Flughäfen Köln und Düsseldorf: Reisende müssen sich wieder auf Wartezeiten einstellen

Köln/Düsseldorf - Wer in den Herbstferien in ein Flugzeug steigen will, muss sich an Nordrhein-Westfalens großen Airports wohl weiterhin in Geduld üben.

Die privaten Sicherheitsunternehmen haben weiteres Personal eingestellt. Ob das für die Fluggäste im Herbst reicht, bleibt abzuwarten.
Die privaten Sicherheitsunternehmen haben weiteres Personal eingestellt. Ob das für die Fluggäste im Herbst reicht, bleibt abzuwarten.  © Thomas Banneyer/dpa

In den Stoßzeiten könne es "zu längeren Wartezeiten kommen", sagte ein Sprecher des Flughafens Köln/Bonn.

Die Situation an der Sicherheitskontrollstelle habe sich in den vergangenen Wochen aber "spürbar verbessert, die Wartezeiten haben sich deutlich verkürzt".

Düsseldorfs Flughafen rechnet ebenfalls mit Verzögerungen und begründet dies mit "fortdauernden Personalengpässen" bei den vor Ort tätigen Dienstleistern. Am 30. September ist der letzte Schultag vor den zweiwöchigen Ferien.

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Im Sommer hatten viele Reisende mehrere Stunden lang in Warteschlangen stehen müssen, bis sie eingecheckt waren und die Sicherheitschecks passiert hatten.

"Die Situation ist nicht mehr ganz so krass wie im Sommer, aber immer noch schlimm", sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Özay Tarim. "Wir können keine Entwarnung geben." Die angespannte Personalsituation der Dienstleister habe sich nicht wesentlich verbessert, es gebe immer noch mehrere Hundert Meter lange Schlangen. Das sei untragbar.

Der Gewerkschafter fordert, eine staatliche Sicherheitsfirma zu gründen und diese an den NRW-Flughäfen einzusetzen.

"Das gravierende Wartezeiten-Problem zeigt, dass privatwirtschaftliche Unternehmen den Herausforderungen nicht gewachsen sind." Eine staatliche Firma könnte bessere Arbeitsbedingungen bieten und hätte es daher bei der Suche nach Mitarbeitern leichter.

Wartezeiten von mehreren Stunden am Flughafen weiterhin realistisch

Am Flughafen Köln/Bonn drohen wieder lange Warteschlangen in den Herbstferien.
Am Flughafen Köln/Bonn drohen wieder lange Warteschlangen in den Herbstferien.  © Thomas Banneyer/dpa

Securitas und DSW böten bei der Einstellung ausschließlich Teilzeit-Verträge an, sagt Tarim. Das sei ein gravierender Fehler und ein Grund für die Personalnot.

Am Flughafen der NRW-Landeshauptstadt ist die Piepenbrock-Tochter DSW im Einsatz. Eine Firmensprecherin wollte sich nicht zur aktuellen Situation äußern.

In Köln/Bonn ist Securitas für die Sicherheitsschleusen zuständig. Ein Unternehmenssprecher sagte, dass man sich seit den Sommerferien personell verstärkt habe und "deutlich besser aufgestellt" sei.

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Daher sei an allen Flughäfen in Spitzenzeiten weiterhin mit Wartezeiten zu rechnen, "und Passagiere sollten etwas mehr Zeit und Geduld mitbringen".

Die privaten Dienstleister sind im Auftrag der Bundespolizei tätig. Der Bundespolizei-Sprecher Jens Flören berichtete davon, dass Securitas in Köln/Bonn rund 60 Luftsicherheitsassistenten als zusätzliche Kräfte habe gewinnen können, bei DSW in Düsseldorf liege die Größenordnung bei 140.

Hinzu kämen für die Ferien Extra-Kräfte aus der Verwaltung. Außerdem habe die Bundespolizei 100 eigene Kräfte fortgebildet, die gegebenenfalls unterstützen könnten. Das wäre aber nur in begründeten Ausnahmen denkbar, als "ultima ratio".

"Jetzt steht immerhin mehr Personal zur Verfügung als im Sommer", sagte Flören. "Ob das ausreicht, muss man sehen." Insgesamt gebe es "weiterhin große Rekrutierungsherausforderungen bei den Dienstleistern". Diese Firmen seien dringend angehalten, ihren vertraglichen Verpflichtungen nachzukommen und für zügige Abläufe an den Schleusen zu sorgen.

Mit Blick auf die in einer Woche startenden Herbstferien sagte der Bundespolizei-Sprecher: "Wir sind verhalten optimistisch, dass die Warteschlangen nicht allzu lang sein werden." Den Fluggästen empfiehlt er, zwei Stunden vor Abflug an den Sicherheitschecks zu sein.

Titelfoto: Thomas Banneyer/dpa

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