Crystal-Krise in Mexiko: Schon Kinder verfallen der Droge!

Mexiko - In den vergangenen zehn Jahren hat sich Crystal Meth zur Nummer-Eins-Droge in Mexiko entwickelt. Mittlerweile werden offenbar nicht nur Erwachsene in Suchtkliniken behandelt, auch immer mehr Kinder in immer jüngerem Alter kommen dazu.

Mexikos Drogenprobleme nehmen kein Ende. Mittlerweile verfallen sogar Kinder dem gefährlichen Rausch. Viele geraten schließlich in die Hände der Kartelle.
Mexikos Drogenprobleme nehmen kein Ende. Mittlerweile verfallen sogar Kinder dem gefährlichen Rausch. Viele geraten schließlich in die Hände der Kartelle.  © Jair Cabrera Torres/dpa

So soll eine Ärztin gegenüber "Vice" berichtet haben, sie habe bereits ein Kind im Alter von sechs Jahren in ihrer Klinik wegen Drogenmissbrauchs aufgenommen. Durchschnittlich würden Kinder zwischen acht und 16 Jahren in ihrer Einrichtung behandelt, um von der Droge wegzukommen.

Crystal Meth, in Mexiko ebenfalls schlicht "Crystal" genannt, habe in den vergangenen Jahren einen rasanten Aufstieg erfahren. 2012 habe der Anteil jener, die wegen ihres Crystal-Problems eine staatliche Klinik aufsuchten, bei etwa fünf Prozent gelegen. Bereits bis 2020 sei der Anteil auf mehr als 30 Prozent angestiegen.

"Meth ist mittlerweile die am meisten verbreitete Ursache für eine Drogensucht innerhalb des Landes", heißt es in dem Bericht.

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Gerade für Minderjährige habe dies schwerwiegende Folgen. Der Drogenkonsum könne sich verheerend auf die noch nicht vollständig entwickelten Gehirne der Kinder und Jugendlichen auswirken und schließlich zu mentalen Problemen führen, die bis ins Erwachsenenalter reichen.

Kartelle setzen Kinder als Attentäter ein

Beerdigung für ein 14-jähriges Kind im November 2020. Die Leiche des Jungen war zuvor in einem Koffer in Mexiko-Stadt gefunden worden. (Archivbild)
Beerdigung für ein 14-jähriges Kind im November 2020. Die Leiche des Jungen war zuvor in einem Koffer in Mexiko-Stadt gefunden worden. (Archivbild)  © Jair Cabrera Torres/dpa

Die Abhängigkeit treibe die Betroffenen gleichzeitig in finanzielle Not - und somit oftmals in die Hände der Drogenkartelle, die sie mittlerweile sogar als Auftragsmörder benutzen würden, die Drogen einsetzen, um sie gefügig zu machen und ihre Hemmschwelle zu senken.

Einer der in dem Artikel befragten Jugendlichen berichtet, er habe vier Menschen umgebracht, nachdem er von einem der Kartelle rekrutiert wurde. Mehrere seiner Freunde seien wegen Verbindungen zum organisierten Verbrechen ums Leben gekommen.

Dem Jungen konnte schließlich in einer der wenigen staatlichen Kliniken für Kinder geholfen werden. Für Tausende andere gäbe es derweil kaum einen Hoffnungsschimmer.

Titelfoto: Jair Cabrera Torres/dpa

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