Wegen Corona-Verordnung: Frau bekommt Anzeige, nachdem sie das in der Drogerie kaufte

Fohnsdorf (Österreich) - In Österreich nimmt die Corona-Pandemie einen ähnlichen Verlauf, wie in Deutschland. So gibt es in unserem Nachbarland auch Ausgangsbeschränkungen, die jedoch schon jetzt schärfer kontrolliert werden als hierzulande...

Die Polizei kontrollierte verschiedene Einkäufe in einer Müller-Filiale. (Symbolbild)
Die Polizei kontrollierte verschiedene Einkäufe in einer Müller-Filiale. (Symbolbild)  © dpa/Patrick Seeger

Eine Frau aus dem österreichischen Bezirk Steiermark ging in einen Drogeriemarkt der Kette Müller einkaufen, um neue Schreibsachen für ihren Sohn einzukaufen.

Dieser befindet sich derzeit in der vierten Klasse, wie die Mutter gegenüber der Kleinen Zeitung berichtete. "Er hat daheim viel für die Schule zu tun und muss bis 3. April jede Menge Aufgaben abgeben", sagte die Frau gegenüber dem Blatt.

Doch bevor die Frau ihre Artikel bezahlen durfte, schaute sich die Polizei den Einkaufskorb einmal genauer an. 

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Der Beamte wollte den Ausweis der Frau sehen und fragte "Was haben Sie da?", erzählt sie der Kleinen Zeitung. Ihre Antwort: Vor allem Schreibhefte.

"Das ist nichts Lebensnotwendiges, darauf kann man verzichten", soll der Polizist der Frau gesagt haben.

Nur Einkäufe für Bedürfnisse des täglichen Lebens erlaubt

Das Coronavirus hält auch den Handel weiter auf Trab. (Illustration)
Das Coronavirus hält auch den Handel weiter auf Trab. (Illustration)  © dpa/Uncredited/Centers for Disease Control and Prevention/AP

Der Beamte soll freundlich gewesen sein und auch Verständnis für die Situation gezeigt haben. 

Dennoch gibt's nun eine Anzeige für die junge Steirerin! 

"Er hat gemeint, ich müsste mit einer Strafe rechnen und werde noch darüber informiert", so die fürsorgliche Mutter, die nur ein paar Schulsachen für ihren Jungen kaufen wollte.

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Grund für die anstehende Behörden-Post ist eine sogenannte Allgemeine Verfügung, die in Österreich (aber auch so ähnlich in Deutschland!) gilt: Laut den Verfügungen der Länder und des Bundes dürfen nämlich nur die "Bedürfnisse des täglichen Lebens gedeckt werden".

Schreibsachen, wie Stifte, Hefte und Blöcke zählen da nicht rein. Das Skurrile: Da Müller sowohl Nahrungsmittel, als auch Drogerie-Artikel, aber nun mal auch Schreibwaren verkauft, haben die Geschäfte zum Teil normal geöffnet. 

Nur verkauft werden, darf nicht alles, weshalb in der Müller-Filiale in Fohnsdorf Polizisten die Einkäufe kontrollieren.

Weitere Kontrollen möglich

Die österreichische Polizei kontrolliert jetzt mitunter auch in Drogeriemärkten. (Symbolbild)
Die österreichische Polizei kontrolliert jetzt mitunter auch in Drogeriemärkten. (Symbolbild)  © 123RF/Rostislav Ageev

Laut der Kleinen Zeitung prüft die örtliche Polizeidirektion noch einige offenen Fragen ab. Welche genau, blieb zwar offen. 

Jedoch könnten weitere Kontrollen in anderen Geschäften folgen, wird ein Polizeisprecher zitiert.

Ein Sprecher der Drogeriemarkt-Kette Müller gab indes bekannt, dass es nur in dieser Filiale in Österreich zu Kontrollen kam. 

Die Polizei rechtfertigt sich damit, dass jemand eine Anzeige erstattet hätte, die besagt, dass dort Waren verkauft werden würden, die nicht für den täglichen Bedarf seien. Dem gingen Beamte nach.

Die Polizei will weiterhin nicht bestätigen, dass die Frau aus der Steiermark für ihren Schulbedarfs-Einkauf eine Anzeige kassieren wird.

Wirklich klar ist das allerdings erst, wenn die Steirerin (k)einen Bescheid per Post bekommt...

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Titelfoto: dpa/Patrick Seeger, dpa/Uncredited/Centers for Disease Control and Prevention/AP

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