Panik in Jerusalem: Acht Verletzte bei Schüssen nahe der Klagemauer!

Jerusalem - Bei Schüssen nahe der Klagemauer in Jerusalem sind mindestens acht Menschen verletzt worden, drei von ihnen schwer. Die Schüsse seien an zwei verschiedenen Orten gefallen, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom in der Nacht zum Sonntag bei Twitter mit.

Tatortermittler der israelischen Polizei arbeiten am Tatort in Jerusalem.
Tatortermittler der israelischen Polizei arbeiten am Tatort in Jerusalem.  © dpa/Maya Alleruzzo

Ein Tatverdächtiger sei auf der Flucht, berichteten israelische Medien. Die Schüsse hätten auf einen Bus in der Altstadt sowie auf einen Parkplatz nahe dem Davidsgrab abgezielt.

Einem Rettungssanitäter zufolge waren in dem Bus Gläubige von der Klagemauer auf dem Weg in die Stadt. "Laut einem Passanten begann ein Terrorist, wahllos auf den Bus zu schießen", wurde der Sanitäter in der "Jerusalem Post" zitiert.

Als der Rettungsdienst den Ort des Vorfalls erreicht habe, habe es einen großen Tumult gegeben. Menschen seien in Panik gerannt. Eine der Verletzten war den Angaben zufolge hochschwanger, das Baby musste mit Notkaiserschnitt geholt werden und war ebenfalls schwer verletzt.

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Der israelische Regierungschef Jair Lapid (58) sagte: "Die Sicherheitskräfte arbeiten an der Festnahme des Terroristen und werden nicht ruhen, bis er gefangen ist." Wer Zivilisten Schaden zufüge, werde dafür einen Preis zahlen, sagte er.

Ein Sprecher der im Gazastreifen herrschenden Palästinenserorganisation Hamas nannte den Anschlag eine "natürliche Reaktion auf die Arroganz der Besatzungssoldaten und zionistischen Siedler und ihre täglichen Verbrechen gegen unser Volk, unser Land und unsere islamischen und christlichen heiligen Stätten".

Er sprach von fortwährendem Eindringen Israels in die Al-Aksa-Moschee.

Immer wieder Spannungen zwischen beiden Seiten

Der Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Sie ist aber auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen. Der Tempelberg steht unter muslimischer Verwaltung, während Israel für die Sicherheit zuständig ist. Es kommt dort immer wieder zu Spannungen zwischen beiden Seiten.

Israel hat während des Sechs-Tage-Krieges 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Die Palästinenser fordern das Gebiet als Teil eines künftigen eigenen Staates.

Titelfoto: dpa/Maya Alleruzzo

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