Klimaschützer protestieren vor Ministerium für Erhalt von Lützerath
Düsseldorf - Mit einer Mahnwache und einer symbolischen Sitzblockade vor dem grün-geführten nordrhein-westfälischen Wirtschafts- und Klimaschutzministerium haben Umweltaktivisten für den Erhalt des Dorfes Lützerath im Braunkohlerevier demonstriert.
Das Bündnis aus Umwelt- und Klimaschutzverbänden kündigte am Freitag die Verteidigung des vom Tagebau bedrohten Ortes an. "Wir tun alles, um Lützerath zu verteidigen", sagte Dina Hamid von der Initiative "Lützerath lebt". "Und wir sind viele."
Die Aktion war Teil des deutschlandweiten Klimastreiks von Fridays For Future am Freitag.
Die Aktivisten am Ministerium forderten eine Entscheidung von Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur (45, Grüne) für den Erhalt von Lützerath.
Dirk Jansen, Geschäftsführer vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND NRW) sagte, es gebe keine energiewirtschaftliche Notwendigkeit, das Dorf zu räumen.
Lützerath werde zur Nagelprobe für die schwarz-grüne NRW-Koalition.
Zudem müsse Einvernehmen mit dem Energieunternehmen RWE erzielt werden, dass Lützerath bis auf Weiteres nicht geräumt und ab dem 1. Oktober auch kein einziger Baum gerodet werde, sagte Jansen. Neubaur müsse den vorliegenden RWE-Antrag zurückweisen.
Bleibt Lützerath erhalten?
In dem verlassenen Braunkohleort Lützerath leben Gegner des Abbaus in Zelten, Wohnwagen, Baumhäusern und Hütten. Der letzte ursprüngliche Bewohner hatte im Frühjahr an RWE verkauft.
Seit Wochen kommt es immer wieder zu Protestaktionen. Lützerath ist ähnlich wie der Hambacher Forst zu einem Symbol geworden.
In ihrem Koalitionsvertrag halten CDU und Grüne an einem vorgezogenen Kohleaustieg bis 2030 fest und kündigen eine zeitnahe neue Leitentscheidung zum Fortgang des Braunkohleabbaus an.
Alle fünf Dörfer des dritten Umsiedlungsabschnitts sollen nach Plänen der NRW-Landesregierung erhalten bleiben. Lützerath am Tagebau Garzweiler gehört allerdings nicht dazu und wird auch nicht explizit erwähnt.
Titelfoto: David Young/dpa