabei helfen, dass Jugendliche der Klassenstufen neun bis zwölf ihre Prüfungen bestehen. "Das gilt für Schüler, die zu Hause keinen Zugriff aufs Internet haben", sagte der Vize-Minister für Medien, Alexej Wolin, der Agentur Interfax.
Obwohl es nicht viele ohne Internetzugang gebe, "wollen wir keine Menschen erster oder zweiter Klasse in Russland haben".
Die "besten Lehrer des Landes" erklären dem Sender zufolge vor der Kamera, wie zum Beispiel richtig gerechnet oder geschrieben wird.
Update, 27. April, 15.11 Uhr: Italien bittet um Hilfe aus EU-Solidaritätsfonds
Das von der Pandemie schwer getroffene Italien hat als erstes EU-Land Hilfen aus dem EU-Solidaritätsfonds beantragt. Für 2020 stehen bis zu 800 Millionen Euro für Sofortmaßnahmen gegen das Coronavirus zur Verfügung, wie die EU-Kommission am Montag mitteilte.
Das Geld könne zum Beispiel für Schutzkleidung ausgegeben werden oder um gefährdete Gruppen zu schützen.
Bis zur Entscheidung wird es aber noch etwas dauern, wie eine Sprecherin klarstellte. Bis zum 24. Juni können auch andere EU-Staaten Hilfen aus dem Fonds beantragen, und Italien kann noch Details zu seinem Antrag nachliefern.

Danach würden die Anträge geprüft und das Verfahren an das Europaparlament und den Rat der Mitgliedsstaaten weitergegeben, sagte die Sprecherin. Die Hilfen könnten dann wohl nach der Sommerpause fließen.
Der EU-Solidaritätsfonds existiert schon länger für Hilfen bei Naturkatastrophen. Kürzlich sind die Regeln geändert worden, damit die Gelder auch für den Kampf gegen die Pandemie verwendet werden können.
Update, 27. April, 15.06 Uhr: US-Autoriese GM setzt Dividende und Aktienrückkäufe aus
Der größte US-Autobauer General Motors (GM) hat weitere Schritte zur Stärkung der Bilanz in der Corona-Krise ergriffen.
Das Unternehmen teilte am Montag in Detroit mit, die Quartalsdividende und Aktienrückkäufe ausgesetzt sowie weitere erhebliche Sparmaßnahmen beschlossen zu haben, um in der Pandemie das Geld beisammenzuhalten.
Bei Anlegern kam die Nachricht nicht gut an, die Aktie reagierte vorbörslich zunächst mit Kursverlusten.
Update, 27. April, 15.02 Uhr: DFL verweigert keine Lizenz für Bundesliga-Kandidaten
Die Deutsche Fußball Liga hat in der Corona-Krise zunächst keinem der 49 Bewerber die Lizenz für die kommende Saison 2020/21 verweigert.
Dies teilte die DFL am Montag in Frankfurt/Main mit. Die Mitgliederversammlung der 36 Proficlubs hatte allerdings am 31. März beschlossen, dass die finanziellen Kriterien in Form einer Liquiditätsberechnung in diesem Jahr nicht geprüft werden.
Damit soll allen Vereinen die Möglichkeit und Zeit gegeben werden, die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie zu bewältigen. Falls die Saison in der 1. und 2. Liga nicht mit Geisterspielen fortgesetzt werden kann, droht einigen Clubs nach Medienberichten die Pleite.

Manche Bewerber müssen bis Mitte Juni noch Bedingungen erfüllen, um im Falle der sportlichen Qualifikation die Spielberechtigung zu erhalten, schrieb die DFL. Oder sie erhielten die Lizenz unter Auflagen.
Im ersten Schritt wurde die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit überprüft. Bis Mitte Mai geht es unter anderem um rechtliche und infrastrukturelle Kriterien. Nach Ablauf der Beschwerdefrist tagt dann erstmals der Lizenzierungsausschuss unter dem Vorsitz von Jan-Christian Dreesen.
Der finanzielle Aspekt wird nach DFL-Angaben in der kommenden Spielzeit erneut überprüft, die Unterlagen sind bis zum 15. September einzureichen. Die endgültige Entscheidung über die Erfüllung von Bedingungen und die Vergabe der Lizenzen sei spätestens für die zweite Juni-Hälfte vorgesehen.
Update, 27. April, 14.54 Uhr: Deutlich höhere Ausgaben für Arzneimittel durch Corona-Pandemie

Update, 27. April, 14.50 Uhr: Rechte FPÖ in Österreich startet Petition gegen "Corona-Wahnsinn"
Die rechte FPÖ in Österreich läuft in der Corona-Krise Sturm gegen die aus ihrer Sicht viel zu langsame Rückkehr zur Normalität.
"Es ist eine Schande, was hier läuft", sagte FPÖ-Fraktionschef Herbert Kickl am Montag in Wien. Eine Petition unter dem Motto "Jetzt reicht's! - Allianz gegen den Corona-Wahnsinn" solle Bürger vereinen, die sich die von der Regierung verordneten Maßnahmen nicht mehr länger gefallen lassen wollten.

Update, 27. April, 14.42 Uhr: Auswärtiges Amt: Kein baldiges Ende der Corona-Reisewarnungen
In der Corona-Krise ist bei den aktuellen Reisewarnungen und Beschränkungen im grenzüberschreitenden Verkehr nicht mit einem schnellen Ende zu rechnen.
Das Auswärtige Amt strebe bei Gesprächen in Brüssel aber mit den EU-Partnern an, gemeinsame Kriterien dafür zu entwickeln, wann der Reiseverkehr und der Verkehr insgesamt wieder aufgenommen werden könne, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Montag in Berlin.
"Die Reisewarnung gilt aktuell bis zum 3. Mai, und über die Verlängerung muss bis dahin gesprochen und entschieden werden", sagte der Sprecher.

Er sprach von einem "klaren Erwartungsmanagement", dass die Urlaubssaison 2020 anders sein werde als gewünscht und gewohnt. "Es gibt noch keine förmliche Entscheidung, aber Sie hören aus meinen Worten, dass mit einem baldigen Ende der Reisewarnungen jetzt nicht unmittelbar zu rechnen ist", sagte er.
Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte, das gelte auch für die sogenannten Binnengrenzkontrollen, die an fünf Landgrenzen Deutschlands bis einschließlich 4. Mai vorläufig angeordnet seien. Über eine Verlängerung dieses Schritts werde vorher zu entscheiden sein.
Update, 27. April, 14.37 Uhr: 100. Katalonien-Rundfahrt der Radprofis für 2020 abgesagt
Update, 27. April, 14.35 Uhr: Söder nach Gerichtsentscheid: Auflagen für Handel werden korrigiert
Nach der vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof festgestellten Verfassungswidrigkeit der Corona-Beschränkungen für den Handel in Bayern hat Ministerpräsident Markus Söder Korrekturen angekündigt.
Diese Woche ändere sich aber nichts, sagte der CSU-Chef am Montag nach einer Videoschalte des CSU-Vorstands. "Wir überlegen uns, das wollten wir ohnehin tun, wie wir mit nächster Woche dann umgehen." Dabei orientiere man sich an der Gerichtsentscheidung.
Bayerns höchstes Verwaltungsgericht hatte das von der Staatsregierung in der Corona-Krise verhängte Verkaufsverbot für große Geschäfte mit mehr als 800 Quadratmetern für verfassungswidrig erklärt.
Die Richter sehen das wegen der Ungleichbehandlung mit kleineren Ländern und der Ausnahmen für größere Geschäfte in anderen Branchen als Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz des Grundgesetzes. Das Gericht setzte die Vorschrift wegen der Pandemie-Notlage "ausnahmsweise" nicht außer Kraft, stellte aber die Unvereinbarkeit mit dem Grundgesetz fest.

Söder sagte, nach widersprüchlichen Entscheidungen von Vorinstanzen gebe es nun Klarheit. Er wertete die Entscheidung aber nicht als Kritik am Kurs der Staatsregierung.
"Also im Grunde genommen ist es eher eine Sicherheitsmaßnahme und bestätigt den umsichtigen Kurs gegenüber dem etwas lockereren Kurs des Bundes." Es sei kein Angriff, sondern aus Sicht der Staatsregierung eine Präzisierung. "Und die werden wir dann natürlich entsprechend umsetzen und auch vornehmen."
Söder verwies dabei auf den Hinweis des Gerichts, dass die "Freistellung" für Buchhändler und Fahrradgeschäfte, für die die Begrenzung auf 800 Quadratmeter nicht gilt, "aus infektionsschutzrechtlicher Sicht sachlich nicht gerechtfertigt" sei.
Update, 27. April, 14.32 Uhr: Deutsche Stadt führt Maskenpflicht an Schulen ein
Die Stadt Wesseling bei Köln führt als eine der ersten Kommunen in Nordrhein-Westfalen an ihren Schulen zum Schutz vor dem Coronavirus eine Maskenpflicht ein. Mehr Informationen >>> HIER.

Update, 27. April, 14.29 Uhr: Handel fordert Corona-Schecks zur Ankurbelung des Konsums
Der Handel in Deutschland plädiert für die Ausgabe von Corona-Schecks in Höhe von 500 Euro pro Einwohner zur Ankurbelung des Konsums in der Corona-Krise. Der private Konsum sei massiv eingebrochen.
Die Verbraucherstimmung befinde sich auf einem Tiefpunkt, warnte der Präsident des Handelsverbandes Deutschland (HDE) Josef Sanktjohanser am Montag in einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU). Es bedürfe deshalb einer "Initialzündung für die private Konsumnachfrage".
Durch die Corona-Schecks könne ein Nachfrageimpuls von bis zu 40 Milliarden Euro erzeugt werden, der durch die Multiplikatoreffekte weiter ansteige.
"Damit würde für alle Wirtschaftsbereiche, die essenziell von der privaten Nachfrage abhängen, ein deutlich spürbares Signal für den Neustart gesetzt", warb der HDE-Präsident. Das könne dafür sorgen, dass die deutsche Wirtschaft schnell wieder Fahrt aufnehme.

Arbeitnehmer könnten das Geld nach den Vorstellungen des HDE über die Lohnabrechnung erhalten. Über die Anzahl der Kinderfreibeträge könnten dabei auch Minderjährige erfasst werden.
Für Rentner wäre eine Auszahlung über die Rentenkasse denkbar. Transferempfänger ließen sich über die Arbeitsämter erreichen.
Freiberufler, Selbstständige, andere Unternehmer und sonstige Personen könnten ein ähnliches Antrags- und Auszahlungsverfahren nutzen, wie es für die Soforthilfen an Soloselbstständige entwickelt wurde.
Update, 27. April, 14.25 Uhr: Bund schlägt geteilte Finanzierung von Corona-Pflegebonus vor
Die Bundesregierung strebt eine geteilte Finanzierung der geplanten Bonuszahlungen von bis zu 1500 Euro für Pflegekräfte wegen der Corona-Krise an.
Gesundheitsminister Jens Spahn (39, CDU) und Arbeitsminister Hubertus Heil (47, SPD) schlagen vor, dass die Pflegekassen zwei Drittel der Kosten übernehmen und die Länder sowie die Arbeitgeber das weitere Drittel. Dies geht nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus einem Schreiben an Vertreter von Arbeitnehmern und Arbeitgebern der Altenpflege hervor.
Es solle gesetzlich klargestellt werden, dass die Finanzierung dieser Prämien nicht den Eigenanteil der Pflegebedürftigen erhöhen dürfe, heißt es in dem Brief weiter.
Zudem wollen demnach in der zweiten Jahreshälfte Gesundheits- und Finanzministerium festlegen, in welchem Umfang die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung Zuschüsse des Bundes zur Stabilisierung der Beitragssätze erhält. Dann soll auch geklärt werden, wie die einmalige Prämie gegenfinanziert wird.

Spahn sagte der dpa: "Ohne engagierte Pflegekräfte würde unser Gesundheitssystem nicht funktionieren." Dies zeige sich während der Corona-Pandemie einmal mehr. Die Arbeit in Pflegeheimen und der ambulanten Pflege sei besonders herausfordernd.
"Das verdient eine besondere finanzielle Anerkennung in Form einer Prämie." Heil sagte: "Die Beschäftigten in der Pflege leisten zur Zeit Unglaubliches im Dienst für die Schwächsten unserer Gesellschaft."
Experten hatten einen Vorschlag für einen Corona-Bonus vorgelegt. Er sieht eine gestaffelte Prämie vor. Davon sollen Pflegekräfte, Auszubildende und auch andere Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen profitieren.
Update, 27. April, 14.21 Uhr: Kurswechsel bei Corona-App: Regierung erwartet höhere Akzeptanz
Die Bundesregierung hofft, dass ihre Festlegung auf eine dezentrale Speicherung von Kontaktdaten die Akzeptanz für die geplante Corona-Warn-App erhöhen wird.
Dass die Daten bei der nun angestrebten Software-Lösung nur auf den einzelnen Geräten gespeichert würden, "schafft Vertrauen", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Dies diene dem Ziel, dass möglichst viele Bürger die App auch nutzten.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (39, CDU) hatte sich zunächst für eine zentrale Speicherung der Daten ausgesprochen. Das war zum Teil in der Opposition und bei einigen Datenschützern auf Kritik gestoßen.

Zuletzt hatten sich Spahn und Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) dann aber auf eine dezentrale Variante festgelegt. Noch ist unklar, wann die Smartphone-Anwendung, die auf Abstandsmessung via Bluetooth basiert, an den Start gehen kann.
Die App soll via Bluetooth erfassen, welche Smartphones einander nahegekommen sind - und Nutzer warnen, wenn sich später herausstellt, dass sie sich länger neben infizierten Personen aufgehalten hatten. Aktuell bemühen sich die Mitarbeiter der Gesundheitsämter, Infektionsketten nachzuverfolgen.
Update, 27. April, 14.18 Uhr: Bundesregierung dämpft Hoffnung auf schnelle neue Lockerungen
Bei der Bund-Länder-Schalte zur Corona-Krise an diesem Donnerstag sind kaum weitgehende neue Lockerungen zu erwarten. Regierungssprecher Steffen Seibert dämpfte am Montag die Hoffnungen.
"An diesem 30. April wird es wichtige vorbereitende Beratungen und sehr begrenzte Beschlüsse geben", sagte er in Berlin. Der Termin komme zu früh, um die Auswirkungen der zuletzt beschlossenen Öffnungen beurteilen zu können. Stattdessen verwies Seibert auf die nächsten geplanten Beratungen am 6. Mai.
Die Bundesregierung müsse bei den verschiedenen Öffnungsschritten immer im Blick haben, wie sich die Infektionszahlen veränderten, sagte Seibert. Derzeit berät sich Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) alle zwei Wochen mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder.

Update, 27. April, 14.15 Uhr: Söder kündigt Corona-Exit-Konzepte für Schulen und Kitas an
Bis zur kommenden Woche will Bayern eigene Konzepte zur Lockerung der Corona-Beschränkungen für Kindergärten, Schulen und Pflegeheime vorlegen.
"Mein und unser Schwerpunkt, meine und unsere Priorität, liegt in den nächsten zehn Tagen darin, Konzepte zu erarbeiten und bis spätestens nächste Woche zu präsentieren, die vor allem die Situation der Familien wahrnimmt, und zwar alle Generationen", sagte CSU-Chef Markus Söder (53) am Montag nach einer Sitzung seines Parteivorstandes in München.
Dazu gehöre für ihn eine klare Konzeption für die Schule, für Kitas und auch eine ganz sensible Entwicklung für Alten- und Pflegeheime.
"Eigentlich sollte das Ziel sein, dass vor Pfingsten jeder Schüler zumindest einmal wieder in der Schule war", sagte der bayerische Ministerpräsident.
Es sei nun an der Zeit, bei den Schulen die vielen klugen Konzepte, die in der Diskussion seien, etwa für einen zeitversetzten Unterricht oder die Reduktion auf die Kernfächer, miteinander zu verzahnen. Ziel sei es, "ganz langsam vorsichtig wieder heranführen an den Schulalltag, aber mit allen maximalen Schutzmaßnahmen".

Auch bei Kitas gebe es Handlungsbedarf. Es müsse auch vom Robert Koch-Institut eine Einschätzung erteilt werden, welche Rolle die Kleinsten bei der Übertragung des Virus einnehmen.
Sollte sich bestätigen, dass sie "nicht so stark davon betroffen sind", dann seien schnellere Öffnungen denkbar. "Mir ist zum Beispiel wichtig, flexible Konzepte zu entwickeln." Denkbar sei, dass Eltern von zwei Familien gegenseitig die Kinder betreuen.
Söder reagierte damit auf die seit Tagen wachsende Kritik von einigen Bildungsexperten und -verbänden an bundesweit fehlenden Perspektiven für Familien. Auch Söder hatte es bisher strikt abgelehnt, hier konkretere Zeitkorridore zu benennen.
In Bayern sind seit diesem Montag nur die Abschlussklassen wieder zurück im Unterricht. Für alle anderen Schüler, Kindergärten und Kindertagesstätten gibt es trotz anderslautender Forderungen bisher keinerlei bekannte Pläne.
In Alten- und Pflegeheimen habe der Schutz der älteren Generation laut Söder zwar weiter absolute Priorität. "Aber wir werden versuchen, mit einem weiterentwickelten Schutzkonzept Möglichkeiten zu entwickeln, dass beispielsweise gegen die Einsamkeit auch vorgegangen werden kann", sagte er. Denkbar seien einzelne Besuche von einer festen Kontaktperson.
Update, 27. April, 13.40 Uhr: Auswärtiges Amt gibt 300 Millionen Euro für internationale Corona-Hilfe aus
Das Auswärtige Amt stellt für die Arbeit von Hilfsorganisationen in der Corona-Krise 300 Millionen Euro bereit. Deutschland leiste damit einen Beitrag zu den globalen humanitären Hilfsaufrufen der Vereinten Nationen und der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung, teilte das Ministerium am Montag in Berlin mit. Die Vereinten Nationen hatten den Bedarf für zusätzliche humanitäre Hilfe im Kampf gegen Covid-19 auf etwa zwei Milliarden US-Dollar (rund 1,85 Milliarden Euro) beziffert.
Außenminister Heiko Maas (SPD) erklärte dazu: "Das Corona-Virus kennt keine Grenzen. Es trifft insbesondere die Menschen, die besonders gefährdet sind, weil sie in Kriegsgebieten oder Flüchtlingslagern leben oder in Staaten, deren Gesundheitssysteme durch die Pandemie völlig überfordert sind." Die Pandemie könne nur gemeinsam besiegt werden.
Frank Remus, Repräsentant des UN-Flüchtlingshilfswerkes UNHCR in Deutschland, begrüßte die Zusage. Diese zeige, dass Deutschland auch in Zeiten der Krise zu seiner humanitären Verantwortung stehe. "Flüchtlinge leben oft unter schwierigen Bedingungen und sind am stärksten von dieser Krise betroffen. Das Geld wird deshalb in Maßnahmen fließen, die helfen, dass auch diese Menschen vor der Pandemie geschützt werden", sagte Remus der Deutschen Presse-Agentur.
Update, 27. April, 13.20 Uhr: Spanien startet mit Corona-Antikörperstudie
Spanien will mit Hilfe von Antikörpertests in 36.000 Haushalten mit rund 90.000 Bewohnern das wahre Ausmaß des Corona-Ausbruchs im Land abschätzen. Die Testreihe sollte an diesem Montag beginnen und sich über mehrere Wochen hinziehen. Alle Teilnehmer werden zwei verschiedenen Tests unterzogen, die insgesamt drei Mal im Abstand von drei Wochen durchgeführt werden.
Die Studie findet landesweit statt, die Teilnahme ist freiwillig. Die Gesundheitsbehörden hoffen, mit der Analyse auch Informationen über die Übertragung des Virus in Privathaushalten nach sechswöchiger Ausgehsperre zu erhalten.
Am Wochenende hatte bereits Italien angekündigt, ab dem 4. Mai mit Antikörpertests bei zunächst 150.000 Menschen die Dunkelziffer der Corona-Infizierten bestimmen zu wollen. Auch in Deutschland plant die Regierung einen großangelegten Test, kleinere Projekte haben bereits begonnen.
Mit solchen Tests können Experten herausfinden, ob ein Mensch bereits mit Sars-CoV-2 infiziert war und dagegen Antikörper im Blut gebildet hat. Auf diese Weise lässt sich der Kontakt mit dem Virus auch bei denjenigen nachweisen, die kaum oder keine Symptome der Krankheit hatten und oftmals gar nichts von ihrer Ansteckung wussten.
Allerdings funktionieren die Tests bisher nicht absolut zuverlässig: Sie schlagen oft nicht nur bei Sars-CoV-2, sondern auch anderen Coronaviren an. Mehrere dieser Erreger verursachen Erkältungskrankheiten beim Menschen. Ein positives Ergebnis auf die Antikörper muss deshalb nicht bedeuten, dass der Betroffene tatsächlich mit dem neuartigen Erreger infiziert war.

Update, 27. April, 13.19 Uhr: Kramp-Karrenbauer warnt vor "massiven Lockerungen"
Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hat vor "massiven Lockerungen" im Kampf gegen das Coronavirus gewarnt. "Über massive Lockerungen zu reden bei einer Zahl von 2000 Neuinfektionen, das ist eine Wette, die, ich sage mal, riskant ist", sagte die Verteidigungsministerin am Montag bei einem Besuch in Leipzig.
Sinnvoll sei dies erst bei 1000 Neuinfektionen pro Tag "oder noch besser bei 600 oder bei 500". "Ich hoffe, dass es in dieser Woche in der Schalte mit den Ministerpräsidenten auch noch einmal eine größere Verständigung darüber gibt", so Kramp-Karrenbauer.

Update, 27. April, 13.10 Uhr: Arbeiterwohlfahrt: Kita-Öffnung braucht klare Rahmenbedingungen
Die Arbeiterwohlfahrt hat in der Corona-Krise eine schrittweise Öffnung der Kitas gefordert. "Insbesondere Kinder, die in beengten Wohnverhältnissen leben oder keine Geschwister haben, brauchen wieder sozialen Kontakt und eine anregende Lernumgebung", verlangte Vorstandschef Wolfgang Stadler am Montag in Berlin.
Dabei müsse der Schutz von Kindern und Erziehern jedoch oberste Priorität haben. In dieser Woche wollen Bund und Länder über einen Fahrplan für die Wiederöffnung der Kindertagesstätten beraten. Die Schließung der Kitas stellt die Eltern vieler kleiner Kinder derzeit vor große Probleme.
Update, 27. April, 12.59 Uhr: Volleyball-Bundesliga hilft Vereinen mit 300.00 Euro
Die Volleyball Bundesliga (VBL) versucht, durch ein Maßnahmenpaket mit einem Gesamtvolumen von 300.000 Euro die Vereine der 1. und 2. Liga finanziell zu entlasten.
Um knapp 200.000 Euro sollen die Vereine nach VBL-Angaben vom Montag durch verminderte Zahlungen etwa bei der Lizenzierung entlastet werden. Weitere rund 100.000 Euro würden im Haushalt der Volleyball Bundesliga GmbH eingespart. Die vom VBL-Vorstand beschlossenen Sofortmaßnahmen gelten zunächst ausschließlich für die kommende Saison 2020/21.
Vorrangiges Ziel bleibe die Wiederaufnahme des Spielbetriebs im Herbst. Die 2. Liga soll im September beginnen, die Bundesliga im Oktober. Dafür erarbeitet die Volleyball Bundesliga "jetzt Durchführungsbestimmungen sowie Hygiene- und Sicherheitsstandards".

Update, 27. April, 12.53 Uhr: Studie: Kunden kehren nur langsam in Innenstädte zurück
Die Wiedereröffnung zahlreicher Mode-, Schuh- und Buchläden hat in der vergangenen Woche noch nicht zu einem Ansturm auf die Innenstädte geführt. Im Schnitt habe die Belebung in den Einkaufsstraßen gerade einmal bei 39 Prozent eines normalen Einkaufstages des Vorjahres gelegen, berichtete am Montag das auf die Messung von Kundenfrequenzen in den Innenstädten spezialisierte Unternehmens Hystreet. Es hatte mit Lasermessungen die Kundenfrequenzen in 17 Städten kontrolliert.
Am stärksten war der Andrang demnach am Montag, dem ersten Tag nach Lockerung der Corona-Auflagen. Aber auch an diesem Tag erreichte die Kundenfrequenz nur selten 50 Prozent eines durchschnittlichen Wochentages aus Vor-Krisenzeiten.
Von Dienstag bis Freitag flachten die Besucherzahlen dann wieder etwas ab. "Am Samstag zeigte sich, dass die Menschen noch eher vorsichtig sind. Die Städte waren nur teilweise belebter als am Montag und noch weit von den Samstags-Durchschnittswerten im Vorjahr entfernt", berichteten die Marktforscher.
Doch gab es große regionale Unterschiede. In der Koblenzer Löhrstraße erreichte die Zahl der Passanten in der vergangenen Woche laut Hystreet fast 50 Prozent des Vorjahresniveaus. In der Schildergasse in Köln - dem Schlusslicht bei den überprüften Einkaufsstraßen - erreichte die Belebung gerade einmal 27 Prozent des sonst üblichen.
"Ein befürchteter Ansturm oder Überfüllung der Innenstädte ist damit insgesamt zunächst nicht zu erkennen", betonte die Marktforscher.

Update, 27. April, 12.44 Uhr: Verkaufsverbot für große Geschäfte in Bayern verfassungswidrig
Bayerns höchstes Verwaltungsgericht hat das von der Staatsregierung in der Corona-Krise verhängte Verkaufsverbot für große Geschäfte mit mehr als 800 Quadratmetern für verfassungswidrig erklärt. Die Richter sehen dies wegen der Ungleichbehandlung mit kleineren Läden als Verstoß gegen das Grundgesetz. Das teilte der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (BayVGH) am Montag mit. Das Gericht setzte die Vorschrift aber nicht außer Kraft.
Mehr Infos dazu findet Ihr >>> HIER.

Update, 27. April, 12.38 Uhr: Steuerzahlerbund will 100 Euro Pauschale für Heimarbeiter
Der Bund der Steuerzahler fordert eine Pauschale von 100 Euro pro Monat für alle, die in der Corona-Krise von Zuhause aus arbeiten. "Die Politik muss sämtliche Spielräume für ein unbürokratisches Entgegenkommen ausschöpfen", sagte Vereinspräsident Reiner Holznagel am Montag in Berlin.
Zudem regte er an, die Umsatzsteuer für bestimmte Dienstleistungen auf sieben Prozent zu senken und den Solidaritätszuschlag früher abzuschaffen. Damit soll Unternehmern geholfen werden, aus der Corona-Krise zu kommen.
Update, 27. April, 12.37 Uhr: Arbeitsminister Heil verteidigt geplantes Recht auf Homeoffice
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat Kritik an seinen Plänen für ein Recht auf Arbeit im Homeoffice zurückgewiesen. Nicht nur Arbeitgeber, sondern auch die Beschäftigten hätten Flexibilitätsbedürfnisse, sagte der SPD-Politiker am Montag in Hannover. "Die muss man fair miteinander in Einklang bringen. Ich glaube auch, dass wir das schaffen werden."
Die Überlegungen für ein Recht auf Homeoffice habe es auch vor der Corona-Krise schon gegeben. "Dass einzelne Verbände das Thema noch nicht so gut drauf haben und seit Einführung des Faxgerätes eigentlich keine Innovation mehr begrüßt haben, soll uns davon nicht abhalten."
Heil betonte, dass die Arbeit im Homeoffice nicht zu einer "Entgrenzung der Arbeit ins Private" führen dürfe. "Es kann nicht sein, dass Beschäftigte überall und immer zur Verfügung stehen." Dennoch gelte es, positive Erfahrungen aus der Krise zu nutzen. "Ich glaube, dass in einer stärker digitalisierten Arbeitsgesellschaft solche Möglichkeiten da sein sollten."
Der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Steffen Kampeter, hatte Heils Pläne zuvor abgelehnt. "Wir brauchen ein Belastungsmoratorium statt weiterer Vorgaben, die Wachstum und Flexibilität beschränken", sagte Kampeter am Sonntag.
Auch vom Koalitionspartner gab es Kritik. "Ich bin dafür, ein Angebot für Homeoffice zu machen - aber ein Recht auf Homeoffice, da habe ich meine großen Schwierigkeiten", sagte der arbeitsmarktpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Weiß, dem SWR. Von Grünen und FDP bekam Heil dagegen Zuspruch.

Update, 27. April, 12.30 Uhr: Bundesregierung rechnet mit größtem Einbruch des Wirtschaftswachstums seit Gründung der BRD
Die große Koalition rechnet wegen der Corona-Pandemie laut einem Medienbericht in diesem Jahr mit dem größten Einbruch des Wirtschaftswachstums seit Gründung der Bundesrepublik.
In der Frühjahrsprognose, die am Mittwoch vorgestellt werden soll, gehe die Bundesregierung davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2020 um 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr schrumpfen wird, berichtet die «Süddeutsche Zeitung» (Montag). 2021 soll es dann wieder bergauf gehen. Die Verluste könnten aber nicht komplett aufgeholt werden. Zuvor hatte das "Handelsblatt" online darüber berichtet.
Dem Bericht zufolge soll der tiefste Punkt des Einbruchs bereits erreicht sein. Die Gutachter gehen laut "Süddeutscher Zeitung" davon aus, dass sich das Wirtschaftswachstum im Mai auf niedrigem Niveau stabilisiert und im zweiten Halbjahr deutlich anzieht.
Trotz eines riesigen Rettungspakets werden größere Pleitewellen und drei Millionen Arbeitslose erwartet. Auch die Steuereinnahmen dürften deutlich zurückgehen: Bislang rechnet die Regierung mit einem Steuerminus von rund 82 Milliarden Euro - und maximal 356 Milliarden Euro an neuen Schulden.
Für den stellvertretenden Vorsitzenden der FDP-Fraktion im Bundestag, Michael Theurer, beruht die Prognose eher noch auf optimistischen Annahmen. "Das Durcheinanderwirbeln des Wirtschaftskreislaufs könnte kolossale Kollateralschäden nach sich ziehen", warnte er. Es räche sich, dass die Bundesregierung zögerlich und inkonsequent auf die Corona-Krise reagiert habe.
Update, 27. April, 12.20 Uhr: In Russland jetzt mehr Corona-Fälle als in China
In Russland sind inzwischen mehr Corona-Infektionen als im schwer gezeichneten Nachbarland China erfasst. Mehr als 87.000 Menschen hätten sich mit dem Virus angesteckt, teilten die Behörden am Montag in Moskau mit. In China, dem Ursprungsland der Pandemie, sind nach Daten der Johns-Hopkins-University derzeit rund 84.000 Infektionen offiziell erfasst. Wirklich vergleichbar sind die Zahlen allerdings nicht: Für beide Länder gehen Experten von einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle aus.
Mit leichter Verzögerung zu westeuropäischen Ländern waren die offiziellen Infektionszahlen in Russland in den vergangenen Wochen rasant angestiegen - am Montag wurden in der Statistik rund 6200 Neuinfektionen verzeichnet. Die meisten davon gibt es in der Millionenmetropole Moskau, in der seit fast einem Monat strenge Ausgehbeschränkungen herrschen. Bislang sind zumindest den offiziellen Angaben zufolge landesweit lediglich rund 800 an Covid-19 erkrankte Menschen gestorben (China: mehr als 4500).
Kremlsprecher Dmitri Peskow betonte, dass in Russland wahrscheinlich Mitte Mai ein Plateau bei den Infektionszahlen erreicht werde. "Im Sommer wird es wahrscheinlich schon etwas leichter", sagte er der Zeitung "Argumenty i Fakty".
Zur Eindämmung schickte Kremlchef Wladimir Putin die Bürger einen Monat lang bei laufender Lohnfortzahlung in Urlaub. In Moskau kann man nur mit einer speziellen Genehmigung zur Arbeit gehen. Kontrollen in der Metro hatten in der Folge zeitweise zu dichten Menschenansammlungen geführt. Die Stadt sah sich dem Vorwurf ausgesetzt, Tausende Menschen der Gefahr einer Ansteckung ausgesetzt zu haben. Danach änderte die Metro ihr Kontrollsystem.

Update, 27. April, 12.15 Uhr: Après-Ski-Bar in Ischgl: Hätten im Nachhinein einiges anders gemacht
Der Betreiber der Après-Ski-Bar "Kitzloch" im österreichischen Ischgl bedauert, sein Lokal aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus nicht schon früher geschlossen zu haben. "Im Nachhinein hätten auch wir wahrscheinlich einige Sachen anders gemacht", sagte Bernhard Zangerl in der ORF-Nachrichtensendung "Zeit im Bild". "Wir haben aber einfach die Anweisungen befolgt, die wir bekommen haben und darauf vertraut, dass uns die Experten die richtigen Anweisungen geben", so Zangerl.
Der beliebte Wintersportort Ischgl gilt als eine der Keimzellen des Coronavirus für Teile Europas. Das «Kitzloch» war besonders in den Fokus geraten, weil es sich beim ersten bestätigten Corona-Fall in Ischgl um einen Mitarbeiter dieses Lokals handelte.
Die Bar wurde nach diesem Test geschlossen. Dem Land Tirol wird aber vorgeworfen, dass es schon früher hätte handeln und den Skibetrieb samt der Après-Ski-Parties hätte stoppen müssen. Erste Hinweise auf Ansteckungen in Ischgl gab es bereits am 5. März. Erst am 13. März wurde über Ischgl die Quarantäne verhängt.
Jeder Politiker und jeder Entscheidungsträger hätte sich damals gewünscht, mit Stand des heutigen Wissens entscheiden zu können, sagte "Kitzloch"-Betreiber Zangerl.

Update, 27. April, 12 Uhr: Erst- bis Viertklässler kehren in Norwegen in Schulen zurück
In Norwegen sind Schüler bis zur vierten Klasse wieder im Unterricht zurück. Nach eineinhalb Monaten wurden in dem skandinavischen Land die Bildungseinrichtungen für jüngere Kinder am Montag wieder geöffnet.
Betroffen sind nach Angaben des Rundfunksenders NRK insgesamt 250.000 Kinder. Nun gelten Abstandsregeln. Vielerorts wurden Schüler in kleinere Klassengruppen eingeteilt. Kinder, die einer Risikogruppe angehören, sollen weiter aus der Ferne unterrichtet werden.
Kindergärten sind in Norwegen bereits seit einer Woche wieder offen, nachdem sie ebenso wie die Schulen seit dem 12. März geschlossen waren. Als Ziel gab die Regierung aus, dass alle Schüler bis zum Sommer in geeigneter Weise zurück in die Schulen kommen. Alle schriftlichen und mündlichen Abschlussprüfungen für Schüler der Oberstufenklassen wurden abgesagt.
Insgesamt gibt es in Norwegen bislang rund 7500 Infektionen sowie knapp 200 Todesfälle von Menschen mit Covid-19-Erkrankung. Die Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 hat sich in den vergangenen Wochen jedoch deutlich verlangsamt.
Bereits am 15. April hatte Dänemark Kitas sowie Schulen bis zur fünften Klasse wieder geöffnet. Die Erfahrungen aus Skandinavien dürften auch für andere Länder wie Deutschland interessant sein.
Update, 27. April, 11.34 Uhr: Söder hält langsame Öffnung der Gastronomie erst Ende Mai für möglich
Der CSU-Chef und bayerische Ministerpräsident Markus Söder hält eine langsame Wiedereröffnung der Gastronomie erst ab Ende Mai für denkbar. Das sagte er nach Teilnehmerangaben am Montag in einer Videoschalte des CSU-Parteivorstands.
Söder verteidigte dabei den bisherigen Kurs im Kampf gegen das Coronavirus und mahnte weiterhin zu nur vorsichtigen Lockerungen. Die bisherige Strategie, Inhalt und Zeitpunkt, seien richtig gewesen. Man müsse nun weiterhin langsam, behutsam und vorsichtig agieren - aber mit Perspektiven. Es dürfe bei den Lockerungen keinen Überbietungswettbewerb geben.
Die CSU-Spitze ging in der Videoschalte deutlich auf Distanz zum nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU). Dieser hatte am Sonntagabend in der ARD beklagt, dass Virologen alle paar Tage ihre Meinung änderten. Das führe zu Verunsicherung. Söder sagte ganz grundsätzlich, ohne Laschet namentlich zu nennen: "Es wäre falsch, nicht auf Virologen zu hören, denn sie haben uns bisher gut beraten."
CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt ging Laschet dagegen frontal an: Was Laschet mache, könne schädlich sein, sagte Dobrindt nach Teilnehmerangaben. Man dürfe sich nicht einfach von wissenschaftlichen Erkenntnissen entfernen. Vielmehr müsse man mit den Virologen agieren und nicht gegen sie, mahnte Dobrindt.

Update, 27. April, 11.30 Uhr: Italien lockert Corona-Einschränkungen: Kritik an Konzept aus Rom
Die Pläne der italienischen Regierung zur vorsichtigen Lockerung der Corona-Beschränkungen stoßen auf Kritik bei Kirchen und in Teilen der Wirtschaft. Ihnen gehen die Lockerungen nicht schnell genug. Während der sogenannten "Phase zwei" im Kampf gegen die Viruskrankheit soll es am 4. Mai weitere Erleichterungen bei der individuellen Bewegungsfreiheit und für breitere Wirtschaftssektoren geben. Weitere Etappen sind der 18. Mai und der 1. Juni.
Die Gastronomie protestierte am Montag gegen den Beschluss, dass Bars und Restaurants erst ab Anfang Juni wieder für Gäste öffnen dürfen. Noch einen Monat länger zu warten bedeutet für die Betriebe weitere neun Milliarden Euro Verluste. "Das Maß ist voll", schrieb der Verband Fipe, der über 300.000 Betriebe vertritt.
Die katholische Kirche Italiens bemängelte, dass die Regierung weiter keine Gottesdienste mit Gläubigen erlaube. "Die italienischen Bischöfe können die Einschränkung der Religionsfreiheit nicht hinnehmen", hieß es in einem Schreiben der Bischofskonferenz. Die Regierung in Rom teilte dazu schon in der Nacht mit, dass die Frage der Messen "in den nächsten Tagen" überprüft werde.
Ministerpräsident Giuseppe Conte hatte am Sonntagabend sein Konzept für ein schrittweises Ende der strengen Corona-Sperren vorgelegt. Danach soll ein Großteil der Produktion ab dem 4. Mai wieder anlaufen. Einige für den Export wichtige Bereiche und bestimmte Bauprojekte durften schon am Montag loslegen.
Für die 60 Millionen Bürger soll es ab 4. Mai etwas mehr Freiheiten geben, etwa beim Sportmachen und für Besuche bei Verwandten in der eigenen Region. Insgesamt jedoch sollen die Italiener weiter strikte Abstandsregeln einhalten und häufig Atemschutzmasken tragen. Wann sie ihre volle Bewegungsfreiheit zurückbekommen, war unklar.
Italien registrierte seit Februar mehr als 26.600 Corona-Tote. Insgesamt zählte der Zivilschutz in Rom fast 200.000 Menschen, die sich offiziell mit dem Sars-CoV-2-Erreger infiziert hatten.
Update, 27. April, 11.25 Uhr: Neuseelands Premierministerin skeptisch bei Corona-App
Die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern ist zurückhaltend, was den Erfolg der geplanten Corona-App angeht. "Ich bleibe etwas skeptisch, was sie wird bringen können, weil die Inanspruchnahme so hoch sein muss", sagte Ardern am Montag.
Neuseeland soll bald die App zur Kontaktermittlung bei Infektionen bekommen, einen Termin nannte Ardern nicht. In Singapur hätten demnach weniger als 20 Prozent der Menschen die App genutzt. Sie sei kein Ersatz dafür, dass Menschen die Kontakte zwischen jemandem im Medizinbereich und Infizierten ermittelten, so Ardern.
In dem knapp fünf Millionen Einwohner zählenden Inselstaat gelten seit Ende März strenge Ausgangsbeschränkungen, die von Dienstag an gelockert werden. 400.000 Menschen kehren zur Arbeit zurück, die Schulen öffnen wieder.
Im Moment sei das Ziel, das Virus auszuschalten, erreicht, so Ardern. Aber die Lockerungen bedeuten ihren Worten nach nicht, dass das Leben wie vor der Pandemie zurückkehrt. "Wir müssen uns langsam bewegen, und wir müssen uns vorsichtig bewegen", sagte sie. Bislang wurden in Neuseeland 1469 Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet, 19 Menschen mit der Lungenkrankheit Covid-19 starben.
In Australien (etwa 25 Millionen Einwohner) wurde die Warn-App am Sonntag eingeführt. Sie wurde in den ersten Stunden mehr als eine Million Mal heruntergeladen, wie Gesundheitsminister Greg Hunt dem Sender Channel Nine sagte. Auch in Australien gibt es eine Debatte um Sicherheit und Datenschutz. Die Nutzung ist freiwillig. Die Regierung hatte erklärt, mindestens 40 Prozent müssten die App nutzen und zudem müssten die Corona-Tests umfassender werden, bevor die Beschränkungen weitgehend gelockert würden. Bislang wurden 6720 Fälle des Erregers Sars-CoV-2 registriert, 83 Menschen starben.
Sowohl Australien als auch Neuseeland ist es bisher gelungen, die Kurve der Infektionen relativ flach zu halten.
Update, 27. April, 11.20 Uhr: Weltweit größtes Frachtflugzeug mit Millionen Masken in Leipzig gelandet
Der größte Frachtflugzeugtyp der Welt, eine Antonow 225, ist am Montagmorgen mit 10,3 Millionen Schutzmasken aus China am Flughafen Leipzig/Halle gelandet.
Mehr Infos dazu findet Ihr >>> HIER.

Update, 27. April, 11.10 Uhr: Tom Hanks will Forschung bei Covid-19-Impfstoff unterstützen
Nach ihrer überstandenen Covid-19-Erkrankung wollen Oscar-Preisträger Tom Hanks (63) und seine Frau Rita Wilson (63) die Forschung bei der Entwicklung eines Impfstoffs unterstützen - mit ihrem eigenen Blut.
Wegen ihrer überstandenen Erkrankung mit dem Coronavirus hätten die beiden Antikörper in ihrem Blut, sagte Hanks. Das berichtete das US-Promimagazin "People".
"Man ist nicht nur an uns herangetreten, sondern wir haben gesagt: "Wollen Sie unser Blut? Können wir Plasma spenden?" Und in der Tat werden wir es jetzt den Einrichtungen geben, die hoffentlich, an der, wie ich es nennen möchte, 'Hank-Vakzine' (engl. "Hank-ccine") arbeiten", sagte der Schauspieler scherzhaft über den zukünftigen Namen eines möglichen Impfstoffs. "Ich versuche nicht, es mit einem Urheberrecht in Beschlag zu nehmen", sagte er. "Ich gehe nicht zum Patentamt."
Hanks und seine Frau waren unter den ersten Prominenten, die ihre Erkrankung mit dem Coronavirus öffentlich gemacht hatten. Mittlerweile sind die beiden wieder genesen.

Update, 27. April, 11 Uhr: Arbeitgeber für weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen
Die Arbeitgeber in Deutschland haben eine weitere Lockerung der Corona-Beschränkungen für die Wirtschaft angeregt.
"Denn wenn es weiterhin gelingt, die Infektionszahlen stabil zu halten, sollten wir auch über Öffnungen bei weiteren Verkaufsflächen, Restaurants und Cafés nachdenken, sofern die Abstands- und Hygieneregeln dort gewahrt werden können", sagte Ingo Kramer, Präsident der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände, der "Passauer Neue Presse" (Montag). Man müsse Schritt für Schritt schauen, welche weiteren Öffnungen möglich seien.
Kramer zeigte sich zudem zuversichtlich, dass sich die Kauflust in der Bundesrepublik nach der Krise wieder erholen werde: "Wenn wir die Pandemie besser kontrollieren können, werden sich auch das Konsumklima und die Konjunktur normalisieren."
Update, 27. April, 10.52 Uhr: Sparkassen-Kunden zahlen in Corona-Krise häufiger mit Girocard
Sparkassen-Kunden haben ihre Einkäufe zu Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland im März so häufig wie nie in einem Monat mit der Girocard beglichen. Das geht aus Daten des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen.
Demnach wurden im März rund 206 Millionen Transaktionen mit der Plastikkarte durchgeführt - 11,4 Prozent mehr als im Februar. "So oft haben unsere Kunden innerhalb eines Monats noch nie mit der Girocard bezahlt", sagte Joachim Schmalzl, Geschäftsführendes DSGV-Vorstandsmitglied. Bargeldlose Zahlverfahren seien damit auf dem Weg zum Standard.
Der Anteil der kontaktlosen Zahlungen mit der Girocard ohne Eingabe einer PIN stieg auf den Rekordwert von 52,2 Prozent. Im Vorjahresmonat war erst etwa jede vierte Zahlung kontaktlos (27,5 Prozent). Dabei stehe nicht nur der Wunsch im Vordergrund, berührungslos zu bezahlen. "Gerade bei kleinen Beträgen ist kontaktloses Bezahlen deutlich schneller als andere Verfahren, weil keine PIN eingegeben werden muss", sagte Schmalzl.
Beim kontaktlosen Bezahlen müssen die Käufer ihre Plastikkarten nicht in ein Lesegerät stecken und an dem Terminal eine PIN eingeben, sondern brauchen die Karte nur an das Terminal halten. Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) verdoppelte jüngst das Limit für die Zahlung mit der Girocard ohne PIN-Eingabe im Handel von 25 auf 50 Euro pro Nutzung. Das neue Limit soll bis Herbst bundesweit gelten. Besitzer eines Smartphones oder einer Smartwatch können den körperlichen Kontakt mit dem Bezahlterminal komplett vermeiden.
Aktuell verfügen den Angaben zufolge 44 Millionen Girocards der Sparkassen-Finanzgruppe über die Kontaktlos-Funktion. Ende des Jahres sollen es nahezu alle 46 Millionen Sparkassen-Cards sein.

Update, 27. April, 10.48 Uhr: Britischer Premier Johnson arbeitet nach Corona wieder und mahnt zu Geduld
Der britische Premierminister Boris Johnson hat einer vorzeitigen Lockerung der Ausgangsbeschränkungen in Großbritannien eine Absage erteilt. "Ich verstehe eure Ungeduld", sagte Johnson am Montag mit Blick auf Forderungen von Unternehmen und auch aus der eigenen Partei, die Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus zu lockern. Eine zweite Erkrankungswelle müsse aber verhindert werden. Johnson nahm nach seiner überstandenen Covid-19-Erkrankung am Regierungssitz in der Downing Street die Amtsgeschäfte wieder auf.
Man sei im Kampf gegen die Pandemie auf einem guten Weg, sagte der Premierminister weiter. Das Blatt wende sich. Der 55-Jährige hatte wegen seiner Infektion im Krankenhaus sogar auf der Intensivstation behandelt werden müssen. Vertreten wurde er von Außenminister Dominic Raab.
Die relativ strikten Ausgangsbeschränkungen in Großbritannien gelten seit dem 23. März und noch bis mindestens 7. Mai. Die Briten dürfen ihre Wohnungen kaum noch verlassen. Erlaubt sind der Einkauf wesentlicher Dinge wie Lebensmittel und Medikamente. Alle Läden, die nicht der Grundversorgung dienen, sind geschlossen. Sport ist nur einmal am Tag und nur mit Mitgliedern desselben Haushalts erlaubt. Versammlungen von mehr als zwei Personen sind verboten.
Den offiziellen Statistiken zufolge sind bereits mehr als 20.000 Menschen an den Folgen ihrer Corona-Infektion gestorben. Die tatsächliche Zahl dürfte jedoch deutlich höher liegen, da unter anderem die Opfer in Pflegeheimen nicht mitgezählt wurden.

Update, 27. April, 10.32 Uhr: Polens Regierung will über Lockerungen für Pendler beraten
Nach Protesten gegen die strengen Corona-Regeln für Pendler an der deutsch-polnischen Grenze will die Regierung in Warschau in den kommenden Tagen über Lösungen beraten.
Das Thema solle in der nächsten Sitzung des Krisenstabs besprochen werden, sagte Regierungssprecher Piotr Müller dem öffentlich-rechtlichen Radiosender Trojka am Montag. "In dieser Woche wird die Diskussion darüber sehr intensiv sein. "Die Lösung sei aber schwierig, weil Deutschland eine sehr viel höhere Zahl von Coronavirus-Erkrankungen habe als Polen. Einen Termin für das Treffen nannte er nicht.
Am Wochenende hatte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) gesagt, er blicke mit Sorge auf die geschlossene Grenze. Die polnische Regierung sei über das Ziel hinausgeschossen. Auch Brandenburgs Regierungschef Dietmar Woidke (SPD) bat um eine Lockerung. In den polnischen Grenzstädten Zgorzelec, Slubice und Gubin hatten zuvor mehrere hundert Menschen gegen die Regelungen protestiert.
Die nationalkonservative Regierung von Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hatte Mitte März im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie die Grenzen für Ausländer geschlossen. Berufspendler müssen nach ihrer Rückkehr nach Polen zwei Wochen nach Hause in Isolation. Sachsen und Brandenburg unterstützen die Pendler finanziell, wenn sie sich dafür entscheiden, auf der deutschen Seite der Grenze zu bleiben.
Update, 27. April, 10.25 Uhr: Formel-1-Rennen in Frankreich abgesagt, Silverstone ohne Fans, Saisonstart am 5. Juli geplant
Die Formel 1 will ihre wegen der Corona-Pandemie verschobene Saison mit einem Rennen in Österreich am 5. Juli starten. Ziel seien 15 bis 18 Rennen mit einem Saisonfinale im Dezember in Abu Dhabi, teilte die Rennserie am Montag mit.
Unterdessen muss das Rennen im französischen Le Castellet aufgrund der Coronavirus-Pandemie in diesem Jahr ausfallen. Darüber informierten die Veranstalter am Montag.
Die gesetzlichen Regelungen in Frankreich machen es unmöglich, dass das Event im Süden des Landes wie geplant durchgeführt werden kann. Der Grand Prix war bislang für den 28. Juni geplant. Zuvor wurde bereits der Große Preis von Monaco abgesagt, acht weitere Rennen mussten verschoben werden. Einen konkreten Rennkalender gibt es bislang noch nicht.
Klar ist auch, dass das aktuell für den 19. Juli geplante Heimspiel von Weltmeister Lewis Hamilton in Silverstone aufgrund der Corona-Krise nur als Geisterrennen stattfinden kann. Darüber informierten die Veranstalter am Montag die Ticketkäufer des Großen Preises von Großbritannien.
"Ich bin extrem enttäuscht, dass ich sagen muss, dass es für uns unmöglich ist, den diesjährigen Grand Prix vor Fans in Silverstone durchzuführen", schrieb Streckenchef Stuart Pringle. Man habe sich diese Entscheidung so lange wie möglich offen gehalten, müsse diesen Schritt aber nun gehen.

