"Letzte Generation": Geheimgespräche in Hamburg nach Drohbrief?

Hamburg - Gibt es geheime Gespräche zwischen der "Letzten Generation" und der rot-grünen Hamburger Regierung? Erst am Dienstag lief ein gestelltes Ultimatum der Klimaaktivisten an Bürgermeister Peter Tschentscher (57, SPD) aus.

Bürgermeister Peter Tschentscher (57, SPD) lehnte die Forderungen der "Letzten Generation" ab. (Archivbild)
Bürgermeister Peter Tschentscher (57, SPD) lehnte die Forderungen der "Letzten Generation" ab. (Archivbild)  © Christian Charisius/dpa

Darin forderte die "Letzte Generation", die Forderung nach Bildung eines sogenannten Gesellschaftsrates zur Lösung der Klimakrise zu unterstützen. Komme der Senat dem bis zum gestrigen Dienstag nicht nach, wolle man für eine "maximale Störung der öffentlichen Ordnung sorgen".

Die Reaktion: Der erpresserische Brief wurde den Sicherheitsbehörden übergeben, er sei ein Fall für den Generalbundesanwalt, hieß es bei der Hamburger Staatsanwaltschaft.

Eine Aktivistin stellte den Stand am vergangenen Sonntag im sogenannten "Infocall Nord" vor, von dem TAG24 Notizen eines Teilnehmers vorliegen. In der internen Videokonferenz wurden auch die Aktionen der kommenden fünf Wochen im Großraum Norddeutschland besprochen.

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Die Aktivistin nannte Tschentschers Reaktion und die seiner Stellvertreterin Katharina Fegebank (46, Grüne) "extrem heftig", weil sich beide ins Fernsehen gestellt und dort von Erpressung und Nötigung gesprochen hätten.

"Sie erzählen jetzt die Geschichte von uns, dass wir kriminell sind, dass wir gefährlich sind, dass wir undemokratisch sind", sagte die Aktivistin. In anderen Städten seien die Reaktionen nicht so krass gewesen. Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (42, Grüne) hat sich sogar hinter die Forderungen gestellt.

"Letzte Generation" spricht von möglicher Taktik der Hamburger SPD

Die "Letzte Generation" will die öffentliche Ordnung in Hamburg maximal stören.
Die "Letzte Generation" will die öffentliche Ordnung in Hamburg maximal stören.  © Bodo Marks/dpa

Nach Vorstellung der "Letzten Generation" könne das auch in Hamburg trotz der öffentlichen Absage geschehen.

"Die nicht öffentliche Reaktion ist ein kleines bisschen anders, kann ich aber noch nicht so richtig viel drüber sagen, weil das relativ geheim ist, glaube ich", sagte die Aktivistin. Damit deutet sie ein Eingehen auf die Klimaaktivisten an, das wurde auch im weiteren Verlauf der Videokonferenz deutlich.

Mit der medienwirksamen Ablehnung des Ultimatums habe die Hamburger SPD eine Fallhöhe aufgebaut. Die Politiker "bauschen uns extrem krass auf als Kriminelle, als gefährliche Menschen und so weiter". "Indem die SPD das so aufbaut, bedeute das auch, dass sie das als immensen, riesigen Erfolg framen (Anm. d. Red: darstellen) können, wenn sie dem zustimmen und uns von der Straße haben."

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Gleichzeitig würde der Senat damit die "Letzte Generation" unterstützen. "Das heißt nicht, dass das der Plan dahinter ist, es ist aber eine Sache, die wir da bedenken können", schloss die Aktivistin ihren Bericht.

Bislang hat sich die "Letzte Generation" trotz Ablauf des Ultimatums in Hamburg zurückgehalten. Das mag auch damit zusammenhängen, dass seit dieser Woche am Montag und Dienstag Aktionen im norddeutschen Raum nur in Kassel, Bielefeld sowie Flensburg und Kiel im Wechsel stattfinden sollen und erst am Donnerstag und Freitag wieder lokal.

Titelfoto: Montage: Bodo Marks/dpa, Christian Charisius/dpa

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