Kampf den Kilos: Warum es okay ist, auch mal auf Sport zu pfeifen

Stuttgart/Würzburg - Zu viel Süßkram, zu wenig Bewegung: TAG24-Redakteur Patrick Hyslop hat im Homeoffice ordentlich zugenommen. Nun wird das Ruder herumgerissen. Der Corona-Speck muss weg! Die Ansage lautet: "Kampf den Kilos!" Regelmäßig berichtet er dabei von den Höhen und Tiefen des Abspeckens.

TAG24-Redakteur Patrick Hyslop berichtet seit Anfang des Jahres von den Höhen und Tiefen des Abnehmens.
TAG24-Redakteur Patrick Hyslop berichtet seit Anfang des Jahres von den Höhen und Tiefen des Abnehmens.  © privat

Manchmal kommt alles anders als man denkt. Als ich Anfang dieses Jahres mit meinem Kampf gegen die Kilos begann, da glaubte ich: Abnehmen wird relativ easy.

Immerhin hatte ich vor Jahren bereits gemeinsam mit meinen Redaktionskollegen bei einer Abnehmserie der Würzburger Main-Post mitgemacht.

Damals hatte ich recht fix abgespeckt. Und was einmal flott klappte, das funktioniert auch Jahre später bestimmt nochmals genauso leicht. Denkste!

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Nicht nur musste ich in den zurückliegenden Monaten feststellen, dass der Gewichtsverlust mit den Jahren immer anstrengender wird, man hat zudem auch noch ein paar Kilometer mehr auf dem Lebens-Tacho.

Der Körper verzeiht nicht mehr so viel und leicht, wie in jüngeren Jahren. Was ich etwa merkte, als ich mich im Frühjahr beim Training verletzte.

Aber ich bin nicht nur etwas älter geworden, auch die Disziplin in Sachen Ernährung und Sport stellt sich nicht mehr so einfach ein wie früher. Und wenn's doch mal läuft, dann reicht ein Fehltritt, um alles zunichtezumachen. Siehe meine Kuchen-Orgie im Mai. Die hatte mich noch lange, lange verfolgt...

Statt flachem Bauch gibt's eine Erkenntnis

Ich trainiere weiter, aber im Zweifelsfall lieber drei- oder viermal die Woche als sechsmal.
Ich trainiere weiter, aber im Zweifelsfall lieber drei- oder viermal die Woche als sechsmal.  © privat

Und selbst wenn die Ernährung passt und regelmäßig gesportelt wird, es gibt immer mal Tage, da hab' ich schlicht keinen Bock.

Weil ich dann andere Sachen im Kopf habe und keinen Nerv für Sport. Oder Lust auf gesunde Ernährung. Das kann mal Müdigkeit vom Schichtdienst sein. Alltägliche Sorgen. Oder einfach eine schlechte Nacht ohne erholsamen Schlaf.

Sowas kennt aber jeder, mutmaße ich mal. Es ist menschlich. Entsprechend gab es also in den zurückliegenden Monaten ein Auf und Ab, was Ernährung, Sport und Motivation angeht. Und auch das Gewicht auf der Waage.

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Denn Letzteres bewegte sich mal nach unten (juhuuu!), mal aber auch wieder ordentlich nach oben (Mist!).

Und so hätte ich Euch an dieser Stelle gerne einen flachen Bauch und Muskeln aus Stahl präsentiert. So richtig instagramtauglich.

Stattdessen bin ich im zurückliegenden Jahr zu einer Erkenntnis gelangt: Es ist okay für mich, auch mal auf Sport zu pfeifen. Betonung auf MAL. Auch muss die Ernährung nicht immer on point sein. Viel wichtiger: Dass ich überhaupt wieder mehr darauf achte, was ich zu mir nehme. Und, dass ich mich wieder mehr und regelmäßig bewege.

Lieber nur an drei oder vier Tagen die Woche was gemacht als überhaupt gar nicht. Denn das war die Ausgangslage. Und die war nicht gut.

Insofern: Ich bleibe dran, versprochen. Aber nicht verbissen. Weil das bei mir nicht (mehr) funktioniert. Solange jedoch die grobe Richtung stimmt, bin ich zufrieden. Und wenn es länger dauert, bis ich mein Ziel erreicht habe, dann ist es eben so.

Dafür blicke ich dann umso glücklicher aufs Erreichte - und weiß um den weiten Weg, den ich zurückgelegt habe.

Titelfoto: privat

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