Update, 27. April, 10.15 Uhr: Scheuer auch für Maskenpflicht im Fernverkehr
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer setzt sich für eine Schutzmasken-Pflicht auch im öffentlichen Fernverkehr ein. Das wolle er für die Gespräche der Bundesregierung mit den Ministerpräsidenten in dieser Woche Vorschlagen, sagte der CSU-Politiker am Montag.
Im öffentlichen Nahverkehr, also etwa in Bussen, S-, U- und Straßenbahnen, ist von diesem Montag an das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes in allen Bundesländern Pflicht, auch ein Tuch oder Schal reichen aus. Aus Scheuers Sicht wäre es ein "Systembruch", das im Fernverkehr anders zu machen, wie er sagte. Er glaube auch, dass die Bürger dazu bereit seien.
Wichtig sei, dass im Bahnverkehr etwa in Italien und Frankreich nicht andere Regeln gelten als in Deutschland, sagte Scheuer. Man müsse mit Blick auf Abstandsregeln auch darüber sprechen, ob 30, 40 oder mehr Prozent der Kapazität ausgelastet würden. Die Bahn sei mit den Unternehmen der anderen Länder im Gespräch, auch die Bundesregierung stimme sich in Vorbereitung eine Besprechung der EU-Verkehrsminister an diesem Mittwoch mit anderen Ländern ab.
Es müsse darüber nachgedacht werden, ob das offene deutsche Bahnsystem ohne Reservierungspflicht beibehalten werden könne, sagte Scheuer, ohne sich in der Frage bereits festzulegen. Damit sei Deutschland immer gut gefahren, es gelte aber auch, Hygiene und Gesundheitsschutz zu beachten, sagte Scheuer.
Es sei eine Frage, wie Passagierströme vor allen Dingen an großen Bahnhöfen organisiert würden. Ein geschlossenes System würde bedeuten, dass Kunden einen Platz in einem bestimmten Zug buchen müssen - so wie im Flugzeug.

Update, 27. April, 10 Uhr: Virologe sieht Neustart der Bundesliga kritisch, Stadt Halle verbietet Geisterspiele
Der Leipziger Virologe Professor Uwe G. Liebert sieht die geplante Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Fußball-Bundesliga kritisch. "Wir wissen zum einen noch nichts über die Langzeitfolgen einer Erkrankung mit Covid-19", sagte der Leiter des Instituts für Virologie an der Universität Leipzig der "Mitteldeutschen Zeitung" (Montag).
Er verwies auf einen 31-jährigen Verstorbenen, der zu keiner Risikogruppe zählte und keine Vorerkrankungen hatte. "Es ist möglich, auch in jungen Jahren an dem Virus schwer zu erkranken oder zu sterben", sagte Liebert.
Er hält das Konzept der Deutschen Fußball Liga mit Geisterspielen für bedenklich. "Eine Infektion kann man erst nach 48 Stunden Minimum nachweisen", erklärte er. Auch die geplanten Maßnahmen zur gezielten Quarantäne, falls ein Spieler angesteckt wurde, hält er für nicht durchsetzbar.
"Aus meiner Sicht sind alle mit einem Fußballer in Kontakt stehenden Menschen Kontakte ersten Grades", weil sie den Richtlinien des Robert Koch-Instituts entsprechend mehr als 15-minütigen nahen Kontakt haben. "Daher müssten alle in Quarantäne, möglicherweise auch das gegnerische Team."
Der Virologe plädiert deshalb dafür, die Rückkehr-Pläne auf Eis zu legen und abzuwarten, wie sich die Infektionsdynamik nach der Lockerung der Kontaktsperre-Maßnahmen entwickelt. "Vorher rate ich dringend davor ab, in irgendeine Offensive zu gehen", sagte Liebert.
Unterdessen hat die Stadt Halle/Saale Geisterspiele verboten. Alle Infos dazu findet Ihr >>> HIER.

Update, 27. April, 9.58 Uhr: Gymnasium in Dormagen muss wegen Corona-Verdachtsfall wieder schließen
Wie die Rheinische Post berichtet, muss das Norbert-Gymnasium Knechtsteden kurz nach der Wiedereröffnung schließen. Ein Schüler, der Kontakt zu einer Covid-19-Patientin hatte, besuchte den Unterricht.
Mehr Info dazu findet Ihr >>> HIER.
Update, 27. April, 9.30 Uhr: Schauspiel-Star Drew Barrymore fühlt sich einsam in der Pandemie
Schauspielerin Drew Barrymore (45) fühlt sich nach eigenen Angaben während der Selbst-Isolation wegen der Corona-Pandemie oft einsam. Das schrieb sie in einem neuen Eintrag auf ihrem Blog, in dem sie eine Situation mit ihren Töchtern Olive (7) und Frankie (6) in einem Eis-Geschäft schildert.
Dort schaue sie die Kassiererin an: "Ich möchte ihr sagen, dass ich mich allein fühle. Ich möchte ihr sagen, dass ich nach Hause laufen muss, um zu schreiben, weil mein Laptop die einzige Person ist, mit der ich im Moment reden kann", schreibt Barrymore.
Sie mache sich außerdem Gedanken um ihre Töchter: "Wie halten sie es in dieser Zeit des Coronavirus so aus? Ich kann nur sagen: Solange sie nicht durchdrehen, habe ich auch kein Recht dazu!" Und wenn sie okay seien, dann müsse sie es auch sein, schreibt Barrymore.
In ihrem Blog, das ihren Namen trägt, schreibt die Schauspielerin über Themen, die sie beschäftigen. Den ersten Post stellte sie am 11. April online. "Das Leben, wie wir es kennen, geht in einen Winterschlaf", schrieb sie in einem Einführungstext über die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie.
Update, 27. April, 9.15 Uhr: Laschet rechnet mit Freigabe für Bundesliga-Spielbetrieb
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet rechnet mit einer Zustimmung der zuständigen Behörde für einen Neustart der Fußball-Bundesliga. Im Bundesarbeitsministerium werde das Konzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) für einen Spielbetrieb ohne Zuschauer bewertet, sagte der CDU-Politiker in der ARD-Sendung "Anne Will" am Sonntagabend. "Die werden uns einen Vorschlag machen. Ich gehe davon aus, was ich so bisher höre, dass die Kriterien erfüllt sind", fügte Laschet hinzu.
Er habe eine Wiederaufnahme der Bundesliga gemeinsam mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vorgeschlagen, "weil uns das Konzept überzeugt hat". Laschet und Söder hatten in der Vorwoche von einem möglichen Spielbeginn am 9. Mai gesprochen.
Die Deutschen Fußball Liga (DFL) hat für einen Wiederbeginn der Bundesliga nach der Corona-Zwangspause ein Hygienekonzept vorgelegt. Söder hatte zuletzt mehrfach darauf verwiesen, dass dieses auch vom Robert Koch-Institut geprüft werden müsste. Das RKI hatte sich zuletzt kritisch gegenüber einem Bundesliga-Spielbetrieb gezeigt.
Laschet sagte in der ARD, zuständig für die Bewertung sei aber das Bundesarbeitsministerium. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hatte in der "Bild am Sonntag" von konstruktiven Gesprächen mit der DFL auf der Suche nach "praktikablen Lösungen" gesprochen.
Die Bewertung der Experten dürfte Grundlage für die Entscheidung der Politik über eine Freigabe des Spielbetriebs sein. Das nächste Gespräch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten über den Kampf gegen die Corona-Pandemie ist für Donnerstag geplant. Offen ist, ob dann auch über die Bundesliga entschieden wird.

Update, 27. April, 9.08 Uhr: EU-Kommission genehmigt Staatshilfen für Condor in Corona-Krise
Der angeschlagene Ferienflieger Condor bekommt neue Staatshilfen. Die EU-Kommission erteilte angesichts der Coronavirus-Pandemie am Montag die Genehmigung für ein Kreditprogramm der Bundesregierung in Höhe von insgesamt 550 Millionen Euro.
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Update, 27. April, 9 Uhr: VW-Chef fordert "baldige kraftvolle Maßnahmen" für Anreize zum Autokauf
VW-Chef Herbert Diess hat die Politik zu einer möglichst raschen Entscheidung über Kaufanreize für Autos wegen der Corona-Krise aufgerufen. "Baldige kraftvolle Maßnahmen wären wichtig", sagte der Manager am Montag im Wolfsburger Stammwerk zum Wiederanlauf der Produktion.
Um den Nachfrageeinbruch abzufedern, brauche die Branche "so bald als möglich" Klarheit, ob auch mit staatlicher Hilfe der Absatz angekurbelt werden könne. Niedersachsens Ministerpräsident und Volkswagen-Aufseher Stephan Weil (SPD) meinte mit Blick auf die am Mittwoch geplanten Beratungen mit seinen Amtskollegen in den beiden anderen Autoländern Bayern und Baden-Württemberg, die Branche sei "von fundamentaler Bedeutung".
Die Autohersteller wünschten sich angesichts der Folgen der Pandemie Unterstützung aus der Politik, bekräftigte Diess am VW-Hauptsitz. Dort fuhr der Konzern zum Wochenbeginn die Fertigung nach fast eineinhalb Monaten Zwangspause wieder vorsichtig hoch. In der jetzigen Phase eines negativen Konsumklimas gebe es Sorgen vor Jobverlusten. "Letztlich geht es darum, die Wirtschaft wieder in Bewegung zu bringen", sagte Diess. "Wir würden uns freuen, wenn die Politik Konsumanreize setzt. Wir können gleichzeitig einen großen Schritt tun in Richtung Verbesserung der Umweltverträglichkeit."
Weil kündigt an, ein mögliches Prämienmodell zügig zu besprechen: "Uns ist bewusst, dass wir eine schnelle Entscheidung brauchen. Eine zu lange Diskussion des Themas dürfte fehl am Platz sein." Es gehe dabei nicht nur um große Konzerne. "Wir reden über jede Menge mittelständische Unternehmen überall in Deutschland."

Update, 27. April, 8.43 Uhr: Erste Restaurants in Stockholm wegen Corona-Verfehlungen geschlossen
Wegen Verstoßes gegen die Abstandsregeln gegen die Ausbreitung des Coronavirus sind in Stockholm fünf erste Restaurants geschlossen worden. Trotz vorheriger Inspektionen und der Möglichkeit zur Korrektur hätten die Betreiber der Lokale die Vorschriften und Empfehlungen der schwedischen Gesundheitsbehörde zum Kampf gegen die Corona-Verbreitung nicht erfüllt, teilte die Region Stockholm am Sonntagabend mit.
Die Schließungen hätten vor allem mit dem Gedränge sowohl im Lokal als auch davor zu tun. Die Lage im Gesundheitswesen sei extrem angespannt, weshalb die Ausbreitung des Coronavirus abgebremst werden müsse.
Vor wenigen Tagen hatten die Stadt Stockholm und Schwedens Innenminister Mikael Damberg Restaurants und Cafés bereits mit der Schließung gedroht, wenn sie nicht für ausreichend Abstand zwischen den Kunden sorgten. Zuvor hatte es immer wieder Berichte über dichtes Gedränge in schwedischen Lokalen gegeben, vor allem in der Hauptstadt Stockholm. Die fünf geschlossenen Restaurants haben nun die Möglichkeit, die Mängel zu beheben und um eine erneute Inspektion zu bitten - oder rechtlich gegen den Beschluss vorzugehen.
In Schweden gelten im Vergleich zu anderen Ländern wie Deutschland zwar deutlich freizügigere Maßnahmen in der Corona-Krise, weshalb unter anderem Kneipen, Restaurants und Cafés weiter geöffnet sein dürfen. Behörden und Regierung hatten die Lokale aber dringend darauf hingewiesen, dass sie ausreichend Abstand zwischen ihren Gästen gewährleisten und diese nur am Tisch bedienen sollten.

Update, 27. April, 8.30 Uhr: Studie: Viel weniger Wohnungsanzeigen in der Corona-Krise
Wohnungssuchende haben in den ersten Wochen der Corona-Krise deutlich weniger Immobilienanzeigen gefunden. Im Zeitraum vom 2. März, also kurz vor dem Shutdown in Deutschland, bis 19. April, ging die Zahl der neuen Annoncen für Mietwohnungen um bis zu 38 Prozent zurück, zeigt eine Studie des Hamburger Immobilienspezialisten F+B.
Zuletzt reduzierte sich das Minus aber auf 15 Prozent, so die Firma, die Städte und Gemeinden bei der Aufstellung von Mietspiegeln berät. In den sieben größten deutschen Städten schrumpfte die Zahl der Anzeigen um bis zu 40 Prozent, hier betrug das Minus jüngst noch gut 11 Prozent.
Wegen der Pandemie haben viele Mieter Umzüge aufgeschoben, aus Unsicherheit um ihre Jobs oder Einkommen, vermuten Experten. Auch fanden Wohnungsbesichtigungen wegen der Kontaktbeschränkungen nur begrenzt statt.
Wesentlich geringer schwankten in dem Zeitraum die Mieten bei neu angebotenen Wohnungen - hier verzeichneten die Forscher eine Spanne von minus 0,2 bis plus 2,2 Prozent. "Somit lassen sich bei der Analyse der Mietpreisentwicklung keine bzw. kaum Corona-Effekte erkennen", sagte F+B-Geschäftsführer Bernd Leutner am Montag. Vermieter verzichteten eher auf die sofortige Vermietung, als in Erwartung einer Rezession Mieten zu senken, glaubt er. Leichte Mietrückgänge gab es aber im Schnitt in den sieben größten deutschen Städten.
Im gesamten ersten Quartal beobachtete F+B wieder stärker anziehende Neuvertragsmieten. Diese legten im ersten Jahresviertel um 0,6 Prozent zu gemessen am Vorjahreszeitraum. Im Bestand waren es 1,2 Prozent. Damit waren die Zuwächse aber deutlich niedriger als bei Eigentumswohnungen (plus 6,1 Prozent) sowie Einfamilienhäusern (6,9 Prozent). F+B stützt sich für seinen Wohnindex auf Angebotsdaten von rund 22 Millionen Objekten.

Update, 27. April, 8.28 Uhr: Grünen-Chefin Baerbock findet Bundesliga-Plan "zutiefst ungerecht"
Grünen-Chefin Annalena Baerbock hat die Pläne zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Bundesliga scharf kritisiert. Sie sei "größter Fußball-Fan", sagte die Parteivorsitzende der Grünen am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Anne Will", betonte aber: "Wir verspielen damit in unserer Gesellschaft wirklich einen sozialen Zusammenhalt, weil das zutiefst ungerecht ist für diejenigen Bereiche, in denen ein Kind noch nicht einmal auf eine einsame Schaukel darf."
Die Deutsche Fußball Liga hofft im Mai auf eine Wiederaufnahme der wegen der Coronavirus-Pandemie unterbrochenen Spielzeit und hat dafür ein medizinisches Konzept vorgelegt.
Mit Geisterspielen sollen die verbleibenden neun Spieltage in der Bundesliga und der 2. Liga absolviert werden. Dann könnten die Clubs auch über den Rest der vereinbarten TV-Gelder verfügen. Dabei steht eine Summe von angeblich 300 Millionen Euro auf dem Spiel.
Kritik an der schnellen zuschauerlosen Bundesliga-Fortsetzung gibt es von vielen Seiten: von einzelnen Politikern, von Fan-Organisationen, aber auch von der Gewerkschaft der Polizei (GdP), die vor möglichen Fan-Ansammlungen vor den Stadien warnt.
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach bekräftigte in der ARD-Sendung mit Blick auf die DFL-Pläne erneut: "Das Konzept widerspricht allem, was wir demnächst umsetzen wollen." So dürfe es nicht erlaubt werden, dass nur einzelne Spieler bei einem möglichen Corona-Verdacht in Quarantäne müssten, wie von der DFL vorgesehen. Stattdessen müsse die gesamte Mannschaft in die Selbst-Isolation gehen, forderte Lauterbach. Dies würde indes wohl einen Spielbetrieb schnell wieder zum Erliegen bringen und ist deshalb im DFL-Konzept nicht enthalten.

Update, 27. April, 8.10 Uhr: Gewinneinbruch bei Adidas wegen Corona-Pandemie
Der Sportartikelhersteller Adidas hat im ersten Quartal wegen der Corona-Pandemie einen Umsatz- und Gewinneinbruch hinnehmen müssen.
Der Gewinn aus den fortgeführten Geschäftsbereichen sank um 97 Prozent auf 20 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Montag in Herzogenaurach mitteilte. Der Umsatz ging um 19 Prozent auf 4,75 Milliarden Euro zurück. Für das zweite Quartal kündigte Adidas einen nochmals stärkeren Rückgang bei Umsatz und Ergebnis an. Weiterhin seien weltweit mehr als 70 Prozent der Läden geschlossen, hieß es.
Einen Ausblick für 2020 gab Adidas weiter nicht ab. Die ursprüngliche Prognose hatte der Konzern zuletzt wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise zurückgezogen.

Update, 27. April, 7.56 Uhr: Werder erwägt Geisterspiele außerhalb Bremens
Werder Bremen denkt über einen Umzug beim möglichen Neu-Start der Fußball-Bundesliga nach. "Wenn es so sein sollte, dass wir nicht in Bremen spielen können, müsste man nach Alternativspielorten Ausschau halten", sagte Werder-Boss Klaus Filbry bei Radio Bremen: "Davon gehen wir aber nicht aus." Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) hat sich bisher gegen Geisterspiele im Weser-Stadion ausgesprochen.
Der Bremer Innensenator hatte bereits das ursprünglich für den 16. März geplante Heimspiel ohne Zuschauer gegen Bayer Leverkusen abgesagt. Zu den Streitpunkten zwischen dem Erstligisten und Mäurer gehört zudem die Beteiligung an den Polizeikosten bei Risikospielen.

Update, 27. April, 7.46 Uhr: Maskenpflicht, Bußgelder und Schulen: Das ändert sich ab heute
In der Coronavirus-Krise geht es in Deutschland mit den Lockerungen weiter: Bereits vergangene Woche kehrten Tausende Jugendliche in vielen Bundesländern für Prüfungen oder Prüfungsvorbereitungen an die Schulen zurück - jetzt kommt der nächste Schwung.
Das weitere Vorgehen aber ist noch offen, soll nun aber auch festgezurrt werden. Gleichzeitig sind Millionen Deutsche in der ganzen Bundesrepublik ab heute vielerorts zum Tragen von Schutzmasken verpflichtet.
Ein Überblick und mehr Informationen >>> hier.

Update, 27. April, 7.41 Uhr: Marianne Rosenberg hat Corona-Erkrankung gut überstanden
Schlagersängerin Marianne Rosenberg (65, "Er gehört zu mir") hat nach eigenen Angaben eine Covid-19-Erkrankung überstanden. Ende März habe sie erste Symptome bemerkt und deswegen zum Arzt gemusst, sagte sie "Bild".
"Ich hatte Fieber und Erkältungssymptome und wurde positiv getestet. Das Ergebnis waren zwei Wochen häusliche Quarantäne, die ich noch um eine Woche verlängert habe."
Mittlerweile sei sie negativ getestet worden und es gehe ihr wieder gut.
Mehr Infos >>> hier.

Update, 27. April, 7.19 Uhr: Vorsichtige Lockerung der Corona-Beschränkungen in etlichen Staaten - der Status quo
Nach wochenlangem Stillstand wegen der Corona-Pandemie lockern einige Staaten vorsichtig und schrittweise ihre teils einschneidenden Beschränkungen im Alltags- und Wirtschaftsleben.
So können etwa bald mehr Kinder wieder zur Schule oder in die Kita gehen, Bürger öfter Sport im Freien machen und Läden unter strengen Auflagen wieder öffnen.
Italien hebt ab dem 4. Mai eine Reihe von Beschränkungen auf und erlaubt etwa wieder mehr Sport im Freien und mehr Bewegungsmöglichkeiten in der eigenen Region.
In der Schweiz dürfen ab diesem Montag etwa Friseurgeschäfte, Kosmetik- oder Nagelstudios sowie Baumärkte und Gartencenter wieder öffnen. Ärzte und Physiotherapeuten können ihre Praxen wieder auch für nicht dringende Termine öffnen, Krankenhäuser dürfen wieder seit Beginn der Krise aufgeschobene Eingriffe vornehmen.
Nach einer viertägigen weitgehenden Ausgangssperre in der Millionenmetropole Istanbul und 30 weiteren Städten und Provinzen in der Türkei dürfen die Menschen ihre Häuser wieder verlassen.
In Großbritannien wird am Montag mit Spannung erwartet, wie sich Premierminister Boris Johnson nach überstandener Covid-19-Erkrankung präsentiert. Der 55-Jährige Tory-Politiker hatte sich in den vergangenen zwei Wochen auf dem Landsitz Chequers erholt. Am Samstag überstieg die Gesamtzahl der im Krankenhaus gestorbenen Infizierten die Marke von 20 000.

Nach sechs Wochen kompletter Ausgehsperre durften in Spanien Kinder bis 14 Jahre erstmals wieder das Haus verlassen - und das sind landesweit etwa 5,8 Millionen. Es gelten aber strenge Auflagen: Nur ein Elternteil darf maximal drei Kinder begleiten, zudem ist die Zeit der täglichen Ausflüge auf eine Stunde zwischen 9 und 21 Uhr in einem Radius von einem Kilometer begrenzt.
Nach ersten umstrittenen Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen im Bundesstaat Georgia ziehen diese Woche weitere Staaten in den USA nach. In Tennessee sollen am Montag Restaurants unter bestimmten Bedingungen für Gäste öffnen, am Mittwoch soll es Bewegung im Einzelhandel geben. Zudem soll am Donnerstag in Texas die Anordnung, dass Bürger weitgehend zu Hause bleiben müssen, auslaufen, wie US-Medien berichteten.
Frankreich: Die Regierung in Paris will dem Parlament am Dienstag einen Plan für die Lockerung der Ausgangsbeschränkungen vorlegen.
Ungarn: Die von einem Oppositionsbündnis geführte ungarische Hauptstadt Budapest verhängt ab diesem Montag eine Maskenpflicht in bestimmten öffentlich zugänglichen Bereichen. Bürger, die Geschäfte, Einkaufszentren oder Märkte aufsuchen oder öffentliche Verkehrsmittel oder Taxis benutzen, müssen Mund und Nase mit einer Maske oder einem Textilstück abdecken.
Update, 27. April, 7.07 Uhr: SPD-Politiker Lauterbach begrüßt Kursschwenk bei Corona-App
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach begrüßt den Kursschwenk der Bundesregierung bei der Corona-Warn-App hin zu einer dezentralen Speicherung.
"Die Entscheidung für eine dezentrale Tracing-App war mittlerweile unvermeidbar, weil sonst die Diskussion um den Datenschutz die Akzeptanz der App zerstört hätte, noch bevor sie fertig gewesen wäre", sagte er der "Passauer Neue Presse" (Montag).
Den Kursschwenk hatten am Sonntag Kanzleramtschef Helge Braun und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) bestätigt. Diese Lösung ist nach Einschätzung von Experten besser für den Datenschutz als ein zentraler Abgleich der Daten.
Zudem wird damit der Weg frei, die Apps mit den Smartphone-Systemen von Apple und Google zu verknüpfen. Das dürfte die Apps effizienter und sicherer machen. Die Corona-Apps sollen helfen, die Ansteckungen nachzuverfolgen, wenn Ausgehbeschränkungen gelockert werden.
Sie sollen erfassen, welche Smartphones einander nahegekommen sind - und Nutzer warnen, wenn sich später herausstellt, dass sie sich neben infizierten Personen aufgehalten hatten.

Update, 27. April, 6.58 Uhr: Japans Zentralbank lockert Geldpolitik weiter
Die japanische Notenbank ergreift weitere Schritte gegen die wirtschaftlichen Verwerfungen durch die Coronavirus-Krise. Damit sollen die Finanzmärkte beruhigt werden und weitere Liquidität zur Verfügung gestellt werden.
Wie die Bank of Japan (BoJ) am Montag mitteilte, sollen unter anderem mehr Staatsanleihen und Unternehmenspapiere gekauft werden. In Marktkreisen war eine weitere Lockerung der geldpolitischen Zügel erwartet worden, nachdem die BoJ bereits im März weitere Schritte ergriffen hatte.
Ökonomen befürchten, dass die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt in Folge einer umstrittenen Anhebung der Verbrauchssteuer im vergangenen Jahr sowie der Folgen der Coronakrise in eine Rezession gerutscht ist.
Update, 27. April, 6.38 Uhr: Kanzleramt will bei Corona-Anpassungen regionale Lage berücksichtigen
Das Kanzleramt hat sich ausdrücklich zu einer regional angepassten Reaktion auf die Corona-Krise bekannt.
Bei der Überprüfung der Maßnahmen mit den Ländern "muss auch berücksichtigt werden, dass die Epidemie sich in Deutschland nicht gleichmäßig ausbreitet, sondern die Lage regional unterschiedlich sein kann", schreibt Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) in einer der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Zwischenbilanz der Maßnahmen im Kampf gegen Corona für die Koalitions-Abgeordneten von Union und SPD.
"Das kann bedeuten, dass Beschränkungen in bestimmten Regionen aufrechterhalten oder nach zwischenzeitlichen Lockerungen wieder verschärft werden müssen", schreibt Braun, der selbst Mediziner ist.
Wenige Tage vor der nächsten Schaltkonferenz von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder an diesem Donnerstag betont der Kanzleramtschef, das Ausbruchsgeschehen dauere an. "Um im Interesse der gesamten Bevölkerung die Überlastung des Gesundheitssystems dauerhaft zu vermeiden, ist es für eine Aufhebung der Kontaktbeschränkungen noch zu früh."
Merkel hatte angekündigt, dass erst am 6. Mai - etwa gut zwei Wochen nach den ersten Öffnungen von kleineren Geschäften - über weitere Lockerungen diskutiert werden soll.

