"Letzte Generation" stört Elbphilharmonie-Konzert und klebt sich auf der Bühne fest

Hamburg - Klimaaktivisten der "Letzten Generation" haben nach eigenen Angaben am Mittwochabend ein Konzert der Sächsischen Staatskapelle im Großen Saal der Hamburger Elbphilharmonie gestört.

Am Mittwochabend haben Klimaaktivisten der "Letzten Generation" ein Konzert in der Elbphilharmonie gestört und sich auf der Bühne festgeklebt.
Am Mittwochabend haben Klimaaktivisten der "Letzten Generation" ein Konzert in der Elbphilharmonie gestört und sich auf der Bühne festgeklebt.  © Christoph Seemann/Hamburg News

Noch bevor das Konzert begann, seien demnach zwei mit Warnwesten bekleidete Aktivisten auf die Bühne gestiegen und hätten sich anschließend am Dirigentenpult festgeklebt.

"Ich stehe heute hier, weil wir die Klimakatastrophe kollektiv verdrängen und damit unseren Kindern ein Leben in Sicherheit und Frieden wegnehmen!", appellierten sie laut einer Pressemitteilung des Bündnisses an die Anwesenden.

Genau wie es nur ein Geigenkonzert von Beethoven gebe, habe die Menschheit nur diesen einen Planeten, dessen Grenzen so sehr missachtet würden, dass klimabedingte Katastrophen häufiger und tödlicher würden, hieß es weiter.

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Zudem forderten die Aktivisten: "Wir müssen jetzt alle aktiv werden und Widerstand leisten gegen das verbrecherische Weiter-So unserer Regierenden! Es wird keine Elbphilharmonie mehr geben, um Beethoven zu genießen, wenn Hamburg unter Wasser steht. Die Krise eskaliert jetzt gerade, vor unseren Augen!"

Hintergrund sei, dass der Meeresspiegel laut wissenschaftlichen Prognosen "ohne Umsetzung wirksamer Schutzmaßnahmen" bis zum Ende des Jahrhunderts um fast einen Meter ansteigen werde und dass dies in Kombination mit regelmäßigen Sturmfluten nicht nur die Hansestadt, sondern zahlreiche andere Küstenstädte sowie Millionen Menschenleben bedrohe.

"Letzte Generation" sorgte mit Aktionen zuletzt immer wieder für Aufsehen

Vor diesem Hintergrund hätten sich 300 Kunstschaffende, darunter "zahlreiche namhafte Schauspieler, Regisseure und Komponisten" mit dem Bündnis solidarisiert.

"Was ist extremer als eine Gesellschaft, die nicht aufhört, ihre eigene Zukunft und die Lebensmöglichkeiten kommender Generationen zu zerstören? Was ist rücksichtsloser als eine Bundesregierung, die sich weigert, einfachste Klimaschutz-Maßnahmen wie ein Tempolimit durchzusetzen?", hieß es.

In den vergangenen Wochen hatte die "Letzte Generation" immer wieder mit Aktionen für Aufsehen gesorgt. Zuletzt waren die Aktivisten nach dem Tod einer Radfahrerin in Berlin heftig in die Kritik geraten, da die alarmierte Feuerwehr in einen Stau geriet, der durch einen Klima-Protest ausgelöst worden sein soll.

Titelfoto: Christoph Seemann/Hamburg News

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