Aktivisten der "Letzten Generation" kleben sich auf Leipziger Innenstadtring fest

Leipzig - Inmitten des Schneechaos vom Freitagmorgen sorgte eine Aktion der Klima-Bewegung "Letzte Generation" für noch mehr Wirbel in der Leipziger Innenstadt.

Gegen 8 Uhr traten die Aktivisten auf eine Fahrspur des Georgirings.
Gegen 8 Uhr traten die Aktivisten auf eine Fahrspur des Georgirings.  © News 5/Grube

Punkt 8 Uhr am Freitagmorgen traten vier Aktivisten der "Letzten Generation" auf den Georgiring zwischen der Alten Post und der Oper und blockierten den stadteinwärtigen Fahrstreifen. Vor der Blockade staute sich der Verkehr.

Mit der Aktion möchte die Bewegung auf ihre Forderungen aufmerksam machen. "Wir fordern von der Gesellschaft und der Bundesregierung einfachste Sicherheitsmaßnahmen zur Erhaltung unserer Lebensgrundlagen: ein Tempolimit auf Autobahnen sowie das 9€-Ticket für Zug, Bus und Straßenbahn", so die "Letzte Generation" in einer Mitteilung.

Ein Eingriff in den Straßenverkehr sei deshalb nötig, weil bisherige Maßnahmen wie die Großdemos von "Fridays For Future" noch nicht genug für den Klimaschutz erreicht haben.

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"Wir müssen die Leute leider in ihrem Alltag stören, um sie auf die große Gefahr des Weiter-so hinzuweisen. Wir werden die 1,5 °C noch vor 2030 überschreiten. Wir können die Klimawende schaffen und unsere Industrie auf klimaneutral umbauen. Es eilt sehr, die Hütte brennt", so Psychotherapeutin Iris Kämper (60), die Teil der Bewegung ist.

Ein Polizist im Gespräch mit einem Aktivisten, der sich auf dem Georgiring festgeklebt hat.
Ein Polizist im Gespräch mit einem Aktivisten, der sich auf dem Georgiring festgeklebt hat.  © Christian Grube
Die Polizei war vor Ort.
Die Polizei war vor Ort.  © Lausitznews

Polizei löste Aktivisten mit Olivenöl von der Straße

Zwei der vier Aktivisten konnten von der Polizei festgehalten werden, bevor sie sich auf die Straße kleben konnten. Die Polizei leitete den gestauten Verkehr durch die Mitte der beiden sitzenden Aktivisten hindurch.

"Nachdem die Personen eine medizinische Behandlung durch den Rettungsdienst ablehnten, wurde mit dem Lösen begonnen. Höchstwahrscheinlich witterungsbedingt funktioniert dies sehr schnell, sodass kurz nach 8.45 Uhr der Verkehr wieder störungsfrei rollen konnte", teilte die Polizei später in einer Mitteilung mit.

Alle vier Aktivisten wurden mit aufs Polizeirevier genommen, wo ihre Daten aufgenommen wurden. Ermittelt wird nun wegen des Verdachts auf Nötigung und des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz. Außerdem nahmen die Polizeibeamten die Personalien und Kennzeichen der betroffenen Autofahrer auf.

Die genauen Beweggründe sollen am Freitagabend um 19 Uhr in der Libelle in der Kollonadenstraße 19 in einem Vortrag erläutert werden.

Autofahrer mussten am Freitagmorgen mit Verkehrseinschränkungen zu rechnen. Bereits im Vorjahr hat die "Letzte Generation" durch einige Aktionen in Leipzig Aufmerksamkeit generiert.

Originaltext vom 2. Dezember, 8.58 Uhr

Aktualisiert um 9.45 Uhr und 13.09 Uhr

Titelfoto: News 5/Grube

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