Es wird erwartet, dass bis dahin klar ist, welche Auswirkungen etwa die Geschäftsöffnungen auf die Infektionszahlen hatten. Merkel hatte am Donnerstag in einer Regierungserklärung kritisiert, manche Länder gingen zu forsch mit den Lockerungen um.
Update, 27. April, 6.15 Uhr: NRW-Familienminister für größeren Spielraum bei Kita-Öffnungen
Der nordrhein-westfälische Familienminister Joachim Stamp hat für einen größeren Spielraum der Länder bei der Öffnung von Kitas plädiert.
"Wir haben regional unterschiedliche Entwicklungen der Pandemie, auf die müssen wir auch regional unterschiedlich reagieren können", sagte der FDP-Politiker vor der an diesem Montag geplanten Familienministerkonferenz den "Westfälischen Nachrichten" und dem "Westfalen-Blatt" (Montag).
Höhere Infektionszahlen in Bayern oder Baden-Württemberg dürften andere Länder nicht bei der Öffnung der Kitas bremsen: "Dann sollten wir das in den Ländern mit den jeweils passenden Geschwindigkeiten angehen."
Die Familienminister von Bund und Ländern wollen eine Empfehlung für die Schalte von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten am Donnerstag abgeben.

Stamp übte Kritik an den Entscheidungswegen: "Es ist auch kein dauerhaft akzeptabler Zustand, dass die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten in Zwei-Wochen-Rhythmen bundeseinheitlich erklären, was jetzt geht und was nicht." Aufgabe der Runde sei es, einen gemeinsamen Rahmen festzulegen.
"Aber es kann nicht sein, dass ein solches Gremium bis in alle Einzelteile in die Länder durchregiert. Wir haben auch Landesparlamente mit souveränen Abgeordneten, die in der Lage sind zu entscheiden, was sinnvoll und nicht sinnvoll ist."
update, 27. April, 5.52 Uhr: Mögliche Abstimmung: Drittligisten tagen per Videoschalte
Die Manager der 3. Fußball-Liga schalten sich am heutigen Montag in einer Videokonferenz zu einer Tagung zusammen. Von 15 Uhr an soll das weitere Vorgehen in der Liga thematisiert werden.
Die Clubs sind sich uneinig, ob die Saison mit Geisterspielen fortgesetzt werden soll oder nicht. Öffentlich positionierten sich bisher nur 7 der 20 Vereine für eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs. Der DFB plädiert ebenfalls für Geisterspiele.
In der Sitzung könnte es eine Abstimmung geben. Diese würde jedoch nur einem Meinungsbild dienen. Über die Fortsetzung der Saison kann das DFB-Präsidium allein entscheiden.
Über einen Abbruch müsste ein Außerordentlicher Bundestag abstimmen. Dieser wurde Ende vergangener Woche vom Präsidium bereits empfohlen und auf den Weg gebracht.

Update, 27. April, 5.09 Uhr: Pleitewelle befürchtet: Handwerk fordert steuerlichen "Corona-Bonus"
Das Handwerk schlägt für einen Neustart in der Corona-Krise einen zeitlich begrenzten, steuerlichen "Corona-Bonus" vor. Durch den Bonus mit einem Höchstbetrag von 12 000 Euro soll der private Konsum gestärkt werden.
Der Vorschlag ist Teil eines umfassendes Maßnahmenpakets, mit dem das Handwerk wieder auf die Beine kommen und eine Pleitewelle in der Branche mit Millionen Beschäftigten verhindert werden soll. Dazu gehören etwa auch Nachbesserungen bei Hilfen der Bundesregierung sowie eine Pause bei Bürokratielasten und Regulierungen. Das Positionspapier des Zentralverbands des Deutschen Handwerks liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.
"Ganz vielen unserer Betriebe steht das Wasser bis zum Hals und nicht wenige drohen komplett unterzugehen", sagte Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer der dpa.
"Sie alle brauchen eine Perspektive und wollen wissen, wie das schrittweise Wiederanfahren der Wirtschaft abläuft." Im Handwerk arbeiten nach Branchenangaben in mehr als einer Million Betrieben rund 5,5 Millionen Menschen.
In dem Papier fordert das Handwerk, den stufenweisen Wiederhochlauf des wirtschaftlichen und sozialen Lebens zu beschleunigen. Firmen, die Hygiene- und Abstandsregelungen einhielten, müssten ungeachtet ihrer Größe die Möglichkeit haben, ihre Geschäftstätigkeit wieder aufzunehmen - und dies möglichst rasch.

Update, 27. April, 4.27 Uhr: Trotz junger Bevölkerung: Corona kann auch Afrika stark treffen
Ihre vergleichsweise jungen Gesellschaften dürften viele afrikanische Länder kaum vor schweren Auswirkungen der Corona-Pandemie schützen. Die Altersstruktur könnte vielleicht vorübergehend ein Puffer sein, sagte Maximilian Gertler von Ärzte ohne Grenzen.
Es gebe aber weitere Faktoren, die einen viel stärkeren Einfluss auf die Entwicklung der Pandemie auf dem afrikanischen Kontinent haben.
Zwar hat die Altersstruktur einer Bevölkerung Demografie-Forschern zufolge einen großen Einfluss auf die Zahl der Todesfälle durch Corona. Ältere Infizierte und solche mit Vorerkrankungen haben häufiger einen schweren Verlauf von Covid-19. Doch in vielen afrikanischen Ländern dürften laut Gertler andere Effekte überwiegen.
So etwa sei die soziale Distanzierung beispielsweise in großen Armenvierteln keinesfalls so umsetzbar wie hierzulande. Der Zugang zu sauberen Wasser sei teilweise nur an Brunnen außerhalb der eigenen Wohnung möglich. Auch das Arbeiten von zuhause sei für einen Großteil der Menschen - Wanderarbeiter, Händler, Taxifahrer - keine Option.
Zudem mangle es oft an Desinfektionsmitteln, Seife und Schutzmaterial, es gebe zu wenig medizinisches Personal, sagt der Epidemiologe vom Tropeninstitut der Berliner Charité. "Ganz zu schweigen von Intensivkapazitäten, die sind quasi nicht vorhanden."

Viele Länder in Afrika haben schwache Gesundheitssysteme und nicht ausreichend Mittel, um etwa genug medizinische Ausrüstung zu beschaffen.
In vielen Ländern auf dem afrikanischen Kontinent ist das Durchschnittsalter niedriger als in beispielsweise europäischen Ländern. So sind in Nigeria nach Länderangaben des US-Geheimdienstes CIA nur gut 3 Prozent der Bevölkerung 65 Jahre alt oder älter.
Zum Vergleich: In Deutschland sind demnach 23 Prozent der Bevölkerung 65 Jahre alt oder älter.
Update, 27. April, 3.21 Uhr: Auch die Schweiz mit Lockerungen
Die Schweiz beginnt rund sechs Wochen nach dem Schließen der meisten Geschäfte mit einer Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen. Ab diesem Montag dürfen etwa Friseurgeschäfte, Kosmetik- oder Nagelstudios sowie Baumärkte und Gartencenter wieder öffnen.
Ärzte und Physiotherapeuten können ihre Praxen wieder auch für nicht dringende Termine öffnen, Krankenhäuser dürfen wieder seit Beginn der Krise aufgeschobene Eingriffe vornehmen. Die Schweiz hatte am 16. März die Notlage mit weitgehenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens erklärt, um eine zu starke Ausbreitung des neuen Coronavirus zu verhindern.
Maskenpflicht besteht in der Schweiz nicht, aber die Läden müssen verschärfte Hygieneauflagen einhalten und für Abstand zwischen den Kunden sorgen. Schulen und weitere Geschäfte sollen in zwei Wochen wieder öffnen.
Wenn die Zahl der Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 nicht deutlich steigt, sollen ab 8. Juni auch Berufs- und Hochschulen sowie Museen, Bibliotheken und Zoos wieder öffnen.

Update, 27. April 1.58 Uhr: Österreichs Regierung plant keine Alleingänge beim Sommertourismus
In der Diskussion über einen Sommerurlaub trotz Corona-Krise stellt Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg klar, dass sein Land bei der Öffnung für ausländische Gäste keine unabgestimmten Alleingänge plant.
"Wir werden mit Partnerländern und in engem Kontakt mit der EU-Kommission gemeinsam an Lösungen arbeiten, wie ein behutsames Hochfahren des Sommertourismus wieder möglich sein könnte", sagte er der "Bild"-Zeitung (Montag).
Grenzüberschreitender Tourismus werde "nur vorsichtig und Schritt für Schritt wieder möglich sein", betonte er. Zudem kämen dafür nur Länder in Frage, die im Kampf gegen das Virus "ähnlich weit sind wie Österreich und ähnlich niedrige Infektionszahlen aufweisen".
Zuvor hatte der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, der dpa gesagt, Sommerurlaub in Deutschland sei wohl möglich - aber keine großen Fernreisen. Er sprach sich allerdings für vorsichtige Lockerungen bei der geltenden weltweiten Reisewarnung aus.

Außenminister Heiko Maas (SPD) warnte in der "Bild am Sonntag" vor einem "europäischen Wettlauf darum, wer touristische Reisen zuerst wieder zulässt".
Das führe zu unvertretbaren Risiken. Maas sagte, Europa brauche gemeinsame Kriterien für einen Weg zurück zur Reisefreiheit - "so schnell wie möglich, aber so verantwortlich wie nötig". Ende April soll entschieden werden, wie es mit der Reisewarnung weitergeht.
Update, 27. April, 1.10 Uhr: Weitgehendes Ausgehverbot in türkischen Städten endet nach vier Tagen
Nach einer viertägigen weitgehenden Ausgangssperre in der Millionenmetropole Istanbul und 30 weiteren Städten und Provinzen in der Türkei dürfen die Menschen ihre Häuser wieder verlassen.
Das Ausgehverbot ist am Sonntag um Mitternacht (Ortszeit) abgelaufen. Die Maßnahme war seit Donnerstag, einem Feiertag in der Türkei, in Kraft.
Während es am Donnerstag und Freitag noch halbtags Einkaufsmöglichkeiten gab, mussten die Einwohner, bis auf wenige Ausnahmen am Wochenende ganz zu Hause bleiben. Die Menschen schienen sich weitestgehend an die Maßnahmen zu halten.
Die Straßen blieben zum großen Teil leer und still. In der Metropole Istanbul waren die Rufe der Bäcker zu hören, die ihre Ware ausfahren durften.
Während des muslimischen Fastenmonats Ramadan, der am Freitag begonnen hatte, ist in der Türkei das Fastenbrechen in Gruppen untersagt.

Update, 26. April, 23. 58 Uhr: Bundesregierung rechnet mit 6,3 Prozent Minus bei Wirtschaftsleistung
Die große Koalition rechnet wegen der Corona-Pandemie laut einem Medienbericht in diesem Jahr mit dem größten Einbruch des Wirtschaftswachstums seit Gründung der Bundesrepublik.
In der Frühjahrsprognose, die am Mittwoch vorgestellt werden soll, gehe die Bundesregierung davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2020 um 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr schrumpfen wird, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (Montag). 2021 soll es dann wieder bergauf gehen. Die Verluste könnten aber nicht komplett aufgeholt werden. Zuvor hatte das "Handelsblatt" online darüber berichtet.
Dem Bericht zufolge soll der tiefste Punkt des Einbruchs bereits erreicht sein. Die Gutachter gehen laut "Süddeutsche Zeitung" davon aus, dass sich das Wirtschaftswachstum im Mai auf niedrigem Niveau stabilisiert und im zweiten Halbjahr deutlich anzieht.
Trotz eines riesigen Rettungspakets werden größere Pleitewellen und drei Millionen Arbeitslose erwartet. Auch die Steuereinnahmen dürften deutlich zurückgehen: Bislang rechnet die Regierung mit einem Steuerminus von rund 82 Milliarden Euro - und maximal 356 Milliarden Euro an neuen Schulden.

Update, 26. April, 22.24 Uhr: Donald Trump und Emmanuel Macron beraten über Corona-Krise
US-Präsident Donald Trump und der französische Staatschef Emmanuel Macron haben über die Corona-Krise beraten. Nach Darstellung des Weißen Hauses äußerten beide am Sonntag die Hoffnung auf ein baldiges Treffen der Vetomächte des UN-Sicherheitsrates, um über das Vorgehen in der Pandemie zu diskutieren.
"Präsident Trump und Präsident Macron waren sich über die Notwendigkeit einig, die Weltgesundheitsorganisation zu reformieren", erklärte die Regierungszentrale in Washington weiter. Von französischer Seite gab es zunächst keine Informationen über die Inhalte des Gesprächs.
Trump hatte kürzlich den Stopp der US-Beiträge an die WHO veranlasst. Er wirft der Sonderorganisation der Vereinten Nationen Hörigkeit gegenüber China und eine zu zögerliche Antwort auf den Corona-Ausbruch vor.
Der tiefe Graben im Sicherheitsrat zwischen den USA und China sowie Spannungen zwischen den Vetomächten und den zehn gewählten Mitgliedern - darunter auch Deutschland - hatten die Arbeit an einer Resolution des mächtigsten UN-Gremiums zur Pandemie in den vergangenen Wochen gelähmt.
Die Vetomächte Frankreich, Großbritannien, USA, Russland und China hatten eine eigene Resolution sowie einen Gipfel ihrer Staats- und Regierungschefs angestrebt. Aus beidem wurde bislang nichts.
Update, 26. April, 22.10 Uhr: Maradona-Trikot bringt 55.000 Euro bei Auktion für Corona-Hilfe
Bei einer Charity-Auktion zugunsten von Leidtragenden der Corona-Pandemie hat ein Trikot von Argentiniens Fußball-Ikone Diego Maradona 55.000 Euro erbracht. Gespendet wurde das Shirt von Ex-Fußballer Ciro Ferrara, der in den 1980er und 1990er Jahren mit Maradona beim SSC Neapel spielte.
Der frühere italienische Nationalspieler hat mit den ebenfalls in Neapel geborenen Fabio und Paolo Cannavaro eine Stiftung begründet, die Fondazione Cannavaro Ferrara.
"Wir haben ein weiteres Spiel gewonnen, Ciro Ferrara", schrieb Maradona auf Facebook. "Möglicherweise das Wichtigste. Wir haben es zusammen gewonnen, wie wir es immer getan haben..."
Laut Ferrara wurden bei der Auktion insgesamt 85.000 Euro eingenommen. Außer dem Maradona-Shirt wurden Erinnerungsstücke von 26 weiteren Fußballern versteigert.
Update, 26. April, 22.02 Uhr: Einführung von Corona-Warn-App kann noch dauern
Bis eine Corona-Warn-App in Deutschland bereitsteht, kann es laut Gesundheitsminister Jens Spahn noch etwas dauern. Man wolle den jetzt eingeschlagenen Weg mit einer dezentralen App "so schnell als möglich, aber auch so sicher als möglich gehen", sagte der CDU-Politiker am Sonntagabend in den ARD-"Tagesthemen".
Ein konkretes Datum nannte er nicht.
Auf den Hinweis, dass eine App ursprünglich schon Mitte April in Betrieb gehen sollte, sagte der Minister, er habe "immer darauf hingewiesen, mit den Erfahrungen aus anderen Digitalprojekten, dass es meistens ein, zwei, drei Wochen länger dauert, als manch einer öffentlich sagt, weil Datensicherheit und Datenschutz so wichtig sind". Bei der nun geplanten App könne man "aufsetzen auf das, was in den letzten Wochen entwickelt wurde" und dieses weiterentwickeln. "Und das werden wir sehr gründlich machen, aber auch sehr zügig in den nächsten Wochen."
Die Bundesregierung hatte sich am Wochenende für eine dezentrale Speicherung entschieden. Als Grund nannte Spahn in der Sendung die höhere Akzeptanz dieser Lösung. "Wir brauchen möglichst viele die mitmachen, damit wir das Virus und den Ausbruch unter Kontrolle bekommen."
Eine dezentrale Speicherung ist nach Einschätzung von Experten besser für den Datenschutz als ein zentraler Abgleich der Daten. Zudem wird damit der Weg frei, die Apps mit den Smartphone-Systemen von Apple und Google zu verknüpfen.
Das dürfte die Apps effizienter und sicherer machen. Die Corona-Apps sollen helfen, die Ansteckungen nachzuverfolgen, wenn Ausgehbeschränkungen gelockert werden. Sie sollen erfassen, welche Smartphones einander nahegekommen sind - und Nutzer warnen, wenn sich später herausstellt, dass sie sich neben infizierten Personen aufgehalten hatten.

Update, 26. April, 22 Uhr: Trainingsstart für Klubs der Serie A am 18. Mai möglich
Nach der Ankündigung zur Lockerung diverser Corona-Beschränkungen durch die italienische Regierung können die Klubs der Serie A am 18. Mai wieder das Training aufnehmen.
Premierminister Giuseppe Conte hatte am Sonntagabend verkündet, dass im professionellen Mannschaftssport von diesem Datum an das Training wieder erlaubt sei. Die Serie A pausiert seit dem 9. März.
Zwölf Spieltage stehen in Italiens höchster Fußball-Spielklasse noch aus. Möglicherweise wäre ein Neustart der Liga im Juni somit möglich. Im Individualsport könnten Athleten bereits vom 4. Mai an wieder mit dem Training beginnen.
Italien ist besonders hart von der Pandemie betroffen. Seit Februar wurden mehr als 26.600 Corona-Tote registriert. Insgesamt zählte der Zivilschutz fast 200.000 Menschen, die sich offiziell mit dem Sars-CoV-2-Erreger infiziert hatten.
Update, 26. April, 21.55 Uhr: Donald Trump widerspricht Bericht über Alltag in der Krise
Verbittert und allein im Weißen Haus, Pommes und Cola light in Reichweite: Diese Darstellung seines Alltags in der Corona-Krise will Donald Trump nicht gelten lassen.
"Die Leute, die mich kennen und die Geschichte unseres Landes kennen, sagen, dass ich der am härtesten arbeitende Präsident der Geschichte bin. Das weiß ich nicht, aber ich arbeite hart und habe in den ersten dreieinhalb Jahren wahrscheinlich mehr erreicht als jeder andere Präsident in der Geschichte", schrieb Trump am Sonntag in einer von mehreren Nachrichten auf Twitter, in denen er sich über einen Artikel der "New York Times" von vergangenem Donnerstag ausließ.
Die Zeitung hatte unter Berufung auf mehr als ein Dutzend Regierungsbeamte und enge Berater des Präsidenten ein Bild des "seltsamen neuen Lebens" von Trump gezeichnet. Dieser komme derzeit erst mittags in sein Amtszimmer, das Oval Office, meist in schlechter Stimmung, nachdem er seit den frühen Morgenstunden Fernsehen geschaut habe. Er sei darauf fokussiert, wie die Medien seine Reaktion auf die Ausbreitung des Virus bewerteten. Weiter schilderte die Zeitung, die Pressekonferenzen zum Coronavirus, die Trump zuletzt annähernd täglich abhielt, seien das einzige, worauf er sich freuen könne.
Besonders verärgert zu haben scheint Trump die Passage, in der es heißt, dass er in seinem privaten Speisesaal Fernsehen schaue und Pommes und Cola light stets verfügbar seien. Er arbeite von früh morgens bis spät abends, um dann eine "falsche" Geschichte der "New York Times" über seinen Arbeitsplan und seine Essgewohnheiten zu lesen, ärgerte sich Trump auf Twitter.
Trump lässt sich immer wieder über kritische Medienberichte aus und wirft Journalisten vor, falsch und voreingenommen über ihn zu berichten. Zuletzt störte sich Trump auch an der Berichterstattung über seine Pressekonferenzen in der Corona-Krise. Am Samstag ließ er in einem Tweet anklingen, dass er diese Briefings aus Ärger über die Medien auf den Prüfstand stellt.
Update, 26. April, 21.21 Uhr: Sachsen-Anhalt will ab Anfang Mai wieder Gottesdienste erlauben
Nach mehreren Wochen coronabedingter Verbote will Sachsen-Anhalt unter Auflagen ab Anfang Mai wieder Gottesdienste zulassen. Darauf habe sich die schwarz-rot-grüne Landesregierung verständigt, sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Sonntag in Halle.
Details sollen bei einer Sitzung am 2. Mai festgelegt werden, bei der sich das Kabinett mit den Corona-Beschränkungen befasst. Voraussetzung für Gottesdienste sei, dass die Religionsgemeinschaften vorab Schutzkonzepte vorlegten und vom Land genehmigen ließen, sagte Haseloff.
Auch andere Bundesländer hatten in den vergangenen Tagen angekündigt, ab Anfang Mai wieder Gottesdienste unter Auflagen zu erlauben.
Update, 26. April, 20.58 Uhr: Italien lockert die Corona-Beschränkungen
Italien lockert ab dem 4. Mai eine Reihe von Corona-Beschränkungen und erlaubt den Bürgern zum Beispiel wieder mehr Sport im Freien und mehr Bewegungsmöglichkeiten in der eigenen Region.
Das kündigte Ministerpräsident Giuseppe Conte am Sonntagabend in Rom bei der Vorstellung eines Gesamtplans zur schrittweisen Öffnung des Landes an.

Update, 26. April, 20.45 Uhr: Boris Johnson am Regierungssitz Downing Street eingetroffen
Der britische Premierminister Boris Johnson ist nach überstandener Covid-19-Erkrankung am Sonntagabend wieder am Regierungssitz Downing Street in London eingetroffen. Entsprechende Berichte bestätigte eine Regierungssprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Er will an diesem Montag seine Amtsgeschäfte wieder aufnehmen.
Johnson hatte sich in den vergangenen zwei Wochen auf seinem Landsitz Chequers, nahe London, von der Lungenkrankheit erholt. Zuvor musste er nach der Infektion mit dem Corona-Virus eine Woche im Krankenhaus verbringen, drei Tage sogar auf der Intensivstation. Vertreten wurde er solange von Außenminister Dominic Raab.
Die Regierung in London steht wegen ihrer Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie schwer in der Kritik. Es fehlt an Schutzkleidung für das medizinische Personal. Auch von dem ausgegebenen Ziel, bis Ende April jeden Tag 100.000 Menschen zu testen, sind die Behörden noch weit entfernt.
Experten gehen inzwischen davon aus, dass das Land den Höhepunkt der Epidemie überschritten hat.
Doch die täglich neu registrierten Sterbefälle sind noch immer erschreckend hoch. Am Samstag überstieg die Gesamtzahl der Toten erstmals 20.000. Berechnungen der "Financial Times" zufolge könnte die tatsächliche Zahl aber mehr als das Doppelte betragen. Gleichzeitig werden die Rufe nach einer Lockerung der Maßnahmen wegen der Schäden für die Wirtschaft immer lauter.
Update, 26. April, 20.40 Uhr: Ex-Manager Willi Lemke sorgt sich um Werder Bremen
Der frühere Manager Willi Lemke sorgt sich um den Fußball-Bundesligisten Werder Bremen. "Seitdem ich vorgestern die Zahlen mitbekommen habe, habe ich einen tüchtigen Schreck bekommen. Da müssen wir uns alle, die Werder Bremen lieben, große Sorgen machen", sagte das ehemalige Aufsichtsratsmitglied der Norddeutschen in der TV-Sendung "buten un binnen" von Radio Bremen am Sonntag.
Werder-Boss Klaus Filbry hatte am Freitag in einem Podcast der Vereinsseite angesichts der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise gesagt, dass der Club mit Krediten die drohende Zahlungsunfähigkeit abwenden wolle. In den vergangenen Wochen sei es dem Verein gelungen, gemeinsam mit den Banken die Liquidität bis zum Frühherbst abzusichern. Im schlechtesten Falle drohe ein Verlust von mehr als 40 Millionen Euro.
Lemke erneuerte seine Forderung, im Falle eines Neustarts der Bundesliga die Geisterspiele im Free-TV zu zeigen, um zu verhindern, dass sich Fans bei Inhabern eines Pay-TV-Zugangs versammelten. "Das wird zu Infektionen führen", sagte Lemke.
Der 73-Jährige betonte, dass er nicht verstehen könne, wenn Fans für nun nicht genutzte Eintrittskarten bezahlen sollten.
"Wenn es darum geht, dass die Zuschauer auf ihre Eintrittskarten, die sie schon bezahlt haben, verzichten sollen, dann ist es das falsche Signal und unangemessen", sagte Lemke. "Also bevor ich einem Studenten oder Rentner sage: 'Kannst du mal die 15 oder 20 Euro zurückgeben, damit wir den Laden hier am Laufen halten?', würde ich erstmal bei denen anfangen, die das ganz große Geld verdienen."
Update, 26. April, 20.30 Uhr: New York plant langsame Rückkehr zur Normalität
Der Gouverneur des besonders heftig von der Corona-Pandemie betroffenen US-Bundesstaates New York hat einen Plan für die Rückkehr zur Normalität vorgelegt.
"Wir wollen die Wirtschaft wieder hochfahren", sagte Andrew Cuomo am Sonntag bei seiner täglichen Pressekonferenz, "aber wir müssen dabei behutsam und intelligent vorgehen". Firmen sollen zum Beispiel sicherstellen, dass in ihren Büros und Fabriken Abstandsregeln eingehalten werden können und dass sie genügend Atemmasken für ihre Angestellten haben.
Die ersten Unternehmen könnten am 15. Mai öffnen, sagte Cuomo - vorausgesetzt, die Lage bessere sich weiterhin. Zu den Hoch-Zeiten der Pandemie starben in New York täglich fast 800 Menschen, am Samstag fiel die Zahl der Toten nun unter 400. Cuomo fürchtet aber, dass sich das wieder ändern könnte, wenn der Lockdown zu schnell endet. "Machen wir jetzt einen Fehler", sagte er, "dann verspielen wir womöglich alle Erfolge."
Zunächst sollen Bauarbeiter und Fabrikangestellte in ihre Jobs zurückkehren.
Bis in New York tatsächlich wieder Normalität herrscht, wird es noch dauern. So sollen Veranstaltungen, die eine große Zahl von Besuchern aus aller Welt anziehen, verboten bleiben. Besonders schwierig wird das Hochfahren der Wirtschaft laut Cuomo in der dicht besiedelten Millionenmetropole New York City. Dort hatte sich das Virus deutlich schneller als in anderen Städten der USA verbreitet.

Update, 26. April, 19.10 Uhr: Belgische Liga vertagt endgültige Entscheidung über Saison-Abbruch
Die belgische Fußball-Liga hat ihre endgültige Entscheidung über einen vorzeitigen Saison-Abbruch wegen der Corona-Krise ein weiteres Mal vertagt.
Nachdem die Regierung am Freitag nun doch keine klaren Vorgaben gemacht habe, solle bei der Vollversammlung am Montag noch nicht entschieden werden, berichtete die Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf einen Sprecher des Fußballverbands Pro League.
Der Verband will dem Bericht zufolge eine Entscheidung des Nationalen Sicherheitsrats mit Blick auf sportliche Wettkämpfe abwarten. Der Verwaltungsrat werde der Vollversammlung am Montag deshalb vorschlagen, auf einer späteren Sitzung über einen möglichen Abbruch der Meisterschaft zu entscheiden, wahrscheinlich am 4. Mai, sagte der Pro-League-Sprecher.
Ursprünglich wollten die Vereine schon am vergangenen Freitag darüber abstimmen, ob sie dem Vorschlag der Liga-Kommission von Ende März folgen und die Spielzeit aufgrund der Corona-Pandemie abbrechen.
UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hatte für diesen Fall damit gedroht, die belgischen Clubs vom Europapokal 2020/2021 auszuschließen.
Update, 26. April, 19.05 Uhr: Am Donnerstag keine fundamentalen Entscheidungen?
Der nordrhein-westfälische Regierungschef Armin Laschet dämpft die Erwartungen an das nächste Gespräch von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten über den Kampf gegen die Corona-Epidemie.
"Ich glaube, dass wir am Donnerstag keine neuen fundamentalen Entscheidungen haben werden", sagte der CDU-Politiker am Sonntag im ARD-"Bericht aus Berlin". Es sei verabredet gewesen, dass man nach den ersten Lockerungsmaßnahmen zwei Wochen abwarte. "Da braucht man auch ein bisschen Geduld." Man werde vor allem über Kinder und Jugendliche sprechen, über Amateursport, über Spielplätze sowie den Umgang mit Gottesdiensten.
Grundsätzlich warb Laschet dafür, Fragen der Corona-Beschränkungen ganzheitlich zu diskutieren - "dass man auch mal denkt, welche Schäden richten wir eigentlich an durch den Lockdown. Was heißt das für Kinder und Jugendliche, die in Wohnungen sind, die nicht mehr in die Kita kommen?"
Man müsse viel umfassender diskutieren und nicht jeden Tag auf die Infektionszahlen schauen.
Update, 26. April, 19 Uhr: Kein Profi-Fußball in Spanien vor dem Sommer
Spaniens Gesundheitsminister hat einen raschen Neustart der Primera Division ausgeschlossen.
"Es wäre rücksichtslos, jetzt zu sagen, dass der Profifußball vor dem Sommer zurück sein wird", sagte Salvador Illa am Sonntag. Wegen der Coronavirus-Krise ruht der Fußball in Spanien seit dem 12. März. Das Land ist mit mehr als 22.000 Toten besonders hart von der Pandemie betroffen.
"Wir werden weiterhin die Entwicklung (des Virus) überwachen und die Richtlinien, die wir präsentieren werden, werden zeigen, wie verschiedene Aktivitäten zu einer neuen Normalität zurückkehren können", sagte Illa. Bislang ist der Profifußball mindestens bis Ende Mai ausgesetzt.
Der Gesundheitsminister dämpfte die Erwartungen, dass die Profis, wie von der Liga gewünscht, täglich getestet werden könnten. "Die Tests müssen den regionalen Behörden zur Verfügung gestellt werden, unabhängig davon, um welche Art von Test es sich handelt. Und es wird an ihnen liegen, zu entscheiden. Wir müssen eine gemeinsame Strategie haben. Wir müssen alle in die gleiche Richtung ziehen", sagte Illa.
Update, 26. April, 18.36 Uhr: Kretschmer hofft auf Bewegung an geschlossener Grenze zu Polen
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (44, CDU) blickt mit Sorge auf die geschlossene deutsch-polnische Grenze. Es sei ein großes Leid, was dort passiere, sagte der CDU-Politiker am Sonntag in Halle der Deutschen Presse-Agentur.
"Ich glaube, dass die polnische Regierung über das Ziel hinausgeschossen ist." Die EU habe geschafft, dass die Grenze kein Ende eines Wirtschafts- und Lebensraums mehr sei und daran hätten sich die Menschen in der Region gewöhnt und pendelten zum Wohnen und Arbeiten hin und her. Durch die rigorose Grenzschließung in der Corona-Krise sei daraus eine große Not geworden.
Sein Amtskollege in Brandenburg, Dietmar Woidke (58, SPD), hatte Polen zuvor um eine Lockerung der strengen Corona-Regeln für Pendler gebeten, die in Deutschland arbeiten. Kretschmer sagte, eine Öffnung müsse gewollt sein und es sollte eigentlich auch im Interesse der polnischen Seite sein, eine Lösung zu finden. "Die wirklich Leidtragenden sind die polnischen Staatsbürger."

Die nationalkonservative Regierung von Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hatte Mitte März im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie die Grenzen für Ausländer geschlossen. Berufspendler müssen nach ihrer Rückkehr nach Polen in eine zweiwöchige häusliche Isolierung. Sachsen und Brandenburg unterstützen die Pendler finanziell.
An der deutsch-polnischen Grenze kam es am Freitagabend auf beiden Seiten zu Protesten gegen die Grenzschließung. In der Görlitzer Nachbarstadt Zgorzelec seien rund 300 Menschen auf die Straße gegangen, berichtete die Nachrichtenagentur PAP.
In den Grenzstädten Slubice bei Frankfurt (Oder), Rosowek in Westpommern und Gubin in der Niederlausitz habe es Demonstrationen mit jeweils mehr als Hundert Teilnehmern gegeben.
Update, 26. April, 18.13 Uhr: Zeitung: Verbesserungen durch Koalition kosten 2,6 Milliarden Euro
Die von Union und SPD im Koalitionsausschuss vereinbarten Verbesserungen für Arbeitslose und Kurzarbeiter belasten die Bundesagentur für Arbeit einem Bericht zufolge mit Mehrausgaben von gut 2,6 Milliarden Euro. Das geht aus einem Gesetzentwurf des Arbeitsministeriums hervor, der der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montag) vorliegt.
Formal handle es sich bei dem elfseitigen Entwurf eines "Sozialschutzpakets II" um eine Formulierungshilfe für die Koalitionsfraktionen, die das Paket direkt im Bundestag beschließen sollen.

Für den Bundeshaushalt und die Kommunen sinken hingegen laut Bericht die Ausgaben für Grundsicherung um 640 Millionen Euro. Fürs Kurzarbeitergeld plane das Ministerium mit 680 Millionen Euro Mehrausgaben, beim Arbeitslosengeld rechne es mit fast zwei Milliarden Euro, schreibt die Zeitung.
Das Kurzarbeitergeld soll zeitlich gestaffelt auf bis zu 87 Prozent des Nettolohns steigen. Zudem will die Koalition den Arbeitslosengeld-I-Bezug für diejenigen um drei Monate verlängern, deren regulärer Anspruch zwischen Mai und Dezember 2020 ausliefe.
Update, 26. April, 17.54 Uhr: Fließbänder bei VW-Tochter Skoda laufen wieder an
Der Autobauer Skoda fährt die Produktion in Tschechien nach mehr als fünfwöchiger Pause schrittweise wieder hoch. Der Betrieb läuft am Montag in der Früh an, wie ein Sprecher der Volkswagen-Tochter am Sonntag auf dpa-Anfrage bestätigte.
Wegen der Coronavirus-Pandemie hatten die Fließbänder im Stammwerk Mlada Boleslav und an den beiden anderen tschechischen Standorten Vrchlabi und Kvasiny seit dem 18. März stillgestanden.
"Es war richtig, diese tiefgreifenden Einschnitte zum Schutze aller vorzunehmen", teilte Skoda-Vorstandschef Bernhard Maier mit. Jetzt sei indes der Zeitpunkt gekommen, wieder mit Zuversicht nach vorne zu blicken.
Der Autohandel in Europa öffne nach und nach wieder. Um Ansteckungen am Arbeitsplatz zu vermeiden, hat das Unternehmen nach eigenen Angaben ein ganzes Maßnahmenbündel erstellt. Es umfasst mehr als 80 Einzelpunkte. Desinfektion und Mundschutz sind Pflicht.
Mit mehr als 33.000 Beschäftigten zählt Skoda zu den größten Arbeitgebern in Tschechien. Im vorigen Jahr lieferte der Autobauer mehr als 1,24 Millionen Fahrzeuge aus.
Die Regierung in Prag hatte die bisherigen Ausgangsbeschränkungen wegen der Coronavirus-Pandemie Ende voriger Woche aufgehoben. Bis Sonntag waren 7387 bestätigte Infektionen gemeldet. 220 Todesfälle wurden mit der Erkrankung in Verbindung gebracht.
Update, 26. April, 17.45 Uhr: Lieferung mit 5 Millionen Schutzmasken am Flughafen Hannover angekommen
Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie ist eine weitere Ladung mit Atemschutzmasken in Niedersachsen angekommen. Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (53, CDU), Volkswagen-Personalvorstand Gunnar Kilian und Betriebsratschef Bernd Osterloh nahmen am Sonntag auf dem Flughafen Hannover eine Maschine mit einer Lieferung aus China in Empfang.
Der Inhalt: Unter anderem Fieberscanner sowie Masken. Mittlerweile seien in mehreren Lieferungen rund fünf Millionen Atemschutzmasken eingetroffen, viele davon seien bereits weiterverteilt worden, teilte Volkswagen mit.

Update, 26. April, 17.18 Uhr: Gewichtheber veranstalten weltweites Turnier per Mail
Corona-Zeiten machen erfinderisch: Der Ozeanische Gewichtheberverband OWF will am 24. und 25. Juli ein weltweites Turnier veranstalten. Der Wettkampf soll am ursprünglichen Eröffnungstag der Olympischen Spiele in Tokio beginnen.
Wegen der Corona-Pandemie ist jeder Teilnehmer aufgerufen, an seinem heimatlichen Trainingsort zu starten und die Daten per Mail zu melden, heißt es in einer Mitteilung. Wegen der Form wird das Turnier Internationaler E-Mail-Cup genannt.
Einladungen sind an alle 187 nationalen Verbände sowie 3000 Vereine und Einzelsportler verschickt worden. Die Sieger in den zehn Männer- und zehn Frauen-Gewichtsklassen erhalten von Sponsor Eleiko Trainingsstangen mit Verschlüssen.
Die Frachtkosten übernimmt der Sponsor. Befürchtungen, dass es zu falschen Leistungsmeldungen kommen kann, will OWF-Präsident Paul Coffa, nicht ausschließen. "Wir müssen darauf vertrauen, dass das, was eingereicht wird, korrekt ist", sagte er.
Update, 26. April, 17.14 Uhr: Kanzleramt bestätigt Ministergespräch zur Lufthansa nicht
Ein Spitzengespräch von Kanzlerin Angela Merkel mit Bundesministern und Lufthansa-Chef Carsten Spohr Anfang der Woche ist am Sonntag im Kanzleramt nicht bestätigt worden. Weiter hieß es, zu Gesprächen der Kanzlerin gebe es grundsätzlich keine Auskunft.
Im Bundeswirtschaftsministerium wurde ein Ministertreffen ebenfalls nicht bestätigt. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus anderer Quelle am Sonntag erfuhr, soll es nächste Woche Gespräche auf höchster Ebene geben.
Die Lufthansa ist wegen der massiven Flugabsagen in Schwierigkeiten geraten. Der Konzern hatte am Donnerstag erklärt, dass man sich nicht mehr aus eigener Kraft aus der Corona-Krise retten könne.

Update, 26. April, 16.47 Uhr: Sachsen und Sachsen-Anhalt: Museen können ab 4. Mai wieder öffnen
Museen, Bibliotheken und Ausstellungsräume sollen in Sachsen und Sachsen-Anhalt ab dem 4. Mai wieder öffnen können. Das kündigten die Ministerpräsidenten der beiden Länder, Michael Kretschmer und Reiner Haseloff (beide CDU), am Sonntag in Halle nach Beratungen über den weiteren Kurs in der Corona-Pandemie an.
Basis für die Wiederöffnung sei ein Schutzkonzept des Museumsverbands, mit dem etwa die Hygiene in den sanitären Anlagen angepasst wird und Besucherkonzentrationen vor einzelnen Exponaten vermieden werden sollen.

"Der Verband hat gut gearbeitet", sagte Haseloff. Das sei die Voraussetzung dafür, dass die Kultur in Sachsen und Sachsen-Anhalt jetzt wieder ins gesellschaftliche Leben zurückkommen könne.
Kretschmer betonte, es gehe ihm darum, darüber zu sprechen, was möglich sei und nicht nur darüber, was nicht möglich sei. "Wir treffen Entscheidungen mit Umsicht. Es muss darum gehen, dass wir ein Leben mit dem Virus finden", sagte Sachsens Regierungschef.
Update, 26. April, 16.29 Uhr: Rückkehr zum Sporttreiben: DOSB konkretisiert Angebot an die Politik
Der organisierte Sport ist zur Wiederaufnahme des Sportbetriebes in Deutschland bereit.
Im Schulterschluss wollen der Deutsche Olympische Sportbund und die 16 Landessportbünde das Angebot an die politischen Verantwortungsträger in Bund und Ländern konkretisieren, hieß es in einer DOSB-Mitteilung am Sonntag.
Dies solle bereits am Montag in die Sportministerkonferenz sowie in die weiteren Abstimmungen auf Bundesebene einfließen.
Update, 26. April, 16.27 Uhr: BVB-Boss Watzke: "Wenn wir nicht weiterspielen, säuft die ganze Bundesliga ab!"
Bloß keine Sonderstellung - aber bitte "zügig" zurück zum Fußball-Spielbetrieb! Im vehementen Werben für eine zeitnahe Rückkehr der Bundesliga hat BVB-Boss Hans-Joachim Watzke (60) düstere Zukunftsszenarien gezeichnet und vor einem Kollaps des ganzen Systems gewarnt. Mehr Infos >>> HIER.

Update, 26. April, 16.17 Uhr: Kretschmer und Haseloff stimmen mögliche Corona-Lockerungen ab
Die Regierungschefs von Sachsen und Sachsen-Anhalt wollen mit gemeinsamen Forderungen in die weiteren Beratungen mit Bund und Ländern über mögliche Corona-Lockerungen gehen.
Michael Kretschmer und Reiner Haseloff (beide CDU) stimmten am Sonntag in Halle entsprechende Punkte für ein Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU) und den anderen Länderchefs am 6. Mai ab.
Die Ministerpräsidenten sprechen sich unter anderem dafür aus, bei der Wiederöffnung von Geschäften von der 800-Quadratmeter-Regel abzurücken. Größere Geschäfte sollten öffnen können, wenn sie Konzepte zur Steuerung der Besucherströme haben.

Haseloff sagte, man müsse über Quadratmeter pro Kunde und einen kontrollierten Zugang reden. "Wir brauchen eine bundesweit praktizierte Lösung", sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident.
Sachsens Regierungschef Kretschmer bekräftigte, dass auch die Gastronomie langsam wieder in Gang kommen solle. Man könne über schrittweise Lockerungen nachdenken, zum Beispiel indem man erst Außenbereiche öffne. Als Termin peile er dafür einen Zeitraum zwischen Himmelfahrt und Pfingsten an, sagte Kretschmer.
Update, 26. April, 16.12 Uhr: Schutzmasken aus China am Flughafen Leipzig/Halle eingetroffen
Am Flughafen Leipzig/Halle ist eine erste Lieferung mit Millionen Schutzmasken aus China eingetroffen. Die Transportmaschine Antonow 124 sei am Sonntagmorgen gelandet, sagte eine Sprecherin des Landeskommandos Sachsen der Bundeswehr.
Zuvor hatte "Der Spiegel" darüber berichtet. Am Montag wird eine weitere Lieferung mit dem weltgrößten Frachtflugzeug, der Antonow 225, in Leipzig/Halle erwartet. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (57, CDU) will sich von der Ankunft des Bundeswehr-Transports selbst ein Bild machen.
Laut Bundeswehr besteht die "Luftbrücke" aus China aus insgesamt drei Frachtflügen. Es sollen rund 25 Millionen Schutzmasken nach Deutschland geflogen werden. Der Transport ist Teil der Amtshilfe der Bundeswehr in der Corona-Krise.

Update, 26. April, 16.07 Uhr: Brad Pitt nimmt Trump als Gesundheitsexperte auf die Schippe
Brad Pitt ist in die Rolle des führenden Virus-Experten der US-Regierung, Anthony Fauci, geschlüpft und hat dabei Präsident Donald Trump auf die Schippe genommen.
Für die Show "Saturday Night Live" verpasste sich Pitt graue Haare, Anzug, Brille und imitierte Faucis New Yorker Akzent sowie dessen etwas rauchige Stimme.
In Bezug auf Trumps frühere Äußerung, wonach das neuartige Coronavirus wie ein Wunder einfach wieder verschwinden werde, sagte der falsche Fauci: "Ein Wunder wäre toll. Wer mag schon keine Wunder, aber ein Wunder sollte nicht der Plan A sein."
Der wahre Fauci, der 79 Jahre alte Chef des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten, hatte vor Kurzem auf die Frage, von wem er gerne in einem Hollywood-Film gespielt würde, geantwortet: Brad Pitt natürlich.
Fauci nimmt als Experte häufig an den Coronavirus-Pressekonferenzen des Präsidenten teil und wird dabei für sein nüchternes Auftreten geschätzt. Er scheut sich auch nicht, Aussagen des Präsidenten einzuordnen oder ihnen zu widersprechen.
Zu Trumps Aussage, dass es "sehr bald" eine Impfung gegen das Coronavirus geben werde, sagte Pitt in Faucis Stimme, das sei zutreffend, wenn man die gesamte Geschichte des Planeten Erde als Maßstab heranziehe. Experten rechnen frühestens Mitte nächsten Jahres mit einem Impfstoff.
Pitt nahm zum Ende der Show-Einlage die Perücke ab und wandte sich an Fauci: "Danke für Ihre Besonnenheit und Ihre Klarheit in dieser beunruhigenden Zeit." Der Schauspieler dankte auch den Mitarbeitern des Gesundheitswesens und deren Familien.

Update, 26. April, 15.45 Uhr: Bayern-Patron Hoeneß ist für Geisterspiele und Lemke-Vorschlag
Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß hält trotz gewisser Vorbehalte Bundesligaspiele ohne Zuschauer in der Coronavirus-Krise für unverzichtbar.
"Grundsätzlich halte ich Geisterspiele für fragwürdig; doch angesichts der wirtschaftlichen Lage einiger Vereine sind sie lebensnotwendig und bedingungslos", sagte Hoeneß (68) dem "Kicker" am Sonntag.
Der langjährige Macher des deutschen Fußball-Rekordmeisters befürwortet zudem einen Vorschlag seines ehemaligen Rivalen bei Werder Bremen, Willi Lemke. Der frühere Bundesliga-Manager hatte sich für die Live-Übertragung von Geisterspielen im frei empfangbaren Fernsehen stark gemacht.

"Ich finde diese Idee von Willi Lemke sehr gut, weil damit die Versorgung noch flächendeckender erfolgen könnte - bei Sky ist eine unverschlüsselte Ausstrahlung allerdings auch möglich - und sich Fußballfans nicht in einem Wohnzimmer zusammenscharen müssten. Die Ansteckungsgefahr mit dem Virus würde damit gemindert", befand Hoeneß.
"Doch die Öffentlich-Rechtlichen müssten dann dafür entsprechend bezahlen. Denn es kann nicht sein, dass Sky viel Geld für die Rechte ausgibt und ARD und ZDF zu Trittbrettfahrern werden." Nach dem Willen von Hoeneß sollten sich die Öffentlich-Rechtlichen "an einer breiteren Übertragung des Fußballs in dieser Ausnahmesituation beteiligen und Sky entsprechend entschädigen".
Update, 26. April, 15.42 Uhr: NRW-Innenminister Reul hält Geisterspiele für vertretbar
Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (67, CDU) hat positiv auf die Durchführung von Spielen ohne Zuschauer in der Fußball-Bundesliga reagiert und entsprechende Maßnahmen in die Wege geleitet.
Geisterspiele seien vertretbar, meinte der CDU-Politiker. "Ich freue mich darauf, dass der Ball bald wieder rollt. Wir bereiten uns in der Polizei intensiv darauf vor, weil es Probleme geben könnte", sagte Reul im Interview der "Welt".
Die Ministerpräsidenten Armin Laschet (59, NRW) und Markus Söder (53, Bayern) hatten in Aussicht gestellt, dass die unterbrochene Bundesliga am 9. Mai mit Spielen ohne Stadionpublikum fortgesetzt werden könnte. Die Deutsche Fußball Liga hatte dafür ein Schutz- und Hygienekonzept vorgelegt.
Reul erklärte, dass die Polizei "Raumschutzkonzepte" entwickeln werde. Dabei werde man sich nicht nur auf die An- und Abreisewege konzentrieren. Man beobachte nicht nur, ob Fans sich vor dem Stadion treffen wollen.

Es gebe "auch die Sorge, dass rechte Hooligans dies umwidmen zu Demos gegen Geisterspiele und Kommerz und sich dann auf die Versammlungsfreiheit berufen".
Doch nicht nur in Stadionnähe könnte es Probleme geben, da es auch die üblichen TV-Übertragungen in Kneipen und Gaststätten nicht gibt.
"Wenn wir Pech haben, treffen sich diese Fans jetzt vielleicht auf den Plätzen in den Innenstädten", sagte Reul. "Am besten wäre es natürlich, wenn die Leute sich die Spiele zu Hause im Fernsehen angucken würden", sagte der Innenminister.
Update, 26. April, 15.37 Uhr: UN-Sprecherin: Corona größte Herausforderung der Weltgemeinschaft
Die Folgen der Corona-Pandemie sind laut UN-Sprecherin Melissa Fleming die größte Herausforderung für die Vereinten Nationen seit ihrer Gründung vor 75 Jahren. "Wir werden eine riesige Steigerung der Armut in den Entwicklungsländern, sogar in der reichen Welt sehen", sagte Fleming ZDFheute am Sonntag.
"Wird es dazu führen, dass es noch mehr Leute auf der Flucht gibt? Wahrscheinlich. Wird es dazu führen, dass es vielleicht mehr Kriege geben wird als Resultat? Hoffentlich nicht, aber wenn man in die Geschichte zurückschaut - wahrscheinlich", sagte Fleming.
"Eine Hungerkatastrophe ist fast schon da. Laut unseren Zahlen gibt es Hunderttausende Menschen in der Entwicklungswelt, die jetzt schon große Angst haben, das Virus nicht zu überleben. Nicht, weil sie krank werden, sondern weil sie kein Geld mehr haben", so die UN-Sprecherin.

Allerdings könne man auch von einigen Entwicklungsländern etwas lernen, wie beispielsweise Ruanda. "Am Anfang der Pandemie hat mich die ruandische Botschafterin in meinem Büro in New York besucht und sich gewundert, warum sie am Flughafen ohne Temperaturmessung durchgekommen ist. In Ruanda hatte man sich schon viel früher vorbereitet. Ohne Temperaturmessung und Händewaschen durfte man das Flughafengebäude gar nicht verlassen", sagte Fleming.
Als Fazit zieht die UN-Sprecherin: "Wir müssen uns vorbereiten, und deshalb sagen wir als UN: Lasst das nicht auf uns zukommen, sondern versuchen wir ganz dringend, alle Länder der Welt zu stützen."
Update, 26. April, 15.17 Uhr: Polizei hebt illegales Bordell aus - Verstoß gegen Corona-Regeln
Zivilfahnder haben in Köln ein illegal betriebenes Bordell aufgespürt und stillgelegt. Dort hatte ein 28-Jähriger in einem Mehrfamilienhaus entgegen der Corona-Schutzverordnung sechs Prostituierte arbeiten lassen.
Sie und ein anwesender Freier wurden ordnungsbehördlich belangt. Der Betreiber muss sich strafrechtlich verantworten, wie es in einer Mitteilung am Sonntag hieß.
Die Polizei hatte das Bordell in dem Wohnhaus zufällig bei Ermittlungen zu einem versuchten Tötungsdelikt entdeckt. Der Vorfall eignete sich bereits am Freitag.

