Drogen per Post: Zoll findet 9 Kilo Marihuana in Möbeln
Essen/Gelsenkirchen - Was für ein Fund! Beamte des Hauptzollamtes Duisburg beschlagnahmten bei der Kontrolle von Paketen zweimal je 4,5 Kilo Marihuana. Das Kuriose: Die Blüten waren in Möbelstücken versteckt.

Die Päckchen kamen aus Spanien und waren an einen Empfänger in Gelsenkirchen gerichtet. Die Beamten alarmierten Fahnder des Zolls in Essen, welche die Ermittlungen übernahmen.
Dabei ergab sich, dass die Anschrift tatsächlich existiert, nur der angegebene Name war falsch. Um nicht nur das Rauschgift aus dem Verkehr zu ziehen, sondern auch den "Importeur" dingfest zu machen, ließ der Essener Zoll die Sendung einfach zustellen.
Am 6. Oktober brachte ein Kurier die ungewöhnliche Lieferung zum Zielort – unter Beobachtung natürlich.
Ein Mann (40) erschien, bestätigte die falsche Identität und nahm die Pakete an. Grund genug für die Zöllner, zuzuschlagen und den Verdächtigen festzunehmen.
Bei der anschließenden Wohnungsdurchsuchung fanden die Beamten geringe Mengen des Rauschmittels und Konsumutensilien. Daraufhin ordnete das Amtsgericht Gelsenkirchen Untersuchungshaft für den 40-Jährigen an.
Der Straßenverkaufswert der sichergestellten Drogen beläuft sich auf etwa 89.000 Euro. Kontrollierte Postsendungen aus dem Ausland führen immer wieder zu Funden und in der Folge zu Verhaftungen, wie das Zollfahndungsamt mitteilte.
"Die Käufer und Verkäufer wiegen sich durch den anonymen Postversand in trügerischer Sicherheit", sagt Heike Sennewald, Pressesprecherin des Zollfahndungsamtes Essen.
"Die Straferwartung bei Entdeckung ist hoch. Drogenschmuggel, gerade gewerblich, ist kein Kavaliersdelikt!"

Die Ermittlungen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Essen dauern an.
Titelfoto: Montage: Zollfahndungsamt Essen