Flugzeug entführt? Falscher Alarm mitten auf dem Pazifik
Los Angeles - Bei einem Trans-Pazifik-Flug kam es zu einem merkwürdigen Zwischenfall. Plötzlich funkte das Flugzeug ein Notsignal. Die Flugsicherung musste vom Schlimmsten ausgehen.

Eigentlich sollte es ein ganz normaler Flug werden. Pünktlich startete Singapore Airlines Flug SQ37 mit in Los Angeles zu einem 16-stündigen Flug nach Singapur. Es waren wohl mehr als 200 Menschen an Bord.
Der Airbus A 350-900 war so gut wie neu, hatte erst 3600 Flugstunden auf dem Buckel, die Maschine top-gewartet.
Doch dann kam es zu einem aufsehenerregenden Ereignis. Mitten im Pazifik, kurz vor Hawaii sendete der Airbus plötzlich Transpondercode 7500, das berichtete das Luftfahrtportal Simple Flying.
Bei der Flugsicherung schrillten alle Alarmglocken. Denn "7500" steht für eine Flugzeug-Entführung.
Auch zahlreichen Luftfahrt-Enthusiasten fiel der automatische Funkspruch auf. Gebannt verfolgten sie auf "Flight Radar" und Social Media den weiteren Flug.
Einige Minuten später: Entwarnung. Ein Sprecher der Airline sagte: "Die Piloten haben bestätigt, dass es keinen Notfall an Bord gibt. Der Flug ist auf dem Weg nach Singapur und wird voraussichtlich am 12. Juni 2022 um circa 0750 Ortszeit ankommen."
Die Passagiere bekamen von dem Vorfall glücklicherweise nichts mit. Eine Panik an Bord hätte die Folge sein können.
Wenn ein Flugzeug "7500" sendet, fällt das sofort auf
SQ37 ist auf dieser Karte rot-markiert
Transpondercodes sind der Notruf der Lüfte

Es gibt eine ganze Reihe solcher Codes: "7600" (Probleme mit dem Funkgerät), "7700" (technische Probleme mit dem Flugzeug) und "7500" (Entführung) sind die Bekanntesten.
Solche Codes können von Jedermann im Cockpit abgesetzt werden, es braucht dafür keinen Zugriff auf sensible Systeme.
Noch ist allerdings völlig unklar, warum die Maschine Code "7500" funkte, die Experten von Simply Flying gehen von einem technischen Defekt aus, denn eigentlich muss dieser Transpondercode manuell eingegeben werden. Ein Versehen ist so gut, wie ausgeschlossen.
Der Airbus A350-900 wird jetzt von Technikern überprüft.
Titelfoto: DPA