Update, 26. April, 15.14 Uhr: Kretschmer kündigt Wiederöffnung der Zoos in Sachsen zum 4. Mai an
Zoos und botanische Gärten in Sachsen sollen ab 4. Mai wieder öffnen können. Das sei in der sächsischen Landesregierung so verabredet, sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer (44, CDU) am Sonntag in Halle. Er hatte dort zuvor mit seinem Amtskollegen aus Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff (66, CDU), über den weiteren Kurs im Umgang mit der Corona-Pandemie beraten.
Details zur Wiederöffnung der Zoos und ähnlicher Einrichtungen müssten noch festgelegt werden, sagte Kretschmer. Klar sei, dass sich keine langen Schlangen bilden dürften und die Besucherzahlen begrenzt werden müssten.
In Sachsen-Anhalt sind die Zoos bereits seit Donnerstag unter ähnlichen Voraussetzungen wieder geöffnet. Wichtig sei, dass man Kontaktketten nachvollziehen könne, sagte Kretschmer. Im Bergzoo in Halle müssten die Besucher deswegen online oder am Abend vorher Zeitkarten vorbuchen, die nur in dem vorgegebenen Fenster genutzt werden dürfen.

Update, 26. April, 15.10 Uhr: NBA-Profi Kleber über Corona-Krise: Wichtig, "Solidarität zu zeigen"
Basketballer Maxi Kleber (28) hat sich wie viele andere NBA-Profis auch in der Coronavirus-Krise wohltätigen Zwecken zugewendet. "Ja, ich habe zum Beispiel einen Verein unterstützt, der dafür sorgt, dass Kinder in den armen Vierteln der Stadt Essen bekommen. Sie bekommen dort ja nichts, weil die Schulen geschlossen sind. Es ist einfach wichtig jetzt, Solidarität zu zeigen", sagte der gebürtige Würzburger Kleber dem "Münchner Merkur" im Interview (Montag-Ausgabe).
"Gerade hier, wo die Menschen einfach auf sich alleine gestellt sind. Dazu gehört genauso, die Regeln zu beachten, das ist für mich absolut selbstverständlich."

Eine Fortsetzung der NBA-Saison würde der deutsche Nationalspieler der Dallas Mavericks, die vor der Unterbrechung auf Playoff-Kurs waren, begrüßen.
"Die Liga arbeitet an Lösungen. Dass vielleicht im Juli wieder gespielt wird. Wie das dann auch immer aussehen würde. Sport ist momentan sicher nicht das Wichtigste, was es gibt", meinte der 28-Jährige. "Aber ganz klar, wenn es von der gesundheitlichen Seite her möglich ist, würde ich mich freuen, wenn es weitergeht."
Update, 26. April, 14.48 Uhr: Coronavirus bei Nerzen in Niederlanden festgestellt
Bei mehreren Nerzen auf Pelztierfarmen in den Niederlanden ist das neue Coronavirus festgestellt worden. Das Landwirtschaftsministerium gehe davon aus, dass es von Mitarbeitern der zwei betroffenen Farmen in der Provinz Noord-Brabant auf die Tiere übertragen wurde, berichtete die niederländische Nachrichtenagentur ANP.
Die Mitarbeiter hatten den Angaben des Ministeriums zufolge leichtere Symptome einer Infektion. Die erkrankten Tieren litten unter Magen-Darm-Problemen und Atemnot. In den Nerzfarmen in den Ortschaften Beek en Donk und Milheeze werden bislang 7500 sowie 13.000 Tiere gehalten.

Laut deutschem Friedrich-Loeffler-Institut sind ersten Ergebnissen zufolge Flughunde und Frettchen empfänglich für eine Sars-CoV-2-Infektion, Schweine und Hühner hingegen nicht. Hunde gelten als wenig empfänglich für das Virus. Katzen schon eher, allerdings gelten sie bislang nicht als Überträger der Seuche. Aus New York sind Infektionen von Tigern und Löwen bekannt.
Um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern, wurden beide Farmen in den Niederlanden in einem Radius von 400 Metern abgeriegelt. Zugleich wurde der Transport von Tieren sowie von Mist untersagt. Landwirtschaftsministerin Carola Schouten ordnete zudem eine Meldepflicht für Nerzzüchter und Tierärzte bei Coronasymptomen an.
Update, 26. April, 14.44 Uhr: Fortuna-Chef Röttgermann: "Es wird keine Fanansammlungen geben"
Thomas Röttgermann sieht keine Gefahr, dass es bei möglichen Geisterspielen in der Fußball-Bundesliga zu Fanansammlungen vor dem Stadion kommt.
"Ich bin fest davon überzeugt, dass es das nicht geben wird, weil die gesundheitlichen Folgen einfach jedem klar sind"!, sagte der Vorstandsvorsitzende im offiziellen Podcast des Fußball-Bundesligisten Fortuna Düsseldorf.
Dass es dazu beim ersten Geisterspiel der Fußball-Bundesliga zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln dazu gekommen ist, habe an der zu dem Zeitpunkt mangelnden Sensibilität gelegen. "Man hat das auf die leichte Schulter genommen. Und wer das jetzt noch tut, dem ist nicht zu helfen", sagte Röttgermann.
Der 59-Jährige glaubt, dass die Saison ohne Zuschauer zu Ende gespielt werden kann, wenn die Liga am 9. Mai den Spielbetrieb wieder aufnimmt.

"Wenn wir später beginnen, wird es schon schwierig, weil wir dann reihenweise englische Wochen haben, was die Testsituationen und die Organisation der Spiele nicht einfacher macht. Dann wird es eng, die Saison zu Ende zu spielen".
Zudem müsse dann geregelt werden, dass alle Verträge, die am 30. Juni enden, weiterhin gültig seien. "Sonst kann man nicht weiterspielen", sagte der Fortuna-Chef.
Dem Düsseldorfer Bundesligaclub würde im Falle eines Saisonabbruchs ein zweistelliger Millionenbetrag fehlen. "Ich glaube, dass Fortuna zu den Vereinen zählt, die am allerbesten mit der Krise zurechtkommen. Weil wir schlank aufgebaut sind mit übersichtlichen Personalkosten und weil wir schuldenfrei sind. Das sind gute Bedingungen, um solche Krisensituationen überstehen zu können", sagte Röttgermann.
Update, 26. April, 14.39 Uhr: Budapest verhängt Maskenpflicht wegen Corona-Pandemie
Die von einem Oppositionsbündnis geführte ungarische Hauptstadt Budapest verhängt ab diesem Montag eine Maskenpflicht in bestimmten öffentlich zugänglichen Bereichen.
Bürger, die Geschäfte, Einkaufszentren oder Märkte aufsuchen oder öffentliche Verkehrsmittel oder Taxis benutzen, müssen Mund und Nase mit einer Maske oder einem Textilstück abdecken. Die Budapester Verkehrsbetriebe wollen am Montag an den Zugängen zu einigen wichtigen U-Bahn-Stationen 60.000 Masken verteilen.
In ganz Ungarn gelten seit einem Monat Ausgangsbeschränkungen. Die Bürger sollen ihre Wohnungen nur aus triftigen Gründen verlassen. Im öffentlichen Raum müssen sie einen Mindestabstand von anderthalb Metern zueinander einhalten.

Der rechts-konservative Ministerpräsident Viktor Orbán (56) hatte sich Ende des Vormonats vom Parlament umfassende und zeitlich unbefristete Vollmachten zur Bewältigung der Corona-Pandemie geben lassen.
Orbán, der auch schon zuvor mit autoritären Tendenzen regiert hatte, war wegen der Sondervollmachten im In- und Ausland kritisiert worden. Um eine Maskenpflicht anzuordnen, hatte er diese bislang nicht genutzt. Zuletzt hatte er angekündigt, nach dem 3. Mai die Wirtschaft des Landes wieder in Gang setzen zu wollen. Einzelheiten nannte er keine.
Bis zum Sonntag waren in Ungarn 2500 Menschen nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. Die Zahl der Toten wurde mit 272 angegeben. 485 Patienten gelten als geheilt.
Update, 26. April, 14.34 Uhr: Springer-Vorstand verzichtet in Corona-Krise auf Teil des Gehalts
Das Leitungsteam des Medienkonzerns Axel Springer will wegen der Corona-Krise im zweiten Quartal auf einen Teil des Gehalts verzichten.
"Wir haben im Vorstand und im Aufsichtsrat jetzt beschlossen, für das zweite Quartal auf 20 Prozent unseres Gehalts zu verzichten", sagte der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner in einer Videobotschaft an die Mitarbeiter. Das sei ein kleiner Beitrag, um die Kosten niedrig zu halten.

Döpfner betonte, dass die Corona-Effekte den Konzern im zweiten Quartal stärker treffen würden als im ersten. Es gebe teilweise "deutliche Umsatzrückgänge". Der Branchendienst "Horizont" hatte zuerst über die Videobotschaft berichtet.
Der Springer-Konzern mit Sitz in Berlin hat wie viele andere Medienhäuser in Deutschland auch bereits auf das Instrument der Kurzarbeit für bestimmte Unternehmensteile zurückgegriffen.
Ein großes Problem für die Branche ist, dass Werbeerlöse im Anzeigenbereich wegfallen. Wegen der Kontaktbeschränkungen hatte es viele Stornierungen gegeben oder Projekte werden nach hinten verschoben.
Update, 26. April, 14.30 Uhr: Ethikrat-Mitglied Merkel: Fußball in der Krise anders behandeln
Rechtsprofessor Reinhard Merkel hält es durchaus für gerechtfertigt, Profifußballer in der Corona-Krise anders zu behandeln als Gruppen, bei denen kreative Exit-Strategien noch nicht möglich sind.
Einen Neu-Start der Bundesliga unter den strengen Auflagen der Deutschen Fußball Liga sieht er als ein "interessantes Modell für diese Kreativität" an, sagte das Mitglied des Deutschen Ethikrates in einem Gespräch mit dem Deutschlandfunk.
Beim Fußball gehe es um mehr als nur Unterhaltung, betonte der emeritierte Professor für Strafrecht und Rechtsphilosophie. Auch die ökonomischen Aspekte spielen nach seiner Ansicht eine Rolle. "Es geht um die dringende Notwendigkeit für die gesamte Gesellschaft, darüber nachzudenken, wie wir intelligent aus diesem Lockdown herauskommen", sagte Merkel.

Er warnte davor, dass das weitere Beibehalten eines undifferenzierten Lockdowns "ein massiv unerlaubtes Risiko für die Gesellschaft" sein könne. "Das allergrößte Risiko wäre, überhaupt kein Risiko mehr einzugehen. Das würde die Gesellschaft in eine verheerende Situation bringen", mahnte der Professor.
Den Einwand, dass für den Ligastart dringend benötigte Testkapazitäten genutzt würden, hält Merkel für überzogen. Vor dem Hintergrund der ökonomischen und auch der "Lebensform-Bedeutung" des Fußballs seien 25.000 Tests "eine vernachlässigbare Größe".
Update, 26. April, 14.24 Uhr: Arbeitgeber gegen Recht auf Homeoffice
Die Arbeitgeber lehnen Pläne von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) ab, das Recht auf Arbeit von zu Hause aus gesetzlich zu verankern.
"Politische Ladenhüter aus der Zeit vor dem größten Wirtschaftsrückgang seit vielen Jahrzehnten aufzuwärmen, wirkt etwas aus der Zeit gefallen", sagte der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Steffen Kampeter, am Sonntag. "Wir brauchen ein Belastungsmoratorium statt weiterer Vorgaben, die Wachstum und Flexibilität beschränken."
Es sei im Interesse von Arbeitgebern und Beschäftigten gleichermaßen, mobiles Arbeiten dort einzusetzen, wo es möglich und sinnvoll sei, so Kampeter. "Dabei müssen betriebliche Belange und die Wünsche der Kunden eine zentrale Rolle spielen. Mit Homeoffice allein kann die Wirtschaft nicht am Laufen gehalten werden."
Heil sagte der "Bild am Sonntag": "Ich arbeite an einem neuen Gesetz für ein Recht auf Homeoffice, das ich bis Herbst vorlegen werde. Jeder, der möchte und bei dem es der Arbeitsplatz zulässt, soll im Homeoffice arbeiten können - auch wenn die Corona-Pandemie wieder vorbei ist."

Weiter sagte er: "Man darf entweder komplett auf Homeoffice umsteigen oder auch nur für ein oder zwei Tage die Woche." Ersten vorsichtigen Schätzungen zufolge sei der die Zahl der Arbeitnehmer im Homeoffice in der Corona-Krise von 12 auf 25 Prozent aller Beschäftigten gestiegen. Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) pries ebenfalls die Vorzüge des Arbeitens von zu Hause aus.
Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt sagte am Sonntag: "Es ist längst an der Zeit, dass aus dem Privileg, das bisher nur für wenige gilt, ein Anspruch auf Homeoffice für viele wird. Wer möchte und bei dem es der Arbeitsplatz zulässt, soll von zuhause aus arbeiten können."
Damit Arbeiten von zuhause überhaupt technisch reibungslos möglich sei, brauche es endlich auch einen Rechtsanspruch auf schnelles Internet. "Homeoffice oder mobiles Arbeiten darf immer nur freiwillig sein und braucht verbindliche Regeln: niemand sollte dazu gezwungen werden und Homeoffice darf nicht dazu führen, dass Arbeit grenzenlos wird."
Update, 26. April, 13.26 Uhr: Australien führt Corona-App ein
Trotz Kritik hat Australien am Sonntag eine Corona-Warn-App eingeführt, die auf freiwilliger Basis genutzt werden kann. Damit sollten "Personen ausfindig gemacht werden können, die möglicherweise Kontakt zu einer positiv getesteten Person gehabt haben", sagte Gesundheitsminister Greg Hunt. Die App wurde nach einem Vorbild aus dem autoritär regierten Stadtstaat Singapur entwickelt.
Die "COVIDSafe"-App erkennt nach Angaben der Regierung mithilfe der Bluetooth-Technologie von Handys, ob sich ein Mensch im Abstand von bis zu 1,5 Metern zu einem Infizierten aufgehalten hat. Die verschlüsselten Daten werden dann an die staatlichen Gesundheitsbehörden weitergeleitet. Auf diese Weise sollen Infektionsketten schneller nachverfolgt werden können. Gespeichert werden die Daten auf einem zentralen Server in Australien.
Für die App werden nach Angaben der Regierung vier Informationen von jedem Nutzer verlangt: Name, Telefonnummer, Altersgruppe und Postleitzahl. Die App sammle keine Geo-Daten, betonte der Gesundheitsminister. Nach 21 Tagen würden die Informationen von den Telefonen der Nutzer gelöscht.
Nach einer am Sonntag veröffentlichten Umfrage wollen 45 Prozent der Australier die App herunterladen, 28 Prozent dagegen nicht. Der Rest der Befragten war sich noch unschlüssig.
In Australien gab es bis Sonntag offiziell 6711 bestätigte Ansteckungen mit dem Coronavirus. Mehr als 83 Menschen starben bisher in Zusammenhang mit einer Infektion.
Update, 26. April, 13.08 Uhr: Moscheen im Iran bleiben geschlossen, Freitagsgebete verboten
Die Regierung im Iran bleibt hart: Auch nach Beginn des Fastenmonats Ramadan bleiben trotz der Proteste alle Moscheen und Mausoleen geschlossen. Auch die für das Land wichtigen Freitagsgebete fielen bis auf weiteres aus, sagte Präsident Hassan Ruhani am Sonntag.
Damit hat sich das Gesundheitsministerium - zumindest vorläufig - gegen den Klerus durchgesetzt. Der wollte eine baldige Wiedereröffnung der heiligen Stätten, besonders nach Beginn des für den Gottesstaat heiligen Monats Ramadan. Der Iran gehört zu den Ländern, die besonders hart von der Corona-Pandemie getroffen worden sind.
Das Land soll Ruhani zufolge in drei Zonen aufgeteilt werden: weiß für Corona-frei, gelb für gefährdet und rot für sehr gefährdet. "Sobald eine Stadt vom Gesundheitsministerium als weiße Zone eingestuft wird, werden dort auch die heiligen Stätten wiedereröffnet und auch die Freitagsgebete dann wieder stattfinden", so der Präsident. Wann das sein wird, ließ er offen.
Das Gesundheitsministerium war wegen der hohen Ansteckungsgefahr gegen eine sofortige Öffnung der heiligen Stätten. Das führte zu hitzigen Diskussionen zwischen Klerus und Regierung. Auf Twitter bezeichnete Ruhanis Berater Hessamedin Aschena die Sitzung am Sonntag auch als "äußerst schwierig und kontrovers".
"Wir müssen leider noch eine Weile mit Corona zusammenleben", sagte Ruhani. Er kündigte laut Angaben seines Webportals an, dass demnächst eine Masken- und (Plastik-)Handschuh-Pflicht in den öffentlichen Verkehrsmitteln eingeführt wird.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums am Sonntag stieg die Zahl der Todesopfer durch das Coronavirus auf über 5700, die der Infizierten auf mehr als 90 000, von denen rund 3000 in einem kritischen Zustand sind. Gleichzeitig hätten sich bisher fast 70.000 Patienten wieder erholt und sie seien aus Krankenhäusern entlassen worden, sagte Ministeriumssprecher Kianusch Dschahanpur.
Update, 26. April, 12.40 Uhr: Italien startet Antikörpertest mit 150.000 Menschen
Italien möchte mit Antikörpertests an zunächst 150.000 Menschen die Dunkelziffer der Corona-Infizierten bestimmen. Die Studie soll ab dem 4. Mai stattfinden. Das geht aus einem Beschluss hervor, den die Regierung in Rom am Wochenende verabschiedet hat.
Der für die Coronavirus-Krise zuständige Regierungskommissar Domenico Arcuri sagte am Samstag, es seien zahlreiche Anbieter von Tests gesichtet worden. Die Entscheidung sei nach wissenschaftlichen Kriterien gefallen, außerdem bekomme man die Test-Kits kostenlos. Auch in Deutschland plant die Regierung einen groß angelegten Test, kleinere Projekte sind bereits gestartet.
Derartige Tests sind wichtig, um herauszufinden, ob jemand bereits mit Corona infiziert war und dagegen Antikörper im Blut gebildet hat. So lässt sich der Kontakt mit dem Virus auch bei Menschen nachweisen, die kaum oder keine Symptome der Covid-19-Krankheit hatten. Sie wissen oft gar nichts von ihrer Infektion.
Für die Untersuchung hätten die italienischen Behörden mit Hilfe statistischer Daten Menschen ausgewählt, die für eine Stichprobe geeignet seien, erläuterte Arcuri. Der italienische Zivilschutz registrierte bisher fast 200.000 Menschen im Land, die bei einem Abstrich positiv auf den Erreger Sars-CoV-2 getestet worden waren. Experten gehen allerdings von einer sehr hohen Dunkelziffer von Fällen aus. Die Antikörper-Studie soll nun helfen zu verstehen, wie weit das Virus wirklich in der Bevölkerung verbreitet ist.
Es sind verschiedene Antikörpertests auf dem internationalen Markt. Deren Zuverlässigkeit müsse aber weiter geprüft werden, hatte die Weltgesundheitsorganisation WHO unlängst erläutert. Qualitativ mangelhafte Tests könnten bei Menschen, die infiziert waren, keine Antikörper anzeigen. Und bei Menschen, die nicht mit dem Virus in Kontakt waren, könnten fälschlicherweise Antikörper angezeigt werden. Grundsätzlich unterstütze die WHO jedoch Tests, die Aufschluss über den Prozentsatz der betroffenen Bevölkerung geben.

Update, 26. April, 12.30 Uhr: Wie ist der Stand in den einzelnen Ländern?
USA - Streit um weitere Schritte
In den USA brodelt ein Richtungsstreit über die weiteren Schritte in der Krise. Es liegt in der Hand der Gouverneure, endgültig über Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen zu entscheiden.
US-Präsident Donald Trump appellierte am Samstagabend (Ortszeit) auf Twitter, dabei vorsichtig und mit Verstand vorzugehen. Er schrieb aber auch: "Denken Sie daran, dass die Heilung nicht schlimmer sein kann als das Problem selbst."
Im südlichen Bundesstaat Georgia konnten mittlerweile etwa Nagelstudios und Friseure wieder öffnen. Sogar Trump, der die Wirtschaft lieber früher als später zur Normalität zurückführen will, befand dies als "zu früh".
Die Bürgermeisterin der dortigen Hauptstadt Atlanta, Keisha Lance Bottoms, rief die Bürger am Samstag per Twitter auf, weiterhin zu Hause zu bleiben. "Wenn Sie gerade ihre Nägel gemacht bekommen, teilen Sie diese Zahlen von heute Mittag bitte mit ihrem Maniküristen", schrieb sie. Dazu stellte sie eine Tabelle mit Todes- und Infektionszahlen aus Georgia und weltweit. Richtlinien des Weißen Hauses sehen vor, dass Fallzahlen vor entscheidenden Lockerungen über 14 Tage abnehmen müssen. Das ist in Georgia noch nicht der Fall.
Als Voraussetzung für die schrittweise Wiedereröffnung der Wirtschaft gelten flächendeckende Tests. Davon sind die USA nach wie vor weit entfernt.
Im besonders hart getroffenen Bundesstaat New York soll sich das nun ändern. Die Zahl der Tests werde drastisch erhöht, kündigte Gouverneur Andrew Cuomo am Samstag bei seiner täglichen Pressekonferenz an: von derzeit 20.000 auf bald 40.000 täglich.
Dabei helfen sollen die 5000 Apotheken des Bundesstaates, die laut Cuomo ab sofort Corona-Tests vornehmen dürfen. Zugleich lockerte er die Bedingungen, wer sich untersuchen lassen kann. In der Vergangenheit akzeptierten viele Kliniken nur Menschen mit schweren Symptomen wie Atemnot. Künftig sollen Bürger in besonders wichtigen Berufen getestet werden, etwa Ärzte, Polizisten und Feuerwehrleute.
GROSSBRITANNIEN - Warten auf Johnsons Genesung
Großbritannien erwartet die Rückkehr von Premierminister Boris Johnson, der sich noch immer von seiner Covid-19-Erkrankung erholt. Schon Montag sollte es soweit sein, spekulierten Medien.
Er "sitze bereits in den Startlöchern", berichtete die Agentur pA unter Berufung auf Quellen in der Regierung.
Experten gehen inzwischen davon aus, dass das Land den Höhepunkt der Epidemie überschritten hat. Doch die täglich neu registrierten Sterbefälle sind noch immer erschreckend hoch. Am Samstag überstieg die Gesamtzahl der Toten erstmals 20.000.
Nach Berechnungen der "Financial Times" könnte die tatsächliche Zahl aber mehr als das Doppelte betragen. Die Regierung steht mächtig unter Druck. Es fehlt an Schutzkleidung für das medizinische Personal. Auch von dem ausgegebenen Ziel, bis Ende April jeden Tag 100.000 Menschen zu testen, sind die Behörden noch weit entfernt.

SPANIEN - Vorfreude bei Kindern und Jugendlichen
Im besonders schwer von der Pandemie getroffenen Spanien dürfte es diesen Sonntag überschäumende Freude geben: zumindest bei den Kindern bis zum Alter von 14 Jahren. Erstmals seit sechs Wochen dürfen sie überhaupt wieder aus dem Haus.
Zwar nur in Begleitung eines Erwachsenen aus ihrem Haushalt, nur eine Stunde und nur in einem Radius von einem Kilometer. Aber immerhin mit Rollschuhen oder Roller und vor allem mit viel Platz zum Toben und nur dem Himmel statt der Zimmerdecke über sich.
Auch für Erwachsene stellte die Regierung für Samstag kommender Woche mehr Freiheit in Aussicht: Sport im Freien und Spazieren gehen. Die Corona-Zahlen geben inzwischen Anlass zu vorsichtigem Optimismus. Den zweiten Tag in Folge wurden mehr von der Lungenkrankheit Genese als neu mit dem Coronavirus Infizierte registriert, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Auch die Zahl der Covid-19-Toten pro Tag lag weiter unter 400. Im März waren es teilweise mehr als doppelt so viele.
ITALIEN - Signale der Entspannung
In Italien, das als erstes Land in Europa in die Corona-Krise geriet, können viele das Anlaufen des öffentlichen Lebens kaum erwarten.
Rom hatte seinen 60 Millionen Bürgern schon am 10. März strenge Ausgangsverbote verordnet. Der Lockdown ist um vieles härter als in Deutschland. Bevor er ab dem 4. Mai schrittweise enden soll, freuen sich die Menschen über jede Nachricht zum Neustart.
So sagte Kulturminister Dario Franceschini verschiedenen Zeitungen, dass erste Museen und andere Kultureinrichtungen womöglich ab Mitte Mai beziehungsweise 18. Mai wieder öffnen könnten.
Vom Zivilschutz in Rom, der die Zahlen von Infizierten und Toten landesweit sammelt, gab es Samstagabend weiterhin Signale der Entspannung: Die Zahlen der Menschen, die aktuell mit dem Erreger infiziert sind, und die der Covid-19-Patienten in Krankenhäusern sanken weiter.
Allerdings verzeichneten die Behörden erneut mehr als 400 Corona-Tote innerhalb von 24 Stunden: Es sind nun 26.384 Todesopfer.

FRANKREICH - Regierung präsentiert Lockerungsplan
In Frankreich, wo die Zahl der Intensivpatienten am Freitag erstmals seit Wochen unter 5000 gefallen war, richten sich alle Augen auf den 11. Mai.
Dann sollen die seit dem 17. März geltenden Ausgangsbeschränkungen landesweit wieder gelockert werden. Bisher wurde aus dem Élysée-Palast nur bekannt, dass es einen nationalen Plan mit Raum für lokale Abweichungen geben soll.
Diesen will Premierminister Edouard Philippe am Dienstag dem Parlament vorstellen, wie die Nahrichtenagentur AFP meldet. Im Gespräch ist eine landesweite Maskenpflicht für den öffentlichen Nahverkehr sowie eine etappenweise Öffnung von Schulen und Kindergärten.
In Frankreich wurden bisher 124.114 Ansteckungen mit dem Coronavirus vermeldet. 22.614 Menschen starben (beides Stand Samstag) bisher nach einer Ansteckung mit dem Virus.
IRAN - Streit über Schließung der Moscheen
Mit Beginn des Fastenmonats Ramadan ist im Iran eine hitzige Diskussion zwischen Klerus und Regierung über eine Wiedereröffnung von Moscheen sowie Mausoleen ausgebrochen. Diese waren wegen einer hohen Ansteckungsgefahr geschlossen worden.
Der Iran gehört zu den besonders hart vom Coronavirus getroffenen Ländern. Ahmad Alamolhodda, Chef-Prediger des Freitagsgebets in der Stadt Maschad, ging auf Konfrontationskurs zur Regierung: "Es ist inakzeptabel, dass alle kommerziellen Unternehmen geöffnet sind, die Mausoleen und Moscheen aber nicht."
Dagegen verteidigte Präsident Hassan Ruhani, der selbst Kleriker ist, am Samstag den bisherigen Kurs. Am diesem Sonntag soll der Corona-Krisenstab eine Entscheidung treffen, sagte Ruhani.
EUROPÄISCHE UNION - Warnung vor Fake News aus Russland
Moskau und Peking verbreiten in der Corona-Krise nach Einschätzung der EU unvermindert gezielt irreführende oder falsche Informationen.
Trotz potenziell schwerwiegender Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit verbreiteten "offizielle und staatlich unterstützte Quellen verschiedener Regierungen, inklusive Russland und - in geringerem Maße - China, weiter in großem Umfang Verschwörungstheorien und Desinformation", heißt es in einem Bericht des Auswärtigen Dienstes der EU.
Die Auswertung bezieht sich auf den Zeitraum vom 2. bis zum 22. April und basiert auf öffentlich zugänglichen Informationen und Berichten. Auch Syrien und der Iran werden als Ursprung gesteuerter Desinformation genannt.
Kreml-freundliche Quellen und russische Staatsmedien verfolgen demnach zwei Ziele: Zum einen solle die EU-Reaktion auf die Pandemie unterminiert, zum anderen solle Verwirrung über den Ursprung und die Auswirkungen gestiftet werden.
Update, 26. April, 12 Uhr: Tourismusbeauftragter macht Druck bei Gutscheinlösungen für Reisen
Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, sieht die Reisewirtschaft noch in einer langen schweren Krise - und mahnt Tempo bei Verhandlungen mit der EU-Kommission über eine Gutscheinlösung bei abgesagten Reisen an.
Der CDU-Politiker sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Die Zeit drängt. In Berlin war uns eine enge Abstimmung mit Brüssel wichtig. Allerdings wird der wirtschaftliche Druck von Tag zu Tag größer. Andere EU-Länder waren da nicht so zurückhaltend und haben zwischenzeitlich den obligatorischen Gutschein gesetzlich eingeführt. Ich bin zuversichtlich, dass wir zu einer Lösung kommen können."
Die EU-Kommission weist Überlegungen der Bundesregierung über eine Gutscheinlösung zurück, auch Verbraucherschützer sind dagegen. Der zuständige Kommissar Didier Reynders sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, er sei sich der beispiellosen Krise für den Tourismussektor in Europa bewusst. Doch müssten Entscheidungen der Mitgliedstaaten mit EU-Recht übereinstimmen. Verbraucher hätten danach die Wahl, ob sie einen Gutschein akzeptierten oder eine Erstattung bevorzugten.
Wirtschafts-Staatssekretär Bareiß sagte, eine Gutscheinlösung sei ein einfaches und sicheres Instrument, um die Struktur der Veranstalter und Reisebüros zu erhalten. "Die Summe der jetzt fälligen Rückerstattungen sind enorm und es entsteht ein Liquiditätsengpass, der die ganze Branche wie eine Lawine erfassen wird. Gerade kleine und mittlere Firmen sind in ihrer Existenz gefährdet. Die Kunden können sich aber darauf verlassen: Wenn es einen gesetzlichen Gutschein gibt, dann mit einer garantierten Absicherung."

Update, 26. April, 11.55 Uhr: Saudi-Arabien lockert Ausgangssperre und lässt Geschäfte teils offen
Saudi-Arabien hat die Ausgangssperre zur Eindämmung des Coronavirus teilweise gelockert.
Ab Sonntag und bis vorerst 13. Mai dürfen Menschen ihre Häuser täglich zwischen 9 und 17 Uhr wieder verlassen, wie König Salman der staatlichen Nachrichtenagentur SPA zufolge anordnete. In der Stadt Mekka, dem wichtigsten Wallfahrtsort für Muslime, besteht die komplette Ausgangssperre aber weiter.
In dem autoritär regierten Wüstenstaat dürfen demnächst auch einige Geschäfte wieder öffnen. Ab kommenden Mittwoch und für zunächst zwei Wochen dürfen Einkaufszentren sowie Groß- und Einzelhändler wieder aufmachen, Fabriken und Bauunternehmen können ihre Arbeit ebenfalls wieder aufnehmen. Cafés, Restaurants, Sportclubs, Kinos und Friseure müssen weiterhin geschlossen bleiben.
In Saudi-Arabien haben sich nach offiziellen Angaben etwa 16.300 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert. Damit ist das Königreich im arabischen Raum am stärksten vom Coronavirus betroffen. Saudi-Arabien hatte wegen der Pandemie bereits Pilgerfahrten in die Städte Mekka und Medina ausgesetzt.
Auch die Wallfahrt Hadsch, die Ende Juli beginnt, könnte wegen des Virus ausfallen. Muslime wurden aufgerufen, vorerst keine Vorbereitungen für die Wallfahrt zu treffen.
Update, 26. April, 11.45 Uhr: Das sind die aktuellen Zahlen der Covid-19-Pandemie
Hier die aktuellen Zahlen für Deutschland und Europa sowie die USA. Zudem der Vergleich der Zahlen von Deutschland mit denen weltweit.


Update, 26. April, 11.20 Uhr: Verbreitet die Klimaanlage die Corona-Viren?
Eine Studie von chinesischen Forschern untersuchte, wie Klimaanlagen die Verbreitung der Coronaviren vorantreibt. Das Ergebnis kommt nicht überraschend so kurz vor dem Sommer.
Alle Infos dazu erfahrt Ihr >>> HIER.

Update, 26. April, 11 Uhr: Magedeburg-Manager fordert erneut Abbruch der Dritten Liga
Manager Mario Kallnik vom 1. FC Magdeburg hat seine Forderung nach einem Abbruch der Saison in der 3. Fußball-Liga erneuert. Der 45-Jährige argumentiert nicht nur mit wirtschaftlichen Gründen.
"Ganz zu schweigen von der großen Gefahr, dass sich Mitarbeiter bei der Fortsetzung des Spielbetriebs infizieren können. Wir haben als Arbeitgeber eine Fürsorgepflicht für unsere Arbeitnehmer", sagte Kallnik der "Magdeburger Volksstimme".
Am Montag schalten sich die 20 Drittligisten per Videokonferenz mit dem DFB zusammen, um über den weiteren Saisonverlauf zu beraten. Der FCM gehört zu den acht Clubs, die sich bisher öffentlich für einen Abbruch ausgesprochen haben.
Unterdessen soll es bereits am Freitag eine Abstimmung unter den Drittligisten gegeben haben, bis zu welchem Zeitpunkt die Saison beendet werden sollte. Nach Informationen der "Ostthüringer Zeitung" sprachen sich mehr als zwei Drittel der Vereine für den 30. Juni als letzten Termin aus. Andere Clubs sahen den 31. Juli ebenfalls als Option.
Zudem kristallisiert sich Medienberichten zufolge heraus, dass die Finanzspritze der DFL in Höhe von 300.000 Euro den Drittligisten nur bei einem Abbruch helfen würde. Nach einem Bericht der «Volksstimme» werde das Geld bei einer Fortsetzung der Saison für die Coronatests, die Organisation der Geisterspiele sowie die umfangreichen Hygienemaßnahmen verbraucht.

Update, 26. April, 10.40 Uhr: Startet Formel-1-Saison am 5. Juli auf dem Red-Bull-Ring in Österreich?
Die Formel 1 könnte angeblich Anfang Juli in die Saison starten. Der englischen Boulevardzeitung "The Sun" zufolge soll die Königsklasse des Motorsports den ersten Grand Prix nach der Coronavirus-Krise für den 5. Juli auf dem Red-Bull-Ring in Österreich anpeilen.
"Wir sind voller Hoffnung und es wäre ein großartiger Start für die Meisterschaft, falls dies als sicher erachtet wird. Ich weiß, dass Red Bull alles tut, um das Rennen zu ermöglichen", zitierte das Blatt Red-Bull-Teamchef Christian Horner.
Die ersten neun Saisonläufe bis Mitte Juni wurden abgesagt oder verschoben. Die Formel 1 hofft, in dieser Saison noch bis zu 18 Rennen austragen zu können.

Update, 26. April, 10.37 Uhr: Polizei erlässt Aufenthaltsverbot für beliebte Gegend in Kopenhagen
Tagelang haben viele Kopenhagener trotz der Corona-Krise das gute Wetter im Freien genossen - jetzt hat die Polizei ein Aufenthaltsverbot für eine beliebte Gegend in der Stadt ausgesprochen.
Vorläufig bis zum 1. Mai um 23.59 Uhr sei es von nun an untersagt, sich in einer bestimmten Zone am Wasserufer im Stadtteil Islands Brygge aufzuhalten, teilte die Polizei der dänischen Hauptstadt am Samstagabend mit. Damit solle die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus verhindert werden. Bei Verstößen drohen Bußgelder in Höhe von umgerechnet knapp 335 Euro.
Rund 200 jüngere Menschen hätten sich am Freitagabend in der Gegend aufgehalten und gefeiert, sagte Polizeidirektorin Anne Tønnes am späten Abend. Die Polizeimaßnahme bedeute nun, dass man sich weder auf die Bänke, Handtücher oder das Gras am Wasser setzen dürfe. Spaziergänge, Läufe und das Gassi gehen mit dem Hund bleiben dagegen in der Zone erlaubt.
Die Hauptstadtpolizei verwies darauf, dass man bereits am Freitag eine Warnung ausgesprochen habe, dass man strengere Maßnahmen ergreifen werde, wenn die Dänen sich nicht an die Anweisungen der Behörden und somit Abstand hielten.
Schon seit Montag habe man einen zunehmenden Zulauf in Islands Brygge festgestellt, was mittlerweile den Bemühungen im Kampf gegen Covid-19-Infektionen widerspreche. In Islands Brygge gibt es am Wasser lange Grünflächen und ein Hafenbad, auch die Uni ist nicht weit entfernt.
Dänemark, wo bislang knapp 8500 Infektionen nachgewiesen worden und 418 Menschen mit Covid-19-Erkrankung gestorben sind, war besonders früh und strikt gegen die Corona-Pandemie vorgegangen.
Unter anderem sind Restaurants, Kneipen und Cafés seit eineinhalb Monaten geschlossen, die Dänen werden unentwegt darauf aufmerksam gemacht, Abstand zueinander zu halten. Draußen dürfen sie sich aber weiter aufhalten, es gilt jedoch bis vorläufig zum 10. Mai ein Verbot für Versammlungen mit mehr als zehn Personen.
Update, 26. April, 10 Uhr: Erste Corona-Lockerungen: Kommen die E-Scooter zurück?
Ob als Wunderwaffe gegen Stau in Innenstädten oder als gemeingefährliche Gegenstände, die überall herumlagen: Gerade erst hatten sich Großstädter an den Anblick der E-Scooter auf den Straßen und Gehwegen gewöhnt - da waren die Roller auch schon wieder weg. Eingelagert wegen der Corona-Krise, zumindest die meisten von ihnen.
Schon im März stellten die Anbieter Lime, Voi und Uber Jump ihre Dienste vorübergehend ein. Lediglich die Roller des Anbieters Tier standen hin und wieder am Straßenrand. "Wir sind weiter für dich da", steht dazu auf der Website des Unternehmens. Eine reduzierte Flotte stehe bereit, denn: "Es gibt auch in diesen Zeiten Arbeitnehmer, die pendeln müssen, z.B. Menschen im Gesundheitssektor oder Mitarbeiter von Supermärkten", argumentiert Tier.
Dass derzeit fast keine Roller unterwegs sind, liegt laut Daniel Schellong, Mobility-Experte bei der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG), an der mangelnden Nachfrage. Statt drei- bis fünfmal pro Tag wird ein Roller derzeit nur ein- bis zweimal täglich bewegt. "Die Anbieter haben hohe laufende Kosten, die aktuell nicht durch die Nachfrage gedeckt werden können", sagt er. Deshalb lagern fast alle Anbieter ihre Roller ein.
Bedeutet das eventuell sogar ein Ende der E-Scooter auf deutschen Straßen? Daniel Schellong glaubt das nicht. Er geht zwar davon aus, dass nach Lockerung der Einschränkungen erstmal weniger Tretroller unterwegs sein werden. "Schrittweise wird die Zahl aber wieder auf die Werte vor der Krise zurückgehen." Ein erstes Beispiel dafür ist Lime - nachdem alle Scooter des Anbieters verschwunden waren, teilte die Firma am Montag mit, dass testweise zunächst 100 Scooter wieder auf Berlins Straßen zurückkehrten.

Mittelfristig könnte sich für die Kunden durch Covid-19 aber einiges ändern. Denn in Zukunft wird es aus Sicht von Schellong weniger Anbieter geben. "Die ohnehin stattfindende Konsolidierungswelle wird beschleunigt", sagt der BCG-Experte. Das mache es einfacher für den Kunden. Welche Anbieter langfristig blieben, hänge dabei stark davon ab, wie gut sie den Wiedereinstieg in den Markt nach der Krise bewältigten. "Überleben werden die Anbieter, die es schaffen, ihr Angebot passend zur Nachfrage wieder hochzufahren."
Außerdem könnte es für die Nutzer auch neue Möglichkeiten geben. Denn die Anbieter müssten neue Umsatzquellen finden, um so durch die aktuelle Dürrephase zu kommen. Der Anbieter Voi verleiht seine Scooter zum Beispiel derzeit an Krankenhäuser oder kurzfristig eingerichtete Lieferdienste. Auch Lime bietet in Berlin und Köln Roller unter anderem für Gesundheitspersonal an.
Künftig ist laut Schellong denkbar, dass Roller tages- oder monatsweise gemietet werden können. Außerdem werden die Anbieter versuchen, mit multimodalen Angeboten einen Mehrwert zu schaffen - der Kunde könnte dann direkt in einer App auswählen, ob er zum Beispiel einen E-Scooter für die Kurzstrecke braucht oder einen richtigen Roller für ein paar mehr Kilometer. Daran arbeitet zum Beispiel der Anbieter Tier - und will noch im Frühjahr damit starten.
Update, 26. April, 9.45 Uhr: Wie geht es mit den Sportarten weiter?
Im Fußball werden Geisterspiele diskutiert, die Ligen im Eishockey, Volleyball und Handball wurden abgebrochen.
Hier findet Ihr einen Überblick, wie es um den Sport in der Corona-Krise steht.

Update, 26. April, 9.27 Uhr: Bundesregierung will Corona-App nun doch mit dezentralisierter Speicherung
In der Diskussion um die Entwicklung einer Corona-Warn-App ist die Bundesregierung auf dezentralisierte Speicherung der Nutzerdaten eingeschwenkt. Das bestätigten Kanzleramtschef Helge Braun und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) am Sonntag in Berlin.
Zuvor hatten das ARD-Hauptstadtstudio und die "Welt am Sonntag" berichtet. Der möglichst flächendeckende Einsatz einer Warn-App könnte die Nachverfolgung von Corona-Infektionsketten erleichtern - auch weil dann gezielter Kontaktpersonen getestet würden.
"Wir verfolgen als Bundesregierung bei der Entwicklung einer Tracing-App einen Ansatz, der auf Freiwilligkeit beruht, datenschutzkonform ist und ein hohes Maß an IT-Sicherheit gewährleistet", betonten Braun und Spahn.
Hauptziel aus epidemiologischer Sicht sei es, Infektionsketten möglichst frühzeitig zu erkennen und zu unterbrechen. Die Regierung habe das Ziel, dass angesichts der bereits erfolgenden Öffnungen nach den umfangreichen Kontaktbeschränkungen sehr bald die Tracing-App einsatzbereit sei und eine breite Akzeptanz finde.
Die Nutzung der App durch möglichst große Teile der Bevölkerung sei die Grundlage ihres Erfolges, erklärten die beiden CDU-Politiker.
"Um dieses Ziel zu erreichen, setzt die Bundesregierung auf eine dezentrale Softwarearchitektur, die die in Kürze zur Verfügung stehenden Programmierschnittstellen der wesentlichen Anbieter von mobilen Betriebssystemen nutzt und gleichzeitig die epidemiologische Qualitätssicherung bestmöglich integriert. Das bedeutet konkret, dass wir den Einsatz einer konsequent dezentralen Softwarearchitektur für die Anwendung in Deutschland vorantreiben werden. Darin soll auch die Möglichkeit integriert werden, dass Bürgerinnen und Bürger freiwillig in pseudonymisierter Form Daten zur epidemiologischen Forschung und Qualitätssicherung an das Robert-Koch-Institut übermitteln können."

Update, 26. April, 9.17 Uhr: Stars der New Yorker Metropolitan Oper geben virtuelle Gala
Sie sangen in ihren eigenen vier Wänden, vor Kinderfotos, Bücherregalen und Gummibäumen: Stars der renommierten New Yorker Metropolitan Opera haben am Samstag eine virtuelle Gala gegeben.
"Die Met ist derzeit geschlossen", sagte Operndirektor Peter Gelb, "deshalb wollen wir Fans in aller Welt auf diese Weise beglücken." Gelb moderierte die Veranstaltung aus seiner Wohnung in Manhattan heraus, gemeinsam mit Musikdirektor Yannick Nézet-Séguin, der aus dem kanadischen Montreal zugeschaltet war.
Mehr als 40 Musiker aus 15 Ländern traten live vor ihren Computern auf. Die amerikanische Sopranistin Angel Blue zum Beispiel sang aus ihrem Keller im Bundesstaat New Jersey. Die Bulgarin Sonja Jontschewa stand vor ihrem Kamin. Der deutsche Basssänger René Pape war in seiner Wohnung in Dresden.
Die mehrstündige Gala ließ sich kostenlos auf der Internetseite der Metropolitan Opera verfolgen. Das Opernhaus ist wie viele Einrichtungen in New York derzeit wegen der Corona-Pandemie geschlossen.
"Es sind schreckliche Zeiten", sagte Gelb, "die Lage ist nicht einfach für uns." Mit der Online-Darbietung wollte die Met daher Spenden sammeln.
Update, 26. April, 9.07 Uhr: Schulen in Italien sollen im September wieder öffnen
Wegen der Coronavirus-Pandemie bleiben die Schulen in Italien bis zu den Sommerferien geschlossen und öffnen im September wieder. Das erklärte Ministerpräsident Giuseppe Conte in einem Interview in der Zeitung "La Repubblica" vom Sonntag.
Er kündigte zudem an, dass bei den geplanten Lockerungen der Schutzmaßnahmen "strategisch" wichtige Wirtschaftsaktivitäten rasch wieder starten sollten, eventuell schon nächste Woche. Mit Priorität anlaufen sollten auch Produktions- und Industriezweige, die auf den Export ausgerichtet seien und die Gefahr liefen, aus Lieferketten herauszufallen. Die gesundheitliche Sicherheit der Beschäftigten müsse beim Neustart stets berücksichtigt werden.
Die grundsätzliche Lockerung von Sperren hatte die Regierung für die Zeit ab 4. Mai angekündigt. An den Details arbeite das Kabinett noch, sagte Conte. Italien ist von der Covid-19-Krankheit hart getroffen.
Es registrierte bis Samstag mehr als 26.000 Corona-Tote. Seit dem 10. März gelten strenge Ausgangsbeschränkungen. Am 5. März hatte die Regierung Schulen, Universitäten und Kitas schließen lassen.
Jetzt sagte Conte: "Die Schule ist uns ganz wichtig und wird im September wiedereröffnet." Zugleich lobte er, der Fernunterricht habe sich bewährt.

Update, 26. April, 8.58 Uhr: Trotz Corona wird in Nicaragua vor Zuschauern geboxt
Inmitten der Corona-Pandemie ist in Nicaragua vor Hunderten Zuschauern geboxt worden. Ein Abend mit mehreren Kämpfen zwischen lokalen Boxern fand am Samstag (Ortszeit) in einer Halle in der Hauptstadt Managua statt. Die Veranstaltung wurde auch im Sportsender ESPN übertragen.
Angesichts der Gefahr einer Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus trafen die Veranstalter Vorkehrungen: Zwischen den Sitzen wurde reichlich Platz gelassen, viele Anwesende trugen Atemschutzmasken, und Besuchern wurden die Hände besprüht, wie auf Videos zu sehen war.
Dennoch stand der Abend im krassen Gegensatz zu den Absagen von Sportveranstaltungen auf der ganzen Welt wegen der Corona-Krise. Nicaragua gehört - neben Ländern wie Belarus, Turkmenistan und Burundi - zu den wenigen Staaten, in denen noch professioneller Sport betrieben wird. Auch Fußball wird noch gespielt, allerdings vor leeren Rängen. Offiziell gab es in Nicaragua bisher erst drei Todesfälle in Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus.
Der von den linken Sandinisten regierte Staat hat bislang kaum Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus ergriffen. Es gibt weder Ausgangsbeschränkungen noch Verbote von Menschenansammlungen. Die Regierung organisiert weiter Massenveranstaltungen.
Amnesty International warf ihr vor, damit das Leben Tausender Menschen zu gefährden. Präsident Daniel Ortega hatte am 15. April bei einem seltenen öffentlichen Auftritt gesagt: "Wenn wir hier aufhören, zu arbeiten, stirbt das Land."
Update, 26. April, 8.05 Uhr: Dortmund-Boss Watzke: Ohne Geisterspiele "säuft die Bundesliga ab"
Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke von Borussia Dortmund hat die Bedeutung einer Saison-Fortsetzung mit Geisterspielen für die Fußball-Bundesliga bekräftigt.
"Wenn wir die nächsten Monate nicht mehr spielen, dann säuft die ganze Bundesliga ab. Dann wird es die in der Form nicht mehr geben, wie wir sie gekannt haben", sagte Watzke dem TV-Sender Sky. Die Deutsche Fußball Liga hofft im Mai auf eine Wiederaufnahme der wegen der Coronavirus-Pandemie unterbrochenen Spielzeit.
Dafür hat die DFL ein medizinisches Konzept vorgelegt. Mit Geisterspielen sollen die verbleibenden neun Spieltage in der Bundesliga und der 2. Liga absolviert werden. Dann könnten die Clubs auch über den Rest der vereinbarten TV-Gelder verfügen. Dabei steht eine Summe von angeblich 300 Millionen Euro auf dem Spiel.
Watzke versicherte, dass er die Kritik vieler Fangruppen verstehe, die sich teils vehement gegen Geisterspiele ausgesprochen hatten.
"Natürlich weiß ich auch, dass viele Fans sagen, die Stimmung im Stadion ist doch nicht da, die kommt doch im Fernsehen nicht so rüber. Das ist völlig klar", sagte der 60-Jährige. Es gehe aber nicht um eine Kleinigkeit für die Liga. "Es geht ja hier um die Rettung des Fußballs", sagte Watzke.

