Rekordsumme für "Züge der Zukunft" - Deutsche Bahn investiert 19 Milliarden Euro!
Berlin - Ein möglicher Nachfolger des 9-Euro-Tickets, Sorge vor dem Klimawandel, steigende Benzinpreise - vieles spricht aktuell dafür, dass in Zukunft noch deutlich mehr Menschen auf den Service der Deutschen Bahn zurückgreifen könnten. Damit die Verkehrswende auch tatsächlich gelingt, kündigte der Konzern nun an, 19 Milliarden Euro in sein "bisher größtes Modernisierungsprogramm" investieren zu wollen.
Bis 2030 soll die Rekordsumme in neue Lokomotiven und Züge gesteckt werden, teilte das bundeseigene Unternehmen anlässlich der Eisenbahnfachmesse "InnoTrans" in Berlin mit.
Dort wurden auch einige der Neuerungen vorgestellt, die sich möglicherweise schon bald in einem Großteil der Regios wiederfinden könnten. So soll es unter anderem abgetrennte Bürokabinen und großzügige Familienbereiche geben.
Im Fernverkehr will die DB indes ihre ICE-Flotte erweitern. Dafür gibt es unter anderem den neuen ICE L. Im kommenden Jahr erwartet der Konzern laut eigenen Angaben jeden Monat drei neue ICEs. Bis 2030 soll die Flotte auf rund 450 Züge wachsen.
"Wir investieren jetzt in die Züge der Zukunft. Mit der Rekordsumme von mehr als 19 Milliarden Euro schaffen wir die Kapazität für eine noch höhere Nachfrage. Moderne Fahrzeuge machen die Bahn nicht nur noch klimafreundlicher, sondern auch zuverlässiger und kundenfreundlicher", erklärte dazu Bahn-Boss Richard Lutz (58).
Sehen so die Züge der Zukunft aus?
Die Deutsche Bahn und das altbekannte Problem der Pünktlichkeit
Auch der zukünftige DB Cargo, der Güterzug der Deutschen Bahn, sei noch klimafreundlicher - und schneller. Auf der Messe wurde außerdem zum ersten Mal eine Cargo-Zweikraft-Lok, die sowohl mit Ökostrom als auch mit klimafreundlichem Biokraftstoff betrieben werden kann, vorgestellt.
Doch ein altbekanntes Problem bleibt: die Pünktlichkeit. Denn ein Zug mag so klimaneutral, modern und bequem sein, wie es nur geht, sollte er die Fahrgäste nicht pünktlich, zuverlässig und außerdem ähnlich schnell wie ein Auto zum Ziel bringen, werden auch weiterhin viele Menschen zögern, auf den Zug umzusteigen.
Im August erreichten laut DB-Daten nicht mal 60 Prozent der Fernverkehrszüge pünktlich ihr Ziel. Bei den Regionalbahnen waren es immerhin 90 Prozent, die rechtzeitig ankamen, wobei die Bahn selbst 4 Minuten und 59 Sekunden Verspätung in ihren Statistiken noch als "pünktlich" einordnet.
Das Problem, "mehr Züge auf die Schiene zu bringen und zugleich pünktlicher und zuverlässiger zu werden", wolle die DB "mit Digitalisierung und neuen Technologien" in Angriff nehmen.
"Es geht darum, immer mehr Menschen und Unternehmen mit einer leistungsfähigen Schiene zu überzeugen", sagte dazu Daniela Gerd, die zum Vorstand "Digitalisierung und Technik" von Deutsche Bahn zählt.
Titelfoto: Fotomontage: Deutsche Bahn