Weniger Corona-Neuinfektionen in Sachsen-Anhalt gemeldet: Viele Fälle nicht erfasst

Magdeburg - In Sachsen-Anhalt werden weiter weniger Corona-Neuinfektionen erfasst.

Die Zahlen der Corona-Infektionen in Sachsen-Anhalt gehen weiter zurück.
Die Zahlen der Corona-Infektionen in Sachsen-Anhalt gehen weiter zurück.  © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Sieben-Tage-Inzidenz für das Land am Donnerstagmorgen mit 191,1 an. Eine Woche zuvor hatte der Wert noch bei 232,2 gelegen, vor zwei Wochen wurden 293,6 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner und sieben Tage registriert. Bundesweit lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstag laut RKI bei 237,3.

Diese Angaben liefern allerdings nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen.

Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

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Die landesweit höchste Inzidenz gab das RKI am Donnerstagmorgen für die kreisfreie Stadt Halle mit 262,8 an, die niedrigste für den Landkreis Stendal mit 148,4 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner und Woche.

Seit Beginn der Pandemie wurden nach RKI-Angaben landesweit inzwischen 820.803 Infektionen registriert. Die Statistik weist insgesamt 5649 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion im Land aus. Sachsen-Anhalt hat rund 2,17 Millionen Einwohner.

Über 210.000 Impfdosen ungenutzt

Seit Beginn der Pandemie wurden in Sachsen-Anhalt knapp 214.000 Impfdosen nicht genutzt.
Seit Beginn der Pandemie wurden in Sachsen-Anhalt knapp 214.000 Impfdosen nicht genutzt.  © Kay Nietfeld/dpa

Seit Beginn der Corona-Impfkampagne im Dezember 2020 sind in Sachsen-Anhalt in den landeseigenen Impfstellen und im Landesverteilzentrum rund 214.000 Impfdosen nicht genutzt worden.

Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Nicole Anger (46) hervor.

Dabei handelte es sich zu großen Teilen um den Impfstoff des Herstellers Moderna (63,1 Prozent), auch Impfstoffe von Biontech (26,2 Prozent) sowie anderen Herstellern waren aber betroffen.

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Grundsätzlich erfolge die Impfstoffbestellung bedarfsgerecht, hieß es vom Sozialministerium. In Zeiten geringer Nachfrage würden nur geringe Mengen Impfstoff bestellt.

Aktuell sind etwa 14.200 Impfdosen in den Landkreisen und kreisfreien Städten vorrätig. Etwa 4700 Impfdosen würden zum Monatsende verfallen, wenn sie bis dahin nicht genutzt werden.

Originalmeldung vom 1. September um 11.29 Uhr, aktualisiert um 12.09 Uhr.

Titelfoto: Kay Nietfeld/dpa

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