Update, 26. April, 8 Uhr: Angst vor Corona: Häftlinge rebellieren in Gefängnis
Aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus haben Gefangene in einer Haftanstalt in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires gegen die hygienischen Bedingungen hinter Gittern protestiert. Die Häftlinge eines Bundesgefängnisses im Stadtteil Villa Devoto steckten Matratzen in Brand und warfen vom Dach der Haftanstalt Steine, Stühle und Metallteile auf die Polizisten am Boden, wie am Freitag im Fernsehsender TN zu sehen war. Auf einem Transparent war zu lesen: "Wir weigern uns, im Gefängnis zu sterben."
Die Gefangenen forderten, dass Sicherheitsmaßnahmen in der Haftanstalt ergriffen werden, um eine Verbreitung des Coronavirus zu verhindern. Zudem verlangten sie, dass Angehörige von Risikogruppen in den Hausarrest verlegt werden. Zuletzt hatte bereits der Oberste Strafgerichtshof empfohlen, beispielsweise Untersuchungshäftlinge, Gefangene mit Freiheitsstrafen unter drei Jahren, schwangere Frauen und ältere Häftlinge in den Hausarrest zu entlassen.
Nach stundenlangen Verhandlungen zwischen Vertretern des Justizministeriums, der Gefängnisverwaltung und Repräsentanten der Häftlinge stellten die Gefangenen den Aufstand am Freitagabend vorerst ein. Am Samstag sollte eine Delegation der Behörden die Schäden in der Haftanstalt inspizieren und dann an einem runden Tisch mit den Gefangenen unter anderem über Verlegungen ins Hausarrest verhandeln.
In ganz Lateinamerika kam es wegen der Corona-Pandemie in den vergangenen Wochen immer wieder zu Gefangenenmeutereien. In den oftmals überfüllten Haftanstalten haben die Menschen nur schlecht Zugang zu Warmwasser, Seife und medizinischer Versorgung. "Körperlicher Abstand und Selbst-Isolation sind unter solchen Bedingungen praktisch unmöglich", sagte zuletzt auch die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet.

Update, 26. April, 7.55 Uhr: Für Mickie Krause sind Partys am Ballermann vor 2021 "Utopie"
Partysänger Mickie Krause (49) kann sich nur schwer vorstellen, in diesem Jahr noch am Ballermann aufzutreten. "Ich habe die Mallorca-Saison für mich im Grunde aufgegeben", sagte Krause der Deutschen Presse-Agentur. Er glaube nicht, dass bis Oktober Hotels wieder öffnen, Flugzeuge auf die Insel fliegen und vor allem große Diskotheken Partys veranstalten dürften. "Das ist für mich Utopie."
Der Ballermann-Star ("Eine Woche wach") wäre auch in diesem Sommer regelmäßig im Kultlokal "Megapark" aufgetreten. Er habe Mitleid mit den Mitarbeitern vor Ort, aber auch den Jugendlichen, die im Sommer ihren Schulabschluss auf Mallorca feiern wollten. "Die Abiklassen sind ja wirklich mein Publikum. Ich kann nur sagen: Leute, irgendwann wird wieder ordentlich gefeiert und gelacht. Ihr macht erstmal Abi und die Party verschieben wir dann auf das nächste Jahr."
In Spanien gelten in der Corona-Krise noch strengere Maßnahmen als in Deutschland. Die Zentralregierung in Madrid hat noch keine Pläne, Hotels oder Gaststätten wieder zu öffnen.

Update, 26. April, 7.52 Uhr: Frau liegt im Corona-Koma – und bekommt ein Baby
In den USA hat eine Frau ein Baby bekommen, während sie wegen schwerer Corona-Symptome im Koma lag. Das bestätigte das Winthrop-Krankenhaus im Bundesstaat New York, wo die 41-Jährige behandelt worden war, am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. "Es war die beste Medizin, die ich bekommen konnte", sagte die Mutter nun der "New York Post". Die Zeitung hatte zuerst über die ungewöhnliche Geburt berichtet. Inzwischen ist die 41-Jährige wieder zu Hause.
Die Frau war nach Angaben der Klinik im sechsten Monat schwanger, als sie am 5. April mit starkem Husten in das Krankenhaus gebracht wurde. Ihr Zustand verschlechterte sich, die Ärzte versetzten sie in ein künstliches Koma. Am 8. April beschlossen sie, das Kind per Kaiserschnitt zur Welt zu bringen.
"Wir entschieden, das Baby zu holen, um den Sauerstoffbedarf der Mutter zu senken", sagte die behandelnde Ärztin der "New York Post". Am 10. April erwachte die Mutter aus dem Koma – just an ihrem 41. Geburtstag. Ihre kleine Tochter wurde später negativ auf das Coronavirus getestet.

Update, 26. April, 7.48 Uhr: Die gefährlichen Folgen der Corona-Maßnahmen
Drinbleiben, Kontakte beschränken, Homeoffice - die Maßnahmen gegen eine allzu schnelle Corona-Ausbreitung hinterlassen in der Bevölkerung bereits deutliche Spuren. 38 Prozent der Erwachsenen in Deutschland bewegen sich deswegen weniger, 19 Prozent haben infolge ihrer veränderten Gewohnheiten schon an Gewicht zugelegt.
Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Nur 12 Prozent der Befragten sind demnach mehr in Bewegung als zuvor, 8 Prozent haben wegen der Corona-Maßnahmen abgenommen.
Experten warnen eindringlich vor den möglichen Folgen von Gewichtszunahme und Bewegungsmangel im Zuge der Mobilitätseinschränkungen. "Bewegungsmangel begünstigt nicht nur die Entstehung von Übergewicht, sondern verringert auch körperliche Fitness, Koordination und Beweglichkeit", sagte Heidrun Thaiss, Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), der dpa.
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Update, 26. April, 7.43 Uhr: Hebammenverband kritisiert Kreißsaalverbote für Väter
Der Deutsche Hebammenverband hat örtliche Kreißsaalverbote für werdende Väter zur Bekämpfung der Corona-Epidemie vehement kritisiert. "Eine Geburt ist für die ganze Familie ein existenzielles Ereignis", betonte Präsidentin Ulrike Geppert-Orthofer. "Die Familie ist eine Einheit, deren Trennung während und nach der Geburt weitreichende Folgen für die Familienbindung und Familiengesundheit hat."
Auch die Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes, Christiane Groß, urteilt: "Ist die Begleitperson nicht augenscheinlich mit Corona infiziert, überwiegt der Nutzen der Begleitung das minimale Risiko einer Infektion von ärztlichem und Pflegepersonal." Voraussetzung sei natürlich, dass die Klinik ausreichend mit Schutzausrüstung versorgt sei.
Die beiden Verbände verweisen auch darauf, dass Frauen unter der Geburt in vielen Kliniken nicht durchgängig von einer Hebamme betreut würden. "Da macht sich die prekäre Personalsituation ganz deutlich bemerkbar", betonte Andrea Ramsell, Präsidiumsmitglied im Deutschen Hebammenverband. "Wir haben keine standardmäßige 1:1-Betreuung. Wir haben oft die Situation, dass eine Hebamme drei, vier Frauen gleichzeitig betreut. Die Frauen sind dann ohne Begleitung allein im Kreißsaal, das ist eine Zumutung."
Im Zuge der Besuchsverbote zur Bekämpfung der Corona-Epidemie hatten bundesweit Kliniken auch werdenden Vätern den Zutritt verweigert. Viele davon hoben entsprechende Verbote inzwischen wieder auf. Andere lassen die Väter beziehungsweise andere Bezugspersonen zwar zur Geburt zu, verbieten aber anschließend Besuche auf der Wöchnerinnenstation. Wie viele Kliniken dies jeweils so handhaben, ist laut Deutscher Krankenhausgesellschaft nicht erfasst und ändert sich laut Hebammenverband nahezu täglich.

Update, 26. April, 7.30 Uhr: Vorerst keine großen Fernreisen möglich
In der Corona-Krise hält der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, Sommerurlaub in Deutschland für möglich - aber keine großen Fernreisen. Er sprach sich allerdings für vorsichtige Lockerungen bei der geltenden weltweiten Reisewarnung aus.
Der CDU-Politiker sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Große Fernreisen werden in diesem Jahr eher ausfallen. Es steht für viele Heimaturlaub auf dem Programm. Ich gehe davon aus, dass das möglich sein wird, hoffentlich auch schon im Sommer." Dazu brauche es aber klare Sicherheitskriterien. "Sicherheitsabstände, regelmäßige Desinfektion oder auch Tests für Personal und Mitarbeiter sind sicher vorstellbar."
Deutschland sei groß und habe sehr viele schöne Reiseziele. "Aber in der Tat kann es natürlich an besonders beliebten Zielen auch zu Problemen kommen. Sicherheitsregeln und Abstand spielen diesen Sommer eine große Rolle. Handtuch an Handtuch am Nordseestrand wird es dieses Jahr nicht geben. Die Menschen sind bisher sehr verantwortungsvoll mit der Lage umgegangen und ich vertraue darauf, dass Reisen, wenn auch mit Einschränkungen, möglich sein wird."
Zur weltweiten Reisewarnung für Touristen, die bis zum 3. Mai gilt, sagte Bareiß, diese habe das Auswärtige Amt ausgesprochen. "Das ist ohne Frage eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe, bei der unterschiedliche Aspekte abgewogen werden müssen." Ende April soll entschieden werden, wie mit der Reisewarnung weitergeht.
"Aus Sicht der Wirtschaft und des Tourismus würde ich es begrüßen, wenn in laufenden Abständen die Lage neu bewertet wird und gegebenenfalls Anpassungen und vielleicht auch vorsichtige Lockerungen vorgenommen werden", sagte Bareiß. "Wir brauchen transparente Meilensteine und keine unbefristete Reisewarnung. Wie gesagt, wir fahren auf Sicht und Gesundheit und Sicherheit haben immer oberste Priorität."

Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner rät angesichts der Unsicherheiten für den weltweiten Tourismus in der Corona-Krise zu einem Sommerurlaub auf dem Land. "Im ländlichen Raum gibt es viele kleine Ferienwohnungen bis hin zum Urlaub auf dem Bauernhof mit eigenem Wohnbereich", sagte die CDU-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag).
"Auch in vielen Landgasthöfen mit großen Außenbereichen gibt es Platz für ausreichend Abstand zueinander. Für diese Bereiche könnte ich mir gut vorstellen, dass sie Teil unserer Urlaubsplanungen sein könnten, wenn Abstands- und Hygieneregeln auch wirklich einzuhalten sind."
Damit meine sie aber "keine Gruppenreisen mit Disko- und Barbesuchen", betonte Klöckner. "Beim Sommerurlaub müssen wir mit Bedacht vorgehen und uns schrittweise an vertretbare Lockerungen herantasten." In großen Hotels, in denen am Frühstücksbuffet hunderte Gäste aufeinandertreffen, sei Urlaub aktuell schwer vorstellbar. "Hier würde es wahrscheinlich schwer werden, Infektionsketten nachzuvollziehen."

Update, 26. April, 7.19 Uhr: Heil plant bis Herbst ein Gesetz für Recht auf Homeoffice
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will das Recht auf Arbeit von zu Hause aus gesetzlich verankern.
"Ich arbeite an einem neuen Gesetz für ein Recht auf Homeoffice, das ich bis Herbst vorlegen werde. Jeder, der möchte und bei dem es der Arbeitsplatz zulässt, soll im Homeoffice arbeiten können - auch wenn die Corona-Pandemie wieder vorbei ist", sagte Heil der "Bild am Sonntag".
"Man darf entweder komplett auf Homeoffice umsteigen oder auch nur für ein oder zwei Tage die Woche", erklärte Heil. Ersten vorsichtigen Schätzungen zufolge sei der die Zahl der Arbeitnehmer im Homeoffice in der Corona-Krise von 12 auf 25 Prozent aller Beschäftigten gestiegen.
Mit "fairen Regeln" will Heil verhindern, dass "sich die Arbeit zu sehr ins Private frisst". Auch im Homeoffice gebe es einen Feierabend - "und zwar nicht erst um 22 Uhr". Heimarbeit soll für die Arbeitnehmer eine freiwillige Möglichkeit sein. "Wir wollen mehr Homeoffice ermöglichen, aber nicht erzwingen", sagte Heil.
Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) pries ebenfalls die Vorzüge des Arbeitens von zu Hause aus. "Die vergangenen Wochen haben gezeigt, wie viel im Homeoffice möglich ist - das ist eine echte Errungenschaft, hinter die wir nicht mehr zurückfallen sollten", sagte der Finanzminister.

Update, 26. April, 7.13 Uhr: Trump über Corona-Pressekonferenzen: "Aufwand nicht wert"
US-Präsident Donald Trump stellt seine regelmäßigen Pressekonferenzen in der Corona-Krise offenbar auf den Prüfstand.
Was habe es für einen Zweck, Pressekonferenzen im Weißen Haus abzuhalten, wenn die Medien "nichts als feindselige Fragen stellen und sich dann weigern, die Wahrheit oder Fakten genau zu berichten", schrieb Trump am Samstagabend (Ortszeit) auf Twitter. "Sie haben Rekord-Einschaltquoten & das amerikanische Volk bekommt nichts als Fake News."
Das sei den Aufwand nicht wert. Ob sein Tweet bedeutet, dass er künftig keine Pressekonferenzen mehr zur Corona-Krise halten möchte, war unklar. Am Samstag gab es kein solches Briefing. Auch für Sonntag stand keines auf Trumps Terminplan.
Trump hat seit Mitte März fast täglich Pressekonferenzen abgehalten, die teilweise länger als zwei Stunden dauerten. Journalisten konnten ihm dabei ausführlich Fragen stellen. Wegen verbaler Attacken auf einige Medienvertreter, umstrittener, teils falscher Aussagen und viel Eigenlob handelte sich Trump zunehmend Kritik für seine Auftritte ein.
Am Donnerstag hatte Trump bei der Pressekonferenz Forscher ermuntert, Möglichkeiten zu prüfen, Menschen im Kampf gegen das Virus direkt Desinfektionsmittel zu spritzen. Damit löste er breite Empörung aus. Am Freitag versuchte er, seine Äußerungen einzufangen, und sagte, diese seien nur "Sarkasmus" gewesen.

Update, 26. April, 7.10 Uhr: Für tot erklärte Corona-Patientin in Ecuador ist am Leben
Die Verwechslung zweier Corona-Patienten sorgt in Ecuador für Aufsehen: Eine 74 Jahre alte Frau, die Ende März für tot erklärt worden war, tauchte nun lebendig wieder auf, wie Medien in dem südamerikanischen Land am Samstag berichteten. Ihre Familie hatte demnach längst die vermeintliche Asche ihrer Angehörigen bekommen. Um wessen eingeäscherte Überreste es sich tatsächlich handelte, war zunächst unbekannt.
Der Irrtum kam den Berichten zufolge ans Licht, nachdem die 74-Jährige am Donnerstag in einem Krankenhaus in der Stadt Guayaquil nach drei Wochen wieder zu Bewusstsein gekommen war. Von der Lungenkrankheit Covid-19 genesen, bat sie darum, von ihrer Schwester abgeholt zu werden. "Es ist ein Wunder inmitten von so viel Tod", zitierte die Zeitung "El Comercio" einen Angehörigen der Frau. Wie es zu der Verwechslung gekommen war, blieb zunächst unklar.
Ecuadors Gesundheitsminister Juan Carlos Zevallos nannte den Fall am Samstag im Gespräch mit Journalisten "schaurig". Er habe sich mit der Krankenhausleitung in Verbindung gesetzt. Diese arbeite an der Aufklärung der Angelegenheit.
Guayaquil gehört zu den am schlimmsten vom Coronavirus betroffenen Orte Südamerikas. Mehr als 15.000 Infektionen wurden in der Provinz Guayas registriert. In der Millionenstadt blieben bereits Tote tagelang in Wohnungen liegen. Die Leichenhallen der Krankenhäuser waren überfüllt. Selbst auf der Straße wurden Leichen abgelegt. Nach offiziellen Angaben starben in Ecuador bisher 576 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus. Die tatsächliche Zahl dürfte deutlich höher liegen.

Update, 26. April, 7.04 Uhr: Hühnerverleih boomt in Corona-Krise
Anbieter von Miethühnern in Hessen melden eine starke Nachfrage in der Corona-Krise. Zwar seien um Ostern herum zunächst alle Aufträge storniert worden, sagt Michael Lüft aus Seligenstadt. Doch ein Woche später seien alle mobilen Ställe wieder vermietet gewesen. Lüft gilt als einer der ersten Vermieter von Hühnern in Deutschland. Er bietet dies seit 2013 an und hat mittlerweile 58 mobile Hühnerställe.
Dabei seien es vor allem Privatleute, die sich nun die Hühner in den Garten holten, erklären Oliver und Mona Zeuner von Miethuhn Nordhessen aus Niestetal bei Kassel. Zwar sei die Vermietung an Altenheime, Schulen und Kindergärten komplett zu Erliegen gekommen, dafür gebe es sehr viele Anfragen von Familien. Bis Mitte September seien alle Ställe ausgebucht: "Kurzfristig ein Corona-Huhn mieten ist unmöglich." Für die Kunden stehe meist der Wunsch im Mittelpunkt, sich ein Stück Landleben in den Garten zu holen.
Hühner kann man seit einigen Jahren in Deutschland mieten. Die Zahl der Anbieter ist aber sehr übersichtlich. In der Regel gibt es für einen wöchentlichen Geldbetrag einen mobilen Stall, Futter, Zaun und mehrere Tiere. Tierschützer sehen die Vermietung von Hühnern unkritisch - sofern bestimmte Standards erfüllt werden.

Update, 26. April, 6.59 Uhr: Handwerker leiden unter Auftragsstornierung
Die Probleme im Thüringer Handwerk haben sich weiter verschärft. Mehr als die Hälfte der Betriebe hätten in der Corona-Krise die Erfahrung gemacht, dass gewerbliche oder private Auftraggeber bereits erteilte Aufträge stornierten, teilte der Geschäftsführer des Thüringer Handwerkstags, Thomas Malcherek, in Erfurt mit.
Einige Betriebe sähen sich in ihrer Existenz bedroht. Lediglich jeder elfte Handwerksbetrieb habe in einer Umfrage angegeben, keine negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie zu spüren.
Um die Betriebe vor dem Aus zu bewahren, müssten sie beim Übergang vom Stillstand zur Normalität unterstützt werden, erklärte Malcherek. "Wir fordern, die Betriebe von Lasten finanzieller und verwaltungstechnischer Art zu befreien." In Thüringen gibt es knapp 30.000 Handwerksbetriebe mit rund 150.000 Beschäftigten.

Update, 26. April, 6.50 Uhr: Dreyer warnt vor leichtfertigen Lockerungen in Corona-Krise
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat Erwartungen an weitere Lockerungen in der Corona-Krise nach der Schalte mit ihren Länderkollegen und der Bundeskanzlerin am kommenden Donnerstag (30. April) gedämpft. Merkel hatte zuvor gesagt, Bund und Länder würden voraussichtlich erst am 6. Mai über weitere Lockerungen der coronabedingten Einschränkungen entscheiden.
"Wir haben wahnsinnig viel erreicht, das haben wir auch der großen Disziplin unserer Bevölkerung zu verdanken, das dürfen wir nicht verspielen", sagte Dreyer im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Mainz vor der Schalte am Donnerstag. "Unser gemeinsames Ziel ist es, den Anstieg der Infektionsrate unter Kontrolle zu halten und gleichzeitig behutsame Lockerungen vorzunehmen."
Aus Sicht von Rheinland-Pfalz gäbe es gerade bei der Frage der Spielplätze, Ladenöffnungen und der Lage der Gastronomie großen Gesprächsbedarf, sagte Dreyer. Es müsse aber auch über Kultur und Sport gesprochen werden, wann etwa kleine Gruppen wieder trainieren könnten.
Sie warnte jedoch vor leichtfertigen Lockerungen. "Die Hygieneregeln werden am Ende für alles Voraussetzung sein", betonte die SPD-Politikerin. "Die physische Distanz - was ja nicht soziale Distanz ist - muss weiter eingeübt werden und sie muss auch funktionieren. Neben der Infektionsrate ist das das A und O, wenn man über weitere Lockerungen nachdenkt."
Dreyer sagte, die Ungleichheit im Handel, beispielsweise bei Möbelhäusern - die etwa in Nordrhein-Westfalen öffnen dürfen -, sei aber ein wichtiges Thema für die Schalte, dazu gebe es ja auch die ersten Gerichtsverfahren. Und: "Die Gastronomie steht unter großem Druck, weil sie existenziell betroffen ist, auch darüber muss man sprechen."

Update, 26. April, 6.45 Uhr: Argentinien verlängert Corona-Maßnahmen
Argentinien hat seine strengen Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus bis zum 10. Mai verlängert - allerdings mit einigen Lockerungen. Die Maßnahmen gelten nur noch in Ballungsräumen mit mindestens 500.000 Einwohnern, wie Präsident Alberto Fernández am Samstag in einer Ansprache an die südamerikanische Nation verkündete.
Zudem dürfe neuerdings jeder für bis zu eine Stunde am Tag sein Zuhause verlassen, sich aber nicht mehr als 500 Meter davon entfernen.
In den weniger bevölkerungsreichen Gegenden des Landes seien die Regelungen den Provinzregierungen überlassen, sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt seien, sagte Fernández. Die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus dürfe sich etwa am jeweiligen Ort nicht innerhalb von weniger als 15 Tagen verdoppeln. Nur wenige argentinische Städte haben mindestens eine halbe Million Einwohner. Mehr als ein Drittel der rund 45 Millionen Bewohner des Landes lebt im Großraum der Hauptstadt Buenos Aires.
Die Regierung des südamerikanischen Landes hatte am 20. März weitreichende Ausgangsbeschränkungen verfügt und diese seitdem mehrmals verlängert. Landesweit dürfen demnach die Menschen - mit Ausnahme einiger Berufsgruppen - ihre Häuser und Wohnungen nicht verlassen. Erlaubt waren bisher nur Besorgungen in nahe gelegenen Lebensmittelgeschäften und Apotheken.
Nach offiziellen Angaben infizierten sich bislang 3780 Menschen in Argentinien nachweislich mit dem Coronavirus. 185 von ihnen starben demzufolge.

Update, 26. April, 6.25 Uhr: Schäuble warnt vor Überlastung des Staates in der Corona-Krise
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat angesichts der massiven Hilfen in der Corona-Krise vor einer Überforderung des Staates gewarnt. Es gebe im Moment ein verbreitetes Gefühl, "wir könnten jedes Problem mit unbegrenzten staatlichen Mitteln lösen, und die Wirtschaft kriegen wir hinterher wieder mit einem Konjunkturprogramm in Gang", sagte der CDU-Politiker dem "Tagesspiegel" (Sonntag). "Der Staat kann aber nicht auf Dauer den Umsatz ersetzen", betonte Schäuble. In seiner Amtszeit als Bundesfinanzminister war es gelungen, von 2014 an Haushalte ohne Neuverschuldung aufzustellen.
"Wir werden mit den klassischen Mitteln umso weniger anfangen können, je länger die Krise dauert", betonte Schäuble. Es werde zu strukturellen Veränderungen in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik kommen.
Der Parlamentspräsident rief dazu auf, die Corona-Krise als Chance zu nutzen, um in den Hintergrund getretenen Krisen zu bekämpfen. "Noch immer ist nicht nur die Pandemie das größte Problem, sondern der Klimawandel, der Verlust an Artenvielfalt - all die Schäden, die wir Menschen und vor allem wir Europäer durch Übermaß der Natur antun", betonte Schäuble und warnte: "Hoffentlich werden uns nicht wieder nur Abwrackprämien einfallen, die es der Industrie ermöglichen, weiter zu machen wie bisher."
Der Bundestagspräsident äußerte auch die Sorge vor einem Kippen der Stimmung in der Bevölkerung. "Es wird schwieriger, je länger es dauert." Der Weg zurück aus dem Stillstand sei viel schwieriger. Man müsse vorsichtig Schritt für Schritt vorgehen und bereit sein, zu lernen. "Wir dürfen nicht allein den Virologen die Entscheidungen überlassen, sondern müssen auch die gewaltigen ökonomischen, sozialen, psychologischen und sonstigen Auswirkungen abwägen", mahnte Schäuble.

Update, 26. April, 6.18 Uhr: Daten der Corona-App sollen nun doch dezentral gespeichert werden
In der Diskussion um die Entwicklung einer Corona-Warn-App ist die Bundesregierung nach den Worten von Kanzleramtschef Helge Braun auf dezentralisierte Speicherung der Nutzerdaten eingeschwenkt. Im Gespräch mit dem ARD-Hauptstadtstudio ließ Braun am Samstagabend den Kurswechsel erkennen. Man werde nunmehr "eine dezentralisierte Architektur vorantreiben, die die Kontakte nur auf den Geräten speichert und damit Vertrauen schafft". Bisher war stets von einer zentralisierten Variante die Rede.
Zuletzt hatte das Bundesgesundheitsministerium erklärt, es bevorzuge eine zentrale Speicherung der Nutzerdaten. Das sei wichtig, um die Entwicklung der Epidemie besser verfolgen zu können, hieß es. Zu klären sei auch, wer dann über die Daten verfügen solle.
Die Behörden führen derzeit mit Google und Apple Gespräche über eine entsprechende App, die helfen soll, die Ansteckungen einzudämmen, wenn die Ausgehbeschränkungen gelockert werden. Sie soll erfassen, welche Smartphones einander nahegekommen sind - und Nutzer warnen, wenn sich später herausstellt, dass sie sich neben infizierten Personen aufgehalten hatten. Eine solche App würde auf das Smartphone aufgespielt, das dann über Bluetooth mit anderen Smartphones kommuniziert.
Der möglichst flächendeckende Einsatz einer Warn-App könnte die Nachverfolgung von Corona-Infektionsketten erleichtern - auch weil dann gezielter Kontaktpersonen getestet würden.
Titelfoto: dpa/AP/Jim Mone