12 Millionen Tonnen Essen im Müll: Kaufland startet Rettungs-App in München
München - Wie viel Energie, Arbeit und Ressourcen braucht es wohl, um 12 Millionen Tonnen Nahrungsmittel herzustellen? Und wie viele Menschen könnten davon ernährt werden? Laut Informationen der Welthungerhilfe ist das die Menge an Lebensmitteln, die im Müll landet. Jedes Jahr. Allein in Deutschland.

Umgerechnet bedeutet das: Jede Person in Deutschland, vom Kleinkind bis zum Senioren, schmeißt rechnerisch 75 Kilogramm Lebensmittel im Jahr auf die Müllhalde.
Es kann sich wohl jeder selbst in etwa ausrechnen, was das den Brötchenverdienern der Familien kostet.
Natürlich geht dabei eine gehörige Portion auch auf Industrie, Gastronomie und nicht zuletzt Händler, bei denen die Früchte in der Auslage nicht mehr attraktiv genug sind, um vom Kunden mitgenommen zu werden.
Seinen Beitrag dazu leisten, dass Nahrung erst gar nicht in die Tonne gekippt wird, möchte das Einzelhandelsunternehmen "Kaufland" mit einer neuen App leisten.
Zusammen mit weiteren Händlern aus der Region versucht man, Essen unter die Leute, statt in den Entsorgungsbehälter zu bringen.
Das Programm soll Händler und Kunden miteinander verbinden: "Über die App werden überschüssige Lebensmittel aus den Frischebereichen Obst und Gemüse sowie dem Backshop zu einem vergünstigten Preis angeboten. Die Kunden bestellen und bezahlen direkt über die App und können die zusammengestellten Produkte dann im angegebenen Zeitfenster in der Filiale abholen", teilte die Unternehmenskette am Montag mit.
Der Clou: "Was in den Beuteln ist, bleibt bis zur Abholung eine Überraschung." Man könnte also nebenbei sogar noch seine kulinarische Komfortzone erweitern.
Unternehmen sollen mit Kunden zusammengeführt werden

"Wir möchten, dass produzierte Lebensmittel die Wertschätzung erhalten, die sie verdienen. Durch die Kooperation mit der 'Too Good To Go'-App binden wir die Kunden direkt mit ein", so Niksa Nekic, Bereichsleiter Vertrieb bei Kaufland.
"So können sie Essen retten, damit etwas Gutes für die Umwelt tun, und zugleich Geld sparen."
Das Ganze soll ab sofort starten. Im Münchner Umfeld beteiligen sich gleich sechs Filialen an der Lebensmittel-Rettungsaktion:
- Dachau, Danziger Straße 1
- Gröbenzell, Danziger Straße 17
- München-Berg am Laim, Berg-am-Laim-Straße 117
- München-Moosach, Bunzlauer Platz 5-7
- München-Neuperlach (PEP), Ollenhauer Straße 4
- Unterschleißheim, Andreas-Danzer-Weg 2
Auf der frisch gestarteten "Too Good To Go"-App können Bäckereien, Supermärkte und gastronomische Betriebe ihre Lebensmittel zum Last-Minute-Verkauf anbieten.
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