Deutsche Post streikt wieder: Sachsen und Sachsen-Anhalt legen los!
Leipzig - Die Gewerkschaft ver.di hat im Tarifkonflikt mit der Deutschen Post erneut zu Streiks aufgerufen – auch Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sind betroffen.
Einer Mitteilung von ver.di zufolge werden bundesweit Beschäftigte in ausgewählten Betrieben in den Paket- und Briefzentren sowie in der Paket-, Brief- und Verbundzustellung zur Niederlegung der Arbeit aufgerufen. Damit wolle die Gewerkschaft den Druck auf die Deutsche Post AG erhöhen.
In Mitteldeutschland betrifft dies die Niederlassungen in Magdeburg, Erfurt, Leipzig, Halle, Dresden, Zwickau und Chemnitz, wo ganztägig gestreikt werden soll. Es wird mit mehr als 5000 Streikenden gerechnet.
"Die Arbeitgeber haben in der zweiten Tarifverhandlungsrunde keinerlei Bereitschaft gezeigt, die Reallohnverluste der Beschäftigten auszugleichen, obwohl der Konzern für 2022 einen Rekordgewinn von 8,4 Milliarden Euro erwarte", so ver.di-Landesbezirksfachbereichsleiter Normen Schulze. Dieser Provokation müsse mit Entschlossenheit begegnet werden.
ver.di fordert für die Tarifbeschäftigten bei der Deutschen Post AG eine Entgelterhöhung von 15 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten. Auch die Ausbildungsvergütungen sollen um 200 Euro pro Monat je Ausbildungsjahr angehoben werden.
Bereits in der vergangenen Woche hatten sich rund 30.000 Beschäftigte von Donnerstagabend bis Samstag an Streiks beteiligt.
Die Tarifverhandlungen sollen Anfang Februar fortgesetzt werden.
Update, 15 Uhr: Leipzig und Umgebung mit schwachem Start
Informationen der Deutschen Presse-Agentur zufolge sei in Leipzig und Umgebung das Brief- und Paketzentrum Radefeld ab 0 Uhr bestreikt worden.
Zwar hätten nur rund 100 Personen am Streik teilgenommen, doch am Freitag erwarte man deutlich höhere Teilnehmerzahlen.
Update, 8.59 Uhr: Streiks angelaufen!
Im Tarifkonflikt der Gewerkschaft ver.di mit der Deutschen Post sind auch in Sachsen und Sachsen-Anhalt Warnstreiks angelaufen.
Die Beteiligung und die Stimmung seien gut, sagte Streikeiter Normen Schulze von ver.di am Donnerstagmorgen in Magdeburg. Thüringen folge am Freitag und Samstag.
In Magdeburg sind Schulze zufolge Techniker und Zusteller im Ausstand. Am Morgen hatten sich seinen Angaben zufolge etwa 100 Streikende im Streiklokal versammelt.
In Halle ist am Mittag eine Kundgebung geplant.
Titelfoto: Bodo Marks/dpa