Berlin - Im Jahr 2022 waren so viele Fernverkehrszüge der Deutschen Bahn mit mindestens sechs Minuten verspätet, wie zuletzt im Schnee-Chaos 2010. Die Pünktlichkeitsquote lag im vergangenen Jahr bei nur 65,2 Prozent.

Wie die Deutsche Bahn mitteilte, liegt die Pünktlichkeitsquote demnach zehn Prozentpunkte unter dem Wert von 2021 und knapp 15 Prozentpunkte unter dem Niveau des ersten Corona-Jahres 2020.

Die Deutsche Bahn sieht mehrere Gründe für die steigende Häufigkeit von Zugverspätungen im Fernverkehr.

"Die überalterte und knappe Infrastruktur, intensive Bautätigkeit und ab dem zweiten Quartal ein rasant wachsendes Verkehrsaufkommen im Fern- und Nahverkehr haben in Summe den Bahnbetrieb unter Druck gebracht", so die Argumentation der Deutschen Bahn.

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Im Verlauf des Jahres sank die Pünktlichkeit im Fernverkehr von 80 Prozent zu Jahresbeginn auf unter 60 Prozent im Sommer und stieg im Herbst wieder über die 60-Prozent-Marke.

In der Statistik wird ein Zug als verspätet erfasst, wenn er einen Halt mit mehr als sechs Minuten Verzögerung erreicht. Zugausfälle werden nicht berücksichtigt.

Besser sah es 2022 hingegen im Nahverkehr aus. Hier kann die Deutsche Bahn eine Quote von 91,8 Prozent an pünktlichen Zügen vorweisen.

Im Zeitraum des Neun-Euro-Tickets ließ sich allerdings auch im Nahverkehr eine niedrigere Pünktlichkeit feststellen.

Für das laufende Jahr hat sich die Deutsche Bahn eine Pünktlichkeitsquote im Fernverkehr von 70 Prozent zum Ziel gesetzt. In früheren Jahren war noch die Marke von 80 Prozent das angestrebte Ziel.