Riskant: Hier kämpfen deutsche Feuerwehr-Kameraden gegen die griechischen Flammen

Bonn/Griechenland - Die 57 Feuerwehr-Kameraden und Helfer aus Bonn und Umgebung stecken mitten im Einsatz gegen die Großfeuer in Griechenland.

Die Kameraden der Feuerwehr helfen beim Kampf gegen die Waldbrände in Griechenland.
Die Kameraden der Feuerwehr helfen beim Kampf gegen die Waldbrände in Griechenland.  © Feuerwehr und Rettungsdienst Bonn

Seit Mittwoch sind die Kameraden mit ihren 19 Fahrzeugen auf der griechischen Halbinsel Peloponnes. In einem Zeltcamp haben sie ihr Einsatzlager aufgeschlagen, können von hier rasch ausrücken und notfalls ebenso schnell umziehen.

"Seit 7 Uhr in der Früh ist das Team B nun im Einsatz. Wir haben das Personal in zwei Teams aufgeteilt, um abwechselnd Ruhephasen sicherzustellen", teilte ein Sprecher der Feuerwehr am Donnerstagmorgen mit.

Da hatten die Kameraden einen ersten hitzigen Einsatztag bereits hinter sich.

Feuer zerstört Einfamilienhaus: Bewohner und Katze stehen nun auf der Straße
Feuerwehreinsätze Feuer zerstört Einfamilienhaus: Bewohner und Katze stehen nun auf der Straße

Wie das Feuerwehr-Team in einem Beitrag einer ARD-Reporterin eindrücklich zeigte, sind die Löscharbeiten gegen die riesigen Waldbrände riskant und schwer zu planen.

Flammen lodern rasch auf, können die Kameraden selbst gefährden.

"Die Dynamik der Feuer ist nicht zu unterschätzen", teilte ein Feuerwehr-Sprecher mit.

Der Einsatzleiter Simon Fritz sprach im ARD-Bericht über die Einsatzbedingungen vor Ort: "Es ist eben so, dass auch die Wasserentnahme oder die Möglichkeiten an Wasser zu kommen, relativ sporadisch sind."

Das müsse alles gut vorbereitet sein, damit die Kameraden nicht dem Risiko ausgesetzt werden, von Flammen eingeschlossen zu werden.

Die Einheiten befinden sich östlich von Pyrgos auf der Halbinsel Peloponnes. Etliche Kameraden durchlebten in den vergangenen Wochen schwerste Einsätze: Erst den Starkregen in NRW, dann die Chemie-Explosion in Leverkusen. Der Einsatz in Griechenland ist der dritte Großeinsatz in kurzer Zeit.

Update, 17.25 Uhr: Feuer löschen, Dorf schützen

Die Kameraden halfen den Griechen und stellten die Versorgung mit Löschwasser sicher. Dabei tankte auch ein Helikopter nach.
Die Kameraden halfen den Griechen und stellten die Versorgung mit Löschwasser sicher. Dabei tankte auch ein Helikopter nach.  © Feuerwehr und Rettungsdienst Bonn

Am frühen Donnerstagabend berichtete die Feuerwehr Bonn per Twitter von den aktuellen Aufgaben aus dem griechischen Einsatz.

"Neben der Brandbekämpfung und dem Schutz eines Dorfes in unserem Abschnitt unterstützen wir heute auch bei der Löschwasserbereitstellung für die griechischen Kollegen."

Bei ihrem Einsatz bekamen sie auch hautnah den Einsatz eines Lösch-Helikopters mit, der an einem Flussbett Wasser nachtankte.

Die Kameraden aus Bonn, Königswinter und Leverkusen haben ein mobiles Zeltcamp aufgebaut.
Die Kameraden aus Bonn, Königswinter und Leverkusen haben ein mobiles Zeltcamp aufgebaut.  © Feuerwehr und Rettungsdienst Bonn

Etwas Regen, aber starke Winde in Griechenland

Die Luftaufnahme eines niedergebrannten Waldes im Dorf Agia Anna auf der Insel Euböa.
Die Luftaufnahme eines niedergebrannten Waldes im Dorf Agia Anna auf der Insel Euböa.  © Michael Varaklas/AP/dpa

Regenfälle hatten in der Nacht zum Donnerstag die Feuer in Teilen Griechenlands etwas gebremst.

Auf der Halbinsel Peloponnes erloschen einige Feuer, die Gefahr ist aber noch längst nicht gebannt.

Der griechische Premier Kyriakos Mitsotakis (53) sagte am Donnerstagmittag, das für den Moment alle Brände unter Kontrolle seien.

Er warnte jedoch, dass die Gefahr damit längst nicht vorbei sei. Die Feuerwehr warnte ebenfalls.

In vielen Fällen brenne es noch im Unterholz und neue Brände könnten ausbrechen. Starke Winde könnten die Feuer jedoch immer wieder aufpeitschen.

Titelfoto: Feuerwehr und Rettungsdienst Bonn

Mehr zum Thema Feuerwehreinsätze: