Brennt seit vier Tagen! Löscharbeiten bei Moorbrand noch immer nicht beendet

Gifhorn - Nach dem Brand im Großen Moor im Landkreis Gifhorn hofft die Feuerwehr auf ein Ende des Einsatzes am Dienstag.

Ein Großaufgebot der Feuerwehr ist seit Donnerstag im Einsatz, um einen Moorbrand in Gifhorn zu löschen.
Ein Großaufgebot der Feuerwehr ist seit Donnerstag im Einsatz, um einen Moorbrand in Gifhorn zu löschen.  © Julian Stratenschulte/dpa

Die Meldung "Feuer aus" habe es am Montagmorgen gegeben, sagte der Gemeindebrandmeister aus Sassenburg, Holger Bellwart.

Zuvor hatte ein Drohnenüberflug mit Wärmebildkamera ihm zufolge keine Hitzequellen mehr erkannt. Aufgrund der Wärme bleibe aber das Schlauchmaterial zur Sicherheit noch mindestens einen Tag vor Ort.

Seit Donnerstagnachmittag hatte der Moorbrand mehrere Hunderte Einsatzkräfte gebunden. Zwischen den Orten Neudorf-Platendorf und Stüde brannte es auf einem Gebiet von etwa vier Hektar weitgehend unterirdisch. Passanten hatten die Rauchentwicklung über dem schwer zugänglichen Gebiet gemeldet.

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Zur Brandursache konnte die Feuerwehr weiterhin keine Angaben machen. Menschen seien nicht gefährdet gewesen, weil die betroffene Fläche weit genug von Gebäuden entfernt liege, hieß es.

Löscharbeiten gestalteten sich problematisch

Zwar konnte Montagmorgen "Feuer aus" gemeldet werden, trotzdem muss das Gebiet weiter beobachtet werden.
Zwar konnte Montagmorgen "Feuer aus" gemeldet werden, trotzdem muss das Gebiet weiter beobachtet werden.  © Julian Stratenschulte/dpa

Brennende Moore gehören für Feuerwehr-Einsatzkräfte zu den besonders schwierigen Einsätzen. Das oft unwegsame Gelände verhindert in der Regel den Einsatz von schwerem Löschgerät.

Die Feuerwehrleute müssen daher ihre Ausrüstung und das Löschwasser oft zu Fuß und per Hand zum Einsatzort bringen. Oft vergeht damit auch mehr Zeit, bis die Löscharbeiten beginnen können, hieß es dazu aus dem Innenministerium in Hannover. Im aktuellen Fall wurde Löschwasser aus dem mehrere Hundert Meter entfernten Elbe-Seitenkanal gepumpt.

Das Problem im Moorgebieten ist nach Ministeriumsangaben, dass sich ein möglicher Brand unterirdisch röhrenförmig ausbreitet und in der Regel so tief liegt, dass es nicht ausreichen würde, einfaches Wasser als Löschmittel über der Stelle auszuschütten.

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Wegen der Oberflächenspannung des Wassers würde es nicht tief genug in den Untergrund eindringen. Es muss ein mit Netzmittel versetztes Löschwasser sein, damit es möglichst tief eindringt - im Prinzip nutzt die Feuerwehr nichts anderes als Spülmittel, um die Oberflächenspannung des Wassers zu reduzieren.

Titelfoto: Julian Stratenschulte/dpa

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