Augenöffner: Welche Kaffeemaschine ist wirklich die richtige für mich?

München - Im vergangenen Jahr wurden laut dem deutschen Kaffeeverband etwa 500 Millionen Tassen Kaffee getrunken – allein in Deutschland. Das entspricht einem Pro-Kopf-Konsum von 169 Litern. Kaffee scheint damit das beliebteste – nennen wir es – Fruchtgetränk der Deutschen zu sein.

Die Temperaturen sinken, die Chancen auf "Ich entspanne mit einem Kaffee und einem guten Buch" steigen wieder deutlich an.
Die Temperaturen sinken, die Chancen auf "Ich entspanne mit einem Kaffee und einem guten Buch" steigen wieder deutlich an.  © 123rf/gdolgikh

"Tatsächlich sind die Kaffeebohnen Fruchtkerne der Kaffee-Frucht oder Kaffeekirsche", erklärt das Unternehmen Jacobs auf seiner Internetseite.

"Man pflückt und trocknet sie, um das Fruchtfleisch zu entfernen und so an die koffeinhaltige Bohne zu gelangen, die später vor dem Verzehr geröstet wird."

Okay, "Fruchtgetränk" ist damit schon etwas kreativ ausgelegt, an der Beliebtheit des koffeinhaltigen Heißgetränks ändert das freilich nichts. Aber nicht nur die richtige der weltweit gut 60 Kaffeesorten macht den persönlichen Genuss aus. Auch das Gerät, das für uns die Zubereitung übernimmt.

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Der TÜV Süd hat sich daher die Lieblingskollegen aus der Büroküche genauer angesehen und getestet. Schließlich ist die Auswahl aus Vollautomaten, Kapsel-, Pad- und Filtermaschinen groß.

Und das investierte Geld sollte am Ende nicht als verschwendet empfunden werden.

Nicht blind drauflos kaufen, sondern eigene Umstände beachten

Kaffee-Variationen auf Knopfdruck: Vollautomaten sind extrem einfach zu bedienen, aber deutlich aufwendiger zu putzen. Und die Reinigung ist hier besonders wichtig.
Kaffee-Variationen auf Knopfdruck: Vollautomaten sind extrem einfach zu bedienen, aber deutlich aufwendiger zu putzen. Und die Reinigung ist hier besonders wichtig.  © Conny Kurz/TÜV Süd AG

Vor dem Kauf raten die TÜV-Experten, sich seiner persönlichen Vorlieben bewusst zu werden.

"Trinke ich eher viel oder weniger Kaffee? Bevorzuge ich Kaffeespezialitäten mit aufgeschäumter Milch oder doch lieber schwarzen Kaffee?", heißt es in der Auswertung.

"Nicht zuletzt spielt auch der zur Verfügung stehende Platz eine Rolle bei der Entscheidung für die individuell am besten geeignete Maschine."

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TÜV-Süd-Produktexperte Christian Kästl zählt die Vor- und Nachteile dieser verschiedenen Küchengeräte auf.

"Der Variantenreichtum bei Vollautomaten begeistert Kaffeefans. Allerdings sind diese Geräte nicht nur in der Anschaffung vergleichsweise teuer, sondern auch im Unterhalt, denn die von den Herstellern empfohlenen Entkalker, Reinigungsmittel sowie die teils aufwendige Wartung dieser Maschinen sind in der Regel keine Schnäppchen", warnt der Experte.

Zudem wären sie besonders aufwendig in der durchaus notwendigen, ständigen Reinigung. Auch bei einem Defekt sei der Alleskönner alles andere als günstig zu reparieren – denn meist könne das nur ein professioneller Kundendienst.

Für den privaten Gebrauch also eher ungeeignet. Kapsel- und Padmaschinen könnten hier eine Alternative sein.

Variationen auf Knopfdruck – allerdings mit großem Aufwand danach

In Deutschland liefen im vergangenen Jahr umgerechnet 500 Millionen Tassen Kaffee aus den Geräten der Republik.
In Deutschland liefen im vergangenen Jahr umgerechnet 500 Millionen Tassen Kaffee aus den Geräten der Republik.  © 123RF/artoleshko

"Kaffeemaschinen, die mit Kapseln oder Pads befüllt werden, überzeugen in erster Linie durch die einfache Handhabung und schnelle Zubereitung", so Kästl.

Die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen machen es dem Benutzer auch besonders einfach, zwischen klassischem Kaffee oder Latte Macchiato mit Karamellgeschmack zu wechseln.

Sie sind oft platzsparend, einfach zu bedienen und für ab und zu bestens geeignet: "Besonders für sporadische Kaffeetrinker eignen sich Kapseln gut, da sie selbst nach längerer Lagerung nicht an Aroma einbüßen."

Allerdings: Der Kaffee ist deutlich teurer, was wegen der kleinen Portionen aber nicht bemerkt wird. Hochgerechnet auf den Kilopreis, der bei handelsüblichen Bohnen im Schnitt zwischen zehn und 13 Euro liegt, knackt man hier schnell die 60-Euro-Marke – wenn der persönliche Lieblingssupermarkt die jeweiligen Marken überhaupt führt. Von den entstehenden Müllmengen ganz zu schweigen.

Vielleicht also doch bei den Filtermaschinen bleiben? Das ist dann eher etwas für die Puristen unter den Heißgetränk-Freunden.

App-Steuerung für Filtermaschinen meist unnötig

"Mit diesen Geräten lassen sich einfach und günstig große Mengen Kaffee aufbrühen. Die Anschaffung einer Filtermaschine ist je nach Ausstattung und Marke ebenfalls vergleichsweise kostengünstig", heißt es in der Analyse. "Wer den koffeinhaltigen Wachmacher so frisch wie möglich genießen möchte, entscheidet sich am besten für eine Filtermaschine mit eingebautem Mahlwerk", so Christian Kästl.

"Ob es wirklich eine Filtermaschine mit App-Steuerung sein muss, muss jeder Verbraucher selbst entscheiden." Abgesehen von regelmäßigem Entkalken wäre keine zusätzliche Wartung notwendig.

Entscheidend bleiben – wenn man rational bleiben möchte – einfach die persönlichen Umstände und Vorlieben, um das richtige Produkt zu finden.

Titelfoto: Conny Kurz/TÜV Süd AG

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