Wieder Tausende in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt auf den Straßen

Leipzig/Erfurt/Magdeburg - In Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt sind am Montagabend erneut Tausende Menschen auf die Straße gegangen.

Nach einem Aufruf der AfD protestierten am Montagabend in Magdeburg etwa 1100 Menschen. Auch in anderen ostdeutschen Städten war es erneut zu Demonstrationen gekommen.
Nach einem Aufruf der AfD protestierten am Montagabend in Magdeburg etwa 1100 Menschen. Auch in anderen ostdeutschen Städten war es erneut zu Demonstrationen gekommen.  © Thomas Schulz

Die Demo-Teilnehmer protestierten in mehreren Städten gegen die Folgen der Ukraine-Krise wie hohe Energiepreise und die Politik der Bundesregierung.

Nach monatelanger Pause traf sich die extremistische und islamfeindliche Pegida-Bewegung erstmals wieder zum "Großen Dresdner Abendspaziergang", in Magdeburg folgten nach Polizeiangaben rund 1100 Menschen einem Aufruf der AfD.

"Störungen sind uns nicht bekannt", sagte ein Sprecher des Lagezentrums im Innenministerium Sachsen-Anhalt. Auch die Thüringer Kollegen hatten bisher keine Informationen über Probleme bei den verschiedenen Versammlungen, unter anderem in Eisenach, Gotha, Ilmenau, Leinefelde Worbis oder Gera. Die sächsische Landespolizei sprach von einer ruhigen Lage ohne Zwischenfälle. "Es ist sehr entspannt", sagte ein Sprecher.

A100 wird am Sonntag von Fußgängern aus Protest lahmgelegt
Demonstrationen A100 wird am Sonntag von Fußgängern aus Protest lahmgelegt

Die Auswertung in den drei Ländern stand auch wegen laufender Versammlungen noch aus.

Wieder Auseinandersetzungen in Leipzig

In Leipzig räumte die Polizei Gegendemonstranten, die sich mit Sitzblockaden dem montäglichen Protest aus dem Lager der Querdenker entgegengestellt hatten.
In Leipzig räumte die Polizei Gegendemonstranten, die sich mit Sitzblockaden dem montäglichen Protest aus dem Lager der Querdenker entgegengestellt hatten.  © Silvio Bürger

In der Leipziger City gab es Auseinandersetzungen im Zuge des Montagsprotests zwischen Teilnehmern und Gegendemonstranten. Es liefen entsprechende Maßnahmen. "Die Einsatzkräfte sind dann dazwischen gegangen. Die Lage konnte schnellt beruhigt werden", erklärte Polizeisprecher Olaf Hoppe gegenüber TAG24.

Der Aufzug, dessen Teilnehmerzahl den Angaben nach im "sehr niedrigen vierstelligen Bereich" lag, wurde aus dem Gegenprotest heraus blockiert. Dieser bestand laut Polizei aus mehreren Hundert Teilnehmern. "Nach den Erfahrungen der vergangenen Woche waren wir mit vier Hundertschaften vor Ort, einer mehr als zuvor", so Hoppe.

Wie Leipzigs Polizei am Dienstag mitteilte, wurden unter anderem Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung und wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz eröffnet. Insgesamt sei das Versammlungsgeschehen in Leipzig ruhiger verlaufen als in den Wochen zuvor.

Gegen Massentourismus! Zehntausende demonstrieren auf beliebten Reise-Inseln
Demonstrationen Gegen Massentourismus! Zehntausende demonstrieren auf beliebten Reise-Inseln

In Plauen indes verlief alles ruhig, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Zwickau.

Mehrere Hundert Pegida-Anhänger versammelten sich auf dem Dresdner Neumarkt nahe der Frauenkirche, an die sich auch der vom Verfassungsschutz als Rechtsextremist eingestufte Chef der Bewegung, Lutz Bachmann, kurz wandte.

Im Bereich des Goerdelerrrings in Leipzig soll es zu Auseinandersetzungen gekommen sein.
Im Bereich des Goerdelerrrings in Leipzig soll es zu Auseinandersetzungen gekommen sein.  © Silvio Bürger

In nahezu gleicher Stärke protestierten vorwiegend junge Menschen gegen die Versammlung der selbsternannten "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes".

Original-Text vom 24. Oktober, 21.38 Uhr. Text aktualisiert am 25. Oktober, 15.15 Uhr.

Titelfoto: Montage: Thomas Schulz + Silvio Bürger

Mehr zum Thema Demonstrationen: