Berlin hat kaum noch Platz für Flüchtlinge: Kapazitäten "nahezu ausgeschöpft"
Berlin - Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (44, SPD) sieht die Hauptstadt am Rande ihrer Möglichkeiten bei der Aufnahme von Geflüchteten.
"Gerade wir Stadtstaaten und besonders Berlin als Hauptanziehungspunkt haben unsere Kapazitäten (...) mittlerweile nahezu ausgeschöpft", sagte sie der "Bild am Sonntag".
So seien 340.000 Ukrainer in Berlin erstversorgt worden, 100.000 hätten ihren Wohnsitz inzwischen in der Hauptstadt.
Giffey forderte: "Wir brauchen dringend weitere Immobilien des Bundes, um Menschen gut unterzubringen, finanzielle Unterstützung für die immensen Kosten und eine gerechte Verteilung im Bundesgebiet."
Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, sagte der Zeitung, es brauche nicht nur Beschlüsse, sondern konkrete Maßnahmen.
Berlin mietet Hotelzimmer an und bereitet Sammelunterkünfte in Turnhallen vor
Die Unterbringungsmöglichkeiten seien begrenzt. "Es werden bereits jetzt Hotelzimmer angemietet und Sammelunterkünfte, zum Beispiel in Turnhallen, vorbereitet."
In Berlin hatte erst am Freitag eine neue Unterkunft in Moabit eröffnet. In dem ehemaligen Hotel kamen nach Angaben des Landesamtes für Flüchtlingsunterkünfte (LAF) zunächst rund 60 Menschen unter.
Eine Sprecherin ging am Sonntag davon aus, dass die maximale Auslastung von 300 Menschen in den kommenden Tagen erreicht wird. Das LAF bemüht sich nach eigenen Angaben um weitere Unterkünfte.
Laut Sozialsenatorin Katja Kipping (44, Linke) wurden in den vergangenen Monaten rund 6000 neue Plätze in Aufnahme- und Gemeinschaftseinrichtungen geschaffen, insgesamt gibt es demnach 27.700 Plätze.
Titelfoto: Carsten Koall/dpa, Christoph Soeder/dpa (Bildmontage)