ESC 2023: Findet das Musik-Highlight nach Ukraine-Absage HIER statt?
Kiew (Ukraine) - Dass der "Eurovision Song Contest" (ESC) nach dem diesjährigen Sieg der ukrainischen Band Kalush Orchestra ("Stefania") 2023 nicht in dem derzeit von Russland angegriffenen Land stattfinden wird, war schon nach dem Triumph klar. Nach der nun erfolgten definitiven Absage laufen Verhandlungen mit einer anderen Nation. Und besonders eine Stadt darf sich wohl Hoffnungen auf eine Austragung machen.

Aufgrund einer durch den russischen Angriffskrieg vorhersehbaren enormen Rückendeckung der Zuschauer konnte sich Kalush Orchestra am 14. Mai noch an Spanien (Chanel - "SloMo"), Schweden (Cornelia Jakobs - "Hold Me Closer") und dem zweitplatzierten Großbritannien (Sam Ryder - "Space Man") vorbeischieben, die zuvor mehr Jurypunkte erhalten hatten.
Schnell war aber klar, dass die routinemäßige nächste Austragung im Gewinnerland nicht realisiert werden kann.
Einen Monat später bestätigte dies auch die Europäische Rundfunkunion EBU. Zur Ernüchterung der Ukraine, die wenige Tage zuvor ein Organisationskomitee gegründet hatte. Den ESC 2023 wolle man "auf höchstem Niveau austragen", twitterte Kulturminister Oleksandr Tkachenko (56) vor der EBU-Absage.
Und gleich danach warf eine britische Politikerin einen Ort in den Raum, der offenbar nach wie vor die größten Chancen auf eine Austragung hat.
Eurovision Song Contest 2023: Glasgow, London oder doch woanders?

Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon (51) bedauerte via Twitter, dass der Eurovision Song Contest "unter diesen Umständen" nicht in der Ukraine stattfinden kann und warb um Verständnis.
Im selben Tweet schrieb sie: "Ich kann mir jedoch einen perfekten Ort am Ufer des Flusses Clyde vorstellen." Und spielte damit auf Glasgow an.
Man freue sich über Diskussionen darüber mit der schottischen Regierung, der größten Stadt des Landes, der EBU und dem britischen Broadcaster BBC.
Aber auch andere Orte warfen ihren Hut in den Ring. So auch die englische Hauptstadt: Londons Bürgermeister Sadiq Khan (51) twitterte, man würde den ESC "mit offenen Armen empfangen".
Man sei bereit, sich zu engagieren und die Ukraine zu unterstützten, "indem wir einen Wettbewerb veranstalten, der dem ukrainischen Volk Tribut zollt und es ehrt".
Eurovision Song Contest 2023: Wettanbieter setzen klar auf Glasgow
Dass der weltweit größte Musikwettbewerb mit jährlich um die 180 bis 200 Millionen TV-Zuschauer im kommenden Jahr in Großbritannien stattfinden wird, ist nahezu sicher und aufgrund des zweiten Platzes auch die fairste Variante.
Zahlreiche Städte befinden sich in der Verlosung, müssen aber einige Anforderungen erfüllen. Dazu zählt die Hallengröße, eine bestimmte Anzahl verfügbarer Hotelbetten im Austragungszeitraum und die Nähe zu einem internationalen Flughafen.
Wettanbieter setzen Stand 8. Juli klar auf die Karte Glasgow. Nur wenig Chancen werden derzeit London, Manchester, Liverpool, Cardiff, Belfast oder anderen britischen Städten zugerechnet.
Wo der ESC tatsächlich stattfindet, wird sich bald klären.
Titelfoto: Bildmontage: Luca Bruno/AP/dpa, ANDY BUCHANAN / AFP