Letzte Generation zieht Bilanz: So oft haben Klima-Rebellen Straßen blockiert

Berlin - Seit Beginn ihrer Proteste für mehr Klimaschutz vor einem Jahr hat die Gruppe Letzte Generation nach eigenen Angaben bundesweit rund 1250 Mal Straßen blockiert.

Am 24. Januar 2022 haben Aktivisten der Letzten Generation erstmals eine Straße in Berlin blockiert - damals noch, um gegen Lebensmittelverschwendung zu protestieren.
Am 24. Januar 2022 haben Aktivisten der Letzten Generation erstmals eine Straße in Berlin blockiert - damals noch, um gegen Lebensmittelverschwendung zu protestieren.  © Paul Zinken/dpa

Die Zahl nannte Sprecherin Carla Rochel der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage.

Geschätzt seien im vergangenen Jahr rund 2000 Menschen für die Letzte Generation auf die Straße gegangen. 1200 Mal seien Aktivisten in Gewahrsam genommen worden.

Die Ende 2021 gegründete Gruppe hatte am 24. Januar vergangenen Jahres erstmals in Berlin Autobahnzufahrten blockiert. Danach folgten mit Unterbrechungen fast täglich derartige Blockaden sowie Proteste in Museen, Stadien, an Erdölpipelines oder Flughäfen.

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Die Aktivisten forderten anfangs ein "Essen-Retten-Gesetz" gegen Lebensmittelverschwendung. Die derzeitigen Forderungen sind Tempo 100 auf Autobahnen und ein dauerhaftes 9-Euro-Ticket für den öffentlichen Verkehr.

In der Regel kleben sich die Teilnehmer der Protestaktionen an Oberflächen fest, damit die Räumung lange dauert. Für Sicherheitskräfte bedeutet das großen Aufwand.

Letzte Generation: Bis Anfang November 2022 etwa 2000 Strafverfahren gegen Aktivisten

Um eine schnelle Räumung der Straßen zu erschweren, kleben die Aktivisten sich immer wieder auf dem Asphalt fest, was ihnen den Spitznamen "Klima-Kleber" eingebracht hat.
Um eine schnelle Räumung der Straßen zu erschweren, kleben die Aktivisten sich immer wieder auf dem Asphalt fest, was ihnen den Spitznamen "Klima-Kleber" eingebracht hat.  © Oliver Berg/dpa

Allein in Berlin verbuchte die Polizei bis Mitte Januar rund 262.700 Einsatzstunden für die Proteste der Letzten Generation, wie eine Polizeisprecherin der dpa sagte.

770 Tatverdächtige sind in der Hauptstadt aktenkundig, 2700 Strafanzeigen gestellt. Rund 930 Fälle seien "ausermittelt" - sie seien an die Staatsanwaltschaft übermittelt worden oder stünden kurz davor.

Zur Zahl der Strafverfahren in Berlin liegen nach Angaben einer Gerichtssprecherin keine Zahlen vor. Es gebe jedoch fast täglich Prozesse an Berliner Gerichten.

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Letzte-Generation-Sprecherin Rochel sprach von bundesweit etwa 2000 Strafverfahren bis Anfang November, bezog sich dabei aber auf Medienberichte. Es lägen keine jüngeren Zahlen vor.

Viele Gerichtsverfahren fingen jetzt erst an. Bei bisherigen Urteilen seien meist Geldstrafen verhängt worden. "Aber es kam auch zu Einstellungen oder Freisprüchen", erklärte Rochel weiter.

Titelfoto: Paul Zinken/dpa

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