Klima-Demonstranten legen Verkehr am Albertplatz lahm
Dresden - Nichts ging mehr! Klima-Aktivisten haben sich zum Wochenstart am Albertplatz in der Dresdner Neustadt Gehör verschafft und dabei den Verkehr lahmgelegt.
Um 7.30 Uhr stellten sich plötzlich etwas mehr als ein Dutzend Demonstranten auf die Fahrbahn der Bautzner Straße in Richtung der Kreuzung zum Bahnhof Neustadt und der Königsbrücker Straße.
Dreimal standen die Protestierenden der Organisation "Extinction Rebellion" für je etwa sieben Minuten auf der Straße und hielten Plakate in die Höhe. Auf denen stand etwa "Stoppt den fossilen Wahnsinn" und "Wir fordern: Stop: neue Ölbohrungen, Go: Solardächer, Go: Wärmedämmung, Go: gute Öffis".
Zudem verteilten die Demo-Teilnehmer Flyer an die wartenden Autofahrer, auf denen sie erklärten, was sie zu dieser Protestform bewegte.
Doch trotz alledem kam die Aktion nicht gut an. Es staute sich weit in die Neustadt herein. Viele Autofahrer kamen zu spät zur Arbeit.
Das lässt die Protestierenden jedoch kalt. Sie erklärten: "Unser aktueller Weg der fossilen Sucht bringt uns um", so Mitorganisator Christian Bläul (40).
Demonstration am Albertplatz: Darum geht's
"Die Sucht nach Öl, Gas und Kohle provoziert und finanziert Angriffskriege, lässt die Lebenskosten in die Höhe schießen und führt auf direktem Weg zum Klimakollaps. Stürme, Überschwemmungen, Dürren, Waldbrände und Missernten werden mit jedem verbrannten Liter Benzin häufiger. Trotzdem stecken wir Milliarden an Steuergeld pro Jahr in fossile Subventionen."
Damit soll nach dem Willen der Demonstranten Schluss sein. Das Klimaziel von 1,5 Grad werde noch vor 2030 überschritten, wenn es einfach so weitergehe wie bisher.
"Die geplanten neuen fossilen Projekte machen das Pariser Klimaschutzabkommen zu einer Farce. Wäre der politische Wille da, könnten wir die Klimawende schaffen und die Klimakatastrophe hoffentlich verhindern", verdeutlichte Versammlungsleiterin Iris Kämper (60). "Die Hütte brennt."
Über die Hintergründe zu dieser Protest-Aktion und ihr weiteres Vorgehen informieren die Klima-Aktivisten am Donnerstag ab 19 Uhr im Stadtteilhaus (Prießnitzstraße 18).
Titelfoto: DPA/Robert Michael