Aktivisten in Leipzig stören Film über Maidan-Proteste in Ukraine

Leipzig - Mehrere Aktivisten haben in Leipzig die Vorführung eines Films über die Maidan-Proteste in der Ukraine gestört.

Die Polizei musste am Donnerstagabend am Richard-Wagner-Hain eingreifen, nachdem Aktivisten eine Filmvorführung gestört hatten und es daraufhin zu Auseinandersetzungen mit dem Veranstalter gekommen war.
Die Polizei musste am Donnerstagabend am Richard-Wagner-Hain eingreifen, nachdem Aktivisten eine Filmvorführung gestört hatten und es daraufhin zu Auseinandersetzungen mit dem Veranstalter gekommen war.  © Silvio Bürger

Die Mitglieder der deutsch-ukrainischen Künstlergruppe Ostov-Collective kritisierten eine pro-russische Haltung des von US-Regisseur Oliver Stone (75) produzierten Dokumentarfilms "Ukraine on Fire" (2016).

Es kam zu Handgreiflichkeiten zwischen den Aktivisten und den Veranstaltern. Die Ausstrahlung beim globalisierungskritischen Filmfestival "GlobaLE" (27. Juli bis 1. November 2022) am Donnerstagabend unter freiem Himmel wurde einige Minuten lang unterbrochen.

Ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge hatten sechs Menschen die Vorführung mit Trommeln gestört und versucht, einem Veranstalter das Mikrofon aus der Hand zu nehmen. Nach Angaben des Ostov-Collective schlug der Veranstalter einer Aktivistin dann in das Gesicht.

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Verletzt wurde nach Angaben der Polizei niemand. Es werde gegen Personen aus der Aktivisten-Gruppe wegen versuchter Körperverletzung ermittelt, teilte der Polizeisprecher weiter mit. Beamte waren während der Ausstrahlung ab etwa 21 Uhr anwesend.

Die Leipziger Politikerin Juliane Nagel (43, Die Linke) war ebenfalls unter den Protestierenden. Sie prangerte später bei Twitter an, dass das Recht auf Versammlungsfreiheit von der Polizei mit Füßen getreten worden sei.

Eine Aktivistin hielt sich an den Trommeln fest, wurde später durch die Beamten entfernt.
Eine Aktivistin hielt sich an den Trommeln fest, wurde später durch die Beamten entfernt.  © Silvio Bürger

"Ukraine on Fire" beschäftigt sich unter anderem mit den historischen Hintergründen zu den Maidan-Protesten in der Ukraine 2013/14 gegen die damalige Regierung von Viktor Janukowitsch (72), wie die Veranstalter auf ihrer Internetseite schrieben.

Titelfoto: Silvio Bürger

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