Riskanter Einsatz für Feuerwehr und THW: Von innen brennender Baum muss gesprengt werden
Neuss - Die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk (THW) sind in Neuss zu einem ungewöhnlichen Einsatz ausgerückt: Ein Spaziergänger war in einem Waldstück auf einen etwa 25 Meter hohen Baum aufmerksam geworden, der im Inneren brannte.

Ein Sprecher der Feuerwehr teilte mit, dass der Zeuge die Kameraden am Donnerstagvormittag gegen 11.21 Uhr alarmiert hatte.
Demnach war er zuvor nahe dem Schloss Reuschenberg spazieren gewesen, als er den von innen glimmenden und stark qualmenden Baum in dem kleinen Waldstück entdeckte.
Umgehend rückten die Einsatzkräfte zum Ort des Geschehens aus und begannen mit den ersten Löscharbeiten, die "leider wenig Wirkung zeigten", wie es hieß.
Noch während der ersten Maßnahmen brach dann plötzlich ein großer Teil des Baumes auseinander und verfehlte nur knapp einen Trupp der Kameraden, die sich daraufhin sofort zurückzogen!
Die Kräfte entschieden nach einer anschließenden Beratung, dass der Baum kontrolliert gefällt werden müsse, um auch an die tief im Wurzelwerk sitzenden Glutnester zu gelangen und ein Übergreifen der Glut auf andere Teile des Waldes zu verhindern.
Das Fällen mit einer Kettensäge war aufgrund der Größe und Instabilität des Baumes allerdings nicht möglich, woraufhin die Kameraden schließlich das THW hinzuzogen, um den Baum kontrolliert zu sprengen!

Polizei ermittelt zur Brandursache und bittet um Hinweise

Vor Ort eingetroffen, entschieden die alarmierten Spezialkräfte des THW, den Baum mittels eines Sprengrings rund um den Fuß zu Fall zu bringen. "Hierbei wurden geringe Mengen Sprengstoff um den Baum herum angebracht und mit von der Feuerwehr angelieferten Sandsäcken abgedeckt", schilderte der Sprecher. Auch die Warn-App Nina habe die Sprengung angekündigt.
Mit einer Drohne suchten die Kräfte zunächst das Areal ab, um sicherzugehen, dass sich keine Spaziergänger mehr im Gefahrenbereich aufhielten, ehe die Sprengung schließlich starten konnte.
Gegen 18 Uhr kam der Baum wie geplant zu Fall und sei anschließend sicher und kontrolliert am Boden "Stück für Stück" zerkleinert und abgelöscht worden. "Auch letzte Glutnester im Wurzelwerk konnten nun erreicht werden", hieß es.
Nach rund zehn Stunden war der Einsatz schließlich für alle Kräfte beendet. Die Polizei hat nun die Ermittlung zur Brandursache aufgenommen und bittet dazu auch um Hinweise.
Wer etwas Verdächtiges beobachtet hat, wird gebeten, sich unter der Rufnummer 02131/3000 mit den Beamten in Verbindung zu setzen!
Titelfoto: Patrick Schüller, Feuerwehr Neuss (Bildmontage)