Erste Pollen fliegen: Allergiker leiden schon früh unter mildem Winter

Leipzig - Der milde Winter macht Pollen-Allergikern zu schaffen.

Viele Menschen in Deutschland leiden unter Pollenallergien, die in diesem Jahr wegen des milden Winters bereits früher ausbrechen können.
Viele Menschen in Deutschland leiden unter Pollenallergien, die in diesem Jahr wegen des milden Winters bereits früher ausbrechen können.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Der Haselpollenflug habe schon begonnen, auch Erlenpollen kämen dazu, sagte Prof. Regina Treudler, Leiterin des Allergiezentrums am Universitätsklinikum Leipzig. Auf dem Dach des Klinikums misst seit einigen Jahren ein elektronischer Pollenmonitor die Pollenkonzentration.

Der Trend zu immer wärmeren Wintern sei generell keine gute Entwicklung für Allergiker. "Die Pflanzenwelt wacht früh auf", sagte Treudler. Dadurch verkürze sich die Verschnaufpause, die Allergikerinnen und Allergiker normalerweise in den Wintermonaten hätten.

Viele Menschen seien auch nicht nur auf eine Sache allergisch, sagte Treudler. Über das Jahr verteilt gebe es eine Abfolge von Allergieauslösern: Auf die Frühblüher wie Hasel, Erle und Birke folgten Gräser, dann Beifuß und auch das sich stark ausbreitende Ambrosia-Kraut sei für etliche Allergiker ein Problem.

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Die Allergie-Expertin rät Betroffenen, sich zu informieren, "was fliegt". Für eine Diagnostik sei es auch sinnvoll, eine Art Tagebuch zu führen, damit eine Behandlung tatsächlich auch das richtige Allergen treffe.

Bei starker Symptomatik hilft Betroffenen oft nur noch die Hyposensibilisierung.
Bei starker Symptomatik hilft Betroffenen oft nur noch die Hyposensibilisierung.  © Jens Schierenbeck/dpa-tmn

Bei leichten Beschwerden sollte man die betroffenen Organe selbst behandeln, sagte Treudler. Gegen eine Schniefnase und juckende Augen sollten also Nasenspray und Augentropfen eingesetzt werden. Auch Anti-Allergie-Tabletten könnten Linderung verschaffen.

Schwere Allergien sollten dann – nach einer entsprechenden Diagnostik – gezielt mit einer Hyposensibilisierung behandelt werden.

